DE19931362A1

DE19931362A1 - Dämpfungselement für Möbeltüren

Info

Publication number: DE19931362A1
Application number: DE1999131362
Authority: DE
Inventors: Ludwig Huels
Original assignee: Huelsta Werke Huels GmbH and Co KG
Current assignee: Huelsta Werke Huels GmbH and Co KG
Priority date: 1999-07-07
Filing date: 1999-07-07
Publication date: 2001-02-01
Anticipated expiration: 2019-07-08
Also published as: DE19931362C2

Abstract

Die Erfindung schlägt ein Dämpfungselement für Möbeltüren vor, mit einer Hülse, welche zwei Enden aufweist, und mit einem den Hülseninnenquerschnitt abdichtenden, in Längsrichtung der Hülse beweglichen Kolben und mit zwei Anschlägen, die den Weg des Kolbens in beiden Richtungen begrenzen, und mit einem Stößel, der sich vom Kolben aus der Hülse heraus erstreckt, wobei die Kolbenstellung, in welcher der Stößel am weitesten aus der Hülse ragt, als "Anschlagstellung" bezeichnet ist, während die Stellung, in welcher der Stößel am weitesten in die Hülse ragt, als "Schließstellung" bezeichnet ist, und mit einer den Kolben in die Anschlagstellung drängenden Feder und mit einer einen geringen Querschnitt aufweisenden Entlüftungsöffnung zur Abfuhr der im Hülseninneren befindlichen Luft während einer aus der Anschlagstellung zu der Schließstellung gerichteten Bewegung des Kolbens und mit einer Entlüftungsöffnung, die einen demgegenüber größeren Querschnitt aufweist zur Abfuhr der im Hülseninneren befindlichen Luft während der entgegengesetzten Bewegung des Kolbens.

Description

Die Erfindung betrifft ein Dämpfungselement für Möbeltüren.

Aus der Praxis ist es bekannt, im einfachsten Fall ein derartiges Dämpfungselement in Form von Filzplättchen, in Form einer Elastomer-Profilleiste oder dergleichen auszugestalten, um das Anschlaggeräusch der Möbeltüren beim Anschlagen gegen die Möbelfront zu verringern.

Diese bekannten Dämpfungselemente weisen den Nachteil auf, daß sie sich durch Verschleißt und Alterung "setzen", d. h. daß sich ihr Volumen verringert und daß anschließend die Möbeltü ren näher an den Korpus herangeführt werden können als im Neuzustand der Möbel. Dadurch kann sich eine unerwünschte Unregelmäßigkeit der Möbeloberfläche ergeben, die eine Nachjustage der Möbeltüren erfordert oder ein Auswechseln der Dämpfungselemente. Weiterhin kann durch dieses "Setzen" ei ne Verhärtung der Dämpfungselemente erfolgen, so daß die gewünschte Anschlagdämpfung nicht mehr gegeben ist.

Aus dem Bereich beispielsweise der Fahrzeugtechnik sind Stoßdämpfer bekannt, die mit einer Hydraulikflüssigkeit arbeiten und einen beweglichen Kolben in einer Hülse aufweisen. Diese vergleichsweise hochpreisigen und großvolumigen Bauelemente eigenen sich nicht zu der Verwendung in Möbeltüren, zudem würde eine Undichtigkeit zu einer unerwünschten Verschmut zung des Möbelinhaltes und ggf. zu einer bleibenden Verfär bung der Möbeloberfläche führen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dämpfungsele ment für Möbeltüren zu schaffen, welches einfach und funkti onssicher aufgebaut ist, kleine bauliche Abmessungen zur Ver wendung im Möbelbereich aufweist, preisgünstig herstellbar ist und auch über längere Benutzungsdauer des Möbels eine gleichbleibende Ausrichtung der Möbeltür am Möbelkorpus be günstigt.

Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein Dämpfungselement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die Erfindung schlägt mit anderen Worten ein Dämpfungsele ment vor, welches ähnlich den eingangs genannten, aus der Fahrzeugtechnik bekannten Stoßdämpfern aufgebaut ist. Im Gegensatz zu den dort bekannten Stoßdämpfern ist kein ge schlossenes System mit einem Gas oder Fluid vorgesehen, sondern es ist eine Hülse vorgesehen, die offen an die Umge bungsluft anschließt und zu diesem Zweck Entlüftungsöffnungen aufweist. Bei geöffneter Möbeltür wird ein Stößel federbeauf schlagt in seine Anschlagstellung gedrängt, und bei zuschla gender Möbeltür wird dieser Stößel in das Hülseninnere ge drängt, wobei ein Kolben dem Hülseninnenquerschnitt abdich tend anliegt, so daß das im Hülseninneren befindliche Luftvolu men zunächst komprimiert wird, dadurch einen Dämpfungseffekt bewirkt, und zudem durch eine vergleichsweise klein bemesse ne Entlüftungsöffnung aus der Hülse entweichen kann, so daß kein Rückstelleffekt aus der komprimierten Luft resultiert und die Tür zuverlässig ihre geschlossene Stellung beibehalten kann. Die Rückstellkraft der erwähnten Feder ist gegenüber dem Schließdruck der Tür vergleichsweise gering, so daß die Tür zu verlässig in ihrer geschlossenen Stellung verbleibt.

Beim Öffnen der Möbeltür kann sich die Feder des Dämpfungs körpers entspannen und den Kolben in seine Anschlagstellung drängen. In das Hülseninnere strömt Luft durch die bereits er wähnte Entlüfungsöffnung ein, während die im Hülseninneren befindliche Luft durch demgegenüber größere Entlüftungsöff nungen entweichen kann.

Dabei ist vorteilhaft vorgesehen, die Bewegung des Kolbens in seine Anschlagstellung zu begünstigen, in dem ein Rückschlag ventil vorgesehen ist, welches den Luftaustausch im Hülsenin neren unterstützt, so daß dieser Luftaustausch nicht nur durch die eingangs erwähnte kleindimensionierte Entlüftungsöffnung erfolgen muß. Auf diese Weise wird eine schnelle Bewegung des Kolbens in seine Anschlagstellung unterstützt, so daß die dazu vorgesehene Feder entsprechend schwach dimensioniert sein kann und zudem der Stößel auch bei einer kurzen Öff nungsdauer der Möbeltür schnell in seine betriebsbereiten Ar beitsstellung, d. h. in seiner Anschlagstellung, befindlich sein kann.

Das erwähnte Rückschlagventil kann auf einfache Weise durch den Kolben selbst gebildet werden, wenn beispielsweise dessen Dichtungsfläche gegenüber der Hülse schräg angeordnet ver läuft, so daß sich in der einen Bewegungsrichtung des Kolbens ein höherer Anpreßdruck und damit eine höhere Dichtwirkung dieser Dichtfläche an der Hülse ergibt als bei einer entgegenge setzten Bewegung des Kolbens. Besonders preisgünstig, korro sionsfrei und leicht kann das erfindungsgemäße Dämpfungse lement ausgestaltet werden, wenn möglichst sämtliche Bauteile aus Kunststoff bestehen. Ggf. kann die Feder aus einem ande ren Material, beispielsweise Federstahl, bestehen.

Eine Einstellbarkeit der Dämpfungswirkung kann insbesondere dadurch vorgesehen sein, daß der Hülsenboden, zu welchem sich der Kolben während der Schließbewegung der Tür bewegt, axial verstellbar in der Hülse festgelegt ist, so daß ein unter schiedlich großes Luftvolumen eingestellt werden kann, welches durch die Schließbewegung der Tür komprimiert wird, so daß auf diese Weise eine weichere oder härtere Dämpfungscharak teristik eingestellt werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich nung im folgenden näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 ein Dämpfungselement in seiner Anschlagstellung, die

Fig. 2 und 3 das Dämpfungselement von Fig. 1 in einer Mittel- Stellung zwischen der Anschlagstellung einer Schließstellung, wobei Fig. 2 eine Situation während des Schließens der Möbeltür zeigt und

Fig. 3 die Situation während des Öffnens der Möbeltür.

