AT128683B - Ventilsteuerung für Kolbendampfmaschinen. - Google Patents

Ventilsteuerung für Kolbendampfmaschinen.

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AT128683B
AT128683B AT128683DA AT128683B AT 128683 B AT128683 B AT 128683B AT 128683D A AT128683D A AT 128683DA AT 128683 B AT128683 B AT 128683B
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Arturo Ing Caprotti
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Arturo Ing Caprotti
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  Ventilsteuerung für   Kolbendampfmasebinen.   



   Unter den verschiedenen bekannten Ventilsteuerungen, die durch umlaufende Kurvenscheiben mit   verschiedener Kurveneinstellung   und konstantem Voreilwinkel betrieben werden, gibt es solche, die, um   eine gleichmässige   Arbeit der Expansionskurvenscheibe (trotz des beschleunigenden tangentialen Stosses der Rolle, welche während der   Schliessphase   des Ventils auf das Kurvenprofil drückt) zu erzielen, eventuelle eintretende Beschleunigungswirkungen dadurch ausgleichen, dass die Kurvenscheibenrollen, welche die beiden Einlassventile an den entgegengesetzten Enden der Zylinder steuern, um   180  gegen-   einander versetzt werden und auf die Kurvenprofile vermittels einer starken Ausgleichfeder drücken, die mit einer geeigneten Hebelkraft wirkt.

   So liegen zwei Rollen an ein und derselben Expansionskurvenscheibe an den beiden entgegengesetzten Enden eines Durchmessers an. Diese Anordnung gestattet, auf diese Expansionskurvenscheibe mittels der erwähnten Ausgleiehfeder einen Druck solcher Stärke 
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 entgegengewirkt werden kann. Diese Einrichtungen, die anscheinend auf den ersten Blick von keiner Wichtigkeit sind, haben doch sehr ungünstige Folgen, da sie, abgesehen von der Komplikation durch die Ausgleiehfedern und andern Hilfsmittel, schon allein durch die Notwendigkeit, die Rollen an entgegengesetzten Enden eines Durchmessers der Kurvenscheibe anzubringen, den Konstrukteur dazu zwingen, die Ventile paarweise anzuordnen und auf die Unabhängigkeit in der Arbeit dieser Ventile zu verzichten. 



   Es gibt eine ganze Reihe sehr nützlicher konstruktiver und   Arbeitsmöglichkeiten,   die sonst in Erwägung gezogen werden könnten, aber ganz ausser Betracht bleiben müssen, nur wegen der ganz engen   Beschränkungen   und Bindungen, denen die Teile einer Ventilsteuerung, welche auf die beschriebene Art arbeitet, unterworfen sind. So kommt es oft vor, dass gewisse wichtige Anwendungen dieser Ventilsteuerung   unmöglich   gemacht sind. 



   Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ventilsteuerung mit umlaufenden Kurvenscheiben mit veränderlicher Kurveneinstellung, die in dem Sinne neu ist, dass die obenerwähnten Rollen in jeder 
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 einander steuern, wobei die erwünschte Ausgleichung und Genauigkeit durch bestimmte andre Mittel als durch die oben erläuterte diametrale Gegenüberstellung erreicht wird. So erlangt man eine Anzahl von   Betriebs-und Konstruktionsmögliehkeiten,   die in einer einfachen Weise mit der Unabhängigkeit der Ventile zusammenhängen, wie unten näher beschrieben wird, u. zw. bei grösster Freiheit hinsichtlich der Ventilanordnung. 



   Die periodischen tangentialen Stösse, die von den zum Schliessen der Einlassventile am Ende der Expansion dienenden Rollen ausgeübt werden, haben, wie schon erwähnt, die Tendenz zu   Schlägen   innerhalb der Grenzen der toten Gänge, die in dem Mechanismus belassen sind, zur Einstellung der Kurven- 
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 zugleichen, wird gemäss der vorliegenden Erfindung im Gegenteil der die Expansion bewirkenden Kurvenscheibe erlaubt, frei und unmittelbar solchen Beschleunigungskräften zu folgen, mit andern Worten, der Kurvenscheibe wird nicht nur erlaubt, die vorderste Stellung mit Bezug auf ihre Umlaufrichtung und die obenerwähnten toten Gänge einzunehmen, sondern man unterstützt sie sogar darin, eine solche vorgerückt Stellung einzunehmen. 



