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Verfahren und Vorrichtung zur Granulierung von pulverförmigem oder schlammigem Gut.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Umwandlung von pulverförmigem oder schlammigem Gut in die körnige Form. Eine solche Umwandlung ist vielfach wünschenswert, z. B. für die Rohstoffe zur Herstellung von Zement, gleichviel ob diese unter Anwendung eines Trocken- oder Nassverfahrens erhalten wurden. Diese Stoffe werden, nachdem sie einer feinen Vermahlung unterworfen wurden und in Gestalt von Rohmehl oder Rohschlamm vorliegen, zweckmässig in die körnige Form übergeführt, bevor sie einem Zementbrennofen beliebiger Art zugeführt werden.
Die für diesen Zweck bisher gebräuchlichen Einrichtungen weisen, insbesondere wenn es sich um Zementrohmehl handelt, entweder eine Anfeueht-und Misehschneeke oder eine Drehtrommel auf, in deren Inneres Wasser zu dem zu behandelnden Rohmehl zugeführt wird. Man hat auch für den genannten Zweck eine Kombination dieser beiden Einrichtungen benutzt. Eine Anfeucht-und Mischschnecke liefert nun ganz verschiedenartige weiche Körner. Die Behandlung der Rohstoffe in einer Drehtrommel ergibt zwar Körner, welche runder und gleichförmiger sind als die durch eine Mischschnecke erhaltenen, die aber ziemlich lose sind und nicht hinreichende Widerstandsfähigkeit besitzen, um den Reibungseinflüssen und der Erhitzung zu widerstehen, denen sie im Ofen ausgesetzt sind.
Bei Verwendung von Rohschlamm, der einer Entwässerung unterworfen wurde, bereitete es Schwierigkeiten, den entwässerten Schlamm in die körnige Form überzuführen, und es waren die erzielten Ergebnisse wenig befriedigend.
Gemäss der Erfindung wird nun zur Umwandlung in die körnige Form ebenfalls eine Drehtrommel benutzt. In dieser wird indessen der Rohstoff einer Behandlung unterworfen, die sich von der bisher üblichen unterscheidet. Diese Behandlung besteht darin, dass der einen geeigneten Feuchtigkeitsgrad aufweisende Rohstoff zusätzlich zu der rollenden Bewegung, die durch die Drehung der Trommel veranlasst wird, der Wirkung von Organen unterworfen wird, die ganz oder nur zum Teile in das zu behandelnde Gut eindringen. Vorteilhaft wird ein besonderes Schlag-oder Rührwerk verwendet, welches bewirkt, dass das in der Trommel befindliche Gut eine rasche Bewegung ausführt und dass bei der eintretenden Körnung die Teilchen fester aneinander gebunden werden, als wenn die Masse sich lediglich unter dem Einfluss der Drehung der Trommel langsam bewegt.
Wenn Rohmehl verarbeitet wird, kann diesem die zur Erzielung eines geeigneten Feuchtigkeitsgrades erforderliche Wassermenge zugesetzt werden, während bei der Verarbeitung von Rohschlamm dieser vor der Einführung in die Trommel einer Entwässerung unterworfen werden soll. Diese Entwässerung kann in bekannter Weise durch ein Filter, durch Absetzenlassen oder auf sonstige Weise durchgeführt werden.
Bei der Verarbeitung von Schlamm kann auch trockener Rohstoff dem entwässerten Schlamm zugesetzt werden, um zu verhindern, dass dieser klebrig wird. Als trockenes Zusatzmaterial kann mit Vorteil kalzinierter oder teilweise kalzinierter Zementrohstoff benutzt werden ; solcher kalzinierter oder teilweise kalzinierter Zementrohstoff kann erhalten werden, indem man einem Brennofen Füllstoffe an einer geeigneten Stelle entnimmt, z. B. durch Öffnungen im Mantel eines Drehrohrofens, oder Staub der Ofengase, wie sich solcher in einem Staubsammler findet. Wenn solche auf hoher Temperatur befindliche Zusatzstoffe zum Schlamm benutzt werden, dann bewirkt die in den Zusatzstoffen aufgespeicherte Wärme zugleich eine Vortrocknung des entwässerten Schlammes.
Aus den genannten Gründen ist es wünschenswert, die Drehtrommel dicht an der Stelle anzuordnen, an welcher das kalzinierte oder teilweise kalzinierte Gut der Ofenanlage entnommen wird, um
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mühle unterworfen, bevor er in die Trommel eingeführt wird.
