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Verfahren zur Herstellung von Leim und Gelatine in Körner-, Griess- oder Pulverform.
Das Bestreben der leim-und gelatineerzeugenden Industrie geht immer dahin, von der bisher üblichen Tafelform abzuweichen und dem Konsumenten Leim oder Gelatine in feinverteiltem Zustand, z. B. als Pulver, zu liefern. Teils strebt man dadurch eine Vereinfachung der Fabrikation an, teils wird hiedurch die Verwendbarkeit in der Praxis erleichtert.
Bis jetzt werden die weitaus grössten Mengen Pulverleim oder-gelatine durch Zermahlen von Tafelleim oder Tafelgelatine hergestellt, wozu ein hoher Kraftaufwand erforderlich ist. Dabei ist die Fabrikation von Leim oder Gelatine in Tafelform an sich schon sehr umständlich. Man liess die Leimbrühen in gekühlten Kästen zu Gallerten erstarren, schnitt diese zu mehr oder minder dicken und grossen Tafeln und legte sie auf Netze in Trockenkanäle, wo sie unter Umständen 2-4 Wochen zur vollständigen Trocknung bedurfte. Erst dann konnten die Tafeln zu Pulver gemahlen werden. Beim Mahlen ist neben hohem Kraftaufwand als Nachteil der Substanzverlust zu erwähnen.
Man hat nun zwecks Behebung dieser Missstände schon versucht, Leimgallerien durch ein Sieb zu mehr oder minder dicken Strängen von beträchtlicher Länge zu pressen und diese zu trocknen. Diese Trocknung musste jedoch sehr vorsichtig und unter erheblichen Schwierigkeiten, am besten auf ruhender Unterlage, ausgeführt werden, und waren die dann erhaltenen Stücke nicht ansehnlich, sondernvonunregelmässiger Länge und sehr verschiedenartiger Gestalt.
Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, dass sieh Leim-oder Gelatinegallerten von geeigneter Konzentration durch Pressen und Schneiden in an sich bekannten Zerkleinerungsvorrichtungen, z. B.
Mühlen, so zerkleinern lassen, dass die Gallerten unmittelbar in Körner. Griess-ocler Ptilverform übergeführt werden und dass diese besonders vorteilhafte Produkte darstellen.
Eine so weitgehende Zerkleinerung der Leimgallerten schien bisher wegen der Gefahr des Schmieren der Gallerten an den Zerkleinerungsvorrichtungen undurchführbar. Es war wohl eine Vermahlung eines besonderen Gels, der Tangsäure, bekannt, zu dem Zwecke, diese leichter in ihre Ammoniakverbindung überzuführen und letztere dann zu trocknen. Doch enthielt das Verfahren keinen Fingerzeig für die Verarbeitung von Leimgallerten, da es eine chemisch und physikalisch sehr abweichende Substanz betrifft, die überdies in der Wärme und nach Auspressen von Wasser bearbeitet wurde, unter Bedingungen also, die für Leim und Gelatinegallerten nicht anwendbar sind.
Die nach obigem vermahlenen Leimteilchen können auf bekannte Art und Weise, ohne dass besondere
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sowohl in Drehtrommeln als auch Bändern, Darren u. dgl. Die Trocknung geht naturgemäss, da es sich um kleine Teilchen handelt, infolge der grossen Angriffsflächen in kürzester Weise vor sich.
Die erhaltenen Leimkörner oder sonstigen kleinen Leimstückchen weisen eine regelmässige, gleichmässige Beschaffenheit auf. Sie sind ansehnlich, nicht zerbrechlich und, wegen der grossen Oberfläche, besonders leicht löslieh.
Beispiel :
Eine 50% ige Leimgallerte wird in einer Mühle gemahlen, die zerkleinerte Masse in einer Trockentrommel anfänglich bei Lufttemperatur und mit fortschreitender Trocknung bei erhöhter Temperatur unter kräftiger Luftzuführung getrocknet.
