AT12633U1 - Dämpfvorrichtung mit überlastsicherung - Google Patents
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Abstract
Dämpfvorrichtung (1) zum Dämpfen einer Bewegung eines bewegbaren Möbelteils (2), mit einem Zylinder (3), einem im Zylinder (3) geführten und von einem Dämpffluid (F) gedämpften Kolben (4) und einer im Kolben (4) ausgebildeten Überlastsicherung (5), wobei bei Normallast (N) ein kraftbeaufschlagtes Sperrelement (6) eine Engstelle (7) eines Überlastkanals (8) der Überlastsicherung (5) versperrt und bei Überlast (Ü) den Überlastkanal (8) gegen die Kraftbeaufschlagung freigibt und in einen gegenüber der Engstelle (7) breiteren Kanalbereich (9) ausweicht, wobei im breiteren Kanalbereich (9) eine Führung (10) für das Sperrelement (6) ausgebildet ist und zwischen Bereichen der Führung (10) zumindest eine Freistellung (11) für den Durchfluss des Dämpffluids (F) bei Überlast (Ü) ausgebildet ist.
Description
österreichisches Patentamt AT12 633U1 2012-09-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft eine Dämpfvorrichtung zum Dämpfen einer Bewegung eines bewegbaren Möbelteils, mit einem Zylinder, einem im Zylinder geführten und von einem Dämpffluid gedämpften Kolben und einer im Kolben ausgebildeten Überlastsicherung, wobei bei Normallast ein kraftbeaufschlagtes Sperrelement eine Engstelle eines Überlastkanals der Überlastsicherung versperrt und bei Überlast den Überlastkanal gegen die Kraftbeaufschlagung freigibt und in einen gegenüber der Engstelle breiteren Kanalbereich ausweicht.
[0002] Derartige Dämpfvorrichtungen für die Bewegung vor allem zwischen Teilen eines Scharniers sind schon seit geraumer Zeit bekannt. Beispielsweise zeigt die DE 201 07 426 U1 einen Bremsregler mit Luft- oder Flüssigkeitsdämpfung zur Endlagendämpfung von Schubladen, Türen od. dgl. Dabei ist ein Kolben in einem Zylinder verschiebbar gelagert und weist eine Ventilkugel und eine Ventilfeder auf. Bei relativ hohen Beaufschlagungsgeschwindigkeiten des Kolbens wird das vorgesehene Überdruckventil durch den anstehenden Staudruck geöffnet. Das flüssige Dämpfungsmedium kann dabei bei Überlast zusätzlich zu den normalen Rückfließwegen über die Abflussbohrung im Ventil abfließen.
[0003] In ähnlicher Art und Weise ist eine solche Überlastsicherung aus der DE 20 2005 020 820 U1 bekannt.
[0004] Nachteilig bei diesen bekannten Überlastsicherungen für Fluiddämpfer ist, dass sie einen relativ großen Platzbedarf aufweisen. Zudem kann auch kurz nach dem Abheben des kugelförmigen Sperrelementes nur eine sehr geringe Menge aufgrund der schmalen Durchlassöffnung zwischen Engstelle und Sperrelement nach hinten ausweichen bzw. durchfließen. Weiters ist es nachteilig, dass vor allem bei starken Überlastungen das Sperrelement sehr weit weg von der abzuschließenden Engstelle gelangt, sodass nach Abklingen der Überlast beim Entspannen der Feder (Kraftbeaufschlagung) das Sperrelement nicht mehr exakt zur Engstelle (Kugelsitz) gelangt und der Überlastkanal auch bei Normallast nicht gänzlich geschlossen ist.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Dämpfvorrichtung anzugeben. Insbesondere soll garantiert werden, dass das Sperrelement einerseits nach einer Überlast wieder exakt an der Engstelle anliegt und diese komplett abschließt und andererseits bereits bei geringem Abheben (Ausweichen) des Sperrelementes von der Engstelle ausreichend Dämpffluid in den Überlastkanal entweichen kann.