Es hat sich gezeigt, dass besonders gute Ergebnisse erzielt werden, wenn das Schlag-oder Rührwerk so ausgebildet wird, dass seine Elemente in. der rotierenden Trommel umlaufen, u. zw. entgegengesetzt zur Richtung, in welcher das Material sieh unter dem Einfluss der Drehbewegung der Trommel zu bewegen sucht. Wenn so verfahren wird, dann trittin gewissem Sinne eine Zusammenpressung des in der Trommel befindliehen Gutes ein. Wenn man das Schlag- oder Rührwerk hinreichend rasch laufen lässt, dann ist es
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eine Schraube bilden und das Material-durch die Trommel in deren Längsrichtung fördern.
Der Erfindungsgegenstand ist in zwei beispielsweisen Ausführungsformen in der Zeichnung veranschaulich, u. zw. zeigen die Fig. 1 und 2 eine Ausführungsform im Längs-und Querschnitt und die Fig. 3 und 4 in ähnlichen Darstellungen die zweite Ausführungsform.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform bezeichnet 1 eine Trommel, die auf Rollen 2 ruht und in der ein drehbares Rührwerk vorgesehen ist, das von einer in der Trommel exzentrisch angeordneten und in Lagern 4 und 5 ruhenden Welle 3 gebildet wird, an der Arme 6 angeordnet sind, die sich in die Füllung der Trommel einzusenken vermögen. Wie die in Fig. 2 eingezeichneten Pfeile erkennen lassen, bewegen sieh die Trommel und das Rührwerk in entgegengesetzten'Richtungen. Die Einführung des Gutes in die Trommel erfolgt durch einen feststehenden Fülltrichter 7, u. zw. entweder in Form von trockenem Pulver oder in einem für eine gute Körnerbildung hinreichend feuchten Zustande.
Wenn trockenes Gut eingeführt wird, muss dieses in der Trommel durch Zusatz von Wasser angefeuchtet werden, zu welchem Zweck ein Wasserzuführungsrohr 8 vorgesehen ist. Das Wasser kann unter Umständen zweckmässig unter Druck eingeführt und bei seinem Übertritt in die Trommel zerstäubt werden.
Die Fig. 3 uns 4 stellen eine Ausführungsform der Erfindung dar, bei welcher das die Behandlungs-
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unterhalb eines gewissen Masses liegt, abgeschieden und wieder zur fortgesetzten Behandlung in die Trommel zurückgeführt werden.
Diese Sortiereinrichtung besteht aus einem Zylindersieb 9, das an das Auslassende der Trommel 1 angesetzt ist, und aus einer mit dieser starr verbundenen Aussentrommel 10, welche die Trommel 1 und das Sieb 9 umschliesst. Feines Gut geht durch die Maschen des Siebes 9 hindurch, gelangt in den Raum zwischen beiden Trommeln und wird in diesem Raum durch eine Reihe von Förderflügeln H vom Auslassgegen das Einlassende hin geschoben.
Am Einlassende der Trommel wird dieses Feingut von Schaufeln 12 erfasst und angehoben, die es in den Fülltrichter 7 zurückfallen lassen. An Stelle dieser Fördermittel für das Feingut können natürlich auch andere, zur Rückführung desselben nach dem Trommeleinlassende hin geeignete Mittel Anwendung finden.
Gewünschtenfalls können Schaber oder sonstige Reinigungsvorriehtungen vorgesehen sein. um diejenigen Flächen rein zu halten, an welchen das Gut hängenzubleiben bestrebt ist. Die Trommel bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 und die Trommel. M bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 können durch die Lagerwalzen g in Umdrehung versetzt werden. Es kann aber auch ein Antrieb durch einen den Trommelmantel umschliessenden Zahnkranz und ein in diesen eingreifendes Ritzel, das an eine Kraftquelle angeschlossen ist, erfolgen.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Granulierung von pulverförmigem oder schlammigem Gut in einer Drehtrommel, dadurch gekennzeichnet, dass das einen geeigneten Feuchtigkeitsgrad aufweisende Gut in der Trommel zusätzlich zu der rollenden Bewegung, die durch die Drehung der Trommel veranlasst wird, der Wirkung von Organen ausgesetzt wird, die ganz oder nur zum Teile in das zu behandelnde Gut eindringen.