-
Mahiverfahren zur Herstellung von granulierten Düngemitteln Zur Erzeugung
eines möglichst gleichmäßigen granulierten graupeligen Mahl gutes aus gröberem Material
ist eine Reihe von Verfahren bekannt geworden. Diese Verfahren sind verhältnismäßig
gut anwendbar auf harte, nicht plastische oder klebrige Materialien. Es entstehen-
aber infolge Verschmierens der Brech- oder Mahleinrichtungen erhebliche Schwierigkeiten
bei der Anwendung auf halbplastische, nicht ausgesprochen harte Materialien, wie
sie beispielsweise in der Düngemittelindustrie durch Erstarren von Salzschmelzen
oder auch sonst in der chemischen Industrie, wie beispielsweise bei der Erzeugung
aktiver Kohle, anfallen. Wegen ihrer geringen Härte sind die entstehenden Materialien
besonders schwer in Graupelstruktur zu bringen, da sie einerseits, wie schon erwähnt,
leicht schmier. en, andererseits aber beim Mahlprozeß große Feinmehlanteile entstehen,
weil die weichen Graupeln leicht große Mengen Abrieb geben. Man war bisher gezwungen,
zur Erzeugung einer gleichmäßigen Graupelstruktur aus solchen Materialien komplizierte
Verfahren heranzuziehen, wie beispielsweise das Versprühen bei Düngemittelschmelzen
oder das Durchpressen der halbplastischen Masse unter hohen Drucken und mit geringerer
Leistung durch Lochplatten.
-
Es wurde erkannt, daß man in glatter Weise eine gleichmäßige Graupelstruktur
erhält, wenn man so verfährt, daß man die Düngemittel oder Düngemittelgemische,
bei deren Herstellung eine - Schmelzung stattgefunden hat, auf einer Siebfläche
durch Mahlkörper zerkleinert. Eine beispielsweise Ausführungsform des Verfahrens
ist die, daß man die zu mahlenden Materialien in eine Trommel einträgt, deren Mantel
aus einem Maschensieb besteht. In der Trommel befinden sich außerdem Mahlkörper
beliebiger Form.
-
Beispielsweise haben sich als besonders geeignet Eisenmantelzylinder
erwiesen, die gleiche Höhe wie Durchmesser haben. Die Trommel kann außerdem im Inneren
Mitnehmervorrichtungen besitzen und außen mit Reinigungsvorrichtungen, beispielsweise
Walzenbürsten, versehen sein. Die Trommel ist rotierend angeordnet. Die Maschengröße
des Siebtrommelmantels entspricht der größten Siebfraktion, die man erhalten will.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Düngemittel oder Düngemittelgemische
in Form von Platten einzubringen, die dieselbe Stärke haben wie der Durchmesser
der Maschenweite. Man erleichtert sich durch diese Maßnahme den Mahlvorgang wesentlich,
da die gewünschte Abmessung in einer Dimension bereits vorgebildet ist. Es kann
außerdem zweckmäßig sein, um besonders hohe Mahlwirkungen zu erreichen, die Düngemittel
oder Düngemittelgemische noch warm in die Trommel einzutragen oder auch durch Zusatz,
beispielsweise Zusatz von Wasser zum Mahlgut, die Plastizität zu erhöhen. Zur Durchführung
des
Verfahrens kann das Sieb auch beispielsweise planangeordnet sein, und die Mahlkörper
können zwangsläufig, beispielsweise durch Planetenbetrieb, über die Mahlfläche geführt
werden. Die besondere technische Wirkung liegt darin, daß man unter weitgehender
Schonung des Materials und geringstem Feinmehlanteil eine sehr gleichmäßige Graupelstruktur
der Düngemittel erzielt. Man kann selbstverständlich den Mahlvorgang auch in mehreren
Stufen zerlegen, so daß gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Absiebvorrichtungen
gearbeitet wird, wobei man so verfahren kann, daß man alle oder wenigstens cinen
Teil der Mahlgänge durch Bewegen von Mahlkörpern gegen eine Siebfläche durchführt.
