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Signalisierungsanordnungen.
Die Erfindung bezieht sich auf Signalisierungsanordnungen und insbesondere auf elektrische Signalisierungsanordnungen zur Übermittlung von Nachrichten und Rufsignalen, wie z. B. von Sprechströmen und Rufströmen.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung einer unrichtigen Wirkungsweise der Rufsignaleinrichtungen.
Zum Verbinden eines Gegensprechübertragungsstromkreises mit zwei Übertragungsstromkreisen für je eine Richtung wird häufig ein Ausgleiehsübertrager (Gabelspule) oder ein gleichwertiger Transformator mit mehreren Wicklungen verwendet. Man ist hiebei vor die Aufgabe gestellt, zu verhindern, dass die Sprechströme die Rufeinrichtungen betätigen, die durch über einen der Gegensprechstromkreise zur Gabelspule gelangende Rufströme zur Tätigkeit gebracht werden sollen. Gemäss der Erfindung wird die auf Rufströme ansprechende Einrichtung mit dem Stromkreis der Leitungsnachbildung der Gabelspule so verbunden, dass sie mit dem Gegensprechstromkreis in derartiger Beziehung steht, dass praktisch keine Gefahr besteht, dass sie durch die über diesen Stromkreis gesandten Ströme betätigt wird.
Ferner ist eine unrichtige Betätigung durch die Ströme aus der entgegengesetzten Richtung unwahrscheinlich, da das Übertragungsäquivalent des Teiles der Anlage, an welchem die Gabelspule mit der Leitungsnachbildung verbunden ist, gewöhnlich viel grösser ist als das Übertragungsäquivalent des Teiles auf der andern Seite, die mit dem Gegensprechstromkreis verbunden ist.
Die auf Rufströme ansprechende Einrichtung im Leitungsnachbildungsstromkreis der Gabelspule kann niedrige Impedanz besitzen und braucht daher nicht kostspielig zu sein, da ihre Impedanz auf die Impedanz, welche die Gabelspule des Gegensprechweges darstellt, keinen Einfluss hat.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus nachfolgender Beschreibung sowie aus den Ansprüchen hervor.
Die Zeichnung stellt die Schaltung an einem Ende eines Trägerwellentelephonsystems dar, bei dem eine Form der Erfindung angewendet wird.
Die im nachstehenden angeführten Werte für Konstanten oder Grössen, wie z. B. für Frequenzen und Impedanzen, sind bloss beispielsweise angenommen ; die Erfindung ist auf dieselben nicht beschränkt.
Leitung L kann eine Leitung zum Übertragen von Niederfrequenzströmen sein, wie z. B. eine gewöhnliche Telephonteilnehmerleitung, oder eine über eine (nicht dargestellte) Telephonzentrale an die Teilnehmerschleife angeschlossene Fernleitung. Leitung OL kann eine Trägerfrequenzübertragungsleitung sein, die sich zu einer entfernt gelegenen Station erstreckt, welche die in der Zeichnung dargestellten Apparate enthält, oder sie kann eine Verbindung zu einer Radioantenne sein, wenn eine Radioübertragung zwischen der dargestellten Station und der entfernt gelegenen Station stattfinden soll.
Leitung L ist über die Gabelspule H und eine die Impedanzanordnung N enthaltende Impedanzausgleichsschaltung Na mit einem Trägerwellensendeweg TC und einem Trägerwellenempfangsweg Ra verbunden. N kann eine gewöhnliche Impedanzanordnung zum Ausgleich der Impedanz der Leitung L sein und kann z. B. wie dargestellt, aus einer Kapazität und einem Widerstand in Hintereinanderschaltung bestehen. Der Sendeweg TO enthält den Modulator M, den Oszillator TO und das Bandfilter TBF.
Der Empfangsweg Ra enthält den Demodulator und Verstärker DA, den Oszillator RO und das Bandfilter RBF sowie das Niederfrequenzfilter LPF.
Der jedem Sendeweg des Systems zugeordnete Modulator besteht aus zwei in Gegentakt-oder Ausgleichsschaltung gekoppelten Elektronenröhren, so dass die unmodulierte Trägerwelle bei der Sendung unterdrückt wird.
