<Desc/Clms Page number 1>
Anordnung für Hochfrequenz-Empfangsgeräte.
Man ist schon bestrebt gewesen, die Bedienung von Hochfrequenz-Empfangsgeräten so zu vereinfachen, dass sie dem Laien nicht die geringsten Schwierigkeiten bieten kann. Dies ist beispielsweise bei Rundfunkempfängern sehr wichtig. Man hat heute die Abstimmkondensatoren meist so gekuppelt, dass sie mit einem Griff gleichzeitig bedient werden können.
Neben dieser Abstimmung muss fast bei jedem Apparat die Rückkopplung und oft noch ein besonderer Lautstärkeregler bedient werden. Es wird nun beim Aufsuchen von Stationen immer als sehr unangenehm empfunden. dass der Ortssender an der betreffenden Abstimmstelle im Lautsprecher mit einer ausserordentlich grossen Lautstärke wiedergegeben wird. so dass man bemüht ist, schnell die Lautstärke abzudrosseln, indem man die Rückkopplung vermindert oder den Lautstärkeregler verstellt. Es wird dann beim Weiterdrehen der Skala als lästig empfunden, die verstellten Rückkopplungs-und Lautstärkereglergrine wieder auf den für den Fernempfang günstigen Wert einstellen zu müssen. Es müsste also eine Einrichtung geschaffen werden, die die Lautstärke nicht über ein bestimmtes Mass hinauswachsen lässt.
Ein solches Mittel besteht in der bekannten Amplitudenbegrenzung. Diese Anordnung ist jedoch sehr umfangreich und wird deshalb nur in sehr grossen Apparaten eingebaut.
Um zu vermeiden. dass die Lautstärke über ein bestimmtes Mass hinausgeht, wird erfindunggemäss mit dem variablen Abstimmittel zwangsläufig eine Vorrichtung betätigt, die an bestimmten Abstimmstellen eine Änderung der Ausgangsenergie des Gerätes veranlasst. In Fig. 1 und 2 ist eine beispielsweise Ausführungsform schematisch dargestellt. Mit dem Ahstimmknopf 1 wird der Drehkondensator 2 bedient. Auf der Kondensatorachse ist mit derselben leitend verbunden ein Kontaktarm 3 befestigt, der auf einer Scheibe 4 aus Isoliermaterial schleift. In Fig. 2 ist diese Scheibe in Vorderansicht gezeichnet. Auf derselben sind mehrere Kontaktstellen 9-11 angebracht, die mit Anzapfungen der Antennenspulen 5 und 0'verbunden sind.
Diese sind in bekannter Weise mit der Gitterspule 7 gekoppelt, die durch den Kondensator 8 abgestimmt wird. Die Umschaltung der Wellenbereich möge durch die bekannte im Gerät angeordnete Umschalteinrichtung derart geschehen, dass für Rundfunkwellen der untere Teil der Gitterspule 7 kurzgeschlossen wird und die Antenne bei Rundfunkwellen an die Antennenspule 5 und bei langen Wellen an Spule 6 gelegt wird. Der Kontakt 9 ist so eingestellt, dass der Hebel 3 ihn an der Abstimmstelle berührt, an welcher der Empfänger mit einem bestimmten starken Sender (Ortssender) in Resonanz ist. Hiedurch wird, um loser zu koppeln, eine entsprechende Windungszahl der Antennenspule kurz geschlossen, u. zw. immer der Teil, der dem geerdeten Ende zuliegt.
Da der Hebel mit dem geerdeten Rotor des Drehkondensators verbunden ist. wird bei Kontaktgebung des Hebels die angezapfte Windung mit Erde verbunden.
Durch Verschieben des Anzapfungspunktes hat man es in der Hand, um so loser zu koppeln, je stärker der betreffende Sender ist. Die Einrichtung muss natürlich so getroffen werden, dass auf langen Wellen die Rerührung der Kontakte für Rundfunkwellen z. B. 9 und 10 auf die Langwellenantennenspule ohne Einfluss ist, weshalb in vorliegendem Beipiel (Fig. 1 und 2) für beide Wellenbereich getrennte Antennenspulen verwendet werden. Der Kontakt 11 diene für einen starken Langwellensender und ist mit der Langwellenantennenspule 6 verbunden.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Kontaktbreite b kann so gewählt werden, dass entsprechend der Stärke oder Nähe des Senders die Schwächung der Lautstärke auf einen bestimmten Bereich der Skala wirkt.
Die Kontakte 9-11 müssen natürlich je nach Lage des Empfangsortes verschieden eingestellt sein. Um dies ohne grössere Eingriffe bewerkstelligen zu können, müssten die Kontakte 9-11 beispielsweise in einem kreisförmigen Schlitz verschiebbar sein. Um die Kontakte für Rundfunk-und lange Wellen getrennt zu halten, würde man zweckmässig zwei konzentrische Schlitzkreise anordnen. Statt die Kontakte verschiebbar anzuordnen, kann man auch auswechselbare Scheiben mit in verschiedener Lage befestigten Kontakten verwenden. Die Art der Umschaltung ist natürlich nicht auf die beschriebene beschränkt. Es können auch Walzenschalter u. dgl. verwendet werden.
Eine andere Möglichkeit der Entkopplung von Antennen-und Gitterspule besteht darin. dass gleichzeitig mit dem Drehkondensator ein Abschirmblech oder eine kurzgeschlossene Spule bewegt wird, die sich an bestimmten Abstimmstellen zwischen Antennen-und Gitterspule schieben.
Ein weiteres Mittel besteht darin, die Dämpfung der Schwingungskreise zu vergrössern.
Fig. 3 zeigt, wie einige Widerstände mit ihrem einen Ende an das Gitter der ersten Röhre angeschlossen sind. Durch Berührung zwischen Kontakt und Hebel werden die Widerstände dem Schwingungskreis parallel gelegt und dieser je nach Grösse des Widerstandes mehr oder weniger gedämpft. Die Methode hat unter Umständen den Vorzug, da das Auswechseln von Widerständen einfacher ist als die Anzapfungen zu ändern. Es wäre auch noch daran zu denken, auf der Scheibe 4 eine grosse Anzahl von Kontakten nebeneinander anzubringen und die Widerstände oder auch Teile eines einzigen Widerstandes mittels Wahlschalter an gewünschte Kontakte auf der genannten Scheibe anzulegen.
Die Lautstärkeregulierung braucht nicht nur, wie beschrieben, in den Hochfrequenzstufen vorgenommen werden, sondern kann auch in an sich bekannter Weise z. B. mittels Potentiometer in den Niederfrequenzstufen vorgenommen werden. Es besteht dann noch die Möglichkeit, in die Antennenzuleitung Sperrkreise zu legen, die an bestimmten Stellen der Abstimmung eingeschaltet werden bzw. deren Kurzschliessung an diesen Stellen aufgehoben wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Anordnung für Hochfrequenz-Empfangsgeräte, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem variablen Abstimmittel zwangsläufig eine Vorrichtung bewegt wird, die an bestimmten Abstimmstellen eine Änderung der Ausgangsenergie des Gerätes veranlasst.