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Wägevorrichtung.
Die Erfindung bezieht sich auf Wägevorrichtungen zum Abwiegen von durch Füllmaschinen od. dgl. in Säcke eingebrachtem Füllgut. Wenn mehliges, körniges und griessiges Füllgut durch Füllmaschinen in Säcke eingebracht wird, so ergibt sich eine gewisse Wiegeungenauigkeit, welche dadurch bedingt ist, dass vom Moment des selbsttätigen Auslösens der Unterbreehungsvorrichtung für die Förderung und dem eigentlichen Stillstand des Förderelementes bzw. dem Eintreten der letzten Füllgutteilchen in den Sack ein gewisser Verzug besteht, d. h. nach Auslösen der Unterbrechung für die Förderung ein gewisser Nachstrom von Füllgut in den Sack gelangt.
Es wurde vorgeschlagen diesem Übelstand dadurch abzuhelfen, dass an der Wägevorrichtung eine auf das Gewicht dieses Nachstromes einstellbare Vorrichtung (Voreilgewicht) vorgesehen wird, die das Auslösen der Unterbrechung beeinflusst. Bei dieser bekannten Vorrichtung tritt aber nur eine Beeinflussung der Unterbrechung des vollen Materialstromes ein, während ein verringerter Materialstrom weiter aufrechterhalten bleibt, der durch eine besondere Vorrichtung unterbrochen wird.
Die dadurch bedingte Anordnung von zwei verschiedenen Unterbrechungsvorriehtungen und deren Steuereinrichtungen zeitigt nun wieder Mängel in der Wiegegenauigkeit und ausserdem ist die Einstellung dieser zusätzlichen, die Feinfüllung regelnden Vorrichtung auf das Gewicht des Nachstromes nicht einwandfrei durchführbar weil diese Vorrichtung bereits ausser Wirkung tritt, ehe der Nachstrom vollkommen unterbunden ist.
Die Erfindung vermeidet nun diese Nachteile und erhöht die Wiegegenauigkeit dadurch, dass bei einer solchen Wägevorrichtung mit einer auf das Gewicht des Nachstromes einstellbaren Vorrichtung, diese Vorrichtung (Voreilgewichtshebel) beim Einspielen des Waagebalkens vor Erreichen des Gleichgewichtszustandes der Waege zur Gänze die der Förderung des Füllgutes bewirkt.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes bei einer Dezimalwaage dargestellt.
An dem Träger 1 der Dezimalwaage ist bei 2 der Waagebalken 3 gelagert, an dem bei 4 die Last angreift, während bei 5 die Gewichte angebracht werden. 6 sind die bei Gleichgewicht einspielenden Zungen. Gleichachsig mit dem Lager 2 des Waagebalkens. 3 ist am Träger 1 ein Hebel 7 gelagert, der sich oberhalb des Lastarms des Waagebalkens 3 erstreckt und mit einem Laufgewicht 8 versehen ist.
Unterhalb des Hebels 7 ist am Lastarm des Waagebalkens eine Stützrolle 9 vorgesehen, welche im Gleichgewichtszustand der Wägevorrichtung mit dem Hebel 7 nicht in Berührung steht. Der Hebel 7 trägt weiters einen abgekröpften nach abwärts reichenden Arm 10, der an seinem unteren Ende eine Kontaktrolle 11 trägt, die mit dem Stromkreis für die Kupplung der Fördervorrichtung zusammenwirkt. An dem Träger 1 der Wägevorrichtung ist ein Anschlag 12 vorgesehen, gegen welchen sich der Arm 10 im Gleichgewichtszustand der Waage anlegen kann.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende : Wenn eine vorbestimmte Gewichtsmenge eines bestimmten Füllgutes in eine Reihe von Säcken abgefüllt werden soll, so wird vorerst das Laufgewicht 8 auf dem Hebel 7 entsprechend dem gewünschten Gewicht des Nachstromes verstellt und die Gewichte auf dem Gewichtsteller aufgesetzt. Der Waagebalken 3 schwingt im Sinne des Uhrzeigersinnes aus. Die Rolle 9 nimmt hiebei den Hebel 7 mit und dessen Arm 10 wird vom Anschlag 12 abgehoben, wobei sich die Kontaktrolle 11 von den Kontakten l') hinwegbewegt. Mit zunehmender Füllung des Sackes schwingt der Waagebalken 5 nach einem bestimmten Zeitpunkt langsam zurück.
Wenn nun bei diesem Zurückschwingen des Waagebalkens der Zeitpunkt eintritt, von welchem ab der Nachstrom jenes Gewicht hat, das dem noch fehlenden abzufüllenden Gewicht entspricht, so gelangt in diesem Augenblick infolge der
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dem Gewicht des Nachstromes entsprechenden zusätzlichen Belastung durch das Laufgewicht 8 der Waagebalken in die Nähe der Gleichgewichtsstellung und die Kontaktrolle 11 schliesst die Kontakte 13 und bewirkt auf elektrischem Wege ein sofortiges Stillsetzen der Fördervorrichtung. Bei weiterem Zurückschwingen des Waagebalkens in seine Gleichgewichtslage, ist bereits der Hebel 7 von der Rolle 9 abgehoben, da sein Arm 10 gegen den Anschlag 12 anliegt.
Das Einspielen der Waage auf den Gleichgewichtszustand erfolgt also ohne irgendwelche zusätzliche Belastung, also ausschliesslich unter dem Einfluss der Gewichte und der Last. Dementsprechend ist auch eine sofortige Kontrolle des Gewichtes bei Beobachtung der Zungen 6 möglich. Dadurch, dass ein geringes einstellbares Zusatzgewicht auf der Lastseite angebracht wird, das den letzten Teil der abzufüllenden Gewichtsmenge an Füllgut ersetzt, jedoch vor Erreichen des Gleichgewichtszustandes bereits ausser Wirkung in bezug auf die Wägung gebracht wird, ist ein genaues Vorherbestimmen des erforderlichen Schliesszeitpunktes für die Fördervorrichtung für jedes beliebige abzufüllende Gut erreichbar. Die Handhabung der Vorrichtung ist ausserordentlich einfach und erfordert nach Verstellen des Gewichtes 8 keinerlei weitere Handgriffe od. dgl.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung kann auch beim Wägen von Flüssigkeiten, die im Behälter abgefüllt werden, zur Anwendung gelangen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Wägevorrichtung zum Abwiegen von durch Füllmaschinen od. dgl. in Säcke eingebrachtem Füllgut mit einer auf das. Gewicht des Nachstromes einstellbaren Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass diese Vorrichtung (Voreilgewichtshebel) bei Einspielen des Waagebalkens vor Erreichen des Gleichgewichtszustandes der Waage zur Gänze die Unterbrechung der Förderung des Füllgutes bewirkt.
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