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Das Trägerwellensystem ist, wie bereits erwähnt, so eingerichtet, dass die Trägerwelle in jeder Verkehrsrichtung bei der Sendung unterdrückt wird, wenn keine Signale gesandt werden, und dass beim Senden von Sprechströmen Modulationskomponenten der modulierten Welle über die Leitung gesandt werden, jedoch keine unmodulierten Komponenten der Trägerwelle übermittelt werden.
, Um die Signale aus den modulierten Wellen dieser Art wiederzugeben, muss die dem Demodulator beim Empfänger zugeführte Trägerwelle im wesentlichen die gleiche Frequenz haben wie die Trägerwelle, die beim Sender unterdritckt wurde.
Die Bandfilter TBF und'REF sind so eingerichtet, dass sie eines der durch Modulation in den entsprechenden Sendewegen erzeugten Seitenbänder, u. zw. je nach Wunsch entweder das obere oder das untere, senden, und dass sie die. ausserhalb dieses Bandes liegenden Frequenzen bei der Übertragung unterdrücken. Der Niederfrequenzfilter LPF im Ausgangskreis von DA hat seine Grenzfrequenz am oberen Rande des zur Leitung L zu sendenden Spreeh-oder sonstigen Frequenzbereiches.
Die Gabelspule H entspricht der bekannten ausbalancierten Type mit drei Wicklungen, die induktiv miteinander in Beziehung sind., Eine Wicklung A kann als Serienwicklung bezeichnet werden, die beiden ahdern, B bzw. 0, sind gleicherweise Leitungs-und Leitungsnachbildungswicklungen. Von der Mitte der Leitungswicklung B und der Leitungsnaehbildungswicklung C ist ein Brüekenkreis abgezweigt, der im vorliegenden Falle mit dem Empfangsweg RO verbunden ist. Diese Wicklungen sind in einer solchen Beziehung zueinander, dass bei Anschluss der richtigen Impedanzwerte an die verschiedenen Klemmen
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geben.
Das Bandfilter TBF unterdrückt alle Komponenten der im Ausgangskreis des Modulators M erscheinenden Modulation, mit Ausnahme eines Seitenbandes, z. B. des oberen Seitenbandes, welches es an die Trägerwellenleitung OL sendet. Die derart über die Leitung CL gesandten Wellen werden von dem. empfangenden Bandfilter in der entfernt gelegenen Station aufgefangen und zum Empfangsweg gesandt.
Die über die Leitung CL ankommenden Wellen mit der dem Weg RO zugeordneten Frequenz passieren das Bandfilter RBF und werden im Demodulator und Verstärker DA mit den aus der Quelle RO kommenden Trägerwellen vereinigt. Die Sprechfrequenzkomponenten der Demodulation gelangen über das Filter LPF zu den Brückenpunkten der Gabelspule H und teilen sich im wesentlichen gleichmässig auf die Niederfrequenzleitung L und den Leitungsnachbildungsstromkreis NO auf.
Die Gabelspule H besitzt vier Paare Anschlüsse, u. zw. gehören Anschlüsse 1 zur Serienwieklung A, Anschlüsse 2 und 3 zur Leitungs- bzw. Leitungsnachbildungswicklung B bzw. 0 und 4 zum Brüekenkreis.
Aus Gründen der Einfachheit wird die Sendung in der Richtung von Leitung L zur Leitung CL "Ost-Sendung" genannt, die Sendung in entgegengesetzter Richtung im System wird als"West-Sendung" bezeichnet. Anrufsignale mit einer Frequenz von z. B. 20 Perioden pro Sekunde werden über Leitung L nach Ost gesandt und betätigen die Relais 10 und 11, die mit ihren in Serie miteinander und mit einem
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Relais, welches mit der Geschwindigkeit von 20 Perioden pro Sekunde auf den 20periodigen Strom anspricht..
Durch Ansprechen des Relais 10 wird das langsam abfallende Relais 15 von Batterie über Leiter 16 erregt und gleichzeitig das Relais 20 durch Batterie über Leiter 21 betätigt.
