AT136231B - Verfahren zur Behandlung von Pflanzenfasern, insbesondere Baumwoll- und Leinenfasern. - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Pflanzenfasern, insbesondere Baumwoll- und Leinenfasern.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Behandlung von Pflanzenfasern, insbesondere BaumwoH-und Leinenfasern. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von Pflanzenfasern, insbesondere Baumwoll-und Leinenfasern, welches bezweckt, diese für die weitere Behandlung, wie z. B. den Bäuchund Bleichvorgang, vorzubereiten und die Weiterbehandlung zu vereinfachen und zu verbilligen. Dieser Zweck wird der Erfindung gemäss dadurch erreicht, dass die zu behandelnden Pflanzenfasern vorzugsweise vor dem Bäuchen mit Bisulfit, z. B. Natrium-oder Kalziumbisulfit, und mit Salmiak und einem Alkali, z. B. Ätzkalk, unter Erwärmung behandelt werden. Vorteilhafteweise wird nach einer Vorbehandlung der Fasern mit Bisulfit und Salmiak die Weiterbehandlung mit Alkali, vorzugsweise Ätzkalk, in einer getrennten Verfahrensstufe durchgeführt. Es wurde bereits vorgeschlagen, Bisulfit zu den Alkalien bei der Bauchung vor oder während derselben als Zusatz zu verwenden. Bei der Zusammenwirkung der drei Agenzien : Bisulfit, Salmiaksalz und Alkali, wie dieselben gemäss der Erfindung im Alkalibade (Kalkbade) vor sich geht, ist jedoch folgendes hervorzuheben : Die gesonderte Anwendung von Bisulfit und Alkali einerseits und von Salmiak und Alkali anderseits ergibt bereits eine günstige Wirkung auf die Faser. Zusammen angewendet, stören die EMI1.1 günstigste Ergebnis bei gleichzeitiger Einwirkung von Salmiak, Bisulfit und Alkali erreicht wird. Die Verwendung dieser Reaktion in einer Manipulation ist auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus besonders günstig. Es wird noch hervorgehoben, dass die Ware nur mit Bisulfit und Salmiaksalz imprägniert bzw. befeuchtet wird und dass das Bisulfit mit dem Alkali (Kalk) des Bades und das Salmiaksalz mit demselben Alkali (Kalk) des Bades unter Entwicklung von Ammoniak zur Wirkung gelangt. Da das Salmiaksalz infolge der Befeuchtung der Ware in dieser haftet, erfolgt die Entwicklung des flüchtigen Ammoniaks auch in der Hitze sehr langsam, so dass im Bade auf die Ware einwirken : zunächst Bisulfit, Kalk und wenig Ammoniak und in fortschreitender Zeit : Bisulfit, Ammoniak und wenig Kalk ; da der Kalk zur Umsetzung des Salmiaks allmählich zum grössten Teil verbraucht wird. Dieser Vorgang ergibt eine Verseifung des Warenfettes und Harzes zu einer leicht entfernbaren Kalkseife. Das Imprägnieren erfolgt nach dem Sengen. Die Flüssigkeitsaufnahme schwankt zwischen 50% und 65% vom Gewichte der Ware je nach der Warenqualität. Die Flüssigkeit enthält : 0'5-1'00 kg Salmiaksalz per 100l und 3-6 Kalziumbisulfit 5 Bé per 100l ; bei Verwendung von Natriumbisulfit 0'3-0'6 kg Natriumbisulfit (fest) per 100l. Diese Schwankungen richten sieh je nach der Qualität der Ware und der Flüssigkeitsaufnahme. Das Kalkbad umfasst eine Warenpost von zirka 1600 kg und zirka 6000l von 1-20/"Kalk (Ca C), also 6-12 kg Kalk ; je nach der Menge des der Ware zugeführten Salmiaksalzes. Die Dauer des Bades beträgt wenigstens zwei Stunden bei 80-60 C. Bei längerer Dauer, z. B. über Nacht, kann die Temperatur auch weiter als 600 C zurÜckgehen. Für die Alternativen : Imprägnieren mit Kalk und Bisulfit und Einweichen in Salmiak oder Brauchen mit Bisulfit, Kalk und Salmiak, gelten dieselben Verbräuche dieser drei Agenzien auf die Warenpost, gerechnet wie oben. Die gemäss der Erfindung durchgeführte Behandlung der Fasern ergibt neben der Entschlichtung eine Reinigung bzw. Entfettung und eine schwache Entfärbung, wobei die Faser gleichzeitig gelockert und dadurch für den Bauch-und Bleichvorgang besonders günstig vorbereitet wird. <Desc/Clms Page number 2> Zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung wird die Ware, in Strähnen oder Breitware, beispielsweise mit Salmiak und Bisulfit imprägniert und in den Bottich gebracht, in welchen Kalkwasser einfliessen gelassen wird, worauf das Bad erwärmt wird. Man kann aber auch die Ware mit Kalk und Bisulfit zuerst imprägnieren und dann in einem Bad mit Salmiaksalz weiterbehandeln. Das Verfahren wird vorteilhaft vor dem Bäuchen der Ware angewendet, kann aber auch während des Bäuchens durchgeführt werden, in welchem Falle dann Salmiak bzw. Kalk nicht in der ganzen erforderlichen Menge auf einmal, sondern in jeweils geringen Teilmengen fortlaufend zugesetzt wird. Das Verfahren gemäss der Erfindung ist nicht nur sehr billig, sondern es bedingt auch eine Ersparnis beim Kochen und in der Manipulation. So bedürfen z. B. alle Baumwollwaren, die sonst zweimal gekocht werden müssen, nur einer einmaligen Kochung, wodurch die Faser weniger ausgeschwächt wird. Das Verfahren gemäss der Erfindung ergibt eine schöne, weisse und festere Ware und einen volleren Faden. PATENT-ANSPRUCHE : 1. Verfahren zur Behandlung von Pflanzenfasern, insbesondere Baumwoll-und Leinenfasern. dadurch gekennzeichnet, dass dieselben vorzugsweise vor dem Bäuchen mit Bisulfit, z. B. Natrium-oder Kalziumbisulfit, und mit Salmiak und einem Alkali, z. B. Ätzkalk, unter Erwärmung behandelt werden.
Claims (1)
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Vorbehandlung der Fasern mit Bisulfit und Salmiak die Weiterbehandlung mit Alkali, vorzugsweise Ätzkalk, in einer getrennten Verfahrensstufe durchgeführt wird.
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| AT136231D AT136231B (de) | 1932-06-07 | 1932-06-07 | Verfahren zur Behandlung von Pflanzenfasern, insbesondere Baumwoll- und Leinenfasern. |
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1932
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