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Verfahren zur Herstellung von zerkleinerten, getroekneten Futterrnitteln
Es gibt bereits eine Anzahl von Trocknungsvorrichtungen in der Landwirtschaft, die
die Aufgabe haben, frisch geerntetes Grünfutter oder ähnliche Ausgangsstoffe haltbar
und lagerfähig zu machen. Neben den Darren, Trommeltrocknern, Bandtrocknern ist
auch schon vorgeschlagen worden, pneumatische Trocknung zu benutzen. ' Die
Anlagen dieser Art sind aber bisher derartig groß und kostspielig, daß sie keine
weitere Verbreitung finden konnten. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, den
Trocknungsprozeß in einer Art Vorrichtung, wie sie zum Rösten von Erzen o. dgl.
bekannt ist, zu bewirken, in welcher etagenförmig auf festen oder bewegten durchlochten
Platten das Trockengut von oben* nach unten getrieben wird, während die Trocknungsgase
im Gegenstrom von unten nach oben hindurchstreichen.
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Die vorliegende Erfindung hat ein wesentlich vereinfachtes pnenmatisches
Verfahren zum Trocknen von Futtermitteln zum Gegenstand, welches unter Anlehnung
an ähnliche Vorgänge in anderen Industrien grundsätzlich davon absieht, das Trockengut,
wie es in den bisherigen pneuniatischen Trocknern in der Landwirtschaft geschieht,
lediglich gewissermaßen im Fliegen zu trocknen. Das Trockengut wird vielmehr erfindungsgemäß
in einem mehr oder weniger dichten, durch Rührvorrichtungen o. dgl. bewegten Haufen
gehalten, durch welchen die Trockengase hindurchgezwungen werden. Man macht sich
also die Erscheinung zunutze, daß eine solche Trockenmasse, die etwa als Wärme aufnehmende
Filterschicht dient, auf einem kleineren Raum viel besser und schneller die Wärme
der Trockengase aufzunehmen vermag, als wenn dies lediglich im Fliegen wie bei den
Umlauftrocknern mit hohen Schächten oder großen Trommeln o. dgl. erfolgt. Auf die
einfache und gedrungene Bauart kommt es aber gerade in der Landwirtschaft mit Rücksicht
auf die großen Mengen an Trockengut an. Außerdem arbeitet eine solche Anlage mit
einer derartigen wärmeaufnehmenden Schicht verlustloser und daher auch, wärmewirtschaftlich
gesehen, günstiger.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Trocknung des Futtermittelhaufens oder
der -schicht fortschreitend von unten nach oben, so daß die Gewähr gegeben ist,
daß die sich oben von der Schicht ablösenden Trockengutteilchen auch wirklich trocken
sind, um so mehr, als der Luft- oder Gasstrom in Verbindung mit dem Gehäusequerschnitt
gerade,so eingerichtet werden kann, daß er nur trockene Teilchen mitführen kann,
während die noch feuchten Teilchen infolge ihres größeren Gewichtes und ihrer verstärkten
Adhäsionskraft noch an dem Haufen oder an der Schicht hängenbleiben.
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Zur Verstärkung der Wirkung wird die Vorrichtung gemäß der Erfindung
ähnlich wie die Mahltrocknungsvorrichtungen in anderen Industrien so eingerichtet,
daß sie gleichzeitig zerkleinert und trocknet und damit unter Umständen die jetzt
vielfach vor
diesen Trocknern gebrauchten Häckselmaschinen oder
sonstigen Zerkleinerungsmaschinen mehr oder weniger überflüssig macht.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung läßt sich in zahlreichen
Ausführungsaren verwirklichen. Amvorteilhaftesten erscheinim-. diejenigen, bei denen
das Trockengut einer beweglichen, gegebenenfalls rost- oder siebartig durchbrochenen
Unterlage in einer Schicht gehalten und zerkleinert wird, während die heißen Gase
diese Schicht von unten nach oben durchstreichen, Durch die Bewegung oder z. B.
Drehung der Unterlage, verbunden mit dem aufsteigenden Gasstrorn und unterstützt
gegebenenfalls von irgendwelchen Rechenvorrichtungen o. dgl., wird die Schicht nicht
vollkommen dicht und fest liegen, sondern eine Art in Bewegung und Umwälzung begriffene
Masse darstellen, durch welche die Gase ohne allzu großen Widerstand sich gut hindurcharbeiten
und die Trocknung vollziehen können.
