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Reibungskupplung, Anlasser od. dgl.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine weitere Verbesserung der Fliehkraftilüssigkeits- kupplung für rasch laufende Antriebe nach dem Stammpatente Nr. 120741, welche in einer neuen Anordnung der Druckkammer besteht und aus den in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen ersichtlich ist, welche einerseits einen Anlasser für Motoren, welche unbelastet anlaufen sollen (Fig. 1), und anderseits eine während des Ganges ein-und ausschaltbare Kupplung vorstellen.
Der in Fig. 1 abgebildete Anlasser besitzt einen auf der treibenden Welle 1 aufgekeilten Lamellenmitnehmer 2, auf welchem eine Riemscheibe (Zahnrad) 3 lose aufgesetzt ist. Dieser Mitnehmer 2 ist weiters fest verbunden mit dem Mitnehmer 5 der Druckkammer, welcher mit Armen 4 versehen ist. Die Druckkammer ist fliegend am Ende der Welle 1 angeordnet und selbständig getrennt von den Reibscheiben ausgebildet durch den Ring 6. die Membrane 7,
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inneren Ring 10. Die derart ausgeführte Druckkammer ist teilweise mit einer Flüssigkeit (Quecksilber, Glyzerin od. dgl.) gefüllt, welche sich im Ruhestand der Kupplung im unteren Teile des erweiterten Vorratsraumes befindet.
Die selbständige und die Flüssigkeit enthaltende Druckkammer wird von den Schrauben 11 an den Armen 4 des Mitnehmers 5 festgehalten.
Mittels dieser Schrauben 11 kann man die Lage der Druckkammer verändern, das heisst, gegenüber den Armen 4 des Mitnehmers 5 näher oder weiter rücken und mittels Unterlagsscheiben, Abdruckschrauben od. dgl. die Lage der Druckkammer genau einstellen und sichern.
Durch diese Veränderung der Lage der Druckkammer wird der Spielraum zwischen den Lamellen 13 und den Zapfen 12 geändert, welche ebenfalls mittels Schrauben einstellbar sind. Die axial bewegliche Platte 9 muss dann beim Einschalten der Kupplung eine grössere oder kleinere Bewegung ausführen, wobei die Druckhöhe der Flüssigkeit sowie auch die Luftverdünnung in der geschlossenen Druckkammer geändert wird. Diese Veränderung hat dann einen Einfluss auf die Grösse der übertragenen Leistung. Die beschriebene Anordnung der Druckkammer hat, abgesehen vom leichten Einbau, hauptsächlich den Vorteil, dass die Grösse der übertragenen Leistung bzw. die Anlaufzeit bei konstanter Flüssigkeitsmenge leicht geregelt werden kann.
Die in Fig. 1 veranschaulichte Kupplung kann auch als Wellenkupplullg ausgebildet werden, wenn an dem losen Teil 3 eine Nabe für die getriebene Welle angeschlossen wird.
Die Druckkammer ist weiters folgendermassen ausgeführt : Der von dem Deckel 8 und der axial beweglichen Platte 9 gebildete schüsselförmige Vorratsraum enthält ausser einer gewissen Flüssigkeitsmenge auch Luft. Beim Anlaufen der Kupplung, sobald die Flüssigkeit infolge ihrer Fliehkraft die Verschiebung der axial beweglichen Platte 9 verursacht, erfolgt in der geschlossenen Kammer eine Verdünnung der Luft, welche durch Wahl der Grösse des Vorratsraumes in gewissen Grenzen gehalten werden kann. Diese Verdünnung, also der Über- druck der atmosphärischen Luft, ist bei der geschlossenen Kammer bis zu einem gewissen Grade vorteilhaft. da sie wie eine Feder in Richtung der Lösung der Kupplung wirkt.
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Die in einer Riemscheibe (einem Zahnrad) nach Fig. 1 angeordnete Kupplung erfordert oft einen möglichst kleinen Durchmesser, damit die Verwendung der kleinsten zulässigen Riemscheiben möglich ist. Aus diesem Grunde wird die Druckkammer mit Quecksilber gefüllt.
