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Befestigung künstlicher Zähne im Kieferknochen.
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Die Erfindung betrifft eine Befestigung künstlicher Zähne im Kieferknochen, bestehend aus einer
Hülse, welche in ein Loch des Kieferknochens eingesetzt wird und in die man nachträglich den künstlichen
Zahn einsetzt, und ist darin gelegen, dass die Hülsenaussenfläche mit einem Schraubengewinde zum Ein- schrauben in das Kieferbein versehen ist, welches zweckmässig scharfkantig und gegen das Ende zu konisch verjüngt ist. Es ist allerdings bekannt, künstliche Zähne im Kieferknochen einzusetzen, u. zw. mittels einer käfigartig ausgebildeten Hülse (amerikanische Patentschrift Nr. 943113), welche ohne Drehung in ein besonders gebohrtes Kieferloch versenkt wird.
Diese Befestigungsweise erfordert jedoch eine
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Verwachsen fest, während beim Erfindungsgegenstand das Gewinde der Hülse ein sicheres Festhalten im Kieferknochen bedingt.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausführungsform dar- gestellt ; es zeigt Fig. 1 die Zahnhülse mit dem Werkzeug zum Einschrauben in die Alveole, Fig. 2 die in die Alveole eingeschraubte Hülse samt eingekittetem oder einzementiertem Zahn.
Die vorteilhafteste Ausführungsform der eingesetzten Hülse besteht aus einem spitz konisch zulaufenden Hohlkörper 1 aus Gold, Platin oder einem sonstigen, den chemischen Einflüssen im Mund widerstehenden Material. Die Aussenfläche der Hülse 1 trägt ein scharfkantiges Gewinde, welches an der Innenfläche der Hülse die Gegenform hervortreten lässt, so dass sieh auch an der Innenfläche eine schraubenförmig verlaufende Rinne bildet, in welcher der Zement zum Verkitten des künstlichen Zahnes festgehalten und gegen Herausfallen verankert wird.
Die Hülse 1 wird mit der Spitze voraus in die vorher zugerichtet, präparierte Alveole bzw. in das Alveolenbein : 2 eingeschraubt. Die eingeschraubte Hülse 1 schneidet sich mit ihren Schraubenkanten gewindeartig in die konisch zulaufende Alveolenhöhlung ein und sitzt infolgedessen fest. Die Hülse stellt sieh beim Einschrauben zufolge ihrer Konizität von selbst in die richtige Lage zum Alveolenkanal, in welcher sie den bestmöglichen Sitz in ihm findet. Die auf diese Weise eingeführte Hülse 1 verwächst im Laufe der Zeit mit dem sieh bildenden Kallus.
Zum Einführen bzw. Einschrauben der Hülse 1 in die Alveole dient ein Werkzeug, bestehend aus einem federnden Bügel 3 mit konischer Spitze 4, welche Spitze 4 der Länge nach gespalten ist. Eine die beiden Bügelhälften verbindende Schraube 5 treibt die beiden Hälften der gespaltenen Werkzeugspitze entweder auseinander oder bringt sie zueinander. Die Spitze 4 ist an der Umfläche mit einer Schrauben- leiste 6 versehen, welche dem Gewindegang im Innern der Hülse 1 entspricht, so dass sie bei einer bestimmten Stellung des Schraubenrädchens 1 : 3 in das Hülseninnere eingeschraubt werden kann.
Es werden sodann durch Drehen des Schraubenrädchens 13 die beiden Hälften der Werkzeugspitze 4 auseinander getrieben, so dass sie sich in der Hülse verkeilen und in ihr festsitzen. Sodann wird mittels des als Handgriff dienenden Bügelendes 7 das Einschrauben der an der Werkzeugspitze festsitzenden Hülse 1 in den Alveolenknochen vollzogen. Das Alveolenbein ist selbstverständlich während dieses Prozesses unempfindlich gemacht, und ist die Alveolenhöhlung vorher keimfrei gemacht worden. Das Werkzeug zum Einführen der Hülse ermöglicht das sterile Einsetzen, weil die Finger des Operateurs nicht in Berührung mit der zu behandelnden Stelle gelangen.
Auch bildet das Werkzeug eine bequeme Handhabe für die kleine und daher schwer anzufassende Hülse 1 und ermöglicht beispielsweise deren Desinfektion in einer Flamme unmittelbar vor Verwendung.
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In die Hülse 1 wird der künstliche Zahn eingeführt, welcher eine konisch zulaufende Wurzel 8 besitzt und dessen Krone 9 stufenartig gegenüber der Wurzel vortritt. Die Wurzel 8 besitzt Ringkanäle 10.
Nach Einsetzen des Zahnes in die Hülse 1 wird der ringraum zwischen Hülse 1 und Zahnwurzel 8 mit
Zement ausgegossen, der sich einerseits in dem Innengewinde der Hülse 1, anderseits in den Aussenrillen der Wurzel 8 festsetzt und eine praktisch unlösbare Verbindung zwischen Zahn und Hülse schafft.
In der Zahnkrone 9 befindet sich ein Ringkanal 11, der zur Aufnahme des etwa vorstehenden
Hülsenrandes dient und gestattet, die Krone möglichst dicht an das Zahnfleisch anzuschliessen. Die vorspringende Stufe 12 der Zahnkrone verdeckt das darunterliegende Zahnfleisch und erweckt den
Eindruck, als ob der Zahn natürlich aus dem Zahnfleisch 14 gewachsen wäre.
Das erfindungsgemässe Verfahren sowie die erfindungsgemässe Hülse sind auch dazu geeignet, die Pfeiler zu bilden, an welchen Brücken und künstliche Gebisse sowie sonstige Zahnprothesen aller
Art entweder beweglich oder fest angeordnet sein können. Wenn wie beispielsweise bei den Molaren mehrere Wurzeln vorhanden sind, dann wird zweckmässig jede einzelne Wurzelalveole mit einer Hülse ausgestattet, in welche ein nach Mass geformter Zahn eingesetzt wird, dessen Wurzeln eine solehe Lage zueinander einnehmen, dass sie in die unregelmässig liegenden Wurzelhöhlungen passen. Wenn es die lokalen Verhältnisse zulassen, kann man die gleichzeitig in die Molaralveolen eingeführten Hülsen unter- einander verbinden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Befestigung künstlicher Zähne im Kieferknochen, bestehend aus einer Hülse mit nachträglich eingesetztem Zahn, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenaussenfläche mit einem Schraubengewinde zum Einschrauben in das Kieferbein versehen ist, welches zweckmässig scharfkantig und gegen das Ende zu konisch verjüngt ist.