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Verfahren und Vorrichtung zum Schneiden fortlaufender Kunstfaserbänder.
In den letzten Jahren sind verschiedene Arbeitsweisen bekanntgeworden zur Erzeugung und Fertigbehandlung starker, fortlaufender Faserbänder, die nach dem Zerschneiden wie Wolle, Baumwolle od. dgl. textil weiterverarbeitet werden sollen. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung, Nachbehandlung und Trocknung derartiger Fasergebilde werden bereits ausgeübt. Es ist aber noch nicht gelungen, das fertiggestellte künstliche Faserband gleichfalls kontinuierlich unter Vermeidung von Abfall in vollkommen gleiche Stücke zu schneiden.
Allerdings ist es durch die britischen Patentschriften Nr. 317025 und Nr. 317026 bekannt geworden, derartige Faserbänder dadurch in Stücke zu schneiden, dass man rotierende Messer an der Kante einer festen Unterlage entlang schneiden lässt, wodurch die auf der Unterlage vorgeschobenen Faserbänder abgeschert werden sollen. Ein Schneiden der Fasern in vollkommen gleiche Stücke lässt diese Vorrichtung aber nicht zu, weil ein Teil der Fasern den senkrecht zur Laufrichtung des Bandes bewegten Messern ausweicht. Ein weiterer Nachteil der vorgeschlagenen Vorrichtung ist darin zu sehen, dass beim Schneiden in senkrechter Richtung zum Faserverlauf Stauungen an den Messern auftreten.
Gegenüber dem Vorbekannten soll nunmehr gemäss Erfindung wie folgt gearbeitet werden :
Auf einer bewegten elastischen Unterlage wird das laufende Kunstfaserband von im Sinne der Bewegung des Faserbandes bewegten Messern geschnitten. Durch diese gleichartige Bewegung werden sämtliche Fasern von den Messern völlig und in gleichmässig lange Stücke durchschnitten, ohne dass die elastische Unterlage durch die Messer beschädigt wird. Ebensowenig kann eine Beschädigung der Messer selbst eintreten, was wieder ein unregelmässiges Schneiden veranlassen würde. Gibt man der Unterlage und somit dem Faserband und den rotierenden Messern verschiedene Geschwindigkeiten, so lässt sich je nach Bedarf ein mehr oder weniger abgeschrägter Schnitt erzielen.
Die Arbeitsweise und die verwendeten Vorrichtungen werden an Hand der Zeichnungen erläutert :
In Fig. 1 läuft ein Faserband von einer Unterlage (nicht gezeichnet) über eine elastische Walze d, die zweckmässig mit Gummi überzogen ist. Über dieser Walze ist eine Walze b angeordnet, welche eine Anzahl in radialer Richtung angeordneter Messer trägt und so eingestellt ist, dass in der tiefsten Stellung der Messer der Belag der Walze d gerade berührt wird. Läuft die Walze d und der durch die Schneiden der Messer c beschriebene Zylinder mit derselben Geschwindigkeit, so zeigen die austretenden Abschnitte al eine zur Laufrichtung etwa senkrecht verlaufende Schneidfläche.
Will man einen Schrägschnitt erzielen, so verwendet man zweckmässig eine Vorrichtung, wie sie beispielsweise in Fig. 2 dargestellt ist. Hier sind die Messer c, deren Anzahl beliebig gross sein kann, nicht radial, sondern tangential zur Schneidwalze angeordnet, wodurch es erforderlich wird, statt der elastischen Walze d (Fig. 1) eine elastische ebene Fläche d (Fig. 2) als Schneidunterlage anzuwenden. Die Schneidfläche wird um so schräger, je grösser die Umlaufgeschwindigkeit der Messer gegenüber der Laufgeschwindigkeit des Unterlagebandes d und somit des Faserbandes a ist.
Das elastische Band d wird durch angetriebene Rollen f
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bewegt und durch einen feststehenden Tisch e in horizontaler Lage gehalten. Angepresst wird das Faserband a durch eine umlaufende Rolle g.
Die durch Verwendung der Vorrichtung gemäss Fig. 2 erzielten Faserbandabschnitte al haben beispielsweise die in Fig. 3 dargestellte Form. Man hat es in der Hand, durch Variierung der Messerzahl und Abstimmung der Laufgeschwindigkeiten des Bandes und der Messer eine beliebige Länge der Einzelfasern h und eine beliebige Länge des Schrägschnitts i zu erzielen, durch den bei der textilen Weiterverarbeitung eine bessere Überlappung der Faserabschnitte erreicht wird ; die Stärke der Wölbung der Schnittfläche i wird beeinflusst durch die Krümmung des Messerkranzes in Verbindung mit der relativen Laufgeschwindigkeit des Faserbandes.
Die beschriebenen Vorrichtungen eignen sich in hervorragender Weise dazu, auf kontinuierlichem Wege erzeugte und fertiggestellte starke Kunstfaserbündel im Anschluss an die Fertigstellung sofort in vollkommen gleichmässige Stücke zu zerschneiden, worauf diese der textilen Weiterverarbeitung zugeführt werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Schneiden fortlaufender Kunstfaserbänder, dadurch gekennzeichnet, dass man die Faserbänder auf einer bewegten elastischen Unterlage mit rotierenden Messern schneidet, die in derselben Richtung schneidend bewegt werden wie das Faserband.