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Abdrucklöffel für Zahnwurzelstümpfe Bei der Abdrucknahme von einem
Zahnwurzelstumpf zur Herstellung von Stiftzähnen, Logankronen o. dgl., war es üblich,
mit Gips oder mit einer solchen Abdruckmasse Abdruck zu nehmen, die warm eingeführt
und nach dem Erkalten und dadurch Erhärten im Munde herausgenommen wird. Infolge
der konischen Form der Zähne weist der durch einen abgeschnittenen Zahn in einer
Zahnreihe entstehende Zwischenraum eine konische Form auf (Abb. i). Naturgemäß ist
hierdurch das Abdrucknehmen von einem Zahnwurzelstumpf sehr erschwert, weil beim
Abdrucknehmen mit einer weichen Abdruckmasse diese sich je nach ihrer Art beim Herausnehmen
verzog oder derart bröckelte, daß der Abdruck nur unter sehr großen Schwierigkeiten
wiederhergestellt werden konnte. Es wurde dadurch häufig ein mehrfaches Abdrucknehmen
erforderlich, was für den Zahnarzt zeitraubend war und für den Patienten Unannehmlichkeiten
mit sich brachte. Sehr oft verblieb der in der Zahnwurzel eingeführte Stift bei
der Herausnahme des Abdruckes in der Wurzel; er mußte aus dieser entfernt und in
den Abdruck eingesetzt werden, wobei es nicht selten vorkam, daß er nicht genau
im Abdruck festgelegt werden konnte. Dies hatte ein Mißlingen des auf dem Modell
anzufertigenden Zahnersatzes, wie Stiftzahn, Logankrone o. dgl., zur Folge. Wurde
der Stift tiefer als vorgesehen in das in dem Abdruck befindliche Loch hineingestoßen,
so war der Stift für den betreffenden Zahnersatz zu kurz, während im umgekehrten
Falle, bei nicht genügend tieferEinführung des Stiftes in das in dem Abdruck befindliche
Loch, der Stift für den betreffenden Zahnersatz zu lang war. Diese Mängel sind in
den Abb. i bis 5 schematisch dargestellt.
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Es veranschaulicht: Abb. i eine im Munde vorbereitete Zahnwurzel mit
Stift, an dem der Zahnersatz angebracht werden soll, Abb. 2 den Abdruck nach Abb.
i, in den der Sift tiefer als vorgesehen und als er in Wirklichkeit im Munde gesessen
hat, eingedrückt ist, Abb.3 einen nach einem Abdruck gemäß Abb. 2 angefertigten
Zahnersatz, bei dem der Wurzelstift das zu seiner Aufnahme vorgebohrte Bett nicht
ausfüllt, Abb. 4 den Abdruck nach Abb. i, in welchen der Stift nicht tief genug
versenkt wurde, und Abb. 5 einen nach dem Abdruck gemäß Abb.4 angefertigten Zahnersatz,
der völlig unbrauchbar ist, weil der Stift zu lang ist.
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Alle diese Mängel werden durch die Erfindung in einfacher Weise behoben.
Zum Abdrucknehmen von einer Zahnwurzel wird vorgeschlagen, einen den Wurzelstumpf
umrandenden, einen Hohlschaft für die Stiftdurchführung aufweisenden Abdrucklöffel
zu verwenden, ferner den Hohlschaft des Löffels an seiner Ansatzstelle kegelig zu
erweitern und innerhalb dieser Erweiterung anzurauhen oder mit einer sonstigen Anhaftmöglichkeit
zu versehen und dem dieser Stelle zugehörigen Stiftteil ringförmige Einkerbungen
o. dgl. zu geben.
In den Abb. 6 bis 12 ist der Erfindungsgegenstand
beispielsweise in mehreren Ausführungsformen veranschaulicht, und zwar zeigt Abb.