[0006] Diese Aufgabe wird für eine Dämpfvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass im breiteren Kanalbereich eine Führung für das Sperrelement ausgebildet ist und zwischen Bereichen der Führung zumindest eine Freistellung für den Durchfluss des Dämpffluids bei Überlast ausgebildet ist. Somit ist durch die Führung die exakte Führung und Positionierung des Sperrelementes vor allem hin zur Engstelle nach einer Überlast garantiert und gleichzeitig der ausreichende Durchfluss durch die Freistellung im Bereich des breiteren Überlastkanals ermöglicht.
[0007] Gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Führung als Teil der Kanalwandung im breiteren Kanalbereich ausgebildet ist und die Kanalwandung im Querschnitt von der Kreisform abweichend ausgebildet ist. Mit anderen Worten weist die Kanalwandung des breiteren Kanalbereichs vorzugsweise nur im engstellennahen Bereich nach innen gerichtete Führungsrippen auf, die die exakte Führung des Sperrelementes garantieren, wobei zwischen den Führungsrippen die Wandung im breiteren Kanalbereich zumindest eine Freistellung, die in Form einer kanalverbreiternden Vertiefung ausgebildet ist, aufweist.
[0008] Als alternatives Ausführungsbeispiel kann auch vorgesehen sein, dass die Führung in Form von zumindest drei, im Wesentlichen parallel zur Kolbenachse angeordneten Führungsstäben ausgebildet ist, die mit der Wandung des Überlastkanals verbunden sind. Diese Führungsstäbe können auch einstückig mit dem Kolben bzw. der Wandung ausgebildet (spritzge- 1 /16 österreichisches Patentamt AT 12 633 U1 2012-09-15 gossen) sein und sind vorzugsweise im breiter werdenden Wandungsbereich des Überlastkanals angebracht.
[0009] Grundsätzlich ist die Form des Sperrelementes und der Engstelle zwar beliebig, jedoch ist es - wie an sich bekannt - von Vorteil, wenn das Sperrelement als Kugel ausgebildet ist und bei Normallast an der rohrförmigen, vorzugsweise einen kreisrunden Querschnitt aufweisenden, Engestelle anliegt.
[0010] Bevorzugt kann dazu vorgesehen sein, dass die kreisrunde Engstelle einen Durchmesser aufweist, der zwischen 25 und 35 % des Durchmessers der Kugel beträgt. Besonders geeignet ist die erfindungsgemäße Dämpfvorrichtung in sehr kleinen Einbaulagen, beispielsweise in einem Scharniertopf eines Möbelscharniers, angeordnet, wobei dann der Durchmesser der kreisrunden Engstelle zwischen 0,25 mm und 0,35 mm, vorzugsweise 0,35 mm beträgt.
[0011] Es kann zwar grundsätzlich vorgesehen sein, dass die Führung einen Durchmesser aufweist, der genau an die Kugelform des Sperrelementes angepasst ist. Um jedoch einen gewissen Fluiddurchlauf zwischen Kugel und Führung bei Überlast zu ermöglichen, kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Führung kreisabschnittsförmig ausgebildet ist, wobei der Durchmesser der Führung höchstens 110 %, vorzugsweise höchstens 103 %, des Durchmessers der Kugel beträgt. Um aber genügend Fluiddurchfluss im Bereich der Freistellung zu erreichen, sollte vorgesehen sein, dass der Durchmesser des Überlastkanals im Bereich der Freistellung zumindest 120 %, vorzugsweise zumindest 140 %, des Durchmessers der Kugel beträgt, wodurch ausreichend Platz für das Durchfließen neben der Kugel ist.
[0012] Je nach Staudruck kann vorgesehen sein, dass das Sperrelement in Form einer Kugel bei Überlast von der Engstelle in den breiteren Kanalbereich um eine Strecke ausweicht, die zumindest 20 %, vorzugsweise zumindest 40 %, des Durchmessers der Kugel beträgt.