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Es hat sich gezeigt, dass man das Leimgut (Leim oder Gelatine) auch in Form von flüssigen oder verflüssigten Lösungen unmittelbar in die Zerkleinerungsvorrichtung aufgeben kann, wenn man für hinreichende Kühlung der Vorrichtung sorgt. Das Gut kommt dann in der Vorrichtung zum Erstarren und erreicht den Mahlgang oder das sonstige Zerkleinerungswerkzeug in der Form einer Gallerte.
Bei einer weiteren Ausführungsform soll eine gelatinierende Leimlösung bzw. eine Gallerte von geeigneter Konsistenz durch einen Siebboden gepresst werden. Das Produkt wird hiedurch in Form von dünnen Strängen gewonnen, die in vieleiifällen von selbst in körnige Stüekchen zerfallen. Soll besonders gleichmässige Körnung erzielt werden, so kann man nach der Erfindung die anfallenden Stränge unmittelbar nach dem Pressen mechanisch zerkleinern.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist sehr einfach und kann in verschiedener Weise ausgebildet werden.
Zum Pressen der Masse kann eine beliebige Presse, z. B. eine Kolbenpresse, mit durchlöchertem Boden dienen. Das Zerkleinern der Stränge erfolgt durch beliebige mechanische Mittel.
Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise schematisch in der Zeichnung dargestellt.
Ein Siebboden a bildet die Stirnwand eines Presszylinder b, in dem ein Presskolben c in der Pfeilrichtung vorgeschoben werden kann. Unmittelbar unter dem Siebboden a kreist parallel zu diesem Siebboden ein umlaufendes Messer d.
Bei der Durchführung des Verfahrens wird der Presszylinder b mit einer gelatinierten Leimlösung von geeigneter Konsistenz gefüllt. Drückt man den Kolben ein Richtung des Pfeiles abwärts, so treten aus den Sieblöchern dünne Fäden oder Stränge der LeimmasEe aus, die alsbald an der Luft erstarren.
Während des Kolbenniederganges kreist das umlaufende Messer d. Auf diese Weise werden die dünnen Fäden oder Stränge in einzelne Stückchen zerlegt, die als Regen niederfallen. Falls man eine rasche vollständige Erhärtung dieser Körnchen wünscht, kann man unterhalb des Messers ein Kühlbad anordnen, in das die Körnchen einfallen, oder man kann sie auf ihren Weg nach dem Sammelbehälter kalten Luft-oder Gasströmen aussetzen.
Gewünschtenfalls können die anfallenden Stränge vor, während oder nach der Zerkleinerung weitergekühlt werden.
In einzelnen Fällen kann man auch zwischen die Presse und die Schneidvorrichtung eine Einrichtung schalten, die den Strängen eine weitere Erstarrung ermöglicht, z. B. eine stetig wandernde Fläche mit Rillen, in denen die Leimstränge eine Zeitlang mitgeführt werden, ehe man sie abhebt und zerschneidet.
Das neue Verfahren arbeitet sehr rasch, einfach und billig.
Die Zerkleinerungsvorrichtung könnte auch in der Art der in Haushaltungen üblichen Fleisch-
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Platte zutreibt, vor der auf der Schneckenwelle befestigte Messer kreisen.
Statt der Lochplatte könnte auch ein quer zur Vorschubrichtung hin und her gehendes Gatter verwendet werden, das, nach Art der in Sägemühlen üblichen Sägegatter wirkend, die Masse in Stränge aufteilt, die dann durch ein oder zwei umlaufende Messer in kleinere Teile (Plättchen oder Würfel) zerschnitten werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Leim und Gelatine in Körner-, Griess-oder Pulverform durch unmittelbar mechanisches Zerkleinern von'Leim-oder Gelatinegallerten, dadurch gekennzeichnet, dass das Leimgut, beispielsweise eine 50% ige Leimgallerte, durch einen Mahlgang geführt wird.