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Einrichtung zur Regelung der Selektivität von Empfangsgeräten.
Die Selektivität von Radioempfangsgeräten wird durch die Dämpfung der in diesen Geräten vorhandenen Abstimmkreise bedingt. Diese Dämpfung ist teilweise von dem Ohmschen Widerstand der in
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in benachbarten Leitern auftretenden Verlusten und von dielektrischen Verlusten in dem Kondensatordielektrikum oder in dem Material der Selbstinduktionsspule bestimmt. Bei Verwendung von Luftkondensatoren sind die dielektrischen Verluste in dem Dielektrikum so gering, dass sie vernachlässigbar sind. Die dielektrischen Verluste in dem dielektrischen Stoff der Spulen können aber nicht bis auf Null herabgesetzt werden. Ungeachtet dieser Verluste kann es aber vorkommen, dass die Selektivität des Kreises für bestimmte Zwecke zu gross ist.
In diesem Fall kann man in Reihe mit der Spule einen regelbaren Widerstand aufnehmen, mit dessen Hilfe die Grösse der Dämpfung auf den gewünschten Wert eingestellt werden kann. Dies ist namentlich bei Empfangsgeräten von Bedeutung, die für einen grossen Wellen- längenbereich bestimmt sind, bei denen die Selektivität für lange Wellen oft wesentlich von der Selektivität für kurze Wellen abweicht.
Bei Empfang einer modulierten Trägerwelle, z. B. einer von Sprechsehwingungen modulierten Trägerwelle, ist es erwünscht, dass eine Schwingung mit einer Frequenz, die in einer gewissen Entfernung von der Frequenz der Trägerwelle liegt, in einem bestimmten Verhältnis schwächer als die Trägerwelle durchdringt, mit andern Worten die Resonanzkurve soll eine bestimmte Breite haben. Unter,, Breite der Resonanzkurve''ist die Breite des Frequenzbandes zu verstehen, die durch zwei auf beiden Seiten der Resonanzfrequenz liegende Grenzfrequenzen bestimmt wird, die bei einer gleichen äusseren elektro- motorischen Kraft in einem bestimmten vorher gegebenen Verhältnis schwächer als die Resonanzfrequenz durchdringen.
In der Wahl des Verhältnisses zwischen den Stärken der Resonanzfrequenz und der Grenzfrequenz hat man eine gewisse Freiheit. Dabei soll man den für den Empfang gestellten Anforderungen Rechnung tragen. Eine vielfach angewendete Methode zur Bestimmung der Breite der Resonanzkurve besteht darin, dass man jene auf beiden Seiten der Resonanzfrequenz liegenden Frequenzen ermittelt, die bei einer gleichen äusseren elektromotorischen Kraft halb so stark wie die Resonanzfrequenz sind.
Wenn man annimmt, dass der Kreis ausschliesslich eine Selbstinduktion, einen Widerstand und eine Kapazität enthält, deren Werte mit L, R und C angegeben sind, so wird bei einer äusseren elektro-
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Im allgemeinen ist bei Telephonieempfang A M von der Wellenlänge abhängig. Da bei kurzen Wellen im allgemeinen eine kleinere Selbstinduktion als bei langen Wellen benutzt wird, soll R bei kürzeren Wellen einen andern Wert als bei langen Wellen haben. Diese Möglichkeit wird dadurch geschaffen, dass in einen oder mehrere Kreise ein regelbarer Widerstand in Reihe eingeschaltet wird.
Der Widerstand kann dann in Übereinstimmung mit dem Wert der Selbstinduktion gewählt werden und man hat es überdies in der Hand, die Selektivität beliebig einzustellen.
Bei diesen Betrachtungen ist vorausgesetzt worden, dass der Widerstand des Schwingungskreises von der Frequenz unabhängig ist. In der Praxis hat es sich aber herausgestellt, dass dies nicht ganz zutrifft und dass es Fälle geben kann, in denen der Widerstand in ziemlich hohem Masse von der Frequenz abhängig ist. Vielleicht ist dies dem Umstand zuzuschreiben, dass die dielektrischen Verluste in dem Dielektrikum der Spulen von der Frequenz abhängig sind. Die dielektrischen Verluste können durch einen in Reihe geschalteten Widerstand verursacht werden, der aus einem konstanten Glied und aus einem Glied besteht, das der Frequenz proportional ist. Je höher die Frequenz, desto grösser wird dieser in Reihe geschaltete Widerstand sein.
Infolgedessen hat auch die Kondensatorstellung Einfluss auf die Breite
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als bei einer grossen Kapazität ist. Gemäss der Erfindung kann dieser Nachteil dadurch beseitigt werden, dass parallel zu dem in Reihe geschalteten Widerstand ein Kondensator geschaltet wird.
Der in Reihe geschaltete Widerstand wird gegenüber dem Abstimmkondensator gross gewählt und kann von der Grössenordnung von 100 Ohm sein und die parallel dazu geschaltete Kapazität kann einen Wert von etwa 2000 cm haben.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Die Figur zeigt einen abgestimmten Kreis mit einer Selbstinduktion L und einer Kapazität C.
In den Kreis ist weiter ein mittels eines Gleitkontakts regelbarer Widerstand 7" geschaltet, der aber auch fest gewählt werden kann. Der in dem Kreis vorhandene Gesamtwiderstand wird aus dem Widerstand, ferner dem Widerstand der Selbstinduktionsspule und dem Widerstand gebildet, der den Verlusten in den Dielektrika und der Induktion in den benachbarten Leitern usw. entspricht.
Parallel zu dem in den Kreis geschalteten Teil') " des Widerstandes ist ein Kondensator Cl geschaltet.
Bei richtiger Bemessung des Kondensators Cl und des Widerstandes ? kann eine automatische Regelung der Selektivität erreicht werden. Der Kondensator Ci wird ausserdem im Verhältnis zum Abstimmkondensator C so gross gewählt, dass die Abstimmung des Kreises durch 01 praktisch nicht beeinflusst wird.