-
Vorrichtungen, in denen Substanzen auf Siebplatten durch Mahlkörper
zerkleinert werden, sind an sich bekannt. Sie wurden bisher jedoch einzig für die
Zerreißung von solchen Substanzen verwendet, in denen die Teilchen außerordentlich
fest zusammenhängen. Die Zerkleinerung wurde beispielsweise bei Kork und Holz sowie
bei Kautschuk vorgenommen, somit bei Substanzen, in denen im Gegensatz zu Düngemitteln
ein außerordentlicher Kraftaufwand zur Zerreißung des Zusammenhangs der einzelnen
Teilchen aufgebracht werden muß.
-
Im Gegensatz dazu sollen bei dem Verfahren gemäß Erfindung Düngemittel,
vornehmlich Düngesalzgemische, in denen nur ein sehr lockerer Verband zwischen den
einzelnen Teilchen vorliegt und bei deren Herstellung eine Schmelzung stattgefunden
hat, durch Vermahlung auf Siebflächen in eine gewünschte Korngröße gebracht werden.
Es ist in jeder Weise überraschend, daß besonders bei solchen Gemischen, bei deren
Herstellung eine Schmelzung stattgefunden hat, die Erzeugung eines beliebigen Korns
vornehmlich von der Größenordnung des Maschendurchmessers des jeweils benutzten
Siebes gelingt und daß trotz der ausgeübten mehr oder weniger starken Pressung beim
Mahlvorgang eine Lockerung des Verbands der Teilchen im einzelnen Korn nicht stattfindet.
Ebenso ist es überraschend, daß eine Verschmierung des Siebes besonders bei Düngemittelgemischen
der eben bezeichneten Beschaffenheit nicht eintritt. Der erzielte technische Fortschritt
erhellt besonders daraus, daß Versuche zur Zerkleinerung von plattenförmig eingebrachtem
Material durch ein Walzenpaar, dessen Walzen sich in geringem Abstand in entgegengesetzter
Richtung bewegen, ein völlig unbrauchbares Produkt ergaben. Auch durch Riffelung
der Walzen konnte keine Verbesserung erzielt werden. Des weiteren ist bei dem Verfahren
gemäß Erfindung hervorzuheben, daß im Gegensatz zu der soeben geschilderten Zerkleinerung
mittels in entgegengesetzter Richtung sich bewegender Walzen nur geringer Eraftverbrauch
stattfindet.
-
Beispiel I Der in Fig. I wiedergegebene Apparat zur Gewinnung eines
graupeligen Gutes besteht aus einer auf der horizontalen Welle 2 befestigten Trommel
1, die mit einem Drahtsieb von der gewünschten Maschenweite bespannt ist. Diese
Weite liegt für Düngemittel in der Größenordnung von I bis 4 mm. Das Mahlgut wird
durch eine Rutsche 3, die mit der einen, zu diesem Zweck feststehenden Stirnwandung
der Trommel starr verbunden ist, dem Innern der Siebtrommel zugeführt und durch
die Mahlkörper 4 zerkleinert. Diese Mahlkörper haben beispielsweise zylindrische
Form und gleichen Durchmesser wie Höhe.
-
Das zerkleinerte Gut fällt auf das Transportband 5, welches das Gut
einer Separationsvorrichtung (Windsichter, Sieb u. dgl.) oder einem Vorratsbehälter
zuführt.
-
Beispiel 2 Eine andere in der Fig. 2 wiedergegebene Ausführungsform
besteht aus einem zylindrischen Vertikalmantel I, dessen Boden aus dem Plansieb
2 von der gewünschten Maschenweite gebildet ist. Das zu körnende Material wird wie
oben, bei 6, dem Siebbehälter konti nuierlich oder chargenweise zugeführt und vermittels
der an der Vertikalwelle 3 sitzenden konischen Walzen 4 gegen die Siebfläche 2 gepreßt.
Das gekörnte Gut fällt auf das Band 5, das die Körner ihrer weiteren Verarbeitung
zuführt.
-
PATENTANSPRÜC: I. Anwendung des an sich bei der Zerkleinerung von
Mahlgut bekannten Verfahrens, bei der sich das Mahlgut auf einer Siebfläche befindet
und durch im Mahlgut befindliche frei oder zwangsläufig bewegte Mahlkörper zerkleinert
wird, auf durch Schmelzung erhaltene Düngemittel oder Düngemittelgemische, die eine
halbplastische, nicht ausgesprochen harte Beschaffenheit aufweisen.