<Desc/Clms Page number 1>
Mittels einer Hilfskupplung einrückbare Kupplung, insbesondere für Kraftfahrzeuge.
Gegenstand des Stammpatentes Nr. 124325 ist eine mittels einer Hilfskupplung einrückbare Kupplung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bei welcher der eingeschaltete Hilfskupplungsteil mittels von ihm in beiden Drehrichtungen angetriebener Zwischenglieder die Hauptkupplung in beiden Drehrichtungen einschaltet.
Bei einer Kupplung dieser Art muss ein unbeabsichtigter Kupplungsschluss der Hauptkupplung, z. B. dadurch, dass bei hohen Drehzahlen der eingeschalteten Kupplung die Hauptkupplungsbacken einer Fliehkraftwirkung unterliegen, durch welche sie auch nach erfolgter Lösung der Hilfskupplung in der Klemmstellung zu erhalten gesucht werden, verhindert werden, was z. B. durch entsprechend starke Rückzugfedern erreicht werden kann. Die Anwendung starker Rückzugfedern od. dgl. hat jedoch für das Einrücken der Kupplung den Nachteil, dass die Hilfskupplung grosse Kräfte zu überwinden hat, insbesondere bei niederer Drehzahl der Anordnung.
Gemäss der vorliegenden Erfindung werden diese Übelstände behoben und dadurch eine Kupplung geschaffen, bei welcher in allen Drehzahlen die durch die Hilfskupplung zu erzeugende Kraft nicht wesentlich grösser ist, als zur Erzielung des Anpressdruckes der Klemmbacken od. dgl. der Hauptkupplung erforderlich ist. Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die Fliehkraftwirkung der den Kupplungsschluss der Hauptkupplung herstellenden Glieder (Klemmbacken od. dgl.) durch eine dieser Fliehkraftwirkung entgegenwirkende Fliehkraft ganz oder wenigstens zum Teil zur Aufhebung gebracht wird, wodurch die Kupplung durch Ausübung geringer Kräfte sowohl ausgerückt und in diesem Zustande erhalten werden kann als auch eingerückt werden kann.
Es braucht dann die von der Hilfskupplung aufzubringende Kraft nicht wesentlich grösser zu sein, als zur Erzielung des Anpressdruckes der Klemmbacken od. dgl. der Wellen-bzw. Hauptkupplung erforderlich ist.
Die Einrichtung ist gemäss der Erfindung so getroffen, dass zwischen der Hauptkupplung und Hilfskupplung ein oder mehrere unter Fliehkraftwirkung stehende Ausgleichsgewichte so gelagert werden, dass ihre Fliehkräfte denen der Klemmbacken od. dgl. entgegenwirken.
Zweckmässig ist eine Ausführungsform, bei welcher die Klemmbacken od. dgl. mit den ihrer Fliehkraftwirkung auch durch Fliehkraftwirkung entgegenwirkenden Ausgleichsgewichten zwangläufig verbunden sind, wobei ein Verbindungsglied zwischen Hilfskupplung und Hauptkupplung als Ausgleichsgewicht ausgebildet ist.
In der Zeichnung ist in Fig. 1 und 2 ein Ausführungsbeispiel einer Kupplung gemäss der Erfindung gezeigt.
Die Kupplung besteht aus einer Haupt-und einer Hilfskupplung mit gemeinsamer Kupplungstrommel, wobei die Hauptkupplung als Innenklemmkupplung und die Hilfskupplung als Scheibenkupplung ausgebildet ist.
Die mit der Hauptwelle bzw. mit der angetriebenen Welle 1 verbundene Kupplungstrommel 3 wirkt einerseits mit der Hilfskupplungsscheibe 4 nach Art einer Scheibenkupplung zusammen und anderseits mit Klemmbacken 12, die durch Anpressen an den Mantel 3"der Trommel 3 den Kupplungsschluss für die Hauptkupplung nach Art einer Klemmkupplung herstellen.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Hilfskupplungsscheibe 4 sitzt mit ihrer Nabe 5 lose auf der Antriebswelle 1 und steht unter dem Einflusse einer Einrückfeder 6 die bei ausgelöster Kupplung durch das Einrückgestänge in der ausgelösten Stellung festgestellt ist. Das Einrückgestänge ist z. B. gebildet von einem Querbolzen 7, Längsbolzen 8, Querbolzen 9 und einem sich nicht mitdrehenden Ring 10, an dessen Zapfen 11 der Bügel des Stellhebels angreift.
Die Klemmbacken ? sitzen auf Zapfen 13 einer mit der getriebenen Welle 2 verbundenen Scheibe 14.
Die Verbindung zwischen der Scheibenkupplung 3, 4 und der Klemmkupplung 3", 12 ist durch ein auf der Nabe 5 der Hilfskupplungssoheibe 4 sitzendes in radialer Richtung bewegliches Zwischenglied 21 hergestellt, das an Bolzen 22,22'geführt und zu einem Ausgleichsgewicht 23 ausgebildet ist.
Dieses Zwischenglied ist mit den Klemmbacken 12 derart in zwangläufige Verbindung gesetzt, z. B. mittels Lenker 24, dass die Fliehkraftwirkung des Ausgleichsgewichtes 23 der Fliehkraftwirkung der Klemmbacken entgegenwirkt. Die Grösse des Ausgleichsgewichtes 23 ist so bestimmt, dass dessen Fliehkraftwirkung jene der Klemmbacken ganz oder wenigstens zum Teil aufhebt.
Die Verbindung zwischen dem Zwischenglied 21 und der Scheibenkupplung 3, 4 ist durch einen in beiden Drehrichtungen der Scheibenkupplung 3, 4 wirksamen Zahntrieb hergestellt, der bei dem Aus- führungsbeispiele der Zeichnung einerseits von einer zahnstangenartigen Ausbildung 25, 25'einer Ausnehmung des Zwischengliedes 21 und anderseits von einem Zahnsegment 15 der Hilfskupplungsscheibe 4 gebildet ist.
Es hat also bei dieser Konstruktion beim Einkuppeln die Hilfskupplung 3, 4 nur die Reibungswiderstände, die Kraft der schwachen Rückholfedern 26 und allfällige geringfügige Überschüsse der Fliehkräfte von Backen oder Gegengewicht, die durch das wechselnde Übersetzungsverhältnis zwischen diesen Gliedern bedingt ist, zu überwinden, so dass fast die volle Kraftwirkung der Hilfskupplung für die Anpressung der Hauptkupplungsbacken zur Verfügung steht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mittels einer Hilfskupplung einrückbare Kupplung nach Patent Nr. 124325, dadurch gekennzeichnet, dass zur gänzlichen oder teilweisen Aufhebung der Fliehkraftwirkung der beweglichen Glieder der Hauptkupplung ein oder mehrere unter Fliehkraftwirkung stehende Ausgleichsgewichte zwischen Haupt-und Hilfskupplung vorgesehen sind, die mit den beweglichen Gliedern der Hauptkupplung verbunden sind.