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von der Gabelspule H bei den Rückkontakten der mittleren und unteren Anker des Relais 15 abgetrennt und die Leitungsanschlüsse 2 der Gabelspule über Leiter 25 kurzgeschlossen und die Brückenanschlüsse 4 der Gabelspule über Leiter 26 und 27 und den obersten Anker des Relais kurzgeschlossen. Die Abschaltung der Leitung L von der Gabelspule und der Kurzschluss durch Leiter 25 verhindert, dass Harmonische des 20periodigen Signalstromes aus der Leitung L in die. Gabelspule und in den Sendeweg TO gelangen und im Modulator M eine Modulierung bewirken.
Diese Modulationsprodukte würden an die Leitung CL gesandt werden und würden dazu führen, die Güte des Signalstromes, der wie in den folgenden Absätzen beschrieben, erzeugt wird ; zu verderben. Der Kurzschluss an den Brückenanschlüssen 4 der Gabelspule, an die die Ausgangsleitung aus dem Demodulator oder dem Trägerwellenempfangsweg RO angeschlossen
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die Rufsignalstromkreise in Tätigkeit sind.
Sobald Relais 20 erregt wird, vermindert dessen unterer Anker die Abstimmkapazität des Oszillators TO, um die Trägerfrequenz z. B. von 10.000 Perioden auf 11. 000 Perioden zu verschieben ; sein mittlerer Anker trennt den Gitterkreis von einer der Röhren des abgeglichenen Modulators ab, um den Modulator ungleich zu machen, so dass der 11. 000periodige Trägerstrom für die Rufsignalisierung auf
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den Leitungen CL ausgesandt wird ; sein oberer Anker schaltet einen Widerstand 35 an den Ausgangskreis des Modulators, um den zur Leitung zu sendenden Trägerstrom für die Rufsignalisierung zu dämpfen. Dieser zur Leitung zu sendende Trägerstrom wird infolge Ansprechens des Relais 11, welches den
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Geschwindigkeit von 20 Perioden pro Sekunde unterbrochen oder unterdrückt.
Die Art, in der das Anrufsignal in der entfernt gelegenen Station empfangen wird, wird im Zusammenhang mit der auf der Zeichnung dargestellten Schaltung der lokalen Station beschrieben, da die Stromkreise in der lokalen und in den entfernt gelegenen Stationen identisch sind, mit dem Unter-
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dieser Welle durch die Sprache resultierendes Seitenband, es sei angenommen das obere, verwendet werden. Die Sendeanordnung in der entfernt gelegenen Station wirkt in gleicher Weise, wie es soeben für die lokale Station beschrieben wurde, indem sie auf einen 20periodigen Anrufstrom anspricht, der nach "West" zur entfernt gelegenen Station gesandt wird, um die Trägerfrequenz von dem Werte der 6000 Perioden auf einen Wert von angenommen 7000 Perioden zu verschieben und den Modulator ungleich zu machen.
Demzufolge wird aus der Leitung CL in der lokalen Station eine 7000periodige Trägerfrequenzwelle, die mit der Geschwindigkeit von 20 Perioden pro Sekunde unterbrochen wird, als Rufsignalwelle erhalten.
Diese Welle wird durch das Filter RBF gesandt und im Demodulator und Verstärker DA mit einer 6000periodigen Trägerwelle aus der Quelle RO vereinigt, um eine mit der Geschwindigkeit von 20 Perioden unterbrochene 1000periodige Welle zu ergeben. Diese unterbrochene 1000periodige Welle gelangt über das Filter LPF zu den Brückungspunkten der Anschlüsse 4 der Gabelspule, so dass ein 1000periodiger Strom, der mit einer Geschwindigkeit von 20 Perioden pro Sekunde unterbrochen wird, von den Impedanzanschlüssen 3 der Gabelspule zur Ausgleichsimpedanz des Leitungsnachbildungsstromkreises NO geliefert wird.