[0013] Es kann zwar vorgesehen sein, dass die Führung im gesamten breiteren Bereich des Überlastkanals ausgebildet ist, jedoch ist aufgrund der dahinter liegenden Feder von Vorteil, wenn die Führung parallel zur Kolbenachse eine Höhe aufweist, die zumindest 10 %, vorzugsweise zumindest 20 %, des Durchmessers der Kugel beträgt und dass die Führung in diesem Bereich einen Durchmesser aufweist, der von höchsten 103 % der Kugeldurchmessers auf höchstens 115 % des Kugeldurchmessers entlang der Höhe der Führung steigt. Somit kann die Kugel wirklich nur im vordersten, engstellennahen Bereich exakt geführt werden, wobei sich durch den nach hinten verbreiternden Führungsdurchmesser eine Art Düsenform mit Ausweichkanälen (Freistellungen) im vordersten Bereich des Kugelsitzes bildet.
[0014] Das für die Dämpfvorrichtung verwendete Fluid kann grundsätzlich eine Flüssigkeit (beispielsweise Silikonöl) oder aber auch Luft sein.
[0015] Schutz wird auch begehrt für ein Möbelscharnier nach Anspruch 12 und ein Möbel mit einem solchen Möbelscharnier.
[0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen: [0017] Fig. 1 [0018] Fig. 2 [0019] Fig. 3 [0020] Fig. 4 [0021] Fig. 5 [0022] Fig. 6 [0023] Fig. 7 eine Ansicht eines Möbels mit Möbelscharnieren und dem Detail A, einen zusammengebauten Kolbenteil im Inneren der Dämpfvorrichtung, eine Explosionsdarstellung des Kolbenteils aus Fig. 2, eine perspektivische Schnittdarstellung der Dämpfvorrichtung bei Normallast mit dem Detail B, eine perspektivische Schnittdarstellung der Dämpfvorrichtung bei Überlast mit dem Detail C, den spritzgegossenen Kolbenkopf in einer 3D-Ansicht, den Kolbenkopf perspektivisch mit Schnittdarstellung, 2/16
österreichisches Patentamt [0024] Fig. 8 [0025] Fig. 9 [0026] Fig. 10 [0027] Fig. 11 [0028] Fig. 12 AT12 633U1 2012-09-15 eine Rückansicht des Kolbenkopfes bei Normallast, eine Schnittdarstellung durch den Kolbenkopf gemäß Fig. 8, eine Rückansicht des Kolbenkopfes bei Überlast, eine Schnittdarstellung durch den Kolbenkopf gemäß Fig. 10, eine schematische Darstellung des Überlastkanals mit kanalverbreiternden Vertiefungen, [0029] Fig. 13 eine schematische Darstellung der als Führungsstäbe ausgebildeten Führung in einem Überlastkanal, [0030] Fig. 14 eine zur Fig. 13 passende perspektivische Darstellung, [0031] Fig. 15 einen Kolbenkopf mit verschlossenem Überlastkanal und [0032] Fig. 16 einen Kolbenkopf mit lasergeöffnetem Überlastkanal.
[0033] In Fig. 1 ist ein Möbel 19, bestehend aus einem Möbelkorpus 20 und einem bewegbaren Möbelteil 2 dargestellt, wobei diese Teile 20 und 2 über zwei Möbelscharniere 15, die einen korpusseitigen ersten Scharnierarm 16 und einen schwenkbar daran angelenkten zweiten Scharnierarm 17 aufweisen, verbunden sind. Im Detail A ist dazu ersichtlich, dass im Scharniertopf 18 des Möbelscharniers 15 eine Dämpfvorrichtung 1 angeordnet ist, die eine Schließbewegung des bewegbaren Möbelteils 2 dämpft, wobei sie beim Dämpfvorgang am Scharnierarm 16 anliegt.