In Fig. 1 ist mit 1 allgemein ein Dämpfungselement bezeichnet, welches eine Hülse 2 aufweist sowie einen darin axial bewegli chen Kolben 3, wobei die Hülse 2 einen stirnseitig angeformten ersten Anschlag 4 aufweist sowie einen zweiten, als Gewinde stopfen ausgestalteten Anschlag 5. Der zweite Anschlag 5 trägt einen Führungszapfen 6, und auch der Kolben 3 weist einen derartigen Führungszapfen 6 auf, wobei zwischen die beiden Führungszapfen 6 eine Druckfeder 7 eingespannt ist, welche, wie das gesamte Dämpfungselement 1. lediglich schematisch dargestellt ist.

Mit dem Kolben 3 ist ein Stößel 8 verbunden, der sich durch den ersten Anschlag 4 erstreckt und eine Anschlagplatte 9 an sei nem freien Ende aufweist.

In Fig. 1 befindet sich das Dämpfungselement 1 in seiner An schlagstellung. Sobald eine Möbeltür gegen die Anschlagplatte 9 gelangt, wird der Kolben 3 gegen die Wirkung der Feder 7 in Richtung zu dem zweiten Anschlag bewegt. Dabei wird die Luft innerhalb der Hülse 2 komprimiert, so daß die Bewegung des Stößels 9 bzw. des Kolbens 3 gedämpft wird. Langsam kann die komprimierte Luft die Hülse 2 durch eine Entlüftungsöffnung 10 verlassen, die als kleindimensionierte Bohrung innerhalb des zweiten Anschlages 5 vorgesehen ist In Fig. 2 ist diese Situation dargestellt, in der der Kolben sich dem zweiten Anschlag 5 bereits genähert hat und die Feder 7 komprimiert wurde. Der in Fig. 2 links dargestellte Pfeil zeigt die Bewegungsrichtung des Stößels 8 an und der in Fig. 2 rechts dargestellte Pfeil zeigt die Bewegung der Luft an, welche durch die Entlüftungsöffnung 10 den Innenraum der Hülse 2 verläßt. Aufgrund der abgewinkelten, schräg verlaufenden Oberfläche des Kolbens 3 legt sich die Dichtungsfläche, die am Kolben 3 vorgesehen ist, während dieser Bewegung abdichtend gegen die Wandung der Hülse 2.

In Fig. 3 ist die umgekehrte Bewegungsrichtung dargestellt, die beim Öffnen der Möbeltür ausgelöst wird: Ganz links in Fig. 3 zeigt ein Pfeil die Bewegungsrichtung des Stößels 8 an. Zwei demgegenüber weiter rechts dargestellte Pfeile deuten die Be wegung der Luft an, die den Innenraum der Hülse durch zwei Entlüftungsöffnungen 11 verläßt, welche in dem ersten Anschlag 4 vorgesehen sind. Auf diese Weise ergibt sich keine Kompres sion der Luft, die in der Hülse 3 zwischen dem ersten Anschlag 4 und dem Kolben 3 befindlich ist, so daß eine schnelle Kolben bewegung unterstützt wird. Zudem liegt aufgrund der schrägen Ausgestaltung der Kolbenfläche die Dichtungsfläche des Kol bens 3 bei dieser Bewegungsrichtung nicht so dicht an der inne ren Oberfläche der Hülse 2 an, so daß entlang dem Kolben 3 Luft wie durch ein Rückschlagventil in den Raum der Hülse ein strömen kann, der zwischen dem Kolben 3 und dem zweiten An schlag 5 befindlich ist. Dieses Luftvolumen muß dementspre chend nicht ausschließlich durch die Entlüftungsöffnung 10 be füllt werden, so da eine rasche, ungehinderte Entspannung der Druckfeder und damit eine schnelle Bewegung des Kolbens 3 ermöglicht wird.