Ein Teil dieses Stromes fliesst über den Kondensator und den Widerstand der Ausgleichsimpedanzleitungsnachbildung N und ein Teil gelangt über die Kondensatoren 30 und die beiden Widerstände 40 zum abgestimmten Eingangskreis 45 des durch elektrische Raumentladung wirkenden Verstärkers A-50. Dieser Eingangsstromkreis ist auf die Frequenz von 1000 Perioden pro Sekunde abgestimmt. Der Ausgang dieses Verstärkers wird dazu verwendet, um das Relais 55 zu betätigen, dessen Anker auf 1000 Perioden pro Sekunde mechanisch abgestimmt ist und welches bei der Betätigung durch den Rufsignalisierungsstrom seine normal geschlossenen Kontakte mit einer Geschwindigkeit von 20 Perioden wirksam öffnet und schliesst.
Bei Öffnen der Kontakte fliesst ein Ladestrom für den Kondensator 56 von der Batterie über Widerstand 57, Kondensator 56 und Wicklung des polarisierten Relais 60, welches hierauf seinen Anker nach einer Richtung anzieht. Beim Schliessen der Kontakte des Relais 55 entladet sich der Kondensator 56 über die Kontakte des Relais 55 und die Wicklung des Relais 60, welches hierauf seinen Anker nach der andern Richtung anzieht. Der Widerstand 57 und ein über die Kontakte des Relais 55 nebengeschalteter Widerstand 61 vermindert die durch die Kontakte des Relais 55 erhaltene Stromstärke und Spannung. Die Tätigkeit des Relais 55, die durch den Rufsignalstrom verursacht wird, bewirkt also, dass der Anker des Relais 60 zwischen seinen Kontakten mit einer Geschwindigkeit von 20 Perioden schwingt.
Während dieser Schwingungen des Ankers des Relais 60 zieht Relais 65 seinen Anker an und hält ihn fest, da der Ladestrom für Kondensator 66 von Batterie über die obere Wicklung des Relais 65, oberen Kontakt des Relais 60, Kondensator 66 und Drosselspule 67 fliesst und der Entladestrom vom Kondensator 66 durch den unteren Kontakt von Relais 60, untere Wicklung 65 und Spule 67 fliesst. Die Wicklungen des Relais 65 sind derart angeordnet, dass sämtliche magnetischen Impulse im Kerne die gleiche Richtung haben. Das Relais 65 ist z. B. durch eine (nicht dargestellte) kurzgeschlossene Wicklung etwas langsam abfallend, so dass die Kontakte nicht prellen können.
Durch die Induktanz der Spule 67 werden die Lade-und Entladeströme auf eine 20periodige Resonanz gebracht, so dass Relais 65 nur auf einen Signalstrom anspricht, der mit der Geschwindigkeit von ungefähr 20 Perioden unterbrochen wird.
Durch Öffnen des oberen Kontaktes des Relais 65 wird in den Stromkreis des Relais 75, das normalerweise durch den von Batterie über Widerstand 72, Wicklung des Relais 75 und oberen Kontakt des Relais 65 fliessenden Strom erregt wird, ein Kondensator 70 und ein mit ihm in Serie liegender niederohmiger Widerstand 71 eingeschaltet. Durch Schliessen des Vorderkontaktes von Relais 65 wird an den Anker des Relais 75 Erde gelegt, so dass beim Abfallen dieses Ankers das Relais 80 durch den von Batterie über Wicklung des Relais 80, Leiter 81 und Anker der Relais 75 und 65 fliessenden Strom erregt wird. Das Relais 75 bleibt jedoch so lange erregt, bis der Wert des den Kondensator 70 ladenden Stromes unter den zur Betätigung des Relais erforderlichen Wert sinkt. Dadurch entsteht eine Zeitverzögerung, die z. B. in der Grössenordnung von einer halben Sekunde sein kann.
Diese Verzögerung hilft mit, eine unrichtige Betätigung des Relais SO zu verhindern. Die Länge dieser Verzögerung wird so bemessen, dass, wenn das Relais 65 durch andere Wellen als für Rufsignalisierung, wie z. B. durch Sprechwellen erregt wird, das Relais 65 stromlos wird und den normalen Erregungsstromkreis
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für Relais 75 herstellt, bevor der Kondensator geladen ist. Wogegen, wenn die Betriebswellen Rufsignalwellen sind, die im Vergleich. zur Dauer einer Sprechwellenkomponente einer gegebenen Frequenz eine verhältnismässig lange Zeit aufrechterhalten werden, so wird der Kondensator geladen werden und das
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Kontakte des Relais 65 geschlossen sind.
