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Antrieb für Tonbildapparate.
Gegenstand der Erfindung ist ein Antrieb für Tonbildapparate, bei denen einerseits eine bestimmte Laufgeschwindigkeit vorgeschrieben ist. anderseits aber auch betriebsmässig wesentlich geringere oder höhere Geschwindigkeiten gewünscht werden. Dies ist z. B. der Fall, wenn man einerseits zur Prüfung der Übereinstimmung von Ton-und Bildstreifen die normale Geschwindigkeit (24 Bilder pro Sekunde), insbesondere zum Abhören des Tonstreifens benötigt, anderseits aber auch zur Prüfung der Streifen, besonders des Bildstreifens, diesen langsam an den Augen des Prüfenden vorbeiziehen lassen will ;
schliesslich kann es auch erwünscht sein, zum raschen Umrollen einzelner Teile, die bereits geprüft sind, oder auch zum Zurückrollen nochmals zu prüfender Teile der Streifen die Laufgeschwindigkeit zur Vermeidung unnötigen Zeitverlustes bis an die Grenze des Zulässigen zu bringen.
Diesen Forderungen kommt der den Gegenstand der Erfindung bildende Antrieb in vollem Umfange nach. Er lässt ein Heraufsetzen und Herabmindern der Tourenzahl in weiten Grenzen zu, hält aber in der Nähe der der normalen Ablaufgeschwindigkeit des Filmstreifens entsprechenden Geschwindigkeit eine bestimmte Drehzahl unverrückbar fest. Auf diese Weise ist es möglich, sowohl die Filmstreifen mit variabler Geschwindigkeit vorbeiziehen zu lassen, z. B. zur Prüfung einzelner Stellen langsam, zur Uberspringung anderer Stellen und zum Zurückrollen schnell, als auch durch Einschaltung der normalen Geschwindigkeit die richtige absolute Tonhöhe des Tonstreifens abzuhören.
Der Antrieb kann durch mechanische Kupplung mit einem Drehzahlregler wirken, der bei der normalen Tourenzahl in Tätigkeit tritt. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Antriebes besteht darin, dass er aus einem in der Tourenzahl in weiten Grenzen regulierbaren Gleichstrommotor (z. B. Compoundmotor) und einem mit ihm starr gekuppelten, mit gegebener Tourenzahl laufenden Synchronmotor besteht, und dass die beiden zugehörigen Schalteinrichtungen derart wirken, dass die Einschaltung des Synchronmotor in jenem Regulierbereich des Gleichstrommotors erfolgt, in welchem dessen Drehzahl der des Synchronmotor ungefähr entspricht. Der eigentliche Antrieb wird also hiebei vom Gleichstrommotor vorgenommen, während der Synchronmotor im wesentlichen zum Intakthalten dient, wobei er bekanntlich sowohl Energie aufnehmen als auch für den Antrieb abgeben kann.
Die Einschaltung des Synchronmotor erst in jenem Bereich, in welchem die Drehzahl des Gleichstrommotors ungefähr der normalen Ablaufgeschwindigkeit entspricht, bewirkt, dass man mit einem kleinen Synchronmotor geringer Leistung auskommt und dass der Gleichstrommotor nicht überlastet wird. Um Schwingungen zwischen bei den Maschinen nach Möglichkeit auszuschalten, empfiehlt es sich, sie gleichachsig anzuordnen und die Rotoren auf eine gemeinsame Welle zu setzen. Hiebei ist es auch leicht möglich, den Synchronmotor als zweiphasigen Wechselstrommotor mit Gleichstromerregung auszubilden, was den Vorteil hat, dass er keiner besonderen Umschaltung bei Änderung des Drehsinne des Gesamtantriebes bedarf, sondern seine Funktion des Intritthaltens in beliebiger Drehrichtung gleich gut ausüben kann.
Die Regulierung der Drehzahlen des Gleichstrommotors, der am besten als Compoundmaschine ausgebildet ist, erfolgt vorteilhaft in den unteren Bereichen durch einen dem Anker und Hauptstrommagneten vorgeschalteten Regulierwiderstand, während sich für die höheren Drehzahlbereiche eine Schwächung des im Nebenschluss liegenden Erregerfeldes durch einen diesem vorgeschalteten Regulierwiderstand empfiehlt. Die Regulierwiderstände und die Einschaltvorrichtungen sind vorteilhaft im Bereiche eines einzigen Regulierschiebers angeordnet, so dass durch dessen Betätigung die verschiedenen
Geschwindigkeiten in ununterbrochener Folge einstellbar sind. Für die normale Laufgeschwindigkeit,
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bei der also der Wechselstrommotor eingeschaltet ist, ist dann eine besondere Marke oder eine Einschnappvorrichtung vorgesehen.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise ein Schaltschema und eine Ausführungsform eines Antriebsmotors gemäss der Erfindung, u. zw. zeigt :
Fig. 1 ein Schaltschema mit der Regulierungsvorrichtung, Fig. 2 die Aussenansicht eines zusammengesetzten Motors.