   Während so früher, bei Umkehrung des Antriebes (also des   Maschinenumlaufes),   die Kurvenseheibe, welche das Schliessen des Einlassventils bewirkt, bei Aufnehmen ihrer neuen Funktion als Einlass- 

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   öffnungsscheibe   von ihrer verzögernden Stellung in   Vorwärtsrichtung   zu der entsprechenden Stellung in Rückwärtsrichtung überging und sich so durch den Maschinenwinkel hindurchbewegte, der dem im Verschiebungsmechanismus belassenen toten Gang entspricht, tritt bei der neuen Ventilsteuerung keine Verschiebung der Kurvenscheibe auf, da die äusserste   Voreilstellung der Expansionsscheibe   in Vorwärts- 
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 Rückwärtsbewegung arbeitet, entspricht. 



   Das Kreisdiagramm (Polardiagramm) der Dampfvorgänge mit Bezug auf die verschiedenen Stellungen des Umsteuerhebels und Kurbelwinkels, welches charakteristisch ist für Ventilsteuerungen mit doppelten verschiebbaren   Einlssseheibeny   so wie sie bisher bekannt waren, ist das in Fig. 10 der Zeichnung dargestellte, wobei die verschiedenen Stellungen des Umsteuerhebels vom vollen Vorwärtsgang, am äusseren Kreis baginnend, bis zum vollen   Rückwärtsgang,   im inneren Kreis endend, radial aufgetragen sind. 



   Ein solches Diagramm hat die doppelliníge Gestalt ; es enthält nämlich die beiden Kurvenzweige a und b für den Kurbelwinkel, bei welchem das   Einlassventil   während der   Vorwärtsbawegung   (im Sinne des Uhrzeigers) sich schliesst und bei welchem es sich bei der   Rückwärtsbswcgung   (entgegen dem Uhrzeiger) zu öffnen beginnt, während die beiden Kurvenzweige c und   d   die Öffnungslage bei Vorwärtsbewegung und das Abschliessen des Dampfes bei   Rückwärtsbewegung   wiedergeben. 



   Das entsprechende Kreisdiagramm für die neue Ventilsteuerung hat einlinige Gestalt, da der   Fiillungsgrad sieh nicht mehr bei   der Vorwärtsbewegung gemäss der Kurve ? ändert, sondern gemäss derselben Kurve b, die auch das Gesetz für das Ventilöffnen bei der   Rückwärtsbewegung   darstellt ; ähnlieh stellt auch die einzige Kurve c sowohl das Gesetz für das Ventilöffnen bei der   Vorwärtsbewegung   als auch für das   Dampfabsohliessen   bei der   Rückwärtsbewegung   dar. 



   Es kann sein, dass der von den Ventilen verursachte Vorwärtsstoss   bzw.-stosse nicht genügen,   um die   Expansionsscheibe   konstant in ihrer äussersten Vorwärtsstellung zu halten, besonders wenn übermässige Reibung vorhanden ist. In einem solchen Falle wird eine Anordnung benutzt, welche das Bestreben hat, die Scheibe in der vorgerückten Lage zu halten. Fig.   1 a   und 1 b zeigen eine der möglichen Ausführungsformen einer solchen Anordnung. 



   Die Kurvenwelle A, welche mit derselben Geschwindigkeit wie die Triebwelle umläuft, treibt in Pfeilrichtung Kurvenscheiben C und C'an, eine   Öffnungs-und   eine   Expansionsscheibe,   welche lose auf die Welle aufgesetzt sind und vermittels Schnecken R und R'in Drehung versetzt werden, die durch Stangen B und B'mit den Kurvenscheiben verbunden sind. Diese Schnecken sind auf eine steilgängige Schraube V aufgeschraubt, die in die Kurvenscheibenwelle eingeschnitten ist und sich mit derselben drehen, während ihre Längsverschiebung durch die Schnecken R und R'umfassende Ringe L und L' gesteuert wird. Diese Ringe werden durch Gelenke J und J'von den Kurbeln   W und W verstellt,   die durch den Umsteuerhebel gesteuert werden. 



