DE19855518C2 - Vorrichtung zur Konservierung von organischen Abfällen zur Herstellung von Futtermitteln - Google Patents

Vorrichtung zur Konservierung von organischen Abfällen zur Herstellung von Futtermitteln

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Konservierung von organischen Abfällen als Voraussetzung zur Herstellung von Futtermitteln aus organischen Abfällen.
Speisereste und Abfälle der Nahrungsmittelhersteller sind von ihrer Zusammensetzung her hochwertige Futtermittel. Bisher werden lediglich größere Abfallchargen, z. B. aus Großküchen und aus der Lebensmittelherstellung, einer Verfütterung zugeführt. Die Verarbeitung dieser organischen Abfälle beim amtstierärztlich zugelassenen Futtermittelproduzenten erfolgt gesetzlich vorgeschrieben durch Erhitzen, in der Regel unter Druck. Die erhaltenen Futtermittel werden vom Futtermittelerzeuger vor ihrer Zuführung zu den landwirtschaftlichen Verbrauchern, in der Regel Schweinemästereien, durch Zusatz von Konservierungsstoffen oder durch Trocknung haltbar gemacht. Als vorteilhafte Konservierungsmittel haben sich u. a. Ameisen- und Propionsäure bzw. Gemische daraus erwiesen (z. B. DE-OS 23 18 446).
Nachteilig bei diesen Konservierungsmitteln ist, daß sie häufig korrosiv wirken und daß der ungeschützte Umgang arbeitsschutzrechtlich bedenklich ist, wodurch der Einsatz konservierender Mittel bereits bei der Erfassung von organischen Abfällen, insbesondere kleinerer Mengen, erschwert bzw. sogar unmöglich wird.
Bisher sind kleinere Abfallmengen, wie sie beispielsweise in der Gastronomie oder in Haushalten anfallen, einer solchen Verwertung nicht zugänglich, und diese Abfälle werden entweder durch Kompostierung, Vergärung, Verbrennung oder sogar illegal auf Deponien entsorgt bzw. vernichtet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die die Verwertung durch Verfütterung auch kleiner Mengen organischer Abfälle zuläßt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Konservierung bereits während des Anfalls kleiner Mengen organischer Abfälle erfolgt und daß die dazu verwendete Vorrichtung eine Gefährdung des Bedieners durch das verwendete Konservierungsmittel durch Trennung des Befüllungs- vom Aufbewahrungsraum verhindert.
Es ist bekannt, daß insbesondere Ameisen- und Propionsäure bzw. Gemische daraus eine ausreichende Konservierungswirkung besitzen, um einen verhältnismäßig langen Zeitraum zwischen Sammlung der Abfälle und deren Verarbeitung beim Futtermittelerzeuger ohne Verderb zu überbrücken, wobei es sich überraschenderweise gezeigt hat, daß die konservierende Wirkung während des ganzen Erfassungszeitraumes und sogar noch nach der Erhitzung beim Futtermittelerzeuger erhalten bleibt. Auch hat es sich als günstig erwiesen, daß bei der beginnenden Befüllung die ersten Abfälle einer besonders hohen Konzentration des Konservierungsmittels ausgesetzt sind, was die Haltbarkeit der Abfälle erhöht und unter Umständen unangenehme Gerüche beim Sammeln der Abfälle nicht auftreten läßt.
Nachstehend soll die Erfindung an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung zur Sammlung von Abfällen und
Fig. 1a einen Ausschnitt aus Fig. 1.
Der Behälter 9 in Fig. 1 aus Kunststoff oder Edelstahl mit einem Fassungsvermögen von ca. 100 Litern besitzt einen Erfassungsraum 1 und einen Aufbewahrungsraum 2, die durch eine innere Verschlußklappe 3 getrennt sind. Diese innere Verschlußklappe 3 wird durch die Feder 5 geschlossen gehalten. Der Erfassungsraum 1 wird durch eine äußere Klappe 4 von der Umgebung abgeschlossen. Die innere Verschlußklappe 3 öffnet durch Niederdrücken des Hebels 6. Bei geöffneter, äußerer Klappe 4 verhindert die Sperre 7, die mittels einer Feder in eine Kerbe 10 vom Hebel 6 gedrückt wird, die Betätigung vom Hebel 6. Der Hebel 6 kann erst dann heruntergedrückt werden, wenn die äußere Verschlußklappe 4 geschlossen ist, wie in Fig. 1a dargestellt, wodurch die Verschlußsperre 7 in der Arretierung 8 der äußeren Klappe 4 einrastet und so die Kerbe 10 vom Hebel 6 freigibt. Die äußere Verschlußklappe 4 kann erst wieder geöffnet werden, wenn der Hebel 6 vollständig herausgezogen ist, womit auch die innere Verschlußklappe 3 vollständig geschlossen ist und die Sperre 7 den Hebel 6 blockiert. Diese Anordnung bewirkt, daß die äußere Klappe 4 nur dann zu öffnen ist, wenn die innere Verschlußklappe 3 geschlossen ist, bzw. umgekehrt. Sämtliche Teile bestehen aus nichtkorrodierendem Material.
Im Aufbewahrungsraum 2 des Behälters 9 befinden sich 5 Liter 20%ige Säurelösung aus Ameisen- oder Propionsäure bzw. deren Gemische. Die Säurelösung kann gegebenenfalls durch eine gesonderte Befüllungsvorrichtung im Behälter 9 zugeführt werden. In den Erfassungsraum 1 können durch Öffnen der äußeren Verschlußklappe 4 maximal 10  Liter Speisereste eingefüllt werden. Die Feder 5 hält dabei die innere Verschlußklappe 3 geschlossen, so daß der Bediener nicht in Kontakt mit der Säurelösung treten kann. Nach Schließen der äußeren Verschlußklappe 4 kann der Hebel 6 niedergedrückt werden, und die Speisereste fallen auf den Boden des Behälters 9, wo sie in Kontakt mit der Säurelösung kommen. Ist der Behälter vollständig gefüllt, hat sich eine Säurekonzentration von noch mindestens 1% eingestellt, und der volle Behälter kann dem Futtermittelhersteller zugeführt werden. Gegebenenfalls kann der Behälter 9 noch eine separate Entleerungsöffnung besitzen. Selbst bei einer Standzeit von 24 Tagen ist die Bakterienkeimzahl nicht größer als 103 je Milliliter geworden. Der Schimmelpilzbefall und die Hefekeimzahl sind praktisch Null. Als günstig erweist sich dabei, daß die ersten eingebrachten Abfälle eine hohe Säurekonzentration vorfinden, so daß die längere Verweilzeit dieser Bestandteile keine nachteilige Wirkung auf die Haltbarkeit der Abfälle hat. Neben der fast vollständig aufgehobenen Geruchsbelästigung ist es nun möglich, einen ökonomischen Transport zum Futtermittelhersteller auch nach längerem Zeitraum einer Abfallsammlung vorzunehmen, ohne die hygienerechtlichen Bestimmungen zu verletzen.
Der Aufbewahrungsraum 2 muß nicht unbedingt mit dem oberen Teil der Vorrichtung, die den Befüllungsraum 1 und die Trennvorrichtung bildet, untrennbar verbunden sein, sondern kann ein eigenständiger Behälter sein. Das können Behälter sein, die die Industrie schon für biologische bzw. Problemabfälle bereithält. Der Vorteil besteht darin, daß bereits vorhandene Transport- und Handhabungstechniken weiter benutzt werden können. In diesem Fall wird der obere Teil der Vorrichtung nach dem Befüllen des Aufbewahrungsraumes 2 vom unteren Behälterteil getrennt, mit einem üblichen Deckel verschlossen und abtransportiert.
Vorteilhafterweise werden diese Arbeiten von einer Entsorgungsfirma ausgeführt, die beim Austausch des vollen gegen einen leeren und gereinigten Behälter gleichzeitig die Befüllung mit der Säurelösung vornehmen kann.
Es hat sich überraschend gezeigt, daß auch nach der vorschriftsmäßigen Erhitzung der so beim Futtermittelhersteller angelieferten organischen Abfälle der Säuregrad fast vollständig erhalten bleibt und es keiner weiteren konservierenden Maßnahmen mehr bedarf, beziehungsweise beim Mischen mit weiteren, unkonservierten Bestandteilen, Konservierungsmittel nur entsprechend deren Anteil zugegeben werden müssen.

