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Mittel und Verfahren zum Löten und Schweissen von Ketten, Ringen, Schmuckwar {1n u. dgl.
Den Gegenstand der Erfindung bilden ein Mittel und ein Verfahren zum Löten und Schweissen von Ketten, Ringen, Sehmuckwaren u. dgl.
Das Verlöten der Fugen der einzelnen Ketten-oder Ringglieder ist bisher mit grossen Schwierigkeiten verbunden. Will man eine einwandfreie Lötung sämtlicher Gliedfugen erzielen, so ist die Ver-
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oder Ringgefleehte erforderlich. Dieser Herstellungsstoff ist aber ein sehr teueres Ausgangsprodukt, und das Verlöten der Fugen der aus solchem Lotdraht hergestellten Glieder erfordert sehr umständliche
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von dem noch an ihm haftenden Öl befreit werden. Hiezu wird es mit Benzin gereinigt, alsdann folgt Abkochen in Borax und Trocknen. Der überschüssige Borax wird nun bei Ketten und Ringgefleehten durch Brechen des Lötguts wieder entfernt, worauf dieses in eine Harzmasse getaucht und mit Graphit überzogen wird. Nun erst kann die Erhitzung zum Löten erfolgen.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass diese unreinlichen, umständlichen und teueren
Arbeitsvorgänge überflüssig werden und ausserdem als Herstellungsmaterial Massivdraht an die Stelle von Lotdraht treten kann, wenn ein Löt- und Schweissmittel mit oder ohne Metallpulverzusatz zur
Anwendung kommt, welches roten Phosphor, ein bei gewöhnlicher Temperatur flüssiges Öl, wie Rizinus- oder Sarzöl, und als Flussmittel wasserfreie Borsäure, z. B. in Form von Meta-oder Pyroborsäure oder
Borsäureanhydrid, enthält.
Das Öl kann schon von der Maschine her in genügender Menge an dem Lötgut haften oder aber durch Eintauchen des letzteren in einen Ölbehälter aufgebracht werden. Der schon mit Öl versehene
Gegenstand braucht dann nur mit einer trockenen Mischung der andern Lötmittelbestandteile vor dem
Löten ein-und abgerieben werden. Das Öl hat als Flüssigkeit die vorteilhafte Wirkung, dass es die übrigen
Lötmittel kapillar in die Fugen einsaugt und dort festklebt.
Besonders wertvoll ist die an der Lötstelle vorhandene Mischung von Öl und amorphem, rotem
Phosphor. Während nämlich das Öl schon in der Kettenherstellungsmaschine zur Schonung der Werk- zeuge beiträgt und dann noch bei der Vorbereitung zum Löten die oben erwähnten Vorteile bringt, besitzt es als Suspensionsmittel in Verbindung mit amorphem, rotem Phosphor den Vorzug, dass es völlig verbrennt.
Nur ein Suspensionsmittel, das in Anwesenheit des amorphen Phosphors diese Eigen- schaften besitzt, ist beim Löten von Flächen verwendbar, die derart klein sind wie die Fugenfläehen von Ketten- oder Ringgefleehtsgliedern. Ferner verursacht der amorphe, rote Phosphor, dass die
Temperatur gerade in den Gliedfugen, wo er angehäuft ist, rasch beim Durchlaufen der Kette durch das Lötflammenbündel bis zur Löt- bzw. Schweisshitze ansteigt, wodurch die gute Verbindung der Fugenflächen gewährleistet wird.
Das erforderlichenfalls an die Lötstellen gebrachte Metallpulver braucht nicht als fertiges Lot- metall vorhanden sein, sondern kann erst beim Lötprozess mit den Metallteilehen des zu lötenden Gutes das eigentliche Lotmetall bilden. So ist beispielsweise bei Draht aus Silber-und Goldlegierungen eine sehr widerstandsfähige Hartlötung möglich, wenngleich das Lötmittel als Metallpulver nur Zinkpulver enthält, wobei die Edelmetallegierungen, aus denen das Lötgut besteht, durchaus kein Zink enthalten müssen.
