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Verfahren zur Herstellung zusammengesetzter Isolatoren.
Bei der Herstellung von Isolatoren, die aus einem Isolierstoffkörper und damit verbundenen
Metallteilen oder auch aus mehreren aneinander befestigten Isolierstoffteilen bestehen, erfordert die Übergangsstelle bzw. das Bindemittel zwischen zwei aneinandergrenzenden Teilen besondere Auf- merksamkeit.
Es ist zur Vermeidung der Nachteile der Zementverbindung vorgeschlagen worden, die zu ver- bindenden Isolierkörper mit Metallschichten zu Überziehen, die auf irgendeine geeignete Weise, z. B. durch Galvanisieren, hergestellt werden und dann die metallischen Flächen auf geeignete Weise, z. B. durch Zwischengiessen von flussigem Metall, aneinander zu löten.
Gegenstand der Erfindung ist ein auf der bekannten Verwendung von Metallilberzitgen auf Isolier- teilen beruhendes Verfahren zur Verbindung der Teile zusammengesetzter Isolatoren, die eine besonders zugfeste Verbindung der Isolatorteile gewährleistet. Nach der Erfindung wird die zu verbindende Isolier- stofffläche eines Isolatorteiles zunächst mit einer keramischen Unterglasur, dann mit einer durch Wärme reduzierbaren metallischen Verbindung oder Mischung überzogen und einer Wärmebehandlung ausgesetzt, durch die eine Metallglasur über der keramischen Unterglasur eingebrannt wird. Auf diese Weise erhält man eine metallische Glasur, die so innig mit dem Isolierstoffkörper verbunden ist, dass bei dem Versuch, die Schicht vom Isolierkörper abzureissen. Teile des Isolierkörpers mit abgerissen werden.
Als Verbindung zur Herstellung des Metallüberzuges kann-beispielsweise Chlorplatinsäure (chloro platinie acid) benutzt werden, die in einem flüchtigen Öl gelöst ist.
Zur Reduktion des Metallüberzuges wird zweckmässig eine Temperatur von ungefähr 750 C angewandt. Ausser Chlorplatinsäure hat sieh Silbernitrat, vermischt mit einem reduzierenden Mittel, z. B. Zucker, ferner Silberoxalat und Kupferacetat brauchbar erwiesen. Bei der Wärmebehandlung muss darauf geachtet werden, dass das Metall nicht, mit Luftsauerstoff oxydieren kann. Bei der Verwendung von Kupferacetat z. B. muss daher die Wärmebehandlung in einem nicht oxydierenden Gas vorgenommen werden.
In den Zeichnungen sind einige nach der Erfindung hergestellte Isolatoren dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen aus zwei Isolierstoffteilen 2 und J bestehenden Stützisolator bekannter Bauart.
Teil 2 hat eine Höhlung 4 zur Aufnahme des Leiters und eine Kerbe 6 für den Bindedraht. 7 ist der Teller des Isolators und 8 eine Aushöhlung zur Aufnahme des Kopfes 9 von Teil. 3, der einen Flansch 10 und eine Höhlung 12 zur Aufnahme der Stütze hat. 14 ist ein besonders eingesetzter Gewindeteil, der jedoch auch mit Teil. 3 aus einem Stück hergestellt sein kann.
Die Teile 2 und, 3 bestehen gewöhnlich aus einem anorganischen bzw. keramischen Material, z. B. aus Porzellan. Die beiden Isolierstoffteile 2 und. 3 sind durch eine Zwischenschicht 21 miteinander ver- bunden, die in Fig. 2 in vergrössertem Massstabe schematisch dargestellt ist.
Die Isolierkörper 2 und J sind mit einem Überzug oder einer Haut 17 von keramischer oder siliziumhaltiger Glasur 17 versehen, die in der normalen Weise hergestellt ist, z. B. dadurch, dass die
Körper in ein siliziumhaltiges Glasurmaterial getaucht und dann gebrannt sind.