[0034] In dieser Dämpfvorrichtung 1 ist - wie in Fig. 2 ersichtlich - ein Kolben 4 mit einer Kolbenstange 21 angeordnet In Fig. 3 ist dazu ersichtlich, dass der Kolben 4 an sich aus einem Kolbenkopf 24 und einem Kolbenrumpf 25 besteht, in welchem die Kugel 6a (Sperrelement 6) und die Feder 23 der Überlastsicherung 5 angeordnet sind. Für den normalen Dämpfvorgang sind weiters ein Durchströmöffnungskontrollelement 22, eine Kolbendichtung 26 und ein Kolbendeckel 27 vorgesehen.
[0035] In Fig. 4 ist eine Schnittdarstellung durch die Dämpfvorrichtung 1 mit einer bei Normallast N geschlossenen Überlastsicherung 5 dargestellt. Bei einer Schließbewegung des bewegbaren Möbelteiles 2 in Pfeifrichtung wird der Zylinder 3 (Schiebeteil) gegenüber der Kolbenstange 21 und dem im Scharniertopf 18 fixierten Gehäuse 32 nach rechts bewegt. Dadurch verkleinert sich die mit Fluid F gefüllte vordere bzw. linke Fluidkammer 28 und das darin befindliche Fluid F muss ausweichen. Bei normaler Schließbewegung kann das Fluid F durch den Bereich des Durchströmöffnungskontrollelementes 22 in die hintere bzw. rechte Fluidkammer 33 gelangen. Wie im Detail B dazu ersichtlich, liegt bei der Normallast N die Kugel 6a kraftbeaufschlagt durch die Feder 23 und geführt durch die Führung 10 exakt an der Engstelle 7 des Überlastkanals 8 an. Der Überlastkanal 8 besteht grundsätzlich im vorderen Bereich aus der Engstelle 7 und im hinteren Bereich aus dem breiteren Kanalbereich 9 und ist im Kolbenkopf 24 ausgebildet.
[0036] Wenn nun - wie in Fig. 5 dargestellt - durch die Schließbewegung des bewegbaren Möbelteils 2 eine Überlast Ü auf den Zylinder 3 der Dämpfvorrichtung 1 wirkt, so wird aufgrund des hohen Staudrucks durch das Fluid F im Bereich der Engstelle 7 eine derartige Kraft aufgebracht, dass die Kugel 6a gegenüber der Kraftbeaufschlagung durch die Feder 23 in den breiteren Kanalbereich 9 bewegt wird, sodass das eintretende Fluid F zusätzlich durch den Überlastkanal 8, und dort besonders gut durch die Freistellung 11 hindurch bis in den hinteren Bereich des Überlastkanals 8 zur Durchtrittsöffnung 29 gelangen kann, von welchem aus das Fluid F in die hintere Fluidkammer 33 durchtreten kann. Im Detail C ist zusätzlich die Kolbenachse X und der Durchmesser K der Kugel 6a eingezeichnet, wobei dieser Durchmesser K ca. 1 mm beträgt. Aus dieser geringen Kugelgröße lässt sich auch leicht darauf zurückschließen, dass die Freistellung 11 besonders wichtig ist, sodass genügend Fluid F durch die sehr schmalen Bereiche im Überlastkanal 8 durchdringen kann.
[0037] Fig. 6 zeigt eine 3D-Ansicht des Kolbenkopfes 24 des Kolbens 4 mit einem teilweisen 3/16 österreichisches Patentamt AT 12 633 U1 2012-09-15
Einblick in den hinteren breiteren Kanalbereich 9 des Überlastkanals 8. In Fig. 7 ist dazu eine Schnittdarstellung gezeigt, in welcher ersichtlich ist, dass die Führung 10 als Teil der Kanalwandung 12 im breiteren Kanalbereich 9 ausgebildet ist und die Kanalwandung 12 im Querschnitt von der Kreisform abweichend ist. Die Freistellung 11 zwischen den Führungsbereichen 10 ist als kanalverbreiternde Vertiefung 13 ausgebildet. Aus dieser Fig. 7 ist auch ersichtlich, dass anschließend an die Engstelle 7 mit dem Engstellendurchmesser E ein abgerundeter Kugelsitz 30 bzw. abgerundete Kugelanliegefläche ausgebildet ist.