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Die früher schon vorgeschlagene Verwendung von Borsäure (H3 BO3) als Flussmittel eignet sich für das vorliegende Verfahren nicht. Auch darf ans der aufgebrachten Borsäure nicht er. st in d"r Löt- hitze eine Borsäure in entwässerter Form entstehen, denn durch die rasche Dampfentwieklung würden die Lötmittel aus den Fugen herausgetrieben oder die letzteren bei feinen Kettchen sogar zum Klaffen gebracht. Es ist wesentlich, dass die Borsäure bereits in fertig entwässerter Form als Meta-, Pyroborsäure oder Borsäureanhydrid vor dem Erhitzen an die Lötstellen gebracht wird. In dieser Form ist es möglich, dass das Flussmittel in Mischung mit Öl und amorphem Phosphor in manchen Fällen ohne Metallpulverzusatz genügt, um eine Lötsehweissung hervorzurufen.
Das aus den drei Komponenten Öl, amorphem Phosphor und Flussmittel allenfalls mit Metall-
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verwendet werden. So wird beispielsweise eine sehr feste Verlötung bei Lotdraht-d. i. bei einem in der Bijouterie angewandten Draht, der eine Lotmetallseele besitzt-dadurch erreicht, dass zusätzlich der Erfindungsgegenstand in die Stossstelle eingebraclit wird.
In Verbindung mit dem bekannten Lotplättehen-Einfugverfahren hat sich fis besonderer Vorteil erwiesen, dass dasLotlättchen vermittels des Gegenstandes derErfindung in der Stossstelle festgeklebt wird.
Die beispielsweise Anwendung des Verfahrens und des Mittels ist in der Zeichnung erläutert.
Sämtliche Abbildungen zeigen die Fuge von im Längsschnitt vergrössert dargestellten Ketten-
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Befindet sieh in dem Lotpulver ein Metallpulverzusatz und bestellt dieser nur aus einem Bestandteil des Lotmetalls, d. h. bildet er nur das Ergänzungsmittel des Lötgutmetalls zu einem Lötmetall, so ist in vielen Fällen auch eine gute Lötung zu erzielen ; nur bildet sich dann das eigentliche Lotmetall erst während des Lötvorganges.
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Paste 5 vor dem Aufbringen des Pulvers 3 eingefugt oder aber-wie aus Fig. 4 ersichtlich-als Seele 6 im Kettendraht 1 eingelagert sein. Auch kann zusätzlich Paste 5 zur Seele 6 vor dem Einreiben mit Lötpulver 3 eingefugt werden (Fig. 5). Ferner ist es möglich, ein Metallplättchen 4 gemeinsam mit Paste 5 einzufugen.
Dabei zeigt sich der Vorteil, dass-wie auch im Falle der Fig. 2, in welchem durch Mischung von Öl 2 und Pulver 3 eine das Metallplättchen 4 umgebende Paste erst an der Lötstelle gebildet wird das Metallplättchen 4, das aus Lotmetall oder Ergänzungsmetall zu Lotmetall bestehen kann, in der Fuge festgeklebt und derselben nicht mehr entfallen kann.
Schliesslich kann auch das Verfahren an einem Draht angewandt werden, in dem sieh bereits eine Lotmetallseele 6 und eine Flussmittelseele 7 (Fig. 6) befindet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Lot-und Schweissmittel für Ketten, Ringe, Schmuekwaren u. dgl. mit oder ohne Metallpulverzusatz, dadurch gekennzeichnet, dass es roten Phosphor, ein bei gewöhnlicher Temperatur flüssiges Öl, wie Rizinus- oder Harzöl, und als Flussmittel wasserfreie Borsäure, z. B. in Form von Meta-oder Pyroborsäure oder Borsäureanhydrid, enthält.