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Verfahren zur Darstellung von Methanol und anderen sauerstoffhaltigen organischen
Verbindungen.
In den Patentschriften Nr. 101331 und Nr. 105591 sind Verfahren beschrieben, nach welchen man durch Reduktion von Kohlenoxyd oder Kohlendioxyd oder Gemischen beider mit Wasserstoff oder wasserstoffreichen Kohlenwasserstoffen bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck und bei Verwendung von Kontaktmassen, beispielsweise solcher, welche nicht zu Metall reduzierbare Sauerstoffverbindungen von Metallen enthalten, Methanol und andere sauerstoffhaltige organische Verbindungen gewinnen kann.
Es wurde nun gefunden, dass man für die Reduktion von Kohlenoxyden zu Methanol oder anderen sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen besonders vorteilhaft solche Kontaktmassen verwenden kann, die mehrere unter den Reaktionsbedingungen nicht zu Metall reduzierbare Sauerstoffverbindungen von Metallen aus verschiedenen Gruppen des periodischen Systems in solchem Verhältnis enthalten, dass in dem Gemische von nicht reduzierbaren Oxyden das stärker basische Oxyd überwiegt. Diese Katalysatoren zeichnen sich durch ihre geringe Empfindlichkeit gegen Temperatursehwankungen und
Katalysatorgifte aus.
Für derartige gemischte Katalysatoren kommen insbesondere nicht reduzierbare Oxyde von
Metallen der 2. bis 7. Gruppe des periodischen Systems in Betracht.
Als Beispiel sei das Gemisch Chrollloxyd-Zinkoxyd mit überwiegendem Gehalt an Zinkoxyd, u. zw. auf 1 Molekül Chromoxyd 2 bis 12 oder mehr Moleküle Zinkoxyd, genannt. Ähnlich verhalten sich die Gemische des Zinkoxyds mit Uranoxyd, Val1adil1oxyd, Wolframoxyd, ferner die Gemische Magnesiumoxyd-Molybdänoxyd, Ceroxyd-Manganoxyd, Cadmiumoxyd-Chromsäure, z. B. 7 Teile Cadmiumoxyd auf 1 Teil Chromsäure, Zinkoxyd-Manganoxyd-Chromsäure, z. B. im Verhältnis 6 : 2 : 1 usw.
Ausserdem können diesen Gemischen noch weitere Bestandteile, z. B. Metalle, hinzugefügt werden.
Die Darstellung derartiger gemischter Kontaktmassen kann durch inniges Zusammenmischen der Bestandteile, durch gemeinsame Fällung aus Lösungen, Zusammenschmelzen geeigneter Salze oder in sonstiger Weise erfolgen, ferner können auch Träger veiwendet werden.
Zweckmässig wird dafür gesorgt, dass Eisen und Nickel in den Kontaktmassen nicht enthalten sind oder höchstens in relativ geringen Mengen, dass auch die Gase keine flüchtigen Eisen-oder Nickelverbindungen mit sich führen und auch die Apparate nicht zu einer Verunreigniung der Kontakte durch Eisen Anlass geben, beispielsweise indem man sie aus anderen Metallen herstellt oder damit überzieht.
Die Verwendung der Kontaktmassen kann bei Temperaturen zwischen etwa 200-6000 erfolgen ; die Drucke liegen zweckmässig oberhalb 50 Atm. Die gebildeten Produkte, die je nach Umständen aus praktisch reinem Methylalkohol oder aus Gemischen von Methylalkohol mit mehr oder weniger grossen Mengen von öligen wasserunlöslichen sauerstoffhaltigen Produkten bestehen, werden aus dem gas-bzw. dampfförmigen Reaktionsprodukt am besten durch Kühlung ohne Aufhebung des Druckes abgeschieden und die restlichen Gase sodann nach Ergänzung der verbrauchten Gase erneut der katalytischen Behandlung unterworfen. Das Gemisch von Kohlenoxyd oder Kohlendioxyd mit Wasserstoff, das letzteren zweckmässig dem Volumen nach in überwiegender Menge enthält, kann daneben auch Kohlenwasserstoffe, Stickstoff u. dgl. enthalten.
Beispiel : Ein durch Behandlung mit stark wirksamer Absorptionskohle oder Erhitzen mit Kupferspänen oder in sonstiger Weise auf das sorgfältigste von Eisencarbonyl befreites Gasgemisch
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von 30 Teilen Kohlenoxyd, 64 Teilen Wasserstoff, 4 Teilen Stickstoff, 1 Teil Methan, 1 Teil Kohlensäure wird unter einem Druck von 200 Atm. bei 4000 Übel'eine Kontaktmasse geleitet, die durch Mischen von 90 Teilen Zinkoxyd und 10 Teilen Chromsäure in feuchtem Zustande hergestellt und vor dem Gebrauch durch Überleiten des genannten Gasgemisches unter den erwähnten Bedingungen in dem Kontaktofen selbst reduziert wurde. Die austretenden Reaktionsgase scheiden beim Abkühlen unter Druck fast reines Methanol in einer Ausbeute von einem Zehntel und mehr der übergeleiteten Gasmenge ab.
Mit ähnlichem Erfolge verwendet man statt der obigen Kontaktmasse folgende Mischungen : 85 Teile Zinkoxyd, getränkt mit 15 Teilen Vanadiumnitrat, oder 90 Teile Cadmiumoxyd mit 10 Teilen Chromsäure. Selbst ein Zinkoxyd mit einem Gehalt von 1% Chromsäure stellt noch einen hervorragenden Katalysator dar.
Ähnlich verhalten sich Gemische von Zinkoxyd-Aluminiumoxyd-Chromsäure, ZinkoxydMagnesiumoxyd-Chromsäure oder Zinkoxyd-Caleiumoxyd-Chromsäure, in denen die beiden erstgenannten Oxyde im Verhältnis zur Chromsäure im Überschuss vorhanden sind.