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Schneid- und Schichtmaschine fiir Papierbogen.
In Grossbetrieben kommt es häufig vor, dass an gewissen Tagen grössere Mengen von Belegen irgendwelcher Art, z. B. Lohnzettel oder Dividendenschecks, ausgegeben werden. Um die Herstellungsarbeiten für diese nach Möglichkeit zu verringern, werden die Belege in Streifen gedruckt, die dann unter Zwischenschaltung von Kohlepapier mit je einem oder mehreren Duplikatbogen versehen werden. Diese Streifen werden nun zuerst durch eine Adressiermaschine geschickt, welche die Namen der Adressaten, beispielsweise der Lohn-und Dividendenempfänger. auf die in einem Streifen vereinigten Einzelbelege in alphabetischer Reihenfolge aufdruck und dann in eine der bekannten, besonders für Bankzwecke geeigneten Registrerkassen eingelegt, in denen unter Beibehaltung der alphabetischen Ordnung ausser dem Betrag.
Datum und sonstigen Kennzeichen eine laufende Nummer in die Abteilungen gedruckt wird, worauf die Duplikatbogen mitsamt dem Kohlepapier von dem Originalstreifen entfernt werden.
Zum Zerschneiden und Aufschichten der Einzelbelege in der Reihenfolge der laufenden oder vorbestimmten Nummer dient erfindungsgemäss eine Schneid-und Stapelmaschine, durch welche nach dem Zerschneiden des Belegstreifens die Einzelbelege durch einen Greifer in der gewünschten Reihenfolge aufgeschichtet werden.
Der Greifer kann dabei über ein Hebelgestänge von Hand angetrieben und kraftschlüssig in die Ruhelage zurückgeführt werden. Die Zuführung des Belegstreifens nach dem Schneidmechanismus erfolgt zweckmässig durch eine von Hand bediente Vorschubeinrichtung, welche eine normalerweise in der Papierbahn liegende Schutzschiene in eine solche Lage bringt, dass der Vorschub des Belegstreifens nicht gehindert ist.
Eine als Beispiel dienende Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung dargestellt. Es bedeuten : Fig. 1 und 2 schaubildliche Ansichten der gesamten Maschine und der Schneidmaschine allein, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Schneidmaschine, jedoch ohne den eigentlichen Schneidmechanismus, Fig. 4 und 5 Schnitte nach den Linien 4--4 und 5-5 der Fig. 3, Fig. 6 eine teilweise im Schnitt dargestellte Draufsicht auf die Stapelvorrichtung mit ihrem Antriebsmechanismus, Fig. 7 und 8 Schnitte nach den Linien 7-7 und 8-8 der Fig. 6.
In dem aus den Seitenrahmen 30, 31 (Fig. 2) und dem Zwischenrahmen 32 bestehenden Gestell der Schneidmaschine ist ein Motor 33 gelagert, der über ein Rädergetriebe die übereinanderliegenden und parallelen Wellen 34, 35 antreibt, von denen jede mit Förderrollen 36 und Schneidscheiben 37 versehen ist, welche in bekannter Weise zu Paaren vereinigt sind.
Zwischen den Seitenrahmen 30, 31 liegt auf einem an diesen befestigten Hilfsrahmen 39 eine als Auflegetisch dienende Platte 38 (Fig. 2, 3, 4), die leicht nach den Förderrollen 36 zu abschüssig geneigt und mit zwei Schlitzen 40, 41 ! versehen ist. In diese Schlitze greifen zwei Führungsschienen 42, 43 derart ein, dass ihre gemäss Fig. 3 und 4 linken Enden, die durch einen Steg 44 miteinander verbunden und durch unter den Tisch ragende Ansätze 60, 61 gegen eine vertikale Lagenänderung gesichert sind, gerade mit der oberen Tischfläche abschliessen. Die entgegengesetzten Enden der Schienen 42, 43 liegen unterhalb des Tisches 38 und sind als Kammflächen 45, 46 ausgebildet, die mit den Stiften 47.48 der Arme 50, 51
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zusammenarbeiten.