[0038] Fig. 8 zeigt eine Ansicht des - wie in Fig. 9 dargestellten - durchgeschnittenen Kolbenkopfes 24 von hinten. Dabei sind besonders deutlich die Freistellungen 11 (kanalverbreiternde Vertiefungen 13) und der größere Durchmesser L des Überlastkanals 8 ersichtlich. Demgegenüber ist der Durchmesser D der Kanalwandung 12 im Bereich der Führung 10 kleiner und nur geringfügig größer als der Durchmesser K der Kugel 6a. In Fig. 9 ist ersichtlich, dass die Kugel 6a noch bei Normallast N am abgerundeten Kugelsitz 30 die Engstelle 7 abschließt.
[0039] Demgegenüber zeigt Fig. 11 die um die Strecke S abgehobene bzw. in den breiteren Kanalbereich 9 ausgewichene Kugel 6a, sodass - wie schematisch dargestellt - das Fluid F durch den gesamten Überlastkanal 8 ausweichen kann. In dieser Darstellung ist auch ersichtlich, dass die achsparallele Höhe H der Führung 10 begrenzt ist und dass der Durchmesser D der Führung 10 zunimmt, je weiter die Führung 10 von der Engstelle E entfernt ist. In Fig. 10 ist dazu eine Rückansicht von dem durchgeschnittenen Kolbenkopf 24 dargestellt. Aus dieser Figur ist auch ersichtlich, dass zwei Freistellungen 11 zwischen den Führungsrippen 10 ausgebildet sind. Grundsätzlich können natürlich auch mehrere oder auch nur eine Freistellung 11 vorgesehen sein. Die Anzahl und die Tiefe sollen auf jeden Fall derart bemessen sein, dass ein ausreichender Durchfluss gegeben ist, sobald die Kugel 6a auch nur einen geringen Teil der Strecke S gemäß Fig. 11 zurückgelegt hat. Wenn eine solche Vertiefung 11 nicht wäre, ist bei kurzer zurückgelegter Strecke S ein unzureichender Fluiddurchfluss möglich und das Dämpfmedium F kann nicht schnell genug abströmen und es können Teile der Dämpfvorrichtung 1 beschädigt werden oder das Medium F an unerwünschten Stellen austreten.
[0040] In Fig. 12 ist nochmals schematisch eine mit Fig. 10 vergleichbare Darstellung eines ersten Ausführungsbeispieles der vorliegenden Erfindung gezeigt, bei dem zwei Freistellungen 11 in der Wandung ausgebildet sind. Demgegenüber ist in einem zweiten, alternativen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in Fig. 13 die Führung 10 in Form von zumindest drei eigenständigen Führungsstäben 14 ausgebildet, die - wie in Fig. 14 ersichtlich - in den Überlastkanal 8 achsparallel vorstehen, sodass sie die Kugel 6a immer in engen Grenzen führen. Diese Führungsstäbe 14 können zylindrisch oder auch konisch ausgebildet sein. In Fig. 14 ist die Kugel 6a in Überlaststellung Ü gezeigt und verdeckt die strichliert dargestellte Engestelle 7 nicht. Ebenfalls nicht dargestellt ist in diesen Figuren die Feder 23. Dazu ist zu erwähnen, dass die Führung 10 gesondert von der Feder 23 ausgebildet ist. In Fig. 14 ist ersichtlich, dass die Führungsstäbe 14 an einem quer zur Kolbenachse X ausgebildeten Teil der Wandung 12 angebracht, vorzugsweise mit diesem einstückig spritzgegossen ausgebildet sind.
