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Haltbarkeit der Werkzeuge als Folge der höheren Arbeitsgeschwindigkeit. Diese naheliegende Befürchtung hat sich überraschenderweise als ganz ungerechtfertigt erwiesen. Im Gegenteil, es hat sich gezeigt, dass die Werkzeuge in den mechanischen Pressen wesentlich weniger beansprucht werden wie in den hydraulischen Pressen, weil der hocherhitzte Metallblock wesentlich kürzere Zeit im Werkzeug verbleibt. Auch die Bedenken gegen die Betriebssicherheit haben sich als grundlos erwiesen.
Abgesehen davon, dass man Presse und Werkzeuge durch den bekannten Einbau von Brechplatten einwandfrei vor Bruch schützen kann, ermöglicht die ausserordentlich rasche und übersichtliche Arbeitsweise unschwer die Vermeidung der Fehler, welche eine Überbeanspruchung (Bruch der Brechplatte) zur Folge haben.
Die bisher schon mit dem neuen Arbeitsverfahren erzielten Ergebnisse haben dessen unzweifelhafte Überlegenheit gegenüber allen bisher bekannten Verfahren erwiesen. Die mechanisch angetriebene Presse beansprucht wesentlich geringere Anlage-, Kraft-, Betriebs-und Bedienungskosten. Bei gleicher Druckleistung lassen sich auf den mechanischen Pressen mindestens die gleichen Blockgewichte verarbeiten wie auf den hydraulischen Pressen. Der Hauptvorteil des neuen Verfahrens besteht in der jeden Fachmann überraschenden Stückzahlleistung, die das Mehr-bis Vielfache der mit hydraulischen Pressen erzielten Leistungen beträgt.
Es ist nicht ein einzelner, sondern eine Reihe günstiger Umstände, welche zu diesem Erfolg führen.
Der Werkblock lässt sich in den stehenden Aufnehmer der mechanischen Presse leichter und mit weniger Zeitaufwand einsetzen, wie in den liegenden Aufnehmer der hydraulischen Presse. Die Steuerung der hydraulischen Presse erfordert eine besondere und geschulte Bedienung, während das Einrücken und Stillsetzen der mechanischen Presse von dem gleichen Arbeiter besorgt werden kann, der den Werkbloek einsetzt. So erfordert die mechanische Presse nur ein Drittel des Bedienungspersonals der hydraulischen Presse. Dazu kommt noch, dass man auf der mechanischen Presse mit einer höheren Pressstempelgeschwin- digkeit arbeiten kann.
Von ausschlaggebender Bedeutung ist ferner der Umstand, dass bei den mechanisch angetriebenen
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Pressrestes k, welch letzterer mit dem Rohr fest verbunden bleibt, zur Bildung des Rohres ausgenutzt.
Um das Rohr aus, dem Werkzeug zu entfernen, setzt man einen Rundmeissel auf die Matrizen- öffnung und gibt mit dem Hammer einige kräftige Schläge darauf. Durch diese einfache Arbeitsweise wird das Rohr von dem Pressrest abgeschert und fällt nach unten, während der Pressrest am Rundmeissel hängen bleibt und mit diesem herausgenommen wird.
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Die für die einzelnen Metalle und Legierungen am besten geeigneten Arbeitstemperaturen sind leicht zu ermitteln. Sie liegen bei Aluminium zwischen 350 und 450 , bei Messinglegierungen zwischen 650 und 800 , bei Kupfer zwischen 800 und 900 .
Der überraschende Erfolg bei der Herstellung von nahtlosen Rohren aus den oben angeführten Metallen und Legierungen führte dazu, das Verfahren auch auf solche Metalle und Legierungen anzuwenden, für welche das Warmspritzverfahren auf der hydraulischen Presse bisher niemals ernsthaft in Erwägung gezogen wurde, nämlich auf Eisen und Stahl und andere, erst bei höheren Temperaturen formbare Metalle und Legierungen. Bei Eisen und Stahl sind die für die Warmformung in Betracht kommenden Arbeitstemperaturen so hoch, dass die Herstellung von Rohren nach dem hier angewendeten Warmspritzverfahren auf hydraulischen Pressen eine völlig unmögliche Aufgabe darstellen würde.
