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Emulgiermittel.
Es ist bereits bekannt, dass Sulfosäuren der Erdölkohlenwasserstoffe oder deren Salze die Eigenschaft besitzen, in Wasser unlösliche Stoffe zu emulgieren. Praktisch verwendet man diese Sulfosäuren zu dem genannten Zwecke allein, oder aber in Gemeinschaft mit ändern Emulgierungsmitteln, wie z. B. mit sulfoniertem Rizinusöl.
Man hat bereits für verschiedene andere, nicht von Erdölkohlenwasserstoffen herrührende Sulfosäuren, also für synthetische Sulfosäuren aromatischer und aliphatischer Kohlenwasserstoffe sowie für die Produkte der Sulfonierung von Harzen vorgeschlagen, als emulgierende Zusätze, Substanzen zu benutzen, die Gele bilden, wie Leim, Gelatine, Gummi usw.
Durch Versuche ist nachgewiesen worden, dass man auch Sulfosäuren von Erdölkohlenwasserstoffen bzw. deren Salze zusammen mit Sehutzkolloiden, wie Leim, Gelatine. Gummi usw. zum Emul-
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Natron und Leim erhalten werden, sind jedoch nicht stabil, trotzdem sie leicht zustande kommen. Sie zerfallen leicht, und ausserdem verlangen sie verhältnismässig grosse Mengen an Emulgierungsmittel,
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Nun ist jetzt die überraschende Erfindung gemacht worden, dass man auch mit Hilfe von Sulfosäuren der Erdölkohlenwasserstoffe oder deren Salze, unter Zusatz verschiedener Schutzkolloide, wie Leim. Gelatine. Casein, Gummi, Stärke und ähnlicher hochmolekularer Stoffe, aus allen möglichen flüssigen und festen, in Wasser schwer-oder gar nicht löslichen bzw. mit Wasser nicht vermischbaren Substanzen, wie z.
B. aus Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Ketonen, Phenolen, Estern, wie z. B. aus Benzin, Mineralölen, Paraffin, Asphalt, Fetten, Wachsen und verschiedenen organischen Lösungsmitteln, äusserst beständige und konzentrierte Emulsionen erhalten kann, die nicht zerfallen, und die mit Wasser verdünnt werden können, wenn während der Zubereitung des Emulgiermittels eine kleine Menge von in feinverteiltem Zustande frisch gefällten Carbonaten oder Sulfaten vos Erdalkalien. Lehm, Kaolin oder andern feinst verteilten festen im Wasser unlöslichen Substanzen, hinzu- gefügt wird.
Bei dem angegebenen Emulgierverfahren besteht das neue Emulgiermittel also aus einer fertigen Mischung dreier wirksamer Körper, u. zw. aus Sulfosäuren von Erdölkohlenwasserstoffen oder deren Salzen, aus Schutzkolloiden sowie aus feinstverteilten, im Wasser unlöslichen Stoffen.
Die Verwendung der feinverteilten festen Stoffe bei der Herstellung von Emulsionen ist zwar bekannt, jedoch nur als Zusatz zur Stabilisierung der vorher gebildeten Dispersionen und ohne Verwendung von Sulfosäuren der Erdölkohlenwasserstoffe oder deren Salze. Dagegen wird nach der vorliegenden Erfindung das Emulgiermittel samt den stabilisierenden Zusätzen in fertiger Mischung hergestellt, d. h. die feinst verteilten festen Stoffe werden zusammen mit Schutzkolloiden der Mineralölsulfosäuren oder deren Salze enthaltenden Emulgatorlösung zugefügt bzw. in der Emulgatorlösung frisch gefällt also jedenfalls vor der Herstellung der Emulsion, was eine Vereinfachung der Emulsions- herstellung, also einen wesentlichen technischen Fortschritt bietet.
Die mit dem erfindungsgemäss zubereiteten Emulgator hergestellten Emulsionen sind auch bei längerem Stehen und trotz Wasserverdünnung sehr beständig und gegen Druck. Temperaturen und chemische Reagenzien unempfindlich. Ausserdem wird durch die neue Erfindung der bedeutende technische Fortschritt hervorgerufen, dass Emulsionen von hohen-bis zu 80-90 u betragenden-Konzentrationen
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die wichtige technische Wirkung erzielt, dass, das nach dem neuen Verfahren erhaltene Emulgiermittel sehr haltbar ist, und infolgedessen leicht aufbewahrt und transportiert werden kann.
Andere Emulgier- mittel dagegen, zu deren Bestandteilen Eiweissstoffe und Kohlenhydrate zählen, unterliegen bei längerem
Stehen einer Zersetzung, zumal die bekannten Konservierungsmittel in diesem Falle nicht anwendbar sind, da sie ja die Beständigkeit der Emulsion unvorteilhaft beeinflussen könnten.
Beispiel : 4#5 kg. trockenen Natronsalzes von Mineralölsulfosäuren werden in 75 leg Wasser auf- gelöst und mit einer Lösung von 7#5 kg Leim in 50 kg Wasser vermischt. Die erhaltene Lösung wird mit einer Suspension von 0'75 leg feinverteiltem Ton in 3 kg Wasser versetzt und innig gement. Auf diese
Weise werden etwa 150 kg gebrauchslähiger Emulgatorlösung erhalten. Durch energisches Mischen der Emulgatorlösung mit 600 kg Benzin wird eine steife 80% ige Emulsion gewonnen, die nur 1'7% des
Emulgators enthält.
Auf die beschriebene Weise können auch andere flüssige, in Wasser unlösliche Stoffe emulgiert werden, wie z. B. Mineral-, Pflanzen-und tierische Öle bzw. organische Lösungsmittel oder feste Stoffe, wie Asphalt, Paraffin, Wachs, Fett usw. Leim kann durch andere Schutzkolloide ersetzt werden, wie Gelatine, Casein, Gummi, Stärke usw., u. zw. einzeln oder in entsprechender Kombination.
Statt Ton kann man auch andere sehr fein verteilte, im Wasser unlösliche feste Stoffe anwenden, wie z. B. frisch gefälltes Calciumcarbonat, Bentonit od. dgl.