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Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Hochspannungskabel mit aus mehreren Lagen von Einzeldrähten bestehenden Leitern, die von einem stützorgan getragen werden, so dass ein Längskanal für den Ölfluss im Leiter vorhanden ist, der zur Tränkung der aus Papier bestehenden Isolierlagen über dem Leiter dient. Der Leiter ist mit in bestimmten Abständen voneinander angeordneten Speisebehältern verbunden, die den Öldruck im Kabel selbsttätig innerhalb gewisser Grenzen halten. Die einzelnen Kabellängen sind durch Muffen aneinander angeschlossen, in denen die Leiter mittels rohrförmiger Hülsen elektrisch leitend und so miteinander verbunden sind, dass das Öl ungehindert von einer Kabellänge in die anstossende hindurchfliessen kann.
Wenn die Kabelstrecke eine beträchtliche Länge hat, muss sie in voneinander abgetrennte Abschnitte unterteilt werden, um den Öldruck im Kabel zu begrenzen. Zwei aufeinanderfolgende Abschnitte sind dann durch sogenannte Absperrmuffen miteinander verbunden, durch die die elektrische Verbindung gewahrt bleibt, während der Ölfluss von einem Abschnitt in den andern durch sie unterbrochen wird.
In den oben erwähnten Kabelanlagen hat man bisher diese Absperrmuffen ausser an den Enden jedes oben erwähnten Kabelabschnitts auch an den Stellen verwendet, an denen das Kabel mit Speisebehältern zu verbinden war. In diesem Falle wurde der Ölfluss von einem Muffenteil zum andern durch eine äussere Verbindung zwischen den beiden Endkammer, die normalerweise voneinander getrennt gehalten werden, hergestellt. Die Verwendung der Absperrmuffen verursacht beträchtliche Kosten.
Auch in den oben erwähnten Fällen, in denen nur eine Verbindung zwischen dem Öl im Kabel mit der Aussenseite herzustellen ist, ist die Verwendung der Absperrmuffen nicht immer wirtschaftlich.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Muffe, die die Speisung des Kabels von der Aussenseite her gestattet, und die die Nachteile der an den Speisepunkten verwendeten Absperrmuffen nicht aufweist. Bei der Speisemuffe gemäss der Erfindung sind in den Isolierlagen, die die beiden Kabelleiter verbindenden Hülse bedeckt, ein oder mehrere Kanäle angeordnet, die die Ölverbindung von einem oder mehreren ausserhalb der Muffe angeordneten Behältern vermittels einer oder mehrerer in der Hiilse angeordneter Bohrungen mit dem Kabelinnern herstellen.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Speisemuffe dargestellt,
Fig. 1 zeigt den Längsschnitt durch eine Muffe. Die Fig. 2 und 3 zeigen andere Ausführungsbeispiele, während die Fig. 4 und 5 ein in der Muffe zur Isolierung verwendetes besonderes Papierband veranschaulichen.
Die Speisemuffe nach Fig. 1 wird dadurch hergestellt, dass man zuerst die Isolation 1 von dem einen Ende 2 jedes der beiden zu verbindenden Leiter entfernt und dann in den Hohlleiter zwei Stahlrohrstücke. 3 einfügt. Die Enden der Leiter werden zusammen mit den Stahlrohren.'3 in eine Hülse 4 eingesetzt, die z. B. aus Kupfer besteht. Diese Hülse wird jedoch nur so weit über die Leiter gezogen, dass zwischen den Enden der Leiter eine kleine Kammer 5 in der Hülsenmitte übrig bleibt, die mit der Aussenseite vermittels einer durch ein Ventil 7 verschliessbaren Bohrung 6 verbunden ist. Die Hülse wird dann auf die Leiter an mehreren Stellen mit Hilfe eines Sehraubstoekes oder mit Hilfe einer hydraulischen Presse aufgepresst. Auf diese Weise wird eine einwandfreie elektrische Verbindung der beiden Leiter ohne Löten hergestellt.
Die Hülse wird dann mit einer solchen Anzahl Papierlagen 8 bedeckt, dass der ursprüngliche Durchmesser des isolierten Leiters erreicht wird. Dabei bleibt die mittlere Länge der Hülse unbedeckt. Auf
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diesen Teil werden eine oder mehrere Windungen aus sehr durchlässigem Papier aufgebracht. Auf die so eingehüllte Hülse und auf die anschliessenden Teile der isolierten Leiter wird dann ein Papierband 10 von beträchtlicher Stärke schraubenförmig mit grosser Schlaglänge, d. h. in offenen Spiralen, aufgewickelt.