Nach der Herstellung der Glasur werden die Oberflächen der aneinandergrenzenden Teile 8 und 9 mit einer Schicht oder einer Haut 18 überzogen, die aus einer der oben angegebenen metallisehen Glasur-
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langsam auf Raumtemperatur abgekühlt. Als metallische Glasur hat sich besonders Chlorplatinsäure (chloro platinic acid) gelöst in ätherischen Ölen, z. B. Lawendel-, Nelken-Imd Gewiirzöl, bewährt. Das Ergebnis des Verfahrens ist eine glänzende, wie Silber aussehende metallische Oberfläche, die gelötet, geschweisst oder auf eine andere Art mit andern Metallfäehen verbunden werden kann.
In Fig. 2 ist beispielsweise ein Bindemittel 20 angegeben, das aus gewöhnlichem Lot-oder Druck- typenmetall oder andern Metallegierungen bestehen kann. Die Schicht 2C wird in geschmolzenem Zustand zwischen die Schichten der metallischen Glasur 18 gebracht.
Bevor das Metall 20 zwischen beide Teile gegossen wird, können die Oberflächen der metallischen Glasur verzinnt oder auf eine andere Weise, z. B. galvanisch, verstärkt werden.
Die in Fig. 2 dargestellten Schichten, die in Fig. 1 und 4 als einzige Schicht 21 dargestellt sind,
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Die schematische Fig. 2 soll auch nicht das endgültige und wirkliche Aussehen des Bindemittels dar- stellen, - sondern lediglich die Folge der bei der Herstellung notwendigen Verfahrensschritte erläutern.
Bei Isolatoren, insbesondere Hängeisolatoren, die mit metallenen Beschlägen, z. B. einer Kappe und einem Klöppel, versehen sind, lassen sich diese metallenen Beschläge mit dem Isolierkörper des Isolators ebenfalls durch das Verfahren nach der Erfindung verbinden. Fig. 3 zeigt die bei einem derartigen Isolator bestehende Bindesehicht in vergrössertem Massstab. ? ist die keramische Glasur des Isolierkörpers 24, 18 die darüber eingebrannte metallische Glasur und 20 eine Bindeschicht aus Metall, welche den Metallteil 22 mit der 1\'IetaIlglasur des Isolierkörpers 24 verbindet.
Bei einem derartig hergestellten Hängeisolator kann der Klöppel hohl sein und verhältnismässig dünne Wände haben, so dass die bei der Wärmebehandlung auftretende Ausdehnung keinen schädigender Einfluss auf den Isolator ausübt. Der hohle Klöppel kann auch Längsschlitze haben, wodurch ebenfalls schädliche Wärmeausdehnungen unwirksam gemacht werden. Fig. 4 zeigt einen Isolator mit auf Zug beanspruchtem Isolierkörper 27. Bei den bisher bekannten Isolatoren dieser Art haben die in den Isolierkörper greifenden Finger 30 der Befestigungsteile 31 besondere Ansätze, die hinter Vorsprünge des Isolierkörpers 27 greifen und dadurch beide Teile so miteinander verbinden, dass das Bindematerial keiner Zug-
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Bei fast allen bekannten Isolatoren, die aus mehreren Teilen zusammengesetzt sind, musste darauf geachtet werden, dass das Bindemittel der Einzelteile nicht auf Zug beansprucht wurde. Die Erfindung ermöglicht es, die Isolatoren lediglieh mit Rücksicht auf ihre mechanisch oder elektrisch wirksamste Form zu konstruieren, ohne Rücksicht auf die Beanspruchung des Bindemittels, da ein Bindemittel nach dem Verfahren der Erfindung ohne weiteres geeignet ist, Zugkräfte zu übertragen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verbindung der Teile von Isolatoren aus keramischem Material untereinander oder mit ihren MetaIIbesehlägen ; bei welchem die zu verbindenden Flächen der Isolierkörper mit Metall- überzügen versehen werden, die dann zur Verbindung der Teile herangezogen werden, dadurch gekennzeichnet, dass die zu verbindenden Flächen der Isolatorteile mit einer keramischen Unterglasur, dann mit einer durch Wärme reduzierbaren metallischen Verbindung oder Mischung überzogen und einer Wärmebehandlung ausgesetzt werden, durch die eine Metallglasur über der keramischen Unterglasur eingebrannt wird.