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Volksbelustigungs-Vorrichtung.
Die Erfindung betrifft eine Volksbelustigungs-vorrichtung ganz neuer Art für Jahrmärkte, Ausstellungen, Vergnügungsparks, Zirkusse, MusikhaIlen u. dgl. Das wesentliche Merkmal der Vorrichtung besteht darin, dass sie sich in allen Teilen beweglich, frei auf dem Boden bewegen kann, ohne dass eine Verbindung mit einem festen Punkte erforderlieh wäre, welcher t1 > elstand allen ähnlichen Bahnen oder sonstigen Attraktionen dieser Art, die bisher bekannt sind, anhaftet. Auch kann sich die Vorrichtung nach allen Richtungen hin deformieren, wodurch mehr oder minder ausgiebige Bewegungen und auch grössere oder kleinere Stösse auf die auf der Vorrichtung sitzenden Personen übertragen werden.
Die Belustigungs- Yorrichtung hat vorzugsweise die Gestalt eines Tieres mit langgestrecktem Körper, wie Schlange. Diplodokus, Eidechse usw., damit es den Fahrgästen möglich wird, auf dem Rücken dieses Tieres rittlings oder aber auf Sitzen Platz nehmen zu können, welche in Reihen oder anders und in beliebiger Zahl angeordnet werden können.
Diese Belustigungs-Vorrichtung hat besondere und nur ihr eigene Eigenschaften, welche bei keiner bisher bekannten Attraktion anzutreffen sind und stellt daher ein völlig neues Erfindungsobjekt dar.
Die beigeschlossenen Figuren stellen nur eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegen- standes dar.
Fig. 1 zeigt den Grundriss des als Schlange ausgebildeten Erfindungsgegenstandes. Fig. 2 ist ein Aufriss. Die Fig. 3 und 4 zeigen im Grundriss verschiedene Effekte, welche sich mit der Vorrichtung erzielen lassen, Fig. 5 schematisch im Aufriss eine mechanische Lösung für die Vorrichtung, die Fig. 6 einen Grundriss zur Fig. 5 und die Fig. 7 einen Querschnitt zu Fig. 5 und 6. Die Fig. 8 und 9 beziehen sich auf eine andere Ausführungsform der Vorrichtung.
Die Vorrichtung besteht vorzugsweise aus einem langen Tierkörper a. Dieser Körper besteht aus einer gewissen Zahl von Gliedern. Die starren unter diesen Gliedern sind mittelbar oder unmittelbar auf Rädern abgestützt, während die andern, biegsamen und formveränderlichen zwischen die starren Glieder eingeschaltet sind und diese untereinander verbinden. Hiedurch können die starren, auf dem Boden rollenden Glieder untereinander die verschiedensten Stellungen einnehmen und die ganze Vorrichtung stellt solcherart ein gelenkiges System dar, das jede gewünschte Gestalt anzunehmen vermag. Die ganze Vorrichtung ist mit einer Schutzhülle aus Gewebe, Leder, Haut oder einem andern Material überzogen, wodurch es möglich wird, dem Tier jedes gewünschte Aussehen zu geben.
Bei dem in den Fig. 5, 6,7 dargestellten Ausführungsbeispielen bestehen die biegsamen Glieder aus metallenen oder hölzernen Schraubenfedern b, deren jede zwei benachbarte starre Glieder c-c verbindet. Die starren Glieder c werden von runden Trommeln cl gebildet, welche aus Metall wie auch aus vollwandige oder durchbrochenem Holz bestehen können. Jede Trommel kann unmittelbar mit Rädern versehen sein oder aber unmittelbar auf einem fahrbaren Gestell angeordnet werden. Die einzelnen starren Glieder sind durch Lenker e so miteinander verbunden, dass sowohl eine Neigung im vertikalen Sinne wie auch eine Neigung im horizontalen Sinne für jedes starre Glied unabhängig vom andern
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im vertikalen Sinne können insgesamt z.
B. durch ein auf einem vierrädrigen Fahrgestell f montiertes Glied verursacht werden, welches in die Vorrichtung eingeschaltet wird, und das auf mechanischem Wege, z. B. durch Triebräder g od. dgl., in sc1l1lUkelnde Bewegungen um seine Aufhängeaehse h versetzt wird.
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Diese Neigungs-oder Wellenbewegungen im vertikalen Sinne können auch durch beliebige andere mechanische Mittel erzielt werden, welche sowohl auf die Gesamtheit der Glieder oder aber getrennt auf jedes Einzelglied einwirken können.
