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Verfahren zum Eindrücken von Flaschenböden od. dgl.
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Wenn der Eindrücker 2 zur Wirkung kommt, um das Glas zurückzudrängen, findet er den mittleren Teil weitaus geschmeidiger vor als den Rand, und dieser ganze mittlere Teil lässt sich leicht strecken, während die benachbarten Teile dem auf sie ausgeübten Zug widerstehen. Die äussere ungenügend erwärmte Schichte des Randteiles reisst daher unter dieser Beanspruchung, wie in Fig. 3 angedeutet ist.
Diese Mängel sind eine Folge der ungleichen Dicke des Flaschenboden (Fig. 1), die wieder eine thermische Ungleichmässigkeit zur Folge hat und eine gleichmässige Deformierung des Flaschenboden zwecks Überführung in einen eingedrückten Boden verhindert.
Diese Mängel haben zur Anwendung einer an sich bekannten Hilfsvorrichtung geführt, wobei nicht die Art des Eindrückens geändert ist, denn diese ist genau die gleiche. Vielmehr wird durch einen entsprechenden Zeitabstand zwischen dem Blasen und dem Eindrücken eine Gleichmässigkeit der Temperatur im Glas des Bodens ermöglicht oder angestrebt, zum Zwecke, das Eindrücken unter besseren Voraussetzungen ausführen zu können.
Das gleiche Ergebnis könnte auch in der Fertigform erreicht werden, wenn man genügend Zeit hätte, aber die erforderliche Zeit ist relativ gross und die Verringerung der Produktion, die sich dadurch ergibt, würde dieses Herstellungsverfahren unmöglich machen.
Die Erfindung besteht in der Anwendung eines Verfahrens, welches in der zwischen dem Augenblick des Blasens und dem Entfernen der Flasche aus der Form zur Verfügung stehenden Zeit die Bedingungen schafft, die für die Erreichung eines von den üblichen Fehlern freien Eindrückens nötig sind.
Dieses Verfahren wirkt gleichzeitig sowohl auf die Verteilung des Glases des Bodens als auch auf den Temperaturausgleich dieses Glases ein.
In der in Fig. 4 dargestellten ersten Phase des Verfahrens gemäss der Erfindung wird der Bodenformer, nachdem er zum Blasen der Flasche gedient hat, nach 3 in eine Zwischenstellung gebracht, wobei der Boden der Flasche den gleichen Fehler der schlechten Verteilung des Glases aufweist, wie in Fig. 1 dargestellt ist, nämlich dickeres Glas in der Mitte als am Rande p. Man kann auch, theoretisch, den Bodenformer in der Stellung belassen, die er während des Blasens einnimmt, und die Flasche verschieben, zum Zweck, den Boden der Flasche vom Bodenformer zu trennen.
Fig. 5 zeigt eine zweite Phase des Verfahrens, in der der Boden der Flasche entweder unter Einwirkung der Schwere oder durch leichtes Nachblasen die nach auswärts gebogene Lage eingenommen hat.
Es ist verständlich, dass aus den oben angeführten Gründen, die es begreiflich erscheinen lassen, dass der mittlere heisse Teil unter der Wirkung des Eindrückers nach aufwärts wandert, sich nun nach o' auszieht und auf diese Weise die Gleichmässigkeit der Dicke hergestellt wird. Diese Gleichmässigkeit hängt von der Grösse des Zwischenraumes zwischen dem Flaschenboden und dem Bodenformer ab.
Es ist gleichfalls verständlich, dass diese zweite Phase des Verfahrens eine thermische Wirkung zur Folge hat, die sich in einer Abkühlung des mittleren heisseren Teiles äussert, der auf dem metallischen, abkühlen wirkenden Boden zum Aufliegen kommt, während die äussere kühlere Schichte des Randteiles das Bestreben zeigt, sich wieder zu erwärmen, weil sie mit dem Metall nicht mehr in Berührung ist.
Diese Eigentümlichkeiten ermöglichen es, Eobald der Bodenformer durch den Eindrücker 2 ersetzt wird, diesem einen Flaschenboden darzubieten, der die für den Eindrückvorgang notwendigen Voraussetzungen besitzt und gleichzeitig das ungleichmässige Strecken und die beim ursprünglichen Verfahren auftretenden Risse vermeidet (Fig. 6).
Fig. 7 zeigt eine Abänderung des neuen Verfahrens. Sie besteht darin, dass der Bodenformer unmittelbar nach dem Blasen durch den Eindrücker ersetzt wird, wobei dieser in Abstand vom Boden der Flasche festgestellt wird, um auf diese Weise vor dem Eindrücken die Phase des Dicken-und Wärmeausgleiches des Flaschenboden vollenden zu lassen und sodann das Eindrücken auszuführen.
Die Erfahrung lehrt, dass die benötigte Zeit zur Vollendung der dem Eindrücken vorausgehenden Phase die übliche Herstellung nicht verzögert und ungefähr der Zeit entspricht, die unbedingt nötig ist, um nach dem Blasen die Flasche im Innern der Form abzukühlen, bevor sie daraus entfernt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Eindrücken von Flaschenböden od. dgl. in der Fertigform, wobei ein Boden former durch einen Eindrücker ersetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Blasen der Flasche od. dgl. der Bodenformer vom Boden der Flasche in Abstand gebracht wird oder umgekehrt, derart, dass der mittlere Teil des Flaschenboden auf dem entsprechenden Teil des Bodenformers entweder unter der Wirkung der Schwere oder eines Nachblasens zum Aufliegen kommt, wonach der Eindrüeker an die Stelle des Bodenformers gesetzt und das Eindrücken ausgeführt wird.