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Die meisten Verfahren, die zur Herstellung von elektrisch gleichen Resonanzkreisen dienen, kann man in zweierlei Gruppen teilen :
Entweder begnügt man sich. eine der Komponenten des Resonanzsystems variabel auszuführen und durch entsprechende Veränderung dieses variablen Elements die Resonanz für eine bestimmte Frequenz zu erreichen, oder man sortiert die unter allgemeinen Bedingungen hergestellten Selbstinduktionen und Kapazitäten nach ihrer Grösse in viele Gruppen, um durch entsprechende Kombination dieser unver- änderlich hergestellten Elemente die jeweilig erwünschte Resonanzfrequenz zu erreichen.
Beide Verfahren haben zunächst folgende Nachteile : Das Verhältnis L/C, welches für die Verluste (Dämpfung) der Kreise massgebend ist, bleibt nie konstant, da ein (erste Gruppe) oder sogar beide (zweite Gruppe) Elemente des Resonanzkreises untereinander nie gleich sind, sondern die Resonanz für eine bestimmte Frequenz entweder durch Variation eines Elements oder durch die entsprechende Kombination beider Elemente erreicht wird.
Ferner bildet das rein mechanische Problem der Herstellung gleicher Selbstinduktionen und Kapazitäten sehr grosse Schwierigkeiten. Wenn es auch mitunter gelingt. Selbstinduktionen durch Verguss und Verkapslung in ihrer Grösse unabhängig von Zeit-, Wetter-und Temperatureinflüssen zu gestalten, gelingt es fast nie, Kapazitäten in üblicher Ausführung unabhängig von den erwähnten Einflüssen in grösserer Menge zu produzieren. Am günstigsten wären die Verhältnisse bei einem sehr fest und solide gebauten Drehkondensator, falls auf jegliche Verwendung von unstabilem Isoliermaterial verzichtet wird, und könnte bei diesem eine Änderung der Kapazität nur durch mechanische Einwirkungen hervorgerufen werden.
Am wenigsten konstant sind aber die fast allgemein als Kapazität verwendeten Blockkondensatoren, bei welchen die Lamellen unter Spannung zusammengepresst sind und die nach eingehender Prüfung eine derartige Toleranz aufweisen, dass die Frequenz des Resonanzkreises um 8-10% schwankt.
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Selbstinduktionsspule L und einer aus zwei bifilar gewickelten Drähten bestehenden Kapazität K gebildet, die so angeordnet sind. dass die Möglichkeit besteht, sowohl die Selbstinduktion als auch die Kapazität
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zeigen eine bereits durchgeführte Anordnung, nach welcher die Selbstinduktion L innen und die Kapazität K aussen untergebracht sind und zusammen einen einheitlichen Ring bilden. Selbstverständlich besteht auch kein Unterschied. falls man die Anordnung anders trifft (z.
B. umgekehrt Kapazität innen und Selbstinduktion aussen oder Kapazität und Selbstinduktion nebeneinander) oder eine andere Form für das Gebilde wählt. Um die Vergussmasse möglichst gleichmässig in der ganzen Spule zu verteilen und ungünstige Lufteinschlüsse zu vermeiden, wird der Draht während des Wiekelprozesses durch ein Bad verflüssigter isolierender Vergussmasse geführt. Nach dem Erhärten derselben bildet die Spule einen festen Körper, der es zwar zulässt, den Draht an den freien Enden abzuwickeln und auf diese Weise
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die Selbstinduktion bzw. die Kapazität zu verkleinern, sonst aber eine Veränderung derselben durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwanlrungen usw. ausschliesst.
Zu bemerken wäre, dass bifilar gewickelte Kondensatoren allgemein bekannt sind, vgl. etwa "Taschenbuch der drahtlosen Telegraphie und Telephonie"von Dr. F. Banneitz. Verlag J. Springer,
1927, S. 328.
Bei diesem System wäre es aber ohne besondere Massnahmen nicht möglich gewesen, derartige in einer Isoliermasse eingeschlossene Selbstinduktionen und Kapazitäten genügend verlustann her- zustellen. Um diese Verluste zu vermeiden, sind zwei Wege begangen worden : es ist bekannt, dass die
Spulenvergussmasse mit einem sehr niedrigen Verlustkoeffizienten gewählt werden kann (z. B. ist nach
Prof. Schröder die Verlustziffer 10.000 fUg von Paraffin 0. 2-0. 3). Dagegen weisen die meisten Draht- isolationen einen sehr hohen Verlustkoeffizienten auf (z. B.
Seide-300, Baumwolle 2000 usw.). Darum ist es klar, dass man bei Herstellung dieser Kapazitäten und Selbstinduktionen möglichst viel Verguss- masse und möglichst wenig Isolierstoffe (Drahtisolation : Seide, Baumwolle usw.) verwenden muss.
Demzufolge ist der gesamte Draht, der zum Wickeln des Systems und insbesonders der bifilar gewickelten
Kapazität verwendet werden soll, folgendermassen isoliert : Die Isolation des Drahtes bildet nicht eine fortlaufende Schicht, sondern ist ein möglichst runder, fest gedrehter Faden U, der den Draht D wurmartig umspinnt (Fig. 2). Auf diese Art ist der Draht am grössten Teil seiner Oberfläche vom ungÜnstig wirkenden Isolierfaden frei. Man erreicht auf diese Weise statt Sehichtenanordnung der beiden Dielektrika (Drahtisolation und Tränkmasse) eine längs des Drahtes abwechselnde Schicht, und der auf diese Weise bifilar gewickelte Kondensator kann aufgefasst werden als zwei parallel geschaltete Kondensatoren, für welche dem grösseren die Tränkmasse und dem kleineren die Drahtumspinnung als Dielektrikum dient.
Durch diese Anordnung ist die Erscheinung der dielektrischen Naehladung und der damit verbundenen Verluste nur ein geringer Bruchteil der gewöhnlichen Ausführung.
Um das Massenverhältnis der Drahtumspinnung und der Tränkmasse zugunsten der letzteren zu gestalten, ist es notwendig, beim Wickeln des Bifilarkondensators zumindestens einen der bifilar zu wickelnden Drähte vorher mit einer dicken Schicht Tränkmasse zu überdecken. Beim Wickeln des Kondensators wird dieser vorher mit Tränkmasse bedeckte Draht direkt aufgewickelt, dagegen läuft der andere Draht unmittelbar vor der Aufwicklung durch ein Bad, in welchem sich die aufgelöste Trinkmasse befindet.
PATENT-ANSPRUCHE :
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