Das Relais ? 5 spricht demnach auf die Einwirkung von Rufsignalwellen auf Relais 65 an, jedoch nicht auf die durch andere Wellen, wie z. B. aus Sprechwellen entstehende Wellen bewirkte Erregung des Relais 65. Der Widerstand 72 ist gross genug, um die Verzögerung- periode oder die Kondensatorladeperiode zu verlängern. Der Widerstand M ist genügend gross, um die oberen Kontakte von Relais 65 während der Entladung des Kondensators 70 über Widerstand M und diese Kontakte zu schützen, ist jedoch genügend klein, um den Kondensator beim Öffnen dieser Kontakte sehr schnell entladen zu lassen, so dass eine unrichtige Betätigung des Relais 80 wegen Sammelladungen des Kondensators, die eine Wirkung der rasch aufeinanderfolgenden Wellen von kurzer Dauer auf die Wicklung des Relais 65 sind, nicht stattfinden kann.
Durch das Ansprechen des Relais 80 wird die Leitung L von den Relais 10 und 11 und von der Gabelspule H abgeschaltet und die lokale Quelle 85 des 20periodigen Rufsignalstromes an die Leitung angeschlossen.
Eine unrichtige Betätigung des Relais 80 oder der Rufsignalempfangseinrichtung bei der in der Zeichnung dargestellten Schaltung der lokalen Station wird dadurch verhindert, dass diese Rufsignalempfangseinrichtung an den Leitungsnachbildungsstromkreis NO angeschlossen ist. Dieser Stromkreis ist mit der Leitung L verbunden an einemAnschluss, der, praktisch genommen, eine unendliche Impedanz für Ströme darstellt, welche zum abgehenden Weg übersandt werden, und erhält daher aus der Leitung L praktisch keinen Sprech-oder Störungsstrom.
Demnach ist unter der Annahme, dass die Hälfte der Gespräche über die Leitung L "Ost-Sendungen" sind, die Gefahr einer falschen Wirkungsweise des Rufsignalempfangsstromkreises im wesentlichen während der Hälfte der Gesprächszeit ausgeschlossen oder mit andern Worten, der RufsignalempfaI1gsstromkreis ist einer falschen Wirkungsweise im wesentlichen nur halbmal so viel ausgesetzt, als es z. B. ein in die Brücke zu den Anschlüssen 2 oder 4 der Gabelspule H geschalteter Rufsignalempfangsstromkreis sein würde. Das heisst, die nach der Zeichnung geschaltete Rufsignalempfangsapparatur ist zumindest theoretisch keiner falschen Wirkungsweise des nahen Endes ausgesetzt.
Ferner ist eine falsche Wirkungsweise des fernen Endes oder eine Wirkungsweise infolge Spreeh-oder Störungsströmen, die in der lokalen Endstation über die Leitung CL einlangen, unwahrscheinlich, weil das Sprechfrequenzübertragungsäquivalent des Systemteiles nach"Ost"der Gabelspule H gewöhnlich grösser ist als das Sprechfrequenzübertragungsäquivalent des Systemteiles nach "West" der Gabelspule.
Das heisst, die "West-Übertragung" ist mehr gedämpft als die"Ost- Übertragung" vor dem Erreichen der Gabelspule oder mit andern Worten ausgedrückt, die einzigen Ströme, die den Eingang des Rufsignalempfangskreises erreichen, sind gewöhnlich schwach, da sie über den Trägerwellenweg, der gewöhnlich mit einem Übertragungsverlust betrieben wird, gekommen sind, und demnach in der Stärke gegenüber. ihrem Anfangspegel um einen Betrag niederer sind, der dem Sprech- frequenzübertragungsäquivalent des Stromkreises, über den sie gekommen sind, samt dem Trägerwellenweg zur Gabelspule entspricht.