Gemäss Fig. 1 wirken auf die gemeinsame Antriebswelle 1 der Gleichstromrotor 2 und der Wechsel- stromrotor 8. Beide Ankerwicklungen werden über die Kollektorbürsten 4 gespeist. Das Feld des
Gleichstrommotors wird sowohl durch die Hauptstromwicklung 5 als auch durch die Nebensehlusswicklung 6 gebildet. Der Regulierwiderstand 7 ist in Serie dem Gleichstrommotor vorgeschaltet : er dient im wesentlichen zur Einregulierung der geringeren Geschwindigkeiten mittels des Regulierschiebers 8.
Der Widerstand 9 ist dem Nebenschlussmagneten 6 vorgeschaltet und dient gleichfalls unter dem Einfluss des Regulierschiebers 8 zur Einregulierung höchster Geschwindigkeiten durch Schwächung der Erregung des Magnetfeldes von 6. Der Wechselstromrotor 3 läuft in dem durch die Wicklung 10 beeinflussten Wechselstromfeld mit der der Anzahl der Perioden und der Pole entsprechenden Drehzahl. In die Zuleitung 11 zu dieser Wicklung ist ein Schalter 12 eingeschaltet, der unter dem Einfluss des Regulierschiebers 8 steht und nur in dem Bereich eingeschaltet wird, bei dem die Drehzahl des Gleichstrommotors ungefähr der des Wechselstrommotors entspricht.
Bei dem gezeichneten Beispiel erfolgt diese Einschaltung mittels mehrerer Gleitflächen 13 und 14 am Schieber und am Schalter, doch ist jede beliebige andere Schaltvorrichtung, besonders solche mit Vermeidung der Funkenbildung hiefür anwendbar.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende : Befindet sich der Schieber 8 ganz auf der rechten Seite der Reguliervorrichtung, so ist der Wechselstrommotor. 3 ausgeschaltet, der Gleichstrommotor 2 läuft mit höchstem Vorschaltwiderstand, also der Antrieb mit geringster Geschwindigkeit. Bei Bewegung des Schiebers 8 nach links nimmt zunächst der Vorschaltwiderstand ab, die Geschwindigkeit infolgedessen zu, bis durch Einschaltung des Wechselstrommotors J eine feststehende Geschwindigkeit sich ergibt.
In dieser Lage werden etwaige Kraftüberschüsse zwischen den beiden zusammenwirkenden Motoren ausgeglichen, so dass es nicht erforderlich ist, die Gleichstrommaschine abzuschalten. Bei weiterer Bewegung des Schiebers 8 nach links wird der Wechselstrommotor wieder abgeschaltet, durch weitere Verringerung des Vorschaltwiderstandes 7 wird die Drehzahl erhöht und schliesslich wird eine weitere Erhöhung der Drehzahl in erheblichem Masse durch Einschaltung des Widerstandes 9 in die Leitung zum Nebenschlussmagneten einsetzen. Um diese hohe Drehzahl nicht für dauernden Betrieb zuzulassen, ist eine Feder 15 vorgesehen, die durch Wirkung auf den Anschlag 16 am Schieber 8 die linke Stellung dieses
Schiebers nur so lange möglich macht, als er von Hand festgehalten wird.
Gemäss Fig. 2 sind die beiden Motoren in einem Gehäuse zusammengebaut, u. zw. ist der Wechsel- strommotor'3 im unteren Gehäuse 17, der Gleichstrommotor 2 im oberen Gehäuse 18 angeordnet ; beide
Gehäuse sind zusammengeflanscht. Die Lagerung der gemeinsamen Welle 1 ist vertikal vorgesehen und erfolgt auf der den Axialschub aufnehmenden Kugel 19. Im übrigen ist jede andere Ausführungsform der Motoren, z. B. liegende Anordnung oder getrennte Gehäuse für die verschiedenen Anker od. dgl., anwendbar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Antrieb für Tonbildapparate, dadurch gekennzeichnet, dass einem Antrieb mit regulierbarer Drehzahl bei Erreichung der für die normale Ablaufgeschwindigkeit des Filmstreifens (24 Bilder pro Sekunde) bestimmten Drehzahl eine Regeleinrichtung zur Konstanthaltung dieser Drehzahl zugeordnet wird.