Bei der Herstellung auf mechanischen Pressen verhindert die hohe Bedienungs-und Arbeitsgesehwindigkeit das Einfrieren des Bolzens und die übermässige Beanspruchung der Werkzeuge, so dass sich die Anwendung des neuen Verfahrens auf Eisen und Stahl und andere, erst bei hohen Temperaturen formbare Metalle und Legierungen mit vollem praktischen Erfolg durchführen lässt.
Es hat sich gezeigt, dass die Vorteile, welche die Anwendung der mechanisch angetriebenen Presse auf das Warmpressverfahren von Rohren mit sich brachte, sich auch bei der Herstellung von Stangen, Profilen und Drähten in ungeminderter Weise geltend machten. Nicht nur, dass das ganze Arbeitsverfahren aus den bei dem Rohrpressverfahren angegebenen Gründen wesentlich wirtschaftlicher ist, ermöglicht das neue Verfahren die Herstellung wesentlich dünnerer Drähte mit erheblich geringerem Abfall und die Anwendung solcher Metalle und Legierungen, die auf der hydraulischen Presse praktisch nicht verarbeitet werden können.
Die wesentlich besseren Eigenschaften, welche die aus warmgepresstem Messing hergestellten Bleche und Bänder aufweisen, haben einige Messingwerke veranlasst, das gegossene Messing nicht unmittelbar zu walzen, sondern erst in Form von Bändern auf der hydraulischen Presse vorzupressen. Das Verfahren hat sich aber infolge des sehr hohen Werkzeugverbrauches bei den Druekmessinglegierungen mit 63 bis 66% Kupfer als zu kostspielig erwiesen.
Die wirtschaftliche Überlegenheit, welche bei dem Ersatz der hydraulischen Pressen durch die mechanisch angetriebenen Pressen zutage trat, macht sich auch bei der Herstellung von Bändern nach dem Warmpressverfahren in vollem Umfange geltend. Die Vorteile des neuen Verfahrens haben sich beispielsweise bei 63er Messing für Zieh- und Drückzwecke als so bedeutend erwiesen, dass sich die Herstellungkosten von Blechen und Bändern unter Einschaltung des Warmpressens infolge der Ersparung an Walzarbeit niedriger stellen, wie bei dem bisher üblichen unmittelbaren Auswalzen der gegossenen Platten.
In Fig. 5-8 ist beispielsweise eine Ausführungsform der Presswerkzeuge zur Herstellung von Stangen und Bänderngegeben. Der auf die Warmformtemperatur erhitzte Metallblockh"wirdin die Bohrung der vorgewärmten Pressbüchse d eingesetzt. Durch den Stössel der in Betrieb gesetzten Presse wird der Pressstempel a', welcher durch den Ansatz b'in der Bohrung der Pressbüchse d geführt ist, in Bewegung gesetzt. Zunächst wird der Rohling 71" in der Bohrung der Pressbüchse d zwischen der Stirnfläche des Stempels a'und der Matrize I derart gestaucht, dass er den Hohlraum der Pressbüchse vollständig ausfüllt. Bei weiterem Niedergehen des Pressstempels fliesst das Metall des Rohlings h" durch die Öffnung/" bzw. 1'''der Matrize I und bildet die Stange bzw. den Draht i"bzw. i"', dessen Querschnitt dem der Matrizenöffnung entspricht.
Nach Beendigung des Pressvorganges verbleibt in der Pressbüchse nur noch der geringe Materialrest k, der nach dem Zurückkehren des Stempels a'in seine Urspiungsstellung in bekannter Weise von der Stange bzw. von dem Draht getrennt und aus der Büchse entfernt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von langgestreckten Werkstücken, wie Rohren, Rund-und Profilstangen, Drähten und Bändern aus erst bei höheren Temperaturen spritzbaren Metallen und Legierungen, wie Kupfer, Aluminium, Zink, Messing, Eisen, Stahl, nach dem Warmspritzverfahren, gekennzeichnet