   Diese ganze Anordnung ist bekannt ohne Ausnahme des toten Ganges, der zwischen den Sehnecken R und R'einerseits und ihren Stellringen L und L'anderseits vorgesehen ist. 



   Gemäss der Erfindung liegt zwischen jeder Schnecke und ihrem Stellringe eine Ringscheibe 1 bzw. und eine Anzahl von Federn M bzw. M' ; der Druck dieser Federn überwindet die Reibungswiderstände und drückt die betreffenden Kurvenseheiben in die gewünschte Richtung (in die Vorwärtsstellung bei der Expansionsseheibe) ; so wird der bisher freie tote Gang durch einen elastischen toten Gang"ersetzt, d. h. durch einen toten Gang, der dauernd vernichtet wird, aber zur Geltung kommt, wenn es notwendig ist (nämlich wenn die Kurbelarme W und W'sich in der Nähe ihrer Totpunkte befinden), um eine konstante Winkelvoreilung für den Einlass zu erlangen. 



   Die ständige Arbeit der   Expansionsscheibe   in ihrer ganz vorgerückten Stellung, wie sie durch die beschriebene Vorrichtung oder durch eine gleichwertige gesichert wird, gestattet eine vollständige Unabhängigkeit der Lage der Rollen am Profil der Scheiben. 



   Durch die Erfindung ist es ermöglicht, mit einem einzigen Paar von   Einlassscheiben   eine Anzahl von Schwingen unabhängig zu bewegen, von denen jede ein Einlassventil steuert (natürlich innerhalb der Grenze der zulässigen Abmessungen der Schwinge und des gegenseitigen zur Verfügung stehenden Raumes). 



   In Fig. 2,3 und 5 sind schematisch beispielsweise zwei Fälle der Steuerung zweier oder dreier Einlassventile von einem einzigen Paar von Einlasskurvenscheiben für die Deckelseite bzw. die Kurbelseite dargestellt, u. zw. in Fig. 2 und 3 für eine   Zweizylindermaschine   mit parallelen Zylindern und um 900 gegeneinander versetzten Kurbeln und in Fig. 5 für eine Dreizylindermaschine mit gegeneinander um   120    versetzten Kurbeln. 



   Wenn man mit demselben Paar von   Einlassscheiben   entweder   ausschliesslich   alle Ventile auf der Deckelseite des Zylinders oder ausschliesslich alle Ventile auf der Kurbelseite von Zylindern steuert, deren Kolben an Kurbeln angeschlossen sind, die die gleiche Kröpfung haben, sich mit gleicher Geschwindigkeit drehen und Schubstangen gleicher Länge haben, so ist die veränderliche Wirkung der nicht unendlichen Schubstangen bei allen Füllungsgraden die gleiche und macht sich in gleicher Weise und in der gleichen Richtung bei den durch das gleiche Paar von Kurvenscheiben geregelten Einlassphasen geltend 

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So ist es möglich, durch eine geeignete Korrektur (in entgegengesetzter Richtung) der Profile der entsprechenden Paare von Einlasskurvenscheiben,

   die alle Ventile der Deckelseite und alle Ventile der Kurbelseite bewegen, genügend die obenerwähnten Einwirkungen der Schubstange zu kompensieren. 



     Es ist insbesondere möglich, dadurch   die Ventile xund   x'   (Fig. 2 und 3) einer Zweizylinderlokomotive zu steuern und dabei den Einfluss der Schubstange ausreichend zu kompensieren, dass man zwischen den beiden Zylindern in   Längsrichtung   eine Kurbelscheibenwelle anordnet, die mit der gleichen Ge-   schwindigkeit   wie die Kurbelwelle umläuft, wobei durch Getriebe b (die Kegelgetriebe oder Schraubengetriebe sein können) die Bewegung von einer der Triebachse a der Lokomotive abgeleitet wird. 



   Die Welle A erstreckt sich in das Innere eines Kastens e, der die Kurvenscheibe, Schwingen und Hebel zum Steuern der Einlass-und Auslassventile der beiden Zylinder y und   y'enthält.   