Es ist daher die Schwierigkeit vermieden, eine Rufsignalempfangseinrichtung vorsehen zu müssen, die genügend empfindlich ist, damit sie durchRufsignale des entfernten Endes betätigt wird, die jedoch ein entsprechendes Mass von Sicherheit gegen eine unrichtige Wirkungweise durch zu den Apparaten gelangende Nachrichten aus dem nahen Ende mit relativ niedriger Dämpfung besitzen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Rufsignalempfangsgarnitur nötigenfalls eine niedrige Impedanz haben kann, weil ihre Impedanz in ihrer Lage an der Ausgleichsimpedanzleitungsnachbildungsseite der Gabelspule die Eingangsimpedanz, welche die Gabelspule der Leitung L an den Anschlüssen 2 entgegensetzt, weder umstösst noch beeinflusst. Die Herabsetzung der Impedanz der Rufsignalempfangsgarnitur erniedrigt bei einer gegebenen Sensitivität die Kosten der Einrichtung. Es ist jedoch häufig wichtig, dass die Impedanz, die auf die an die Klemmen 2 der Gabelspule angeschlossene Übertragerleitung gerichtet ist, im wesentlichen der Impedanz, die diesen Klemmen von dieser Leitung entgegengesetzt wird, gleich ist.
Diese Gleichheit ist besonders wichtig, da es vorkommen kann, dass
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ist, der auf eine derartige Verstärkungsziffer eingestellt ist, dass die Abschlussimpedanz der Leitung L am vom Verstärker entfernten Leitungsende einen nahen Impedanzausgleich zwischen der Leitung und ihrer beim Verstärker angeordneten Ausgleichsimpedanzleitungsnachbildung aufrechterhalten muss. Ebenso ist die auf den Empfangsweg Ra bei der Gabelspule gerichtete Impedanz vorzugsweise mit der Impedanz, die dieser Weg auf die Gabelspule richtet, im wesentlichen gleich, so dass eine grösstmöglichste Energieübertragung vom Weg Ra zur Gabelspule gewährleistet ist. Daher, wenn die Rufempfangseinrichtung mit den Klemmen 2 oder 4 in Parallelschaltung liegen würde, würde sie eine hohe Impedanz bekommen müssen.
Damit die Wege Ra und Ta zusammenarbeiten können, sollte die auf die Gabelspule bei den Klemmen 3 gerichtete Impedanz einen Wert in der Grössenordnung der auf die Gabelspule an den Klemmen 2 gerichteten Impedanz haben. Diese Einstellung ist jedoch viel weniger kritisch als die
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Einstellung der Impedanz, welche die Gabelspule auf die niederfrequente Übertragerleitung richten soll.
Wenn daher die Impedanz der Leitungsnachbildung N jene der Leitung L ausgleicht, dann braucht die Impedanz, die die auf Rufsignale ansprechende Einrichtung auf diese Leitungsnachbildung richtet, bei 1000 Perioden im Vergleiche zur Impedanz dieser Leitungsnachbildung nicht ausserordentlich hoch sein.
Die von der Rufsignalempfangsgarnitur auf die Leitungsnachbildung gerichtete Impedanz wird durch zwei in die Primärwicklung des Eingangstransformators für Verstärker A-50 geschaltete Widerstände 40 erhöht. Diese Widerstände können z. B. einen Gesamtwert von 40.000 Ohm haben,
Die Impedanz der Leitungsnachbildung N und parallel dazu die Eingangsimpedanz der Rufsignaleinrichtung kann so eingestellt werden, dass sie der Impedanz der Leitung L für Sprechfrequenzen innerhalb der erforderlichen Grenzen des Impedanzausgleiches gleich ist.
Bei Bedarf kann eine Empfangsanrufeinrichtung benutzt werden, die auch als Impedanzleitungsnachbildung zum Ausgleichen der Leitungsimpedanz dient, wobei die Eingangsimpedanz der Rufsignalempfangseinrichtung innerhalb der erforderlichen Impedanzgrenzen mit der Leitungsimpedanz gemacht wird. Dadurch wird eine weitere Wirtschaftlichkeit erreicht, indem die Leitung der Rufsignalempfangsschaltung wesentlich erhöht und die Weglassung von Ausrüstungen oder auch der Gebrauch von billigeren Bestandteilen in der Einrichtung ermöglicht wird. Es kann z. B. das Relais 55 als Impedanzleitungsnachbildung zum Ausgleich der Leitungsimpedanz dienen, wodurch sodann die Impedanzleitungsnachbildung N und alle zwischen N und Relais 55 laut Zeichnung eingeschalteten Apparate weggelassen werden.