Die rollenden Glieder der Vorrichtung können von einem oder mehreren Triebwagen bewegt werden oder aber mit elektrischen Triebachse ausgestattet sein. Die horizontalen Wellenbewegungen
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elemente der einzelnen Glieder entsprechend eingerichtet sind.
Die rollenden Glieder können aus angekuppelten oder nichtgekuppelten Räderleitkarren bestehen und werden durch die Verbindungsteile e oder auf andere Art so gesteuert, dass die gewünschte Richtung eingehalten und doch unterwegs die gewünschten Wellenbewegungen erzielt werden können.
Die biegsamen Glieder können aus pneumatischen Hüllen, Luftkammern od. dgl. bestehen.
In diesem Falle kann man abwechselnd das Aufblähen und teilweise Zusammenschrumpfen der Hüllen dazu benützen, um die Atembewegtingen des imitierten Tieres nachzuahmen, gleichzeitig kann dieser Vorgang zur Erziehung einer auf-und abwärtsgehenden Bewegung der Fahrgäste herangezogen werden.
Das aus den rollenden und aus den biegsamen Teilen bestehende System bildet ein ununterbrochenes, gelenkiges Gerippe, das in jeder Richtung beweglich und deformierbar ist. Dieses Gerippe wird mit bemalter Leinwand oder einem Überzug aus beliebigem Material umkleidet, wodurch das
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die Fahrgäste angeordnet werden, welche rittlings oder in einer andern Stellung Platz nehmen können. welche die lustige Stimmung zu heben geeignet ist.
Der Antrieb des Apparates kann auch durch mehrere Personen gesteuert werden, die, dem Align verborgen, in einem oder mehreren Gliedern Platz nehmen, von wo aus sie die mechanischen oder elektischen Steuerungen betätigen, welche für die Fahrt und Richtungseinhaltung vorgesehen sind. Die Riehtungseinhaltung kann durch Kennzeichen auf dem Boden erleichtert werden.
Es ist z. B. möglich, dass der in Form einer Schlange oder eines ähnlichen Tieres ausgebildete Apparat seinen eigenen Schwanz ins Maul nimmt (Fig. 3) und dass der nunmehr kreisrunden Vorrichtung eine rase. he Kreisbewegung mitgeteilt wird. Im geeigneten Augenblick kann man die Lösung der beiden Enden des Tieres veranlassen, was ein peitschenförmiges Nachaussenschnellen durch den Einfluss der Zentrifugalkraft zur Folge haben wird (strichpunktierte Stellung). Um diesen Effekt möglich zu machen. müssen die Tragräder der rollenden Karren in schwenkbaren Lagern abgestÜtzt sein.
Wird dem Tier eine rasehe Kreisbewegung mitgeteilt, dann wird es infolge der ungleichen Belastung seiner Einzelteile die Bögen i (Fig. 4) beschreiben.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 enthält jeder rollende Teil nur ein einziges Rad 1. welches angetrieben wird, in der Achsialebene der Vorrichtung liegt und nur sehr wenig aus dem Bauch
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bewirkt werden, welche die Rolle von Tierfüssen spielen und mechanisch vom Innern jener Glieder aus angetrieben werden, an welchen sie angelenkt sind. Der Winkel, unter dem ein Hebel 111, aussehwingt, kann vom Ausschwingwinkel des andern Hebelpaares und von dem der übrigen abweichen. Ausserdem kann auch der Ausschwingwinkel eines einzelnen Hebels vom Ausschlag seines eigenen Naehbarhebels abweichen. So lässt sich ausser einer auf-und absteigenden Bewegung auch ein seitliches Schwanken erzielen.
Die Hebel können auch zur Fortbewegung des Tieres dienen, wozu sie an ihren Enden mit Rädern ausgestattet werden können. Diese Räder kann man durch kleine Motoren antreiben, welche entweder an den Fussenden dieser Hebel oder Pratzen oder aber anderwärts postiert werden können.
Man kann zum Antrieb und für die einzelnen Bewegungen des Tieres nach allen möglichen Richtungen auch beliebige andere Mittel heranziehen, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Die voranstehend beschriebenen Bewegungen können auch mit andern plötzlichen Bewegungen kombiniert werden, um die Wirkung der Vorrichtung zu steigern (unrunde Räder, exzentrische Räder usw.).