Claims (3)

1. Vorrichtung zur Konservierung von organischen Abfällen bereits während ihrer Erfassung zur Herstellung von Futtermitteln, dadurch gekennzeichnet, daß ein Behälter (9) aus korrosionsbeständigem Material verwendet wird, der einen Befüllungs- (1) und einen Aufbewahrungsraum (2) enthält, die mittels einer inneren Verschlußklappe (3) getrennt werden, die durch eine Feder (5) geschlossen gehalten wird und sich mit einem Hebel (6) durch Herunterdrücken öffnen läßt und daß der Hebel (6) durch eine Sperre (7) mit einer Feder so in einer Kerbe (10) des Hebels (6) gehalten wird, daß er sich nur nach unten drücken läßt, wenn die äußere Klappe (4) geschlossen ist, wobei gleichzeitig beim Betätigen des Hebels (6) die Arretierung (8) die äußere Klappe (4) geschlossen hält und die äußere Klappe (4) sich erst dann öffnen läßt, wenn der Hebel (6) wieder in seiner Ausgangslage ist und damit die innere Verschlußklappe (3) vollständig geschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (9) eine gesonderte Befüllungsöffnung für die Säurelösung und eine Entleerungsöffnung enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbewahrungsraum (2) ein handelsüblicher Entsorgungsbehälter ist.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE663226C (de) * 1934-06-07 1938-08-01 Ernst Curt Loesche Verfahren zur Herstellung von zerkleinerten, getrockneten Futtermitteln
DE3912751C1 (de) * 1989-04-19 1990-09-27 Vetco Sanitec Gmbh, 3100 Celle, De
DE4028101C1 (de) * 1990-09-05 1991-08-14 Vetco Sanitec Gmbh, 3101 Nienhagen, De

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Non-Patent Citations (1)

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Title
VAUCK, Wilhelm R.A. [u.a.] Grundoperationen chemi-scher Verfahrenstechnik 9.Aufl., Leipzig: Deutscher Verlag f. Grundstoffindustrie GmbH, 1992, S.409-10 *

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