[0041] In Fig. 15 soll noch weiter auf ein grundsätzliches Problem bei der Herstellung von so kleinen Dämpfvorrichtungen 1 eingegangen werden. Da die meisten Teile dieser Dämpfvorrichtung 1 spritzgegossen werden, muss ein sehr exakter Spritzvorgang erfolgen. Insbesondere hat es sich dabei herausgestellt, dass bei der engen Öffnung des Uberlastkanals 8 im Bereich der Engstelle 7 von 0,35 mm im Spritzgießprozess immer ein gewisser Kunststoffgrat zurückbleibt. Dieser ist dadurch bedingt, dass im Bereich der engsten Stelle die beiden Werkzeughälften aufeinandertreffen und nur bei ganz exaktem Aufeinanderliegen ein gratfreies Spritzgießteil (Kolbenkopf 24) erzeugt werden kann. Wenn diese Teile allerdings mit einem Kunststoffgrat im Bereich der Engstelle 7 in der Dämpfvorrichtung 1 eingesetzt werden, hat die Engstelle 7 nicht mehr den gewünschten Durchmesser E und kann nicht mehr wie bei der eigentlichen Produktion errechnet auf eine Überlast Ü reagieren bzw. es kann zu wenig Fluid F durch den Überlastkanal 8 und dessen Engstelle 7 abfließen. Mit anderen Worten kann die Durchmessertoleranz nicht eingehalten werden. Deswegen ist beim Herstellungsprozess bevorzugt vorgesehen, dass beim eigentlichen Spritzgießen der Überlastkanal 8 im Bereich 31 geschlossen bleibt, Erst nach 4/16
Claims (13)
- österreichisches Patentamt AT 12 633 Ul 2012-09-15 dem Spritzgießen im Verlauf des weiteren Herstellungsprozesses kann - wie in Fig. 16 ersichtlich - dieser Verschluss 31 durch einen Laser entfernt werden, sodass ein exakt 0,35 mm breites Loch in der Engstelle 7 zurückbleibt, sodass eine qualitativ hochwertige und exakte Überlastsicherung 5 für die Dämpfvorrichtung 1 gegeben ist. [0042] Durch die vorliegende Erfindung wird somit eine Überlastsicherung 5 einer Dämpfvorrichtung 1 für ein Möbelscharnier 15 gezeigt, bei der die Überlastkugel 6a bei Normallast N an der abgerundeten Dichtkante 30 anliegt und durch zumindest zwei seitliche Rippen 10 zentriert wird. Bei Überlast Ü kann das Fluid F durch zwei Freistellungen 11 zwischen den Führungsrippen 10 nach hinten abfließen. Sind diese Freistellungen 11 nicht vorhanden, kann das Fluid F nicht schnell genug abströmen und es kommt nicht zum gewünschten Überlastsicherungseffekt. Wird die Kugel 6a nicht durch die Führung 10 exakt konzentriert geführt, kann es Vorkommen, dass die Kugel 6a nicht sauber an der Dichtkante 30 anliegt und somit die gesamte Dämpfvorrichtung 1 nicht mit den gewünschten Widerständen funktioniert. Ansprüche 1. Dämpfvorrichtung (1) zum Dämpfen einer Bewegung eines bewegbaren Möbelteils (2), mit - einem Zylinder (3), - einem im Zylinder (3) geführten und von einem Dämpffluid (F) gedämpften Kolben (4) und - einer im Kolben (4) ausgebildeten Überlastsicherung (5), wobei bei Normallast (N) ein kraftbeaufschlagtes Sperrelement (6) eine Engstelle (7) eines Überlastkanals (8) der Überlastsicherung (5) versperrt und bei Überlast (Ü) den Uberlastkanal (8) gegen die Kraftbeaufschlagung freigibt und in einen gegenüber der Engstelle (7) breiteren Kanalbereich (9) ausweicht, dadurch gekennzeichnet, dass im breiteren Kanalbereich (9) eine Führung (10) für das Sperrelement (6) ausgebildet ist und zwischen Bereichen der Führung (10) zumindest eine Freistellung (11) für den Durchfluss des Dämpffluids (F) bei Überlast (Ü) ausgebildet ist.