6 einen nach der Spitze zu verjüngten Stift mit rundem Kopf und ringförmigen Einkerbungen,
Abb. 7 einen zu diesem Stift gehörenden Abdrucklöffel in Ansicht, Abb. 8 den Abdrucklöffel
nach Abb.7 im Schnitt, Abb. g einen nach der IA.'urzelspitze zu abgestuften Stift
mit eckigem Kopf und ringförmigen Einkerbungen, Abb. io und in den zu dem Stift
nach Abb. g gehörigen Abdrucklöffel in Ansicht und im Schnitt, Abb. 12 den Abdrucklöffel
nach Abb. io und ii im Gebrauch.
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Der Abdrucklöffel e ist der Oberfläche des Wurzelstumpfes entsprechend
geformt. Während nach den Darstellungen die Grundfläche des Löffels eben gezeigt
ist, kann diese natürlich auch eine Knickung aufweisen, um sie z. B. einer vorbereiteten
Wurzeloberfläche noch näher anzupassen. Der Rand des Löffels e weist eine hochstehende
Kante f auf, wodurch erzielt wird, daß die Wurzeloberfläche wie in einem Bett beim
Abdruck im Löffel zu liegen kommt und daß ein Verbiegen oder Abbröckeln der Abdruckmasse
bei der Herausnahme des Abdruckes aus dem Munde unmöglich gemacht wird. Der Löffel
e trägt einen Hohlschaft g, der an seiner Ansatzstelle bei 1a kegelig erweitert
und innerhalb dieser Erweiterung bei i angerauht ist. Schaft g und Stift a, c sind
zueinander normalisiert, um einen haarscharfen Abdruck zu gewährleisten. Der zum
Abdrucklöffel gehörende Wurzelstift ist' an der Stelle b oder d, die
in der kegeligen Erweiterung 1z des Hohlschaftes g zu liegen kommt, ringförmig oder
sonstwie eingekerbt. Die kegelige Erweiterung h und das Anrauhen i an dieser Stelle
des Schaftes wie die ringförmigen Einkerbungen b oder d im Stift
a
oder c haben den Zweck, daß beim Andrücken des Löffeln gegen die Wurzeloberfläche
sich die Abdruckmasse zwischen Stift und Schaft des Abdrucklöffels festsetzt, dort
erhärtet und dadurch Abdrucklöffel und Wurzelstift fest miteinander vereinigt, daß
bei der Abnahme des Löffels der Stift unbedingt mit herausgezogen wird, ohne daß
seine Lage zum Abdruck sich verändert.
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Um ein sicheres Überschieben des Abdrucklöffels über den in der Wurzel
sitzenden Stift unbedingt zu gewährleisten, sind die Köpfe a oder c der Stifte zweckmäßig
kegelförmig zugespitzt (Abb. 15 und i6).
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Da die Stifte normalisiert sind, ist es nur notwendig, nachdem der
Abdruck ausgegossen ist, an dem nunmehr gewonnenen Modell den zum Abdruck gebrauchten
Abdruckstift zu entfernen und an seine Stelle den normalisierten Stift gleicher
Abmessung zu setzen und hier mit dem in Frage kommenden Zahnersatz zu verankern.
Um ein leichtes Entfernen dieses Stiftes aus dem Abdruck zu .gewährleisten, wird
dem im Abdruck befindlichen, frei in die Luft ragenden Stift eine Metallhülse k
gleicher Abmessung übergestülpt (Abb. 13 und 14). Diese Nickehnhülse k wird nach
Fertigstellung des Zahnersatzes aus dem gewonnenen Modell entfernt und kann immer
wieder verwandt werden. Auch der benutzte Abdrucklöffel und der zu demselben gehörige
Wurzelstift ist immer wieder verwendbar.
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Technisch und wirtschaftlich gesehen erbringt der Vorschlag gemäß
der Erfindung eine wesentliche Erhöhung der Genauigkeit und eine bedeutende Ersparnis,
denn eine mißlungene Anfertigung eines Ersatzes übersteigt die Anschaffungskosten
eines Abdrucklöffels und Stiftes gemäß der Erfindung um ein Vielfaches.