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In der beiliegenden Zeichnung ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung
in zwei beispielsweisen Ausführungsformen dargestellt. In Fig. i bedeutet a eine
sich drehende gelochte Platte, die unter Umständen auch mit Leisten oder Stiften
versehen sein kann (punktiert dargestellt bl, b,). Die Platte dreht
sich in einem Gehäuse c. Das Trockengut kommt kontinuierlich oder periodisch durch
die Zuführung d in die Vorrichtung, wird auf der Platte geschichtet, und
die Heizgase kommen von der Feuerung e durch die Leitung f
von unten her gegen
die Platte, durchstreichen dieselbe und das Trockengut und führen das genügend getrocknete,
sich von der Oberfläche der Schicht loslösende Gut durch den Auslaß g zu
einer Niederschlagungsvorrichtung (Zyklon) bekannter Bauart h, wo es an dem Auslaß
i als Fertiggut anfällt. Der Gasstrom wird durch ein Gebläse k, welches in
diesem Falle an der Saugöffnung des Zyklons angebracht ist, erzeugt. Ein Teil der
Trockengase kann in der üblichen Weise durch das Rohr 1 in Kreislauf zur
Feuerung zurückgeführt werden, dort wieder aufgewärmt und mit Frisc#gasen versehen,
während ein anderer Teil beim das System verläßt. Eine punktiert gezeichneteRechenvorrichtung
o. dgl. n vor dem Austritt aus dem eigentlichen Trocknungsgehäuse kann unter Umständen
dazu dienen, allzu große Trockengutteilchen zurückzuhalten.
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Der Antrieb wird zweckmäßig über ein kleines Vorgelege von jeder in
der Landwirtschaft gebräuchlichen Antriebsmaichine erfolgen können.
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Fig. 2 stellt eine andere Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der
Erfindung dar, und zwar wird hier an Stelle der rotierenden gelochten Platte eine
sich drehende Art Siebtrommel benutzt. Diese Siebtrommel ist etwa zur Hälfte, nämlich
dort, wo das Trockengut bei der verhältnismäßig langsamen Drehung nicht liegt, durch
einen dicht schließenden Mantel umgeben, so daß hier möglichst die Gase weder ein-
noch austreten können; sie werden vielmehr gezwungen, wie aus Fig. 3
hervorgeht,
möglichst an der Stelle des Umfanges der Trommel hindurchzugehen, die von dem in
der Trommel befindlichen Trockengut bedeckt wird.
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Im übrigen arbeitet die Vorrichtung in gleicher Weise wie diejenige
nach Fig. i. Die Trommel o bildet die bewegliche gelochte Unterlage; sie ist möglichst
überall da geschlossen, wo das Trockengut nicht liegt. Die Beschickung erfolgt durch
eine Schnecke p, der Abzug der Gase mit dein Trockengut bei q,
die
Zuführung der Feuerungsgase bei der Öff-
nung r des stillstehenden Gehäuses
s. ,
Auch an dieser Vorrichtung kann eine Umwälz- oder Rechenvorrichtung
angeordnet werden, indem z. B. an der stillstehenden Beschickungsschnecke
p die wiederum punktiert gezeichneten Stifte tj, t2 usw. angebracht sind.
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An Stelle dieser Stifte können auch jede Art Schneiden, Messer, Schlagleisten
oder sonstige Werkzeuge angebracht werden, wie sie zur Zerkleinerung von derartigen
Gütern bekanntsind.
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Besonders vorteilhaft ist es, eine derartige Vorrichtung ähnlich wie
die bekannten Dreschsätze auf einem Fahrgestell anzuordnen und transportabel zu
gestalten, wobei es von der Größe abhängen wird, ob man die Einzelteile der Anlage
auf einem Fahrgestell oder auf mehreren unterbringt. Besonders in letzterem Falle
bietet die Anwendung der heute sehr weit entwickelten Metallschläuche eine sehr
bequeme Handhabung und Anordnung der ganzen Anlage.
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Als Brennstoff zur Erzeugung der Heizgase kann jeder bekannte Brennstoff
benutzt werden: Holz, Kohle, Koks, Öl, Gase jeder Art, besonders auch Abfallstoffe
aus der Landwirtschaft usw. Es wird im allgemeinen eine direkte Befeuerung möglich'sein;
sollte hierdurch das Trockengut in unerwünschter Weise chemisch beeinflußt werden,
so kann natürlich auch eine indirekte Beheizung mittels erhitzter Luft erfolgen.
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Der Vorteil gerade dieser Vorrichtung, auch im Gegensatz zu den bisher
benutzten pneumatischen Trocknern, ist, daß man das angehäufte Trockengut mit verhältnismäßig
hohen Temperaturen behandeln kann, ohne befürchten zu müssen, daß dieses selbst
eine unzulässig hohe Temperatur annimmt, was in allen bisher bekannten Trocknungsvorrichtungen
der Fall ist, auch bei den pneumatischen
Umlauftrocknern, bei welchen
das einzelne Trockengutteilchen allseitig vom Heizstrom umspült wird.
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Versuche haben ergeben, daß mit Hilfe des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung z. B.
aus Frischgras ein ausgezeichnetes trockenes. Grasmehl hergestellt
werden kann, ohne daß dasselbe, wie das sonst im allgemeinen der Fall ist, verfärbt
ist oder einen mehr oder ,veniger großen Teil seines Aromas verloren hat.