   Se und Sm sind die gemeinsamen Mittellinien der Einlassventile auf der Deckel-bzw. Kurbelseite der beiden Zylinder. In Fig. 2 ist die gegenseitige, zueinander rechtwinklige Lage der beiden Schwingen dargestellt, welche von demselben Kurvenpaar bewegt werden und die entsprechenden Einlassventile (die beiden Ventile der Deckelseite oder der Kurbelseite) der Zylinder mit um 900 gegeneinander versetzten Kurbeln steuern. 



   Gibt man den Profilen des Kurvenscheibenpaares, welches die Ventile der Kurbelseite steuert, eine geeignete grössere Ausdehnung als denen des andern   Kurvenscheibenpaares,   so ist es möglich, bei der Kurbelseite des Zylinders einen Füllungsgrad mit einem grösseren Winkel gegen den Totpunkt zu erreichen als auf der Deckelseite, wodurch der lineare Abstand im Hub gegenüber dem entsprechenden Totpunkte, der sich bei gleichem Kurbelwinkel infolge der Winkellage der Schubstange ergibt, genügend kompensiert wird. 



   Fig. 5 zeigt, wie die Schwingen am Umfang desselben Kurvenseheibenpaares angeordnet werden, wenn die drei Einlassventile (Deckelseite oder Kurbelseite) bei einer Dreizylindermasehine mit um 1200 versetzten Kurbeln von den Schwingen zu steuern sind ; bei dieser Steuerung ist es   ebenfalls möglich,   auf demselben   obgnbeschriebsnen   Wege die Kompensation der infolge der Winkliglage der Schubstange eintretenden Phasenverschiebungen zu kompensieren. 



   Die lineare Genauigkeit kann mit grösserer Korrektheit in dem Falle erreicht werden, wenn ein und dasselbe Kurvenscheibenpaar die Ventile an den entgegengesetzten Seiten eines Zylinders steuern soll, indem man diesen Kurvenscheiben eine ungleichmässige Umlaufgeschwindigkeit während einer Umdrehung gegenüber der konstanten Geschwindigkeit der Kurbelwelle erteilt. 



   Die diesem Zwecke dienende Vorrichtung kann die an sich bekannte Vorrichtung sein, welche in Fig. 6 schematisch und in Fig. 7 in einer Gesamtansicht dargestellt ist. 



   In der Gesamtansicht nach Fig. 7 ist   a   die von dem   Maschinenkolben   durch die bei K an die Kolbenstange angelenkte Schubstange t in Drehung versetzte Kurbelwelle ; m, ml, m2 und   ms   sind die Getriebe, welche die Drehung in einem konstanten Verhältnisse von der Kurbel r auf den   Kurb21raum     d'tiber-   tragen, der parallel zu r umläuft. Dieser Kurbelarm d' (s. die Einzeldarstellung in Fig. 6) endet in einer
Gabel, in welcher ein an den Kurbelzapfen der Kurbel d'angelenkter Klotz gleitet. Die Kurbel d sitzt an der Kurvenscheibenwelle A, deren Achse sich in einer Entfernung   x   von der zu ihr parallelen Achse der Welle A'befindet, die den treibenden Arm d'trägt. 



   Auf diese Art wird dieses Verhältnis zwischen der Geschwindigkeit der Kurvenscheibenwelle 
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 der Deckelseite befindet, und ein Minimum, wenn er den andern Totpunkt erreicht. So dreht sich die Einlasskurvenscheibe C'schneller bzw. schneidet den an der Deckelseite eingelassenen Dampf früher ab, wobei einem bestimmten Kolbenhub ein kleinerer Kurbelwinkel entspricht als bei einer Schubstange von unendlicher Länge.

   
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 ist (wobei d die Länge des Kurbelarmes der Kurvenseheibenwelle A, r die Länge der   Maschinenkurbel   und t die Länge der Schubstange ist), das Gesetz für die Drehung der Kurbel d der Kurvenscheibenwelle dem Gesetz bei einer idealen Masehinenkurbel entspricht, welche vermittels einer Schubstange unendlicher Länge den Kolben in derselben Weise antreiben würde, wie die wirkliche gleichmässig sich drehende Maschinenkurbel den Kolben vermittels einer Schubstange endlicher Länge antreibt. 