Bei der Beschreibung des dargestellten Ausführungsbeispiels wurde davon ausgegangen, daß die Hülse 2 am Möbelkorpus befestigt ist und die Anschlagplatte 9 gegen die Möbeltür gerich tet ist. Eine umgekehrte Anordnung des Dämpfungselementes 1 kann jedoch ebenfalls vorgesehen sein.

Das dargestellte Dämpfungselement stellt eine zuverlässige Schonung von Möbeltüren, beispielsweise von Glastüren sicher, es ist jedoch unter der Bezeichnung "Möbeltür" im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht nur eine derartige Tür zu verste hen, sondern auch eine gegenüber dem Möbelkorpus anderwei tig bewegliche Möbelfläche, beispielsweise ein Schubladenele ment, ein ausziehbarer Regalboden oder dergleichen. In diesen Fällen können die in den Schubladen befindlichen, ggf. emp findlichen Gegenstände oder die auf einem ausziehbaren Re galboden befindlichen TV-Geräte oder dergleichen schonend in den Möbelkorpus zurückbewegt werden, da ein dämpfender Endanschlag für das bewegliche Möbelteil vorgesehen ist.

Claims

1. Dämpfungselement (1) für Möbeltüren,
mit einer Hülse (2), welche zwei Enden aufweist,
und mit einem den Hülseninnenquerschnitt abdichtenden, in Längsrichtung der Hülse (2) beweglichen Kolben (3),
und mit zwei Anschlägen (4, 5), die den Weg des Kolbens (3) in beiden Richtungen begrenzen,
und mit einem Stößel (8), der sich vom Kolben (3) aus der Hülse (2) heraus erstreckt,
wobei die Kolbenstellung, in welcher der Stößel (8) am weitesten aus der Hülse (2) ragt, als "Anschlagstellung" bezeichnet ist, während die Stellung, in welcher der Stößel (8) am weitesten in die Hülse (2) ragt, als "Schließstellung" bezeichnet ist,
und mit einer den Kolben (3) in die Anschlagstellung drän genden Feder (7),
und mit einer einen geringen Querschnitt aufweisenden Entlüftungsöffnung (10) zur Abfuhr der im Hülseninneren befindlichen Luft während einer aus der Anschlagstellung zu der Schließstellung gerichteten Bewegung des Kolbens (3),
und mit einer Entlüftungsöffnung (11), die einen demge genüber größeren Querschnitt aufweist, zur Abfuhr der im Hülseninneren befindlichen Luft während der entgegenge setzten Bewegung des Kolbens (3).

2. Dämpfungselement nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Entlüftungsöffnung, welche eine luftdurchlässi ge Verbindung zwischen dem Hülseninnenraum und der Umgebung schafft, wobei in dieser Entlüftungsöffnung ein Rückschlagventil vorgesehen ist, welches bei in seine Schließstellung fahrendem Kolben (3) schließt und bei entgegengesetzter Bewegung des Kolbens (3) öffnet.

3. Dämpfungselement nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die der Hülse (2) anliegende Dichtungsflä che des Kolbens (3) rückschlagventilartig ausgestaltet ist.

4. Dämpfungselement nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Elemen te, ggf. abgesehen von der Feder (7), aus Kunststoff be stehen.

5. Dämpfungselement nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Stößel (8) gegenüberliegende Anschlag (5) als eine Entlüftungsöff nung (10) aufweisender Stopfen ausgestaltet ist, der in der Hülse (2) in deren Längsrichtung verstellbar festgelegt ist.