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Es ist allgemein üblich, mikroskopische Objekte, die lichtdurchlässig und demzufolge im Mikroskope schlecht sichtbar sind. durch Zusatz von Farbstoffen sichtbar zu machen. Neben dieser chemischen Färbung der Objekte, die lebende Organismen meist abtötet, sind bereits optische, die Lebensfähigkeit nicht beeinflussende Färbeverfahren vorgeschlagen worden, bei denen mit Hilfe eines mit einer veränderlichen Blende versehenen Kondensors dem Objekte
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lässige Farbfilter durchsetzt hatten.
Meist war dabei das gesamte, dem Kondensor zugeführte Lichtbündel in einen zentralen und einen äusseren Teil geschieden und das Licht des äusseren Bündels zuweilen noch in mehrere verschiedenfarbige Teilstrahlenbündel unterteilt, deren Azimut und Neigung gegen die Achse des zur Beobachtung benutzten Mikroskopobjektives verändert werden konnten. Je nach der Versuchsanordnung wirkte dabei der Kondensor so. dass sich entweder eine reine Hellfeldbeleuchtung oder Dunkelfeldbeleuchtung oder eine aus beiden Arten gemischte Beleuchtung des Objektes ergab.
Die Ergebnisse der nach diesen Vorschlägen angestellten Versuche können jedoch nur geringe Ansprüche befriedigen. Der Grund dafür liegt in der Notwendigkeit, die verschiedenen farbigen Lichtbündel bezüglich ihrer Wirkung sehr fein aufeinander abstimmen zu müssen, um eine möglichst günstige und der gewöhnlichen Dunkelfeldbeleuchtung mit weissem Licht überlegene Wirkung zu erzielen. Diese Abstimmung. die man bisher nicht genügend berücksichtigt hat, ist bei verschiedener Neigung der Bündel verschieden und insbesondere dann eine andere, wenn zwischen Hellfeldbeleuchtung. Dunkelfeldbeleuchtung oder aus beiden gemischter Beleuchtung gewechselt wird.
Mit dem Erfindungsgegenstande wird das optische Färbeverfahren verbessert. Es besteht in einer Vorrichtung der genannten Art zur Erzielung verschiedenfarbiger Beleuchtung mikro- skopischer Präparate, bei der erfindungsgemäss in den zentralen Teil des Beleuchtungsstrahlenbündels vor (Las Farbfilter zwei veränderliche Blenden geschaltet sind, zwischen denen sich unmittelbar vor der zweiten Blende ein Streufìlter befindet und von denen die erste Blende zur Beschränkung der Flächenhelle des erleuchteten Streufilters. die zweite zur Beschränkung der wirksamen Öffnung des Streufilters dient.
Das zentrale Beleuchtungsstrahlenbündel hat demnach folgenden Verlauf. Die erste der Blenden wird von zerstreutem Tageslicht oder von einer künstlichen Lichtquelle beleuchtet.
Das die Blendenöffnung durchsetzende Bündel ist divergierend, und zwar auch dann, wenn man eine künstliche Lichtquelle benutzt. die ungefähr im Brennpunkt einer Beleuchtungslinse liegt. Die Divergenz des Bündels beruht dabei darauf, dass die künstlichen Lichtquellen praktisch stets eine gewisse Ausdehnung haben, also nicht streng punktförmig sind. und bei derartigen Beleuchtungsvorrichtungen in der Regel eine als Streu filter wirkende Mattscheibe hinter die Lichtquelle geschaltet wird. Infolge der Divergenz wird bei passend gewählter Entfernung der
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seiner ganzen Ausdehnung mit je nach der Öffnung der ersten Blende verschiedener Flächenhelle, jedoch auch bei enger Blendenöffnung ungefähr gleichmässig beleuchtet.
Das Streufilter wirkt als eigentliche Lichtquelle für das zentrale Bündel ; seine Apertur wird durch Verengung des Öffnungsdurchmessers der ihm benachbarten zweiten Blende eingeschränkt. Die Benutzung nur dieser zweiten Blende allein anstelle beider Blenden ist bei einigermassen heller Lichtquelle nicht angängig, weil bei der dann zuweilen nötigen Verwendung einer sehr engen Blenden- öffnung Beugungserscheinungen des Lichtes eintreten können, die die Güte des Bildes im Mikroskope beeinträchtigen. Anderseits würde eine Vorrichtung, bei welcher die erste Blende durch ein Rauchglas od. dgl. ersetzt ist, welches in Verbindung mit der zweiten Blende das zentrale Teilbündel im Sinne einer Lichtschwächung beeinflusst, nicht genügend brillante Bilder ergeben.
Das Bündel durchsetzt alsdann das zentrale Farbfilter, um schliesslich vom Kondensor dem Objekt zugeführt zu werden.
Das äussere Beleuchtungsstrahlenbündel durchsetzt dagegen das in seinem Strahlengange angeordnete Farbfilter ohne weiteres ; zur Regelung seiner Helligkeit dient die am Kondensor vorhandene Blende. Diese Blende wirkt bei katoptrischen Kondensoren mit einer geraden Anzahl von Spiegelungen und bei dioptrischen Kondensoren durch Abblendung des Bündels vom Aussenrande her als Aperturblende, während sie beispielsweise beim Paraboloidkondensor, der die Strahlen nur einmal spiegelt, durch Abblendung des austretenden Bündels vom zentralen Rande her nur die Helligkeit herabmindert.