Diese Arme sind um Zapfen 53,54 von an dem Rahmen 39 befestigten Konsolen 55,56 drehbar und stehen durch eine Schiene 52 miteinander in Verbindung.
Durch Bügel 57, 58 werden die Schienen 42, 43 an der Unterseite des Tisches 38 geführt und mit Hilfe von Federn 62, 63 in der Normallage (Fig. 3) gehalten. die durch den Anschlag dieser Schienen gegen die linken Schlitzende bestimmt ist.
An den Seitenrahmen 30, 31 ist eine Schutzhaube 64 (Fig. 1, 4) befestigt, welche die Förderrollen 36 und Schneidscheiben 37 abdeckt. Die Öffnung zwischen dieser Schutzhaube und dem Tisch 38, durch welche der Belegstreifen bei seinem Vorschub hindurchtritt, ist normalerweise durch die Schiene 52 verschlossen, die in dieser Stellung durch Federn 65,66 gehalten wird, wobei die Arme 50, 51 sich gegen den als Anschlag wirkenden Rahmen 39 legen.
Die Schiene 52 dient einem dreifachen Zweck, indem sie erstens einen wirksamen Schutz für die Finger des die Maschine bedienenden Arbeiters bildet, zweitens den Belegstreifen 67, von dem in Fig. 3 in strichpunktierten Linien ein Teil dargestellt ist, daran hindert, ungewollt mit den Förderrollen 36 und Schneidscheiben 37 in Berührung gebracht zu werden, und drittens, indem sie als ein zum Ausrichten dienender Anschlag wirkt, gegen den der Belegstreifen gelegt wird, bevor er seinen Vorschub erhält.
Um den Belegstreifen auch hinsichtlich seiner'seitlichen Einstellung bequem in die richtige Schnittlage bringen zu können, sind auf dem Tisch 38 zwei parallele Führungen 70, 71 verstellbar angeordnet, die mit ihren Ansätzen 72 in Schlitze 73 des Tisches eingreifen und durch Scheiben 74 gehalten werden. Die Verschiebung der Führungen 70, 71 erfolgt durch drehbar in dem Rahmen 39 gelagerte Schrauben 75,76, die mit den an den Führungen befestigten und durch Schlitze des Tisches 38 hindurchragenden Muttern 77,78 zusammenarbeiten.
Soll ein Belegstreifen in seine Einzelteile zerschnitten werden, so wird er zuerst auf den Tisch 38 zwischen die Führungen 70, 71 gelegt und an der Schiene 52 ausgerichtet. Wird nun der Steg 44 mit Hilfe des Griffes 79 vorgeschoben, so arbeiten im ersten Teil der Bewegung die Kammflächen 45,46 gegen die Stifte 47,48 und bewirken dadurch, dass die Schiene 52 entgegen dem Zuge der Federn 65,66 unter die Tischebene verschwenkt und somit die nach dem eigentlichen Schneidmechanismus führende Durchtrittsöffnung für den Belegstreifen 67 freigegeben wird. Beim weiteren Vorschub des Steges 44 wird dann der Belegstreifen 67 mitgenommen und von den Förderrollen 36 erfasst. Nach jedem Maschinengang holen die Federn 62, 63 den Steg 44 in die Normallage zurück und ermöglichen dadurch auch die Rückkehr der Schiene 52 in die wirksame Stellung.
Damit nun die verchiedenen aus dem Streifen geschnittenen Belegteile in der Reihenfolge der laufenden Nummer aufbewahrt und geschichtet werden können, ist in Verbindung mit der Schneidmaschine eine besondere Stapelvorrichtung (Fig. 1, 6,8) vorgesehen. Der Tisch dieser Vorrichtung, auf den die von der Schneidmaschine ausgeworfenen Belege abgelegt werden. liegt, wie Fig. 1 erkennen lässt, tiefer als die untere Reihe der Förderrollen 36 und besteht aus mehreren sägezahnartig aneinandergereihten Taschen 80, die in einem eine Schublade 82 enthaltenden Sammelbehälter 81 endigen. In den beiden Schmalseiten des zu dieser Vorrichtung gehörigen kastenähnlichen Gestelles sind zwei parallele Stangen 83,84 gelagert, die einen Schieber 85 (Fig. 6, 8) tragen, dessen aufrechte Arme 86,87 durch in Richtung der Taschen 80 verlaufende Schlitze 88,90 des Tisches hindurchragen.