   Die in Fig. 6 beispielsweise dargestellte Anordnung bietet den Vorteil, dass sie eine einfache Kupplung zwischen der Bewegungsübertragung von der Maschinenkurbelwelle und der Kurvenscheibenwelle bildet ; u. zw. eine Kupplung, die leicht gelöst werden kann, indem man einfach den Kurbelzapfen von   d   aus dem Antriebsarm d'herauszieht ; ausserdem ist dadurch eine mechanische Übertragung geschaffen ohne die Nachteile, die durch eine   unvollkommeu6   Ausrichtung der Wellen A'und A entstehen könnten. 



   Einer der bemerkenswertesten Vorteile der Erfindung, immer wieder als Folge der voneinander unabhängigen Anordnung der Steuerrollen, besteht darin, dass sie eine Teilbenutzung einer einfachen oder einer Mehrzylindermaschine gestattet durch Ausserbetriebsetzung eines oder mehrerer Ventile und erlaubt, den Betrieb (in einem Störungsfalle) mit nur einem Teil der Maschine fortzusetzen oder aber 
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   ausser   Betrieb gesetzt werden, indem man die Steuerung dieser Ventile ausschaltet, während dann die ändern beiden Zylinder mit einem höheren Füllungsgrad arbeiten können und die Maschinenleistung demgemäss besser wird. 



   Um solche zeitweilige Ausschaltung der Steuerung eines oder mehrerer Ventile während des Betriebes zu bewirken, ohne die Arbeit der Ventilsteuerung und der andern in Tätigkeit bleibenden Ventile zu stören, auch wenn die ausgeschalteten Ventile von Kurvenscheiben gesteuert werden, welche die Steuerung andrer in Wirksamkeit bleibender Ventile fortsetzen müssen und auch um die Arbeit des ausgeschalteten Ventils wieder aufnehmen zu können, kann nach vorliegender Erfindung die in Fig. 8 dargestellte Vorrichtung benutzt werden, welche aber nur einen der möglichen Wege zur Erreichung dieser Wirkung darstellt und welche man als   eine schwingende Knagge"bezeichnen   kann. 



   Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen in einem ausschaltbaren Gliede, das in irgendein Steuerorgan eingeschaltet ist, welches die Drehbewegung von den Kurvenscheiben auf das Ventil überträgt, so dass der   Maschinenführer   in der Lage ist, durch Ausschalten dieses Gliedes nach Belieben das Ventil ausser Betrieb zu setzen. 



   Bei der Ausführungsart nach Fig. 8 wird dieses Glied von einem Kolben e gebildet, welcher zwischen dem mit der Schwinge der Einlasskurvenscheiben verbundenen Hebel U und der Ventilstange f des betreffenden, sich in Pfeilrichtung   öffnenden Ventils   liegt. 



   Die Länge des Stückes muss einstellbar sein ; zu diesem Zwecke legt sich der Hebel   u   nicht unmittelbar auf den Kolben e auf, sondern auf einen gehärteten Zwischenkörper e2, der innerhalb des Kolbens e liegt und auf auswechselbaren Unterlagscheiben   i   ausgewählter Stärke aufruht. 



   Der Kolben e mit seiner Stange   e,   gleitet in einer Kammer q eines Führungsstückes g. Dieses   Führungsstück   g kann vermittels eines Hebels   H   in seinem Gehäuse um eine Achse gedreht werden, die parallel zur   Schwingachse   des Hebels U liegt. 



   Befindet sich die Mittellinie des Kolbens in der in Fig. 8 dargestellten Lage, so kann das Ventil arbeiten (ist in Betrieb) ; wenn dagegen die Mittellinie des Kolbens die geeignete Lage   x-x   annimmt, so 
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 Falle das Ventil wieder in Betrieb zu setzen, ohne die Maschine anzuhalten, genügt es, den Kolben e wieder in die aufrechte Stellung zu bringen, wobei natürlich dafür Sorge getragen werden muss, dass die Ventilstange nicht mit der Kolbenstange zusammenstösst ; dies kann dadurch erreicht werden, dass man das Ventil während dieser Einschaltung in seiner tiefsten Stellung hält. 



