AT124276B - Verfahren zur Gewinnung von reinem m-Kresol bzw. reinem m- und p-Kresol. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von reinem m-Kresol bzw. reinem m- und p-Kresol.

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AT124276B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur   Gewinnung   von reinem m-Kresol bzw.   reinem     m-und p-Kresol.   



   Es sind eine Reihe Verfahren zur Trennung von m-und p-Kresol aus Rohkresol bekannt ; so z. B. die Trennung über die Sulfonsäuren (siehe beispielsweise Patentsehriften Nr. 3671,4092, 57146 und deutsche Patentschrift Nr. 148703), über die Kalk-oder Bariumsalze (Patentschrift Nr. 19001, deutsche Patentschrift Nr. 53307), ferner über die Oxalsäureester (Patentschrift Nr. 10018) und über Doppelsalze mit verschiedenen anorganischen oder organischen Verbindungen (deutsche Patentschrift Nr. 100418, britische Patentschrift Nr. 107961). Alle Verfahren kranken daran, dass sie entweder nicht wirtschaftlich sind oder dass nur eine unvollkommene Trennung erreicht wird. 



   Es wurde nun gefunden, dass man auf Grund der verschiedenen Existenzbereiche der Doppelverbindungen von Harnstoff und den isomeren Kresolen (vgl. Kremann, M. 28 [1907] 1125) eine vollständige Trennung der letzteren erzielen kann. Diese Tatsache ist besonders auffallend, da man erwarten musste, dass die Harnstoffverbindung des m-Kresols entweder in den gleichzeitig vorhandenen isomeren Verbindungen löslich sein würde bzw. dadurch in der Kristallisation gehemmt werden würde. Überraschenderweise wird das Auskristallisieren der m-Kresol-Harnstoff-Additionsverbindung durch die Anwesenheit der andern Isomeren kaum gestört. 



   Setzt man z. B. Gemischen, die   hauptsächlich   aus m-und p-Kresol bestehen, Harnstoff zu-es genügt hiefür schon 1-1'2 Mol der für das m-Isomere berechneten   Menge - entweder durch Lösen   des Harnstoffes in dem erwärmten Gemisch oder schon durch Verreiben des Gemisches mit dem festen Harnstoff bei gewöhnlicher Temperatur, so kristallisiert spontan, besser beim Animpfen, die Verbindung zwischen 1 Mol. Harnstoff und 1 Mol. m-Kresol infolge ihrer grösseren Beständigkeit in weissen, glänzenden Schuppen aus. Aus dieser lässt sich das reine m-Kresol auf verschiedene Weise (Destillation, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, Wasserdampfdestillation, Spaltung mit Wasser bzw. besser mit Säuren) gewinnen.

   Das Arbeiten unter vermindertem Druck hat den besonderen Vorteil, dass es die Rückgewinnung und Wiederverwertung des Harnstoffes gestattet. 



   Aus der verbleibenden Mutterlauge, die das p-Isomere sehr stark angereichert enthält, lässt sich durch fraktionierte Kristallisation auch die p-Komponente rein darstellen. 



   Die Abscheidung der kristallinen m-Kresol-Harnstoff-Verbindung erreicht man auch, wenn man in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels, wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Xylol usw., oder Wasser arbeitet. Zwar zersetzen grössere Mengen Wasser die Additionsverbindung, doch kann man durch Zusatz konzentrierter Harnstofflösungen ebenfalls die kristalline m-Kresol-Harnstoff-Verbindung gewinnen, deren Kristalle einer konzentrierten Harnstofflösung gegenüber absolut beständig sind. 



   Beispiel 1 :   100 kg Rohkresol,   das etwa 56% m-Kresol und im übrigen hauptsächlich p-Kresol enthält, werden mit 35 kg technischem Harnstoff bei einer Temperatur, die im Laufe von mehreren Stunden von anfänglich   400 auf etwa -100 gebracht   wird, verrührt. 



   Der dicke Brei wird zentrifugiert, die schuppig kristalline m-Kresol-Harnstoff-Verbindung entweder mit Lösungsmitteln, wie Tetrachlorkohlenstoff, Xylol usw., oder mit kalter, konzentrierter, wässeriger Harnstofflösung gewaschen und mit verdünnten Mineralsäuren oder Lösungen von Magnesiumsulfat, Calciumchlorid, Natriumsulfat gespalten. 



   Nachdem man noch, falls erforderlieh, die im m-Kresol verbleibenden kleinen Harnstoffmenge durch Zerstörung nach den üblichen Methoden der Hydrolyse, beispielsweise Erhitzen mit Wasser, entfernt hat, verbleibt nach der Destillation ein 100% iges m-Kresol. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Das aus der Zentrifuge ablaufende   p-Kresol,   in dem meist etwas Harnstoff gelöst ist. ergibt nach Entfernung des Harnstoffes, in oben angegebener Weise, und Destillation ein hochprozentiges   p- Kresol,   das zur Reinigung nur in der Kälte fraktioniert kristallisiert zu werden braucht ; das so erhaltene p-Kresol ist ebenfalls 100% ig. 



   In analoger Weise kann man das m-Kresol aus anderen solches enthaltenden   Gemischen   durch Behandlung mit Harnstoff abscheiden und rein darstellen. So lässt sich das m-Kresol in reinem Zustand auch aus Gemischen gewinnen, die man aus dem   handelsüblichen   Rohkresol erhalten kann, wenn man daraus nach üblichen Verfahren, z. B. mit Hilfe des Oxalsäureverfahrens, das p-Kresol abscheidet. Ein derartiges Gemisch enthält neben dem m-Kresol als Beimengungen nur höhere Homologe, wie Xylenole. Äthylphenole usw., die überhaupt nicht die Fähigkeit besitzen mit Harnstoff eine Additionsverbindung zu bilden. 



   Beispiel 2 :   100 leg   eines 65-70% m-Kresol enthaltenden Phenolgemisches, gewonnen aus 
 EMI2.1 
 Harnstoff in der unter Beispiel 1 angegebenen Weise behandelt und das m-Kresol in der dort angegebenen Weise aus der Additionsverbindung rein ausgeschieden. Es werden 47-53 kq reines m-Kresol vom Schmelzpunkt   11 0 verhalten.   



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung von reinem m-Kresol aus solches enthaltenden Gemischen mit Hilfe von Additionsverbindungen bildenden Stoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man derartigen Gemischen Harnstoff zusetzt und aus der vom flüssigen Anteil,   zweckmässig   unter   Kühlung,   getrennten   m-Kresol-   Harnstoff-Additionsverbindung das m-Kresol abscheidet.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man im Falle der Verwendung solcher Gemische, welche neben m-Kresol hauptsächlich p-Kresol enthalten, zwecks gleichzeitiger Gewinnung des letzteren in reiner Form aus dem nach Abtrennung der m-Kresol-HarnstoffAdditionsverbindung erhaltenen flüssigen Anteil das p-Kresol abscheidet.
    3. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man Harnstoff in Form einer konzentrierten Lösung einwirken lässt.
AT124276D 1927-09-14 1928-08-31 Verfahren zur Gewinnung von reinem m-Kresol bzw. reinem m- und p-Kresol. AT124276B (de)

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