Dieses Papierband 10 besteht aus einer Anzahl zusammengeklebter oder zusammengepresster Papierbänder. Über dem schraubenförmig aufgewickelten Papierband 10 werden alsdann eine oder mehrere Lagen normaler Papierbänder 11 aufgebracht. Auf diese Weise wird durch die Zwischenräume zwischen den Windungen des schraubenförmig aufgewickelten Papierbandes 10 ein schraubenförmiger Kanal gebildet, so dass das Öl, wenn das Muffengehäuse 13 mittels des Stutzens 12 mit einem Speisebehälter verbunden ist, in den schraubenförmigen Kanal fliessen und von hier durch das durchlässige Papier 9 und die Bohrung 6 der Hülse in den Hohlleiter gelangt.
An Stelle des Papierbandes 10 kann auch eine aus Papierband oder andern Faserstoffen hergestellte Kordel oder ein Faden 14 (Fig. 2) verwendet werden, durch den der schraubenförmige Kanal gebildet wird.
Eine weitere Ausbildungform der Erfindung ist in Fig. 3 dargestellt. Auf die erste Papierbandlage 8, die auf der Hülse und den benachbarten Teilen der isolierten Leiter liegt, ist ein langes Papierband aufgewickelt, dessen Breite mit zunehmender Länge abnimmt, so dass beim Aufwickeln die sich nach aussen hin verjüngende Wickellage 15 entsteht, wie in Fig. 3 gezeigt ist. Dieses Band ist an den Kanten durch zwei schmale Papierstreifen 16, wie in Fig. 4 gezeigt ist, verstärkt. Vorteilhaft werden die Streifen 16 auf das Band aufgeklebt, so dass die Mitte des Bandes ihre ursprüngliche Stärke beibehält.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch das Band. Auf dem schmaleren Teil des Bandes sind die Papierstreifen in geringen Abständen, wie in Fig. 4 gezeigt ist, unterbrochen, u. zw. sind diese Unterbrechungen vorteilhaft über die halbe Bandlänge verteilt. Wenn das Papierband auf die Hülse gewickelt ist, dann bilden die einzelnen Lagen des mittleren Teiles eine Art spiralförmigen Kanal, der mit der Aussenseite durch die Seitenkanäle 1'1 in Verbindung steht, die zwischen zwei Lagen des Papierbandes durch Unterbrechung der Papierstreifen 16 freigelassen werden.
Nachdem über der Muffenverbindung gemäss der Erfindung das Gehäuse 13 (Fig. 1) angeordnet ist, wird die Muffe evakuiert und darauf mit Öl gefüllt und getränkt. Die Öffnung 12 dient sowohl als Anschluss für die Vakuumpumpe, als auch für die spätere Verbindung des Gehäuses mit einem Ölausgleichbehälter.
Während des Evakuierens kann das im Kabel enthaltene Öl nicht ausfliessen oder durch die Pumpe abgesaugt werden, weil das Ventil 7 durch den Öldruck auf seinen Sitz in der Hülse gepresst ist, so dass die Bohrung 6 verschlossen bleibt. Nach beendeter Muffentränkung wird das Öl in der Muffe durch eine Pumpe auf einen Druck gebracht, der etwas über dem im Innern des Kabels herrschenden Druck liegt.
Dieser grössere Druck pflanzt sich durch den vorher beschriebenen Kanal unterhalb der Wickellage 11 fort und öffnet das Ventil in der Kammer 5. Alsdann ist das Kabellöl mit dem Aussenraum und gegebenenfalls mit einem an die Öffnung 12 des Gehäuses angeschlossenen Ausgleichbehälter in Verbindung gebracht.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Speisemuffe für ölgefüllte Kabelanlagen, dadurch gekennzeichnet, dass in den Isolierwiekel' lagen, die die beide Kabelleiter verbindende Hülse bedecken, ein oder mehrere Kanäle angeordnet sind, die die Ölverbindung von einem oder mehreren ausserhalb der Muffe angeordneten Behältern vermittels einer oder mehrerer in der Hülse angeordneter Bohrungen mit dem Kabelinnern herstellen.