   Zu diesem Zwecke muss das Schliessen des Ventils nicht durch die üblichen Federn bewirkt werden, sondern durch das Arbeitsmittel, das unter den Ventilstangen entweder direkt oder indirekt durch Vermittlung geeigneter Hubkolben wirkt, wobei dann das Eintreten des Betriebsstoffes in die Zylinder einfach für einen Augenblick unterbrochen wird. Wenn die Betriebsstoffe abgeschnitten sind, so fehlt die 
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 Hilfsfedern in ihre Lage zurück, wobei die ganz offene Lage zugleich die tiefste Lage ist. 



   Es ist ersichtlich, dass die gleiche Vorrichtung auch für die Auslassventile angewendet werden kann.
Da es von grosser Wichtigkeit ist, dass die Schmierung eines nicht entfernbaren Stückes stets gesichert ist, so soll das Öl in der Kammer Z (Fig. 8 und 9), die die   Kurvenscheibenwelle,   die Rolle und 
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 Stange ex enthalten ist, gestattet, ohne irgendeinen Widerstand in den inneren Teil des Kolbens e zurückzutreten und von dort in den Kasten Z. Geeignete   Durehlasskanäle     q2   sind zu diesem Zwecke vorgesehen. 



   Während der Kolben e bei seinem Niedergang keinerlei Druck in der Kammer q erzeugt, schafft er beim Aufwärtshub ein Vakuum, welches aus dem Raum zwischen Kolbenstange   e,   und dessen Führung g Luft ansaugt. 



   Dieses periodische Ansaugen zieht das Schmieröl, welches um die Stange   e,   herausfliessen könnte, mit, so dass alle Verluste, ohne eine   Stopfbüchse   erforderlich zu machen, vermieden sind. 



   Natürlich sind die Teile der zylindrischen Fläche des Führungsstückes g, welche mit dem zugehörigen Gehäuse h in Berührung kommen, so angepasst, dass die Oldichtigkeit gesichert ist, u. zw. unter dem Druck der Feder u, der durch das Joch v auf das Stück 9 ausgeübt wird. 



   Die besondere Vorrichtung zum In-und Ausserbetriebsetzen eines Ventils oder einer Anzahl von Ventilen gestattet, mehrere der Ventile zugleich ein-und auszuschalten, u. zw. durch das in Fig. 9 dargestellte geeignete Gestänge. Die gemeinsame Bewegung der Hebel   Hund HI wird dadurch bewirkt,   dass diese durch geeignete Gelenke an einen gemeinsamen Handhebel   S   angeschlossen sind. Wird dieser Handhebel nach der einen Seite gestossen, so wird der bewegliche Teil e eingeschaltet, und wird er nach der andern Seite gestossen, so werden die Ventile ausser Betrieb gesetzt. 



   Bei der Arbeit mit ausgeschalteten Ventilen, wenn die schwingenden Knaggen für alle Einlassund Auslassventile ein und desselben Zylinders angewendet worden sind, bleiben die beiden entgegengesetzten inneren Kammern des Zylinders geschlossen, und der eingeschlossene Dampf wird in abwechselnder 
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 durch die Kolbenringe und   Kolbenstangenstopfbüchsen   wie Wärmewirkungen der Wände oder Reibung verhütet werden. 



   Das neue Arbeitsdiagramm, das durch vorliegende Erfindung erreicht wird, gestattet   schliesslich   infolge der dauernd vorgerückten Stellung der   Expansionsscheibe   das Mass der Kompression im Zylinder bei hohem Füllungsgrad zu vermeiden, indem eine Hilfsauslasskurvenscheibe mit der   Expansionsscheibe   verbunden wird, wie in Fig. 4a, 4b und 4c in einer der möglichen Ausführungsformen dargestellt ist. 