Es ist dann wichtig, dass die Menge des verwendeten Quecksilbers bei Erreichung der grösstmöglichen Druckhöhe möglichst klein ist. Abgesehen von dem hohen Preise des Quecksilbers hat diese Vorkehrung die grosse Bedeutung, dass in dem Raum der Druckkammer eine genügende Luftmenge vorhanden ist, welche die Grösse des bei der axialen Verschiebung der beweglichen Platte entstehenden Unterdruckes begrenzt. Diese Wirkung wird dadurch erreicht, dass die Flächen des Deckels 8 der Druckkammer und der axial beweglichen Platte 9, welche während der Drehung der Kupplung den von dem sich drehenden Flüssigkeitsring erfüllen, verengten Raum bilden, bei nicht eingeschalteter Kupplung aufeinander aufsitzen, wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist.
Infolgedessen ist für die Ausfüllung des Raumes zwischen den aufeinander sitzenden Platten nur eine ganz geringe Menge Flüssigkeit nötig, wodurch es möglich ist, die Ausmasse des Vorratsbehälters und dadurch der ganzen Kupplung bedeutend zu verringern.
Bei kleineren Umdrehungszahlen (z. B. bei acht-und mehrpoligen, elektrischen Motoren) oder bei einer grösseren Verschiebung der Platte 9 würde die oben beschriebene Anordnung nicht zur Begrenzung der Luftverdünnung ausreichen, da der Überdruck der atmosphärischen Luft gegenüber dem Drucke der sich drehenden Flüssigkeit zu gross ist und die übertragene Leistung daher herabgesetzt wird. Deshalb wird in diesem Falle die Druckkammer entweder mit einer Belüftungsöffnung 14 versehen, wie in Fig. 1 angedeutet ist, oder mit einer Membrane ausgestattet, welche nur für Luft, jedoch nicht für die betreffende Flüssigkeit durchlässig ist ; eventuell wird in der Druckkammer ein besonderes Ventil angeordnet. Bei der Kupplung mit durchlaufender Welle kann man die in die Druckkammer mündende Belüftungsöffnung an der Welle anordnen.
Damit die Flächen der beiden Platten der Druckkammer aufeinander aufsitzen, wird die axial bewegliche Platte 9 entweder durch Federn oder, wie in Fig. 1 angedeutet ist, durch eine an den Stellen 15 gestauchte Gummimembrane an den Deckel 8 angedrückt. Dieser gestauchte Gummi trachtet, die Platte 9 in der einen oder der andern axialen Richtung zu verschieben. Dadurch, dass die Sitzfläche zwischen der Gummimembrane 7 und der Platte 9 am inneren Umfang an den Stellen 16 gegenüber der Ebene, welche von der Sitzfläche zwischen der Gummimembrane 7 und dem Deckel 8 am äusseren Umfang an den Stellen 17 gebildet wird, in der Richtung von den Reibungsflächen weg verschoben ist, drückt der gestauchte Gummi die Platte 9 gegen den Deckel 8 so lange, bis die sich drehende Flüssigkeit diesen Druck überwindet.
In Fig. 2 ist eine Kupplung abgebildet, welche man während des Ganges ein-und ausschalten kann. Die axial bewegliche, mit der nachgiebigen Membrane 19 verbundene Platte 18 sitzt mittels ihres Ringes 23 nur am äusseren Rande auf dem Deckel 20 der Druckkammer auf, so dass im Arbeitsraum eine lose auf der Welle gelagerte und mit Rippen versehene Scheibe 21 untergebracht werden kann, deren die Welle umfassender Teil aus der Kupplung herausreicht und mit einem Bremsring 22 versehen ist, welcher mit irgendeiner Bremsvorrichtung zusammenwirkt. Ist der Bremsring 22 nicht gebremst, so dreht sich die Rippenscheibe 21 mit der Kupplung und letztere ist eingeschaltet. Durch Bremsung der Rippenscheibe 21 mittels des.
Bremsringes 22 wird die Drehung der Flüssigkeit im Arbeitsraum der Druckkammer verhindert, wodurch die Flüssigkeit ihren Druck verliert und daher die Kupp-
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Reibungskupplung, Anlasser od. dgl. nach dem Patente Nr. 120741, dadurch gekennzeichnet, dass die selbständige, von den Reibscheiben getrennt angeordnete Druckkammer, von welcher der Flüssigkeitsdruck durch geeignete Mittel auf die Reibscheiben der Kupplung übertragen wird, aus zwei Platten besteht, von denen mindestens eine in Form einer Schüssel derart ausgebildet ist, dass die Platten an der, Stellen, an welchen sich bei eingeschalteter Kupplung der sich drehende Flüssigkeitsring befindet, aufeinander aufsitzen, solange die Kupplung ausser Tätigkeit ist.