Die Vorrichtung kann weiterhin dadurch vervollkommnet werden, dass man die Lichtdurchlässigkeit der Farbfilter durch auswechselbare Zusatzfilter aus Rauchglas u. dgl. ver- änderlich macht.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Mittelschnitt im Aufriss dar.
In den Kondensorträger a eines beliebigen Mikroskops ist ein zweilinsiger Hellfeldkondensor b in bekannter Weise eingesetzt. Dieser Kondensor b ist mit einer Irisblende c zur Beschränkung seiner Apertur ausgestattet, deren Blendenöffnung mit einem Hebel d verändert werden kann. An der unteren Seite des Kondensorträgers a ist mit Hilfe einer Schraube e ein Filterträger/* ausschwenkbar befestigt. In den Filterträger f sind ein ringförmiges Rotfilter g und ein gleichgrosses Rauchglas h eingesetzt. Die Ringöffnung dieser Lichtfilter umfasst ein Rohr i, zu dessen Befestigung ein Vorschraubring k dient, der zugleich die Fassung eines Blaufilters I bildet.
Unmittelbar unterhalb des Blaufilters l ist im Rohre i eine Irisblende m eingebaut, zu deren Bedienung ein Stellhebel n vorgesehen ist und deren Blendenebene dicht oberhalb eines Streufilters o aus mattiertem und die ultravioletten Strahlen absorbierendem Glase liegt. Am unteren Ende des Rohres i befindet sich eine Irisblende p mit einem Stellhebel g. Im Bedarfsfalle kann auch das zentrale Farbfilter l durch ein zusätzliches Rauchglasfilter r ergänzt sein.
Beim Gebrauche der Vorrichtung ist dafür zu sorgen, dass diejenigen Lichtstrahlen, welche die beiden Filter g und h durchsetzen, aus dem Kondensor b mit solcher Neigung gegen die Kondensorachse austreten, dass sie an der Frontlinse des gerade benutzten Mikroskopobjektives vorbeigehen und dort nur im Objekte abgebeugtes Licht eintreten kann. Ist die Neigung eines Teiles dieser austretenden Strahlen jedoch zu klein, dann ist der betreffende Teil des Bündels durch Auswechseln des Vorschraubringes le gegen einen solchen mit grösserem Flansch oder durch Auflegen eines Blendenringes entsprechender Grösse abzublenden.
Ist diese Bedingung erfüllt, dann ist man sicher, dass bei Übereinstimmung der Achse des Rohres i mit der Achse des Kondensor b das in den Teilen g und h gefilterte Licht nur reine Dunkelfeldbeleuchtung des Objektes ergeben kann, deren Helligkeit durch Auswechseln des Rauchglasringes h gegen einen solchen mit anderer Lichtdurchlässigkeit sowie durch Verstellen der Blende c mit Hilfe des Stellhebels d verändert werden kann.
Diejenigen Beleuchtungsstrahlen, die das Blaufilter l durchsetzen, verlassen den Kondensor b unter Neigungen gegen dessen optische Achse, die ihren Eintritt in die Frontlinse eines beliebigen Mikroskopobjektives nicht verhindern. Bei Übereinstimmung der Achse des Rohres i mit der Achse des Kondensor b ergibt das im Teile l gefilterte Licht Hellfeldbeleuchtung des Objektes. Die freien Öffnungen der Blenden 1n und p werden durch Verstellen der Hebel n und q verändert und die Hellfeldbeleuchtung dadurch zur Dunkelfeldbeleuchtung mit dem äusseren Beleuchtungsstrahlenbündel so abgestimmt, dass sich mit der gerade benutzten Lichtquelle die günstigste Beleuchtung des Objektes ergibt.
Auch bei sehr heller und an ultravioletten Strahlen reicher Lichtquelle ist wegen der Möglichkeit sehr starker Abdämpfung des Lichtes durch die Blenden 1n und p und die absorbierende Wirkung des Streufilters o eine Schädigung des Beobachters selbst bei lange fortgesetztem Arbeiten mit der Beleuchtungsvorrichtung nicht zu befürchten.
Im Bedarfsfalle können die Filter g und l auch gegen solche ausgetauscht werden, die in verschiedenen Azimuten für verschiedene Farben durchlässig sind. Dabei kann der Azimut
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der einzelnen Farben durch Drehen des Rohres i mit den Filtern g und l um seine Achse im Filterträger f verändert werden. Auch kann mit schiefer Beleuchtung gearbeitet werden, indem der Filterträger f um den Schraubenbolzen e um einen gewissen Winkel aus der gezeichneten Lage herausgeschwenkt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Erzielung verschiedenfarbiger Beleuchtung mikroskopischer Objekte im Hell-und Dunkelfeld mit Hilfe eines Kondensor, der mit einer den Querschnitt des eintretenden Strahlenbündels beschränkenden Blende mit veränderlicher Blendenöffnung ausgestattet ist, wobei im zentralen und im äusseren Teile des Bündelquerschnittes für verschiedenfarbiges Licht durchlässige Farbfilter angebracht sind, dadurch gekennzeichnet, dass in den zentralen Teil des Beleuchtungsstrahlenbündels vor das Farbfilter zwei veränderliche Blenden geschaltet sind, zwischen denen sich unmittelbar vor der zweiten Blende ein Streufilter befindet und von denen die erste Blende zur Beschränkung der Flächenhelle des erleuchteten Streufilters. die zweite zur Beschränkung der wirksamen Öffnung des Streunhers dient.