   Zu der gewöhnlichen   Auslasskurvenscheibe   D, welche unveränderlich durch geeignete an der Kurvenscheibenwelle A befestigte Mitnehmer z, z'bei der Drehung in einer bestimmten Richtung mitgenommen wird, ist eine Hilfsscheibe D'hinzugefügt, welche lose auf der Nabe der Scheibe D aufsitzt und Seite an Seite mit ihr liegt. Beide Scheiben arbeiten auf dieselben Rollen, die die Auslassventile steuern. 



   Die Hilfsscheibe D'hat dasselbe Profil wie die Scheibe D'und ist mit einem kreisförmigen Schlitz G' versehen, durch welchen die Enden von Stangen B'und B hindurchtreten, die an der Expansionskurvenscheibe bzw. an der   Einlassöffnungsscheibe   befestigt sind. 



   Die Zeichnung zeigt die Kurvenscheiben, wie sie bei Vollsteuerung in Vorwärtsrichtung erscheinen, unter Drehung in Pfeilrichtung : Hiebei befinden sich die Stangen   B',   B an den entgegengesetzten Enden des Schlitzes   0',   und das   Schliessprofil   der Hilfsscheibe D'eilt um einen Winkel   ot-p   gegen das Profil der Scheibe D nach. 



   Unter diesen Umständen wird das Öffnen des Ventils von der durch die   Mitnehmer z, s'angetriebenen   Scheibe D bewirkt, und das Schliessen wird von der Scheibe D'erlaubt, welche während der Schliessperiode sich nicht verschieben kann, da sie daran durch die Stange B'gehindert ist, welche sich ihrerseits nicht nach vorne verschieben kann, weil die mit ihr verbundene Expansionsscheibe sich bereits in ihrer äussersten Vorwärtslage befindet. 



   Bei Verminderung des Füllungsgrades bewegt sich die Stange B'in der Pfeilrichtung vorwärts, so dass die Scheibe D', welche das Schliessen des Ventils regelt, sich in der gleichen Richtung vorwärts bewegen kann, bis sich die Füllung um den Winkel a-ss vermindert. Von diesem Augenblick an überdecken sich die Profile der Scheiben D und D', und die Scheibe D', welche lose ist, hat überhaupt keine Wirkung mehr, so dass die Kompression konstant bleibt. 



   Bei der Rückwärtsdrehung übernimmt die Stange B die Funktion, welche die Stange B'bei der Vorwärtsbewegung hatte, und bei der vollen   Rückwärtssteuerung   ist der Nacheilwinkel für die Kom-   pression  
Mit Hilfe der beschriebenen Hilfskurvenscheibe kann man eine sehr niedrige Kompression bei den höchsten Füllungsgraden erreichen, wobei diese Kompression allmählich vergrössert werden kann, wenn der Füllungsgrad verkleinert wird, bis sie ihren grössten Wert beispielsweise erreicht, wenn der Füllungsgrad etwa   50%   beträgt ; bei allen kleineren Füllungsgraden bleibt dann die Kompression konstant. 



   Bei Verwendung der   Hilfsscheibe   D'ist das Gesetz der Kompressionsänderung das best erreichbare unter Berücksichtigung sowohl der mechanischen als auch der thermo dynamischen Gesichtspunkte. 



   Es ist zu betonen, dass die Ausführung der Erfindung hinsichtlich der Konstruktionseinzelheiten und Anordnungen je nach dem besonderen Charakter der Maschine, bei welcher sie angewendet wird, verschieden sein kann und dass jede nur in der Form abweichende Ausführung der Vorrichtung, durch welche im wesentlichen die gleichen Resultate erreicht werden, innerhalb des Bereiches der vorliegenden Erfindung liegen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Ventilsteuerung für Kolbendampfmaschinen mit umlaufenden, einstellbaren Kurvenscheiben, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenscheibe, welche das   Schliessen   der Einlassventile steuert, gezwungen ist, stets die möglichst vorgerückt Einstellungslage mit Bezug auf einen toten Gang, der in dem die Winkellage der Scheibe regelnden Getriebe vorhanden ist, einzunehmen, so dass beim Vorwärtsgang diese Scheibe mit Bezug auf die   Kurvenscheibenwel1e   dieselbe Lage hat, die sie beim Rückwärtsgang einnimmt, wenn die Bewegung der   Kurvenscheibenwelle-   umgekehrt wird, wobei durch diese besondere Konstruktion ermöglicht ist, die Ventilsteuerrollen, welche auf   den entsprechenden Einlasskurvenscheiben   aufliegen, in irgendeiner passenden Lage an den Kurvenprofilen anzuordnen,

   unabhängig von der Anordnung der Rollen der andern Ventile, welche von denselben Kurvenscheiben gesteuert werden. 
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Claims (1)

