AT125675B - Verfahren zur Herstellung von Gerbeextrakt aus Sulfitzelluloseablaugen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gerbeextrakt aus Sulfitzelluloseablaugen.

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AT125675B
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Max Dr Hoenig
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Max Dr Hoenig
Walter Dr Fuchs
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  Verfahren zur Herstellung von Gerbeextrakt aus Sulfitzelluloseablaugen. 



   Unsere gemeinsamen Untersuchungen in den letzten Jahren haben zu der Feststellung geführt, dass man neutralisierte Sulfitzelluloseablaugen durch kurzes Kochen mit 1% ihres Gewichtes an ge- 
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 welche bekanntlich nicht den Charakter von echten Gerbsäuren besitzen, in Substanzen verwandeln kann, welche alle charakteristischen   Reaktionen   von echten Gerbstoffen aufweisen. 



   Unsere diesbezüglichen Erfahrungen sind unter anderem in dem   D.   R. P. 420802 niedergelegt. 
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   sammensetzung   der im praktischen Betriebe sich   ergebenden Kocherablaugen nur   den Charakter eines annähernden Wertes besitzen. Für die Herstellung von geeigneten Gerbextrakten aus diesen Laugen ergab sich auf diese Weise für die Technik die Schwierigkeit, erst durch Probekochungen im kleineren Ausmasse den genauen Wert des zuzufügenden Kalkes ermitteln zu können. 



   Mittlerweile wurden durch unsere fortgesetzten Studien über den Verlauf der chemischen Umsetzungen, die bei diesem Kochprozesse sieh abspielen, die Bedingungen genau ermittelt, unter denen die Umwandlung der   ursprünglichen Ligninsulfosäuren   in eehte Gerbsäuren mit Sicherheit erreicht werden kann, indem wir nämlich feststellen konnten, dass diese   Umwandlung   an eine bestimmte Wasserstoffionenkonzentration der   Kochfliissigkeit     gebunden   ist.

   Diese mit PH verzeichnete Grösse liegt bei etwa   9'0.   Wird eine Flüssigkeit, welche Legninsulfosäuren enthält, durch Zugabe irgendwelcher alkalisch reagierender Stoffe, am   zweckmässigsten   durch   Calciumhydroxyd (gelöschtem   Kalk) auf ein PH von 9'0 gebracht und unter Aufrechterhaltung dieser alkalisehen Reaktion eine Stunde lang gekocht, so wird die gewünschte Umwandlung der   Ligninsulfosäure in   Gerbstoffe in ausreichendem Grade erzielt. 



   Durch die Feststellung desjenigen PH-Wertes, welcher den günstigsten Verlauf des Kochprozesses mit Sicherheit ermöglicht, kommt man nunmehr in die Lage, den Prozess in einfacher Weise und worauf es vor allem   ankommt, unabhängig   von der wechselnden Beschaffenheit der zu verarbeitenden Laugen, beherrschen und ein Produkt von stets gleichmässiger guter Beschaffenheit herstellen zu können, wodurch ein sehr wesentlicher Fortschritt in der Gewinnung von brauchbaren Gerbextrakten aus Sulfidzelluloseablaugen erreicht wird. 



   Die Umwandlung der ursprünglichen Ligninsulfosäuren in Gerbsäuren durch Kochen der alkalisch gemachten Lösungen ist mit ihrer hydrolitischen Spaltung in zwei wohlcharakterisierte Produkte von konstanter Zusammensetzung und in nahezu   gleichgrossen   Mengen verbunden, wenn, wie schon hervorgehoben wurde, das eingehaltene PH eine bestimmte Grösse erreicht. Bei unzureichendem Kalkzusatz, bzw. einem niedrigeren PH ist der   Tannifizierungsprozess   ein unvollständiger ; bei Anwendung eines   Kalküberschusses   mengt dieser sich dem bei der Kochung entstehenden Niederschlag bei, der das unlösliche Kalksalz des einen Spaltstückes darstellt. 



   Die beiden zur   Bildung gelangenden Spaltstüeke unterscheiden sich   vor allem durch die Löslich-   @eitsverhältnisse   ihrer Kalk-und Barytsalze ; die einen sind in Wasser leicht löslich und für die Gerbe- 
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   dnes unlöslichen Kalksalzes   als Niederschlag abscheidet und für die Herstellung des Gerbeextraktes geringe Bedeutung besitzt. 

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 organischer Bindung anwesende. Die schwefelige Säure wird als   unlösliches   Calcium sulfit abgespalten. 



   Nach den von uns   durchgeführten   Versuchen enthält der durch die Kalkkoehung als   Sulfit zur Abscheidung   gelangende Schwefel ziemlich genau ein Viertel von der in den Ablaugen enthaltenen   Gesamtschwefelmende.   



   Es kann demnach der bei der Kalkkoehung entstehende Niederschlag zur Wiedergewinnung eines Teiles ein Viertel des in den Sulfitablaugen enthaltenen Schwefels in Form von   S02   herangezogen werden, indem man ihn direkt durch Zersetzen mit schwefliger Säure in sauren schwefeligsauren Kalk überführt, der für die   Sulfitkoehungen   wieder benutzt werden kann, oder durch Zerlegen des Niederschlages mit Salzsäure die schwefelige Säure für andere Zwecke frei macht und verwendet. 



   Der bei der Zersetzung des   Niederschlages durch Mineralsäuren zurückbleibende organisehe Anteil,   der angenähert die Hälfte des in den Ablaugen enthaltenen organischen Anteiles der Trockensubstanz ausmacht und vorwiegend aus hochmolekularen, phenolartigen Substanzen besteht, kann zur Herstellung brauchbarer Sehwefelfarben verwendet werden. 



   Die Aufarbeitung der Sulfitzelluloseablaugen unter Verwertung des organischen Anteils der in ihnen enthaltenen Trockensubstanz einerseits zur Herstellung eines Gerbeextraktes, dessen durch die Haut aufnehmbaren Bestandteile den Charakter von echten Gerbsäuren besitzen, anderseits zur Erzeugung von Schwefelfarben, sowie die Wiedergewinnung der gesamten in den Laugen enthaltenen freien und anorganisch gebundenen sowie eines Teiles der in loser organischer Bindung vorhandenen   sehwefeligen   Säure gestaltet sich nach vorstehendem folgendermassen :

  
Der aus dem Sulfitkoeher abfliessenden Lauge wird soviel Kalkmilch oder eine andere Base zugesetzt, dass sie eine   Wasserstoffionenkonzentration   oder ein PH von angenähert   9'0   annimmt, hierauf unter   kräftigem Durchmischen   eine Stunde lang im Kochen erhalten und von dem entstandenen Niederschlag entweder durch Absitzen oder durch Anwendung irgendeiner geeigneten Filtervorrichtung befreit. 



  Sodann wird die klare Lösung bis auf eine Dichte von 20-24  Bé eingeengt. Nachdem in diesem Zwischenprodukt der Calciumgehalt bestimmt wurde, wird durch Zusatz der äquivalenten Menge einer unlösliche Kalksalze liefernden Säure weitgehend entkalkt und die gebildeten Gerbsäuren werden in den freien Zustand überführt. Die von dem unlöslichen Kalksalze befreite Flüssigkeit wird im   Vacuum   auf eine Konzentration von   82-34'B6 gebracht   und hiebei die entweichende schwefelige Säure, sowie Ameisenund Essigsäure, zwecks Gewinnung, in mit Kalkmilch beschickten Vorlagen zurückgehalten. 



   Der von den flüchtigen Säuren weitgehend befreite Rückstand wird schliesslich durch   Zufügen   von fixer Alkali- oder Ammoniaklösung auf ein PH gebracht, die dem   jeweiligen gerbetechnisehen Zweeke   erfahrungsgemäss am besten entspricht.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Gerbeextrakt aus Sulfitzelluloseablaugen durch Kochen der mit einem Alkali oder Erdalkali versetzten Ablauge und Abscheiden des gebildeten Niedersehlages, dadurch gekennzeichnet, dass durch Zusatz von Alkali oder Erdalkali die Ablaugen auf eine Wasserstoffionenkonzentration (PH) von etwa 9'0 gebracht und dieses PH während des etwa eine Stunde währenden Kochens aufrecht erhalten wird, um nicht nur die an Kalk, sondern auch die aldehydisch an organische EMI2.2
AT125675D 1929-11-04 1930-05-14 Verfahren zur Herstellung von Gerbeextrakt aus Sulfitzelluloseablaugen. AT125675B (de)

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