Bei dieser Anordnung würde an Stelle der Impedanzleitungsnachbildung N die Wicklung des Relais 55 treten und das Relais würde die entsprechende Impedanz zum Ausgleichen der Leitungsimpedanz innerhalb der erforderlichen Grenzen bekommen.
Es sei erwähnt, dass gewöhnlich bei Anwendung einer entsprechenden (nicht dargestellten) Einrichtung gleichzeitig mit dem Trägerwellenweg ein Sprechfrequenzweg über die Leitung CL betrieben werden kann. Manchmal wird gewünscht, das Übertragungsäquivalent des Trägerwellenweges zur Gabelspule H, z. B. durch Ein-und Ausschalten einer im Weg CR liegenden Impedanzleitungsnachbildung 90 zu ändern, so dass das Sprechfrequenzübertragungsäquivalent des vom Trägerwellenkreis der entfernt gelegenen Endstation zur Gabelspule T ? sieh erstreckenden Übertragungsweges mit dem Sprechfrequenz- übertragungsäquivalent der jeweils vom Trägerwellenübertragungsweg benutzten Leitung CL in einer gegebenen Beziehung steht, ob nun diese Leitung lang oder kurz ist.
Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, den Trägerwellenweg und den Sprechfrequenzweg abwechselnd über die Leitung CL zu benutzen, um die im lokalen Trägerwellenendkreis und im entfernt gelegenen Trägerwellenendkreis endigende Niederfrequenz-
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und 93 wird die Leitungsnachbildung aus dem Stromkreis ausgeschaltet. Gemäss dieser Erfindung kann dann durch Schliessen des Schalters 96 und Öffnen der Schalter 97 und 98 eine gleiche Impedanzleitungsnachbildung in den Stromkreis eingeschaltet werden, um das Übertragungsäquivalent des Systems zum Rufsignalempfangskreis unverändert zu erhalten, und das Übertragungspegel des vom entfernt gelegenen Endstationskreis zum lokalen Endstationskreis übersandten Rufsignalstromes kann so aufrecht erhalten werden, wie es früher beim entfernten Endstationskreis war.
In umgekehrter Weise wird die Impedanzleitungsnachbildung 95 aus dem Kreis NO herausgenommen, wenn die Impedanzleitungsnachbildung 90 wieder in den Stromkreis eingeschaltet wird. Durch diese Anordnung kann die Rnfsignalenergie an der Rufsignalempfangseinrichtung in der gleichen Höhe aufrecht erhalten werden, wenn das Sprechfrequenz- übertragungsäquivalent des Trägerwellenweges zur Gabel H hoch ist und wenn es niedrig ist, ohne Gefahr zu laufen, dass der wirksame Pegel zu hoch ist, wenn das Trägerwellenäquivalent niedrig ist und ohne den Energiepegel der Rufsignale in den entfernt gelegenen Endstationskreisen ändern zu müssen.
Obzwar die Erfindung mit besonderem Bezug auf ihre Anwendung bei Trägerwellenilbertragungs- systemen dargestellt und beschrieben wurde, ist sie auch auf andere Arten von Systemen, wie z. B. auf Fernsprechweitverkehrssysteme mit Sprechfrequenzen anwendbar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Anordnung zum Übertragen von Sprechströmen und Rufsignalen, bestehend aus einer Gegen- sprechübertragungsleitung mit zwei Abschnitten, die miteinander durch einen Stromkreis zur Übertragung von Energie in einer Richtung und einen andern Stromkreis zur Übertragung von Energie in der entgegengesetzten Richtung verbunden sind und denen ein Signalisierungsrufstromkrcis zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Signalisierungsrufstromkreis mit einem Anschluss dieses Übertragungstromkreises verbunden ist, der für die von der Leitung abgehenden Ströme eine praktisch unendliche Impedanz darstellt, der jedoch die in der Leitung ankommenden Rufstrome zum genannten Rufstrom- kreis übermittelt.