  1. Verstellen der Scheibe bewirken, mit Federn versehen'sind, welche in allen Arbeitslagen der Steuerung jeden möglichen toten Gang aufheben und bewirken, dass die Scheibe in ihrer Voreilstellung mit Bezug auf die Kurvenscheibenwelle gegen jeden gegenwirkende Einfluss oder Reibungswiderstand, der bestrebt ist, ein Nachbleiben dieser Expansionsscheibe herbeizuführen, festgehalten wird, wodurch ermöglicht wird, dass die Steuerung einem einlinigen Diagramm statt einem doppellinigen folgt.
    3. Ventilsteuerung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlasskurvenscheiben in zwei gesonderten Paaren ausgeführt sind, von denen das erste Paar alle auf der Kurbelseite und das zweite Paar alle auf der Deckelseite liegenden Einlassventile einer mehrzylindrigen Maschine <Desc/Clms Page number 6> EMI6.1 trotz eines Antriebes, der eine veränderliche Geschwindigkeit innerhalb einer Umdrehung gestattet, gesichert ist, besondere, auf dieser veränderlichen Geschwindigkeit beruhende Mittel zur Kompensierung der Winkellage der Schubstangen angewendet sind, indem ein solches veränderliches Gesohwindigkeitsverhältnis durch Kupplung einer gewöhnlichen\ am Ende der Kurvenscheibenwelle angebrachten Kurbel mit einer einen Zapfen dieser Kurbel führenden, gegabelten, zweiten Kurbel ermöglicht wird, wobei die zweite, gegabelte.
    Kurbel auf dem Ende der Antriebswelle sitzt und die beiden Wellen, die treibende und die angetriebene, statt hintereinander, parallel-zueinander in solcher Entfernung voneinander angeordnet sind, dass durch die ungleiche Bewegung der getriebenen Kurbel die-Ungleichheit der Kolbenbewegung infolge der Winkellage der Schubstange ausgeglichen wird.
    5. Ventilsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen derart voneinander unabhängig sind, dass jedes Ventil (oder irgendeine Ventilgruppe) während des Laufes der Maschine unabhängig von den andern Ventilen und-ohne deren Arbeit irgendwie zu beeinflussen, ausser Betrieb gesetzt-werden kann, u. zw. vermittels.
    eines in die Kraftübertragung von den Kurvenscheibenrollen auf die Ventilstangen eingeschalteten Zwischengliedes, das ein-oder ausgeschaltet werden kann, so dass dadurch eine Teilbenutzung der Kraft einer Mehrzylindermaschine ermöglicht ist, wobei das Zwischenstück als Knagge ausgebildet sein kann, die mit einem Ventil versehen ist und sich in einer Führung nach Art eines Pumpenkolbens bewegt, wodurch ein Aussaugen von Luft bewirkt und damit ein Ausfliessen von Öl längs der geführten stange- der Vorrichtung verhindert wird, und wobei zur Vermeidung eines Anstossens des ausrückbaren Zwischengliedes an die Ventilstange das Schliessen der Ventile durch Dampf bewirkt wird.
    6. Ventilsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Hinblick auf die dauernd vorgerückt Stellung der Expansionskurvenscheibe die Kompression vermittels einer Hilfsauslass- kurvenscheibe veränderlich gemacht wird, die mit der Hauptauslasskurvenscheibe zusammenwirkt und auf dieselben Rollen arbeitet, wobei die Hilfskurvenscheibe lose auf die Kurvenscheibenwelle aufgesetzt ist und in ihrer Verstellung durch ein Glied der Expansionskurvenscheibe geregelt wird. EMI6.2
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