- 2. Dämpfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (10) als Teil der Kanalwandung (12) im breiteren Kanalbereich (9) ausgebildet ist und die Kanalwandung (12) im Querschnitt von der Kreisform abweichend ausgebildet ist.
- 3. Dämpfvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung (12) im breiteren Kanalbereich (9) zumindest eine Freistellung (11), die in Form einer kanalverbreiternden Vertiefung (13) ausgebildet ist, aufweist.
- 4. Dämpfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (10) in Form von zumindest drei, im Wesentlichen parallel zur Kolbenachse (X) angeordneten Führungsstäben (14) ausgebildet ist, die mit der Wandung (12) des Überlastkanals (8) verbunden sind.
- 5. Dämpfvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (6) als Kugel (6a) ausgebildet ist und bei Normallast (N) an der rohrförmigen, vorzugsweise einen kreisrunden Querschnitt aufweisenden, Engestelle (7) anliegt.
- 6. Dämpfvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die kreisrunde Engstelle (7) einen Durchmesser (E) aufweist, der zwischen 25 und 35 % des Durchmessers (K) der Kugel (6a) beträgt.
- 7. Dämpfvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (E) der kreisrunden Engstelle (7) zwischen 0,25 mm und 0,35 mm, vorzugsweise 0,35 mm beträgt.
- 8. Dämpfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (10) kreisabschnittsförmig ausgebildet ist, wobei der Durchmesser (D) der Führung (10) höchstens 110 %, vorzugsweise höchstens 103 %, des Durchmessers (K) der Kugel (6a) beträgt. 5/16 österreichisches Patentamt AT 12 633 U1 2012-09-15
- 9. Dämpfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (L) des Überlastkanals (8) im Bereich der Freistellung (11) zumindest 120 %, vorzugsweise zumindest 140 %, des Durchmessers (K) der Kugel (6a) beträgt.
- 10. Dämpfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (6) in Form einer Kugel (6a) bei Überlast (Ü) von der Engstelle (7) in den breiteren Kanalbereich (9) um eine Strecke (S) ausweicht, die zumindest 20 %, vorzugsweise zumindest 40 %, des Durchmessers (K) der Kugel (6a) beträgt.
- 11. Dämpfvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (10) parallel zur Kolbenachse (X) eine Höhe (H) aufweist, die zumindest 10 %, vorzugsweise zumindest 20 %, des Durchmessers (K) der Kugel (6a) beträgt und dass die Führung (10) in diesem Bereich einen Durchmesser (D) aufweist, der von höchsten 103 % der Kugeldurchmessers (K) auf höchstens 115 % des Kugeldurchmessers (K) entlang der Höhe (H) der Führung (10) steigt,
- 12. Möbelscharnier (15) mit zumindest einem korpusseitigen, ersten Scharnierarm (16) und einem schwenkbar am korpusseitigen Scharnierarm (16) angelenkten, mit einem bewegbaren Möbelteil (2) verbindbaren zweiten Scharnierarm (17), gekennzeichnet durch eine zwischen ersten (16) und zweiten (17) Scharnierarm, insbesondere in einem Scharniertopf (18) angeordnete, dämpfend zwischen erstem (16) und zweitem (17) Scharnierarm wirkende Dämpfvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
- 13. Möbel (19) mit einem Möbelscharnier (15) nach Anspruch 12. Hierzu 10 Blatt Zeichnungen 6/16
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