Der Schieber 85 wird von Hand durch einen Hebel 91 (Fig. 6,7) verstellt, der um den Zapfen 92 einer an dem Zwischenrahmen 32 befestigten Konsole 93 drehbar ist und eine Rolle 94 trägt, welche in den Schlitz 95 eines um den Zapfen 97 schwenkbaren Hebels 96 eingreift. Der Hebel 91 ist noch mit einem den Zapfen 97 umfassenden Schlitz 100 versehen, durch den die Schwenk- bewegungen des Hebels in beiden Richtungen begrenzt werden.
Bei der Drehung des Hebels 91 im Gegenzeigersinne (Fig. 6) schwenkt die Rolle 94 den Hebel 96 in der entgegengesetzten Richtung, also im Uhrzeigersinne, aus und bewirkt dadurch, dass über die Schlitz- und Stiftverbindung 101, 102 der Schieber 85 von links nach rechts gezogen wird, wobei die Arme 86,87, durch die Schlitze 88,90 hindurchragend, an den Taschen 80 entlang gleiten. Diese Taschen dienen, wie bereits erwähnt, zur Aufnahme der Belege, u. zw. wird jeder einzelnen Tasche durch die Schutzhaube 64 ein solcher Beleg zugeführt, nachdem der Streifen in der Schneidmaschine zerteilt worden ist. Nur der gemäss Fig. 1 äusserste linke Beleg wird nicht durch eine Tasche aufgenommen, sondern fällt unmittelbar in die Schublade 82.
Um zu verhindern, dass die Belege aus den Taschen herausfallen, wenn sie aus der Schneidmaschine ausgeworfen werden, ist an der einen Seite der Taschen eine verstellbare Schiene 103 und an der andern Seite eine feststehende Leiste 104 vorgesehen.
Sobald man den Schieber 85 von rechts nach links (Fig. 1) bewegt, kommen die Arme 86, 87 mit dem äussersten rechten Beleg, der wie alle ändern nach beiden Richtungen über die Taschen 80 hinwegragt, in Berührung und schieben ihn in die nächstgelegene
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Tasche 80, in der er auf dem schon in dieser Tasche vorhandenen Beleg zu liegen kommt.
Beim weiteren Vorschub der Arme 86. 87 werden dann diese beiden Belege zusammen aus der zweiten in die dritte Tasche 80 vorgeschoben und auf den dritten Beleg abgeworfen. Dies geht nun in derselben Weise weiter, bis gegen Ende des Vorschubes der Belegstapel in die an die letzte Tasche angrenzende Schublade 82 gestossen wird. in der er auf jenen Beleg fällt, der bereits bei der Abgabe der geschnittenen Einzelbelege an die Stapelvorrichtung in den Sammelbehälter 81 eingeschossen wurde. Diese Anordnung der Stapelvorrichtung hat zur Folge, dass sämtliche Belege in der Reihenfolge ihrer laufenden Nummer geschichtet werden.
Ein in den Armen 86, 87 drehbar gelagerter Bügel 105 (Fig. 1, 6), dessen Schwenkbewegung in der einen Richtung durch Stifte 106, 107 dieser Arme begrenzt ist, verhindert, dass bei einem schnelleren Vorschub des Schiebers 85 die Belege aus den Taschen 80 geschleudert werden. Zur Milderung der beim Vorschub und bei der Rückbewegung des Schiebers 85 auftretenden Stösse sind an beiden Enden der Stangen 83,84 Stossdämpfer 108 vorgesehen. Die Rückbewegung des Schiebers 85 wird selbsttätig durch eine Feder 109 bewirkt. die einerseits an dem Seitenrahmen 31 und anderseits an dem Hebel 96 befestigt ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schneid-und Schichtmaschine für Papierbogen, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Zerschneiden des Belegstreifens die Einzelbelege durch einen Schieber (85) in der gewünschten Reihenfolge aufgeschichtet werden.