<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühlvorrichtung zum Aufbewahren und Frischhalten von Nahrungsmitteln, Genussmitteln u. dgl.
Die Verwendung derartiger Vorrichtungen nimmt immer mehr zu, sowohl für Haushaltzwecke wie für den Gebrauch in Läden u. dgl. Ein Nachteil der bekannten Vorrichtungen in der letztgenannten Anwendung ist aber, dass sie nicht zugleich für die Auslage oder das Zurschaustellen der Waren geeignet sind, weil sie fast immer als vollständig geschlossene Schränke (Kühlschränke) ausgebildet sind, was ja auch aus der Tatsache, dass eine gute Wärmeisolierung notwendig ist, verständlich ist.
Um diesem Nachteil zu begegnen, sind schon besondere Kühlschränke für Schaufenster und andere Ausstellungszwecke hergestellt worden. Die Wände dieser Schränke sind aus Glas gefertigt, so dass sie durchsichtig sind. Damit bei dieser Ausbildung die erforderliche Wärmeisolierung erhalten wird, ist es jedoch notwendig, dass für jede Wand wenigstens drei Glasplatten hintereinander verwendet werden.
Auch dann aber können die Glasscheiben noch leicht infolge des Temperaturunterschiedes mit Feuchtigkeit beschlagen werden. Ausserdem absorbiert eine dreifache Glasscheibe viel Licht und ändert dessen Zusammensetzung derart, dass die zur Schau gestellten Waren eine andere Farbe zu haben scheinen, als es in Wirklichkeit der Fall ist. Fleischwaren z. B. erscheinen weniger frisch, als sie sind. Diese ungünstige Beeinflussung des Anblick der Waren ist natürlich dort unerwünscht, wo der Kühlschrank als Schaukasten dienen soll. Schliesslich sind alle bekannten Kühlvorrichtungen kostspielig, schon infolge der Notwendigkeit des Einbaues in einen geschlossenen Schrank.
Nach der Erfindung werden diese Nachteile dadurch behoben, dass der die Kälte abgebende Teil der Kühleinrichtung als frei im Raum befindliche Oberfläche ausgebildet ist, auf welche die zu kühlenden Waren der freien Sicht zugänglich gelegt werden, wobei die Kühlwirkung der Vorrichtung so gross gemacht wird, dass die Temperatur der beliebig ausgebildeten Oberfläche so niedrig gehalten werden. kann, dass Reifbildung darauf eintritt.
Die genannte Oberfläche kann auch z. B. als Tisch, Schaubrett od. dgl. benutzt werden. Der Anblick einer derartigen Oberfläche ist infolge der Reifbildung besonders schön, ihre Bedienung ist mit keiner Schwierigkeit verbunden. Darin unterscheidet sie sich vorteilhaft von der einigermassen umständlichen Bedienung der bekannten Kühlschränke. Die Kühlwirkung kann genügend hoch gewählt werden, wodurch auch eine Kühlwirkung auf die Umgebung ausgeübt wird, was in vielen Läden, Restaurationen u. dgl. erwünscht ist.
In vielen Fällen bietet diese Vorrichtung noch den Vorteil, dass Artikel, die sonst ihre Frische schnell einbüssen, während einer viel längeren Zeit in frischem Zustande erhalten werden können, wodurch man in die Lage versetzt wird, immer eine grosse Auswahl an solchen Artikeln vorrätig zu halten. Ausserdem können die Abmessungen des zur Verfügung stehenden Kühlraumes in einfacher Weise sehr gross gehalten werden, weil man nicht in dem Masse wie bei Schränken räumlichen Beschränkungen unterworfen ist.
Durch die niedrige Temperatur der Oberfläche, die wegen der Reifbildung stets wenigstens 0 C betragen soll, ist man ausserdem imstande, in einfacher Weise Gefriererscheinungen herbeizuführen.
<Desc/Clms Page number 2>
Schlagsahnetorten, unmittelbar oder auf einer vorzugsweise metallenen Schale auf die Kühloberfläche gestellt, vereisen an der Unterseite und erhalten auf diese Weise einen festen Grund, wodurch dem so unangenehmen Auseinanderfliessen vorgebeugt wird.
Eine typische Ausführung des Erfindungsgegenstandes ist, dass die die Kälte abgebende Oberfläche Kanäle, Rohrschlangen od. dgl. enthält, die den Verdampfer einer Kompressorkühlanlage oder eine Führung für ein Kälteübertragungsmittel (z. B. Kochsalzlösung) bilden. Als Tisch, Schaubrett od. dgl. wird die Platte mit dem Kanalsystem zweckmässig an der Unterseite mit einer Schicht wärmeisolierenden, Materials abgedeckt und zusammen. mit dieser Schicht in gut isolierender Weise in einem Rahmen gefasst. Der z. B. aus Metall hergestellte Rahmen darf sodann keine so niedrige Temperatur annehmen und muss derart gut isoliert sein, dass darauf weder Reifbildung noch Kondenswasserbildung (Beschlagen) eintritt.
Auf. der Zeichnung ist die Erfindung an Hand einiger Ausführungsbeispiele erläutert. Fig. 1 zeigt ein Schema der erfindungsgemässen Kühlvorrichtung in Verbindung mit einer Kompressionskältemaschine. Fig. 2 zeigt eine Draufsicht der dabei verwendeten Kühlplatte. Fig. 3 zeigt eine beispielsweise Befestigung der das Kältemittel führenden Rohrschlange an der Oberflächenplatte. Die Fig. 4,5, 6 und 7 sind Querschnitte verschiedener Ausführungsformen des die Kühlplatte umfassenden Rahmens und von Befestigungsweisen der Platte im Rahmen.
Nach Fig. l treibt der Elektromotor 1 mittels eines Riemens 2 den Verdichter 3 an. Der Motor 1 betreibt in unmittelbarer Kupplung ein Gebläse 4 das gegenüber dem Verflüssiger 5 angeordnet ist. Gegebenenfalls kann beim Verflüssiger statt Luftkühlung auch Wasserkühlung verwendet werden, wobei der Ventilator 4 in Wegfall kommt.
Das verdichtete Gas (z. B. S02'NH3) gelangt'durclî die Leitung 6 in den Verflüssiger 5, verlässt diesen wieder durch die Leitung 7 und gelangt sodann in das Entspannungsventil (Drosseldüse od. dgl.).
Das Gas entspannt sich hierin in bekannter Weise unter Erzeugung von Kälte, die an die Platte 9 abgegeben wird. Das Entspannungsventil 8 kann auf verschiedene Weise ausgebildet und z. B. auch selbstregelnd sein. Die Einstellung kann in diesem Falle-entweder durch-den Gasdruck oder durch die Temperatur der Platte 9 erfolgen.
Nachdem das Arbeitsmittel seine Kälte abgegeben hat, fliesst es durch die Leitung 10 der Saugseite des Verdichters zu. Die Leitung-10 hat eine derartige,-gegebenenfalls in einer oder mehreren Schleifen 11 untergebrachte Länge, dass das Arbeitsmittel, auch-bei niedriger Temperatur der Umgebung, in der Lage ist, seine überflüssige, d. h. noch nicht an die Platte 9 abgegebene Kälte an die umgebende Luft abzugeben, bevor es den Verdichter 3 wieder erreicht. Gleichzeitig ist man bei dieser Ausbildung imstande, der Platte z. B. eine geneigte Lage zu erteilen, weil die Leitungen genügend nachgeben können.
Die Platte 9 ist-in Fig. 1 von einem Rahmen 12 umgeben, der von der Platte isoliert ist und also selbst keine niedrige Temperatur annehmen wird.
In Fig. 2 ist dargestellt, wie die von dem Entspannungsventil 8 kommende Leitung unterhalb der Platte 9 angeordnet werden kann. Die Leitung tritt bei 13 gut abgedichtet durch'den Rahmen 12 oder dessen Isolierschicht ein und verläuft sodann als gewundene Rohrschlange längs der Unterseite der Platte 9. Bei 14 tritt die Leitung 10 wieder aus. Es ist von Wichtigkeit, dass die Rohrschlange in möglichst guter wärmeleitender Verbindung mit der Platte 9 stellt. Es kann dies am besten durch Anlöten oder Schweissen (z.-B. Punktschweissung) erreicht werden, wenn die Rohrschlange als gesondertes Element hergestellt ist.
Gegebenenfalls kann aber die Rohrschlange auch mit der Platte 9 im ganzen hergestellt werden, so dass sozusagen eine hohle Platte erhalten wird und das Kühlmittel unmittelbar in der Platte selbst umläuft.
Eine Befestigung einer als gesondertes Element hergestellten Rohrschlange ist in Fig. 3 dargestellt.
Das Rohr 15 wird mit reichlichen Mengen einer niedrig schmelzenden Legierung (z. B. Woodmetal) an die Platte 9 angelötet.. Der Vorteil einer derartigen Legierung besteht darin, dass man das Löten durchführen kann, indem man z. B. die Platte in heisses Wasser eintaucht. Bei dieser niedrigen Temperatur hat man die Gewähr, dass kein Werfen oder Verziehen oder eine andere Deformierung der Platte 9 eintreten wird, was sehr wichtig ist, da die Platte 9 für gewöhnlich möglichst eben gehalten werden soll,
Von der Kühlanlage könnte man auch. eine Kochsalzlösung od. dgl. z. B. auf 150 C unter Null abkühlen lassen und sodann diese Sole längs oder in der Platte 9 umlaufen lassen. Man verfügt dann über eine gewisse Kältespeicherung und kann die Platte 9 z.
B. an schon bestehende Kühlanlagen anschliessen.
Letzteres ist ja übrigens in jedem Falle möglich.
In Fig. 4 ist dargestellt, wie die Platte 9 in den Rahmen. 12 eingefasst werden kann. An der Oberseite der Platte 9 liegt ein'ringsherum laufender und beispielsweise abgestufter Gummistreifen 16 oder auch ein mit Kork gefülltes Gummirohr, gegen das die Platte 9 mit Hilfe von Schrauben 17 angepresst wird. Unmittelbar gegen die Unterseite der Platte 9 liegen Korkstreif chen. M, die durch Holzstreifchen 19 gestützt werden, gegen die sich wieder Fiber-, Bakelit-oder andere Plättchen 20 legen. Die Schrauben 17 greifen durch Muttern 21, die ebenfalls aus isolierendem-Material, wie Fiber od. dgl.,-bestehen und sieh gegen den Rahmen 12 abstützen. Die Muttern M liegen nämlich einseitig in am Rahmen vorgesehenen Nuten und sind darin beliebig verschiebbar.
Auf diese Weise kann die Platte 9 genau ausgerichtet und
<Desc/Clms Page number 3>
wasserdicht eingefasst werden, wobei dem Wärmeübergang zwischen der Platte 9 und dem Rahmen 12 ein sehr grosser Widerstand geboten wird. Dieser Widerstand wird dadurch verstärkt, dass man die
Platte 9 nur mit einem sehr schmalen Rande mit dem Gummi 16 und dem Kork 18 in Berührung treten lässt.
Wenn man das zeitraubende Ausrichten der Platte 9 mittels der Schrauben 17 vermeiden will, so kann man den Rand der Platte 9 mit einem Gummistreifen umspannen, wobei der Rand in einer Nute dieses Streifens zu liegen kommen kann. Es empfiehlt sich hiebei, der Platte 9 abgerundete Ecken zu geben und den Rahmen 12 zweiteilig auszuführen und die später miteinander zu verbindenden Rahmenteile seitwärts über die Platte 9 mit den Gummistreifen zu schieben.
Der Raum unterhalb der Platte 9, also um die Rohrschlange 22 in Fig. 4 herum, ist mit einer isolierenden Masse 23 ausgefüllt. Das Ganze ist weiter an der Unterseite luftdicht durch die Platte 24 abgeschlossen. An der Unterseite kann sich also kein Wasser aus der Luft niederschlagen. Der Rahmen 12 kann sich durch seine grosse Oberfläche leicht der Temperatur der umgebenden Luft nähern, bereift sich also nicht und beschlägt sich sogar nicht.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt. Die Platte 9 ist hier zwischen zwei Gummistreifen 25 und 26 eingeklemmt, die durch Holzklötzehen 27, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung der Korkplatten 28, zusammengepresst werden.
In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt. Auch hiebei ist die Platte zwischen zwei
Gummistreifen 29,30 eingeklemmt. Die Platte 9 kann wieder mit Schrauben 31 ausgerichtet werden.
Der Gummi ist an der Oberseite der Platte möglichst vollständig durch die umgebogene Spitze 32 des Rahmens 12 abgedeckt. An der unteren Seite ist der Gummi durch eine entsprechende Spitze 33 der Druckplatte der Schrauben 31 abgeschlossen. In dieser Weise wird der Gummi der Sicht des Beschauers entzogen und möglichst wenig der Einwirkung von Feuchtigkeit ausgesetzt, während der Wärmeübergang zwischen der Platte 9 und dem Rahmen 12 nicht wesentlich durch die höchstens punktförmige Berührung der Zungen 32 und 33 mit der Platte 9 gesteigert wird.
Fig. 7 zeigt eine Ausführung, bei der alle Teile aus Blech gebogen sind. Sie ist z. B. geeignet für die Anwendung von rostfreiem Stahl für den Rahmen. Die Isolation wird mit Hilfe einer Gummischnur 34 erhalten, gegen die die Platte 9 mittels Schraubzwingen gepresst wird.
Es darf noch bemerkt werden, dass eine Kühlplatte gemäss der Erfindung auch z. B. als Decke eines gewöhnlichen Kühlschrankes ausgebildet werden kann, gegebenenfalls als über diesen Schrank hinaus verlängerte Decke. Beide, nämlich die Platte und der Schrank, können sodann in einfacher Weise von derselben Kiihleinrichtung betrieben werden. Gegebenenfalls wäre auch eine Umschaltvorrichtung vorzusehen, die die Kühlmasehine wahlweise mit dem Kühlschrank und der Kühlplatte verbindet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kühlvorrichtung zum Aufbewahren und Frischhalten von Nahrungsmitteln, Genussmitteln u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass der die Kälte abgebende Teil als frei im Raum befindliehe Oberfläche ausgebildet ist, auf welche die zu kühlenden Waren der freien Sicht zugänglich gelegt werden, wobei die Kühlwirkung der Vorrichtung so gross gemacht wird, dass die Temperatur der beliebig ausgebildeten Oberfläche so niedrig gehalten werden kann, dass Reifbildung darauf eintritt.