AT123831B - Plastische Schutzbinde für Kabel-, Gas- und Wasserrohre oder andere Körper. - Google Patents

Plastische Schutzbinde für Kabel-, Gas- und Wasserrohre oder andere Körper.

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  Plastische Schlltzbinde für Kabel-, Gas-und Wasserrohre oder andere Körper. 



   Die Erfindung betrifft eine plastische Schutzbinde zum Schutz von Kabeln, Rohren und   ändern   metallischen Körpern gegen korrodierende Einflüsse, denen sie   nach   ihrer Verlegung in Erde und Mauerwerk ausgesetzt sind, wo sie stets mehr oder weniger unter dem Einfluss von   Feuchtigkeiten   und chemischen Agenzien und Gasen zu leiden haben. 



   Die erfindungsgemässe Binde besteht aus einer Grundlage von Gewebe oder Papier, die beiderseitig mit einer plastischen Masse versehen wird, welche bei den praktisch in Betracht kommenden höchsten oder niedrigsten Temperaturen ihre   Plastizität   nicht verliert, also nicht hart und spröde wird, sondern ihre Streichfähigkeit stets behält. 



   Man hat bereits vorgeschlagen, Kabel, Rohre, Metallteile od.   dgl..   die in der Erde oder in Mauer- 
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 dessen Risse bilden, die zusammenlaufen und zu einem allmählichen Abblättern der Schutzschicht führen, so dass die   schützende   Wirkung eine höchst   unzuverlässig   und unsichere ist. Andere Schutzmittel bestehen in einem Auftrag einer   Asphalt-oder Teersehicht   auf die zu schützenden Rohrteile, welche sodann mit einer Jutebinde umwickelt werden ; auf diese Bandage folgt eine zweite Schicht. 



   Derartige Schutzmittel erfordern eine unwirtschaftliche und kostspielige Herstellungsweise, bei der eine jedesmalige   Erwärmung   des Teeres oder Asphaltes unentbehrlich ist, um ihm eine   genügende   Plastizität zu geben. Sie haben ferner gleichfalls den grossen Nachteil, dass der Teer oder Asphalt oder 
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 mehr besteht. 



   Diese Nachteile werden durch die Schutzbinden der vorliegenden Erfindung in vollkommener Weise vermieden. Diese Binde wird fest um die zu schÜtzenden Metallteile gewickelt. Sie ist auf beiden Seiten mit einer Masse belegt, bei der jedes Verspröden, auch bei jahrelaugem Liegen unter den ungünstigsten Bedingungen, vollkommen ausgeschlossen ist. Die auf der   Aussenseite   der derart hergestellten Bandage verbleibende Masse wird auf der Aussenfläche geglättet und verstrichen, so dass eine vollkommen   gleichmässige. Abdichtung   der Überlappungen erreicht und damit ein Eindringen von Feuchtigkeit und   schädlichen   chemischen Einwirkungen für   unbegrenzte   Zeitdauer in zuverlässigster und sicherster Weise   vollkommen unmöglich gemacht   wird. 



   Als Material für die Binden kommen Gewebe, insbesondere Jute, Papier und   ähnliche   Stoffe in Frage. Zur Erhöhung der dichtenden Wirkung sowie der mechanischen Festigkeit und   Zähigkeit   der Binde ist die Benutzung eines durch Imprägnieren verdichteten Gewebes an Stelle dieser Stoffe 
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 als Isolierband in der Elektrotechnik verwendet wird. 



   Zur Erzielung einer besonders grossen Widerstandsfähigkeit der Binde gegen mechanische Beschädigung kann als Träger der   Schutzmasse   ein mit Stoff, Papier oder Faser dicht umsponnenes Drahtgeflecht Verwendung finden, dessen Maschen   zweckmässig durch eine geeignete Imprägnierung   ausgefüllt werden und auf das die isolierende Masse   beiderseitig maschinell aufgepresst wird. Auf diese   

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 und Erhöhung des mechanischen Widerstandes der Binde in beliebigen Grenzen erreichen. An Stelle des Drahtgeflechtes kann mit gleich guter Wirkung eine Reihe nebeneinandergelegter,   durch Umspinnung   zu einem Ganzen vereinigter Drähte oder Stäbe treten. 



  Als Streichmasse, die für dieses Verfahren geeignet ist, können alle solchen Stoffe oder Stoff- gemische Verwendung finden, die die Bedingung erfüllen, einerseits bei erhöhten Temperaturen bis 40  C 
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 lässigkeit gegen Gase und Flüssigkeiten vollkommen beizubehalten. 



   Als besonders zweckmässig hat sich auf Grund eingehender Versuche für die auf die Binde auf- zutragende Masse eine   Misehung   erwiesen, die aus Protoparaffinen mit einem Schmelzpunkt von über   50'C, Erdölgalerten   mit einem Schmelzpunkt von etwa 20  C mit oder ohne Zusatz von Weichbitumen mit einem Schmelzpunkt von etwa 30  C hergestellt wird. 
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 stoffe beigegeben werden, die aus geeigneten fein gemahlenen, chemisch durchaus   widerstandsfähigen   Füllstoffen, wie Talk, Schwerspat, Porzellanerde, Schiefer-oder Asbestmehl od.   dgl.,   bestehen.

   Diese Füllstoffe dienen nicht nur dazu, um die Poren der Bandage zu dichten, sondern sie schützen auch infolge ihrer ausgezeichneten elektrisch isolierenden Eigenschaften die eingebetteten Metallteile vollkommen gegen die starken zerstörenden elektrolytisehen Wirkungen, die von abirrenden Erdströmen der verschiedensten Herkunft auf die in feuchter, salzhaltiger Erde eingebetteten   Metallteile ausgeübt werden.   



   Die Masse erfüllt aber auch ohne die Füllstoffe vollkommen die an sie zu stellenden   Anforderungen,   nämlich bei   40  C nicht auszufliessen oder abzutropfen,   dabei jedoch bei -40  C noch vollkommen plastisch zu bleiben. 
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 lichen plastischen Stoffe entweder einzeln oder in Gemisch auf etwa 110  C erwärmt werden, um jede Spur von Feuchtigkeit aus ihnen zu entfernen. Der eventuell anzuwendende Füllstoff wird sorgfältig 
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 kleiner Durchmesser. 



   Die Masse wird warm oder nach erfolgtem Erkalten auf die Grundlage beiderseitig aufgetragen, zur Erzielung erhöhter Widerstandsfähigkeit möglicherweise unter Druck. 



   Zur näheren   Erläuterung wird   folgendes Beispiel angegeben, das sieh in   seiner zahlenmässigen   Zusammensetzung als besonders günstig erwiesen hat. 



   Eine   Mischung   von etwa 30 Teilen Protoparaffin mit einem Schmelzpunkt von etwa 60  C wird mit 20 Teilen Erdölgallerten (natürlicher Vaseline, Petroleum Jelly usw.), Schmelzpunkt   250   C, und 
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 Porzellanerde unter   gleichmässiger   guter Durchmischung in die heisse Masse eingetragen und der Misehvorgang fortgesetzt, bis das Gemenge eine Temperatur von etwa   250 C erreicht hat.   Dann wird die Masse auf die Bandagen maschinell beiderseitig aufgetragen, womit die   erfindungsgemässe   Binde in stets gebrauchsfertigem Zustand hergestellt ist. 



   Statt Protoparaffine können auch Pyroparaffine Verwendung finden, wobei unter den ersteren solehe Paraffine, wie sie im natürlichen Produkt (Ceresin usw.) vorkommen, unter letzeren solche, wie sie durch Destillation (Cracken) erhalten werden, zu verstehen sind. 



   Naturgemäss sina die   Mischungsverhältnisse   in weiten Grenzen veränderlich, ohne dadurch die 
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 Feuchtigkeit, Gase und elektrolytische Einwirkungen durch abirrende Ströme zu gewährleisten. 



   Die derart hergestellten Binden lassen sich mit Vorteil nicht nur zur Bewehrung der zu   sehützenden   Metallteile am Orte der Verlegung verwenden, sondern mitunter bereits bei deren   Ferstigtellung,   so vor allem bei Kabeln und Rohren, die in Erde, Mauerwerk oder Wasser verlegt werden sollen. Hiefür eignen sich insbesondere die Ausführungsformen, bei denen als Grundmaterial für die Binden imprägniertes Gewebe oder ein Drahtgeflecht als Träger der Sehutzmasse verwendet wird. 



   Bisher wurden bei in Erde oder Mauerwerk verlegten Kabeln die Kabeladern zunächst mit einer Hülle aus Jute und dann einer als "Compound" bezeichneten, im wesentlichen aus Teerderivaten bestehenden Masse überzogen, die von einem Bleimantel umschlossen ist. Auf den Bleimantel folgt abermals eine Jute-sowie Compoundsehieht, an die sieh eine aus Eisen bestehende Bewehrung anschliesst. 



  Die Bewehrung hat den Zweck, nicht nur die mechanische Festigkeit des Kabels zu   erhöhen,   sondern auch die Kabelseele gegen Beschädigung zu schützen und zur Ableitung abirrender Ströme zu dienen. Nach aussen hin wird diese Eisenbewehrung abermals durch eine Juteschicht und Compoundisolierung geschützt. 

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   Infolge der leichten   Versprödung der Compoundmasse   ist jedoch die Eisenbewehrung in besonders hohem Masse der elektrolytischen Einwirkung abirrender Ströme ausgesetzt, so dass dadurch ihre Schutz- wirkung stark verringert wird. Aus dem gleichen Grunde entspricht die Wirkung der zwischen Seele und Bleimantel sowie zwischen   Bleimantel   und Eisenbewehrung eingelagerten Compoundmasse nicht den Anforderungen, die für einen vollkommenen und in jeder Hinsicht einwandfreien Schutz der Kabel- seele   unerlässlich   sind. 



   Erfindungsgemäss erfolgt an Stelle der Umwicklung mit Jute und der darauffolgenden Auf- tragung der Compoundmasse lediglich ein Cberzieher mit der Schutzbinde obenbeschriebener Art. Es tritt dadurch nicht nur an Stelle der bisher   üblichen   beiden Arbeitsgänge, nämlich der Jutierung und der darauffolgenden Auftragung der   Compoundmasse,   ein einziger, das Umwickeln mit der   Sehutzbinde,   sondern es wird auch ein wesentlich besserer Schutz gegen den Angriff der in den Tages-Sicker-und
Grundwassern enthaltenen chemischen Agentien erreicht. 



   Die Umwicklung mit der Binde kann dabei durch die gleichen Maschinen vorgenommen werden, durch die auch sonst die Jutierung erfolgt. 



   Bei Verwendung einer Schutzbinde   obenbeschriebener   Art kann infolge deren wesentlich höheren mechanischen Festigkeit von der Anbringung der Eisenarmierung bei der Kabelherstellung vollständig abgesehen werden oder doch wenigstens an Stelle der drei bis vier Millimeter starken Armierung eine wesentlich   schwächere   eintreten. Auf diese Weise wird auch eine erhebliche Ersparnis an Rohstoffen und an Gewicht bei der Kabelfabrikation erzielt. 



   Von besonders hohem Wert ist die Verwendung der Schutzbinde für die Herstellung von Seekabeln, bei denen sie an Stelle der bisher dort allgemein üblichen teueren und im Salzwasser ganz besonders leicht versprödenden Gummiisolierung tritt. Das Aufziehen der Binde erfolgt auch hier rein maschinell in gleicher Weise wie bei den in Erde oder Mauerwerk zu verlegenden Kabeln. 



   Von gleich grossem Nutzen hat sich die Verwendung der Schutzbinde auch für die Bewehrung von Rohren unmittelbar nach deren Fertigstellung erwiesen. Bisher erfolgte deren Schutz durch Teerung oder Asphaltierung, darauf   Jutebewieklung   und   abers'aligne   Teerung oder Asphaltierung. Anstatt   dieser drei Arbeitsgänge   geht erfindungsgemäss das maschinelle Aufziehen der Schutzbinde in einem Arbeitsgang vor sich, nach dessen Ablauf die Rohre sofort versandfertig sind und ohne weitere Behandlung am Orte der Verwendung eingebaut werden können.

   Lediglich in den Fällen, in denen die Rohre an ihrer Oberfläche leicht mechanischen   Beschädigungen   ausgesetzt sind, ist es zum Schutz der äusseren Schicht der Binde   zweckmässig,   diese mit einer geeigneten Hülle zu versehen, wie sie beispielsweise durch Überziehen mit einer Asphaltschicht gebildet werden kann. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Plastische   Schutzbinde   für Kabel-, Gas-und Wasserrohre oder andere Körper, bestehend aus einer Grundlage aus Gewebe oder Papier, die beiderseits mit einer unter Ausschluss jeder Feuchtigkeit hergestellten Mischung aus dauernd weichbleibenden   Rückständen   der   Erdöldestillation,   nämlich Protoparaffin, Weich bitumen und gegebenenfalls indifferenten, den elektrischen Strom nicht leitenden Stoffen, wie z. B. Porzellanerde, überzogen ist.

Claims (1)

  1. 2. Plastische Schutzbinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage für die plastischen Überzugsschichten entweder aus einem durch Imprägnierung verdichteten Gewebe oder aus Drahtgeflechte oder untereinanderliegenden Drähten oder Städten besteht, welche durch Umspinnung mit Papier, Stoff oder Fasern zu einem einheitlichen Ganzen verwoben und gegebenenfalls mit einer Imprägnierung versehen werden.
    3. Plastische Schutzbinde nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie erforderlichenfalls noch mit einer geeigneten Hülle zur Verhinderung der mechanischen Beschädigung der äusseren Schicht der Binde versehen ist.
    4. Die Verwendung der Binde nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die EMI3.1
AT123831D 1927-07-13 1928-02-06 Plastische Schutzbinde für Kabel-, Gas- und Wasserrohre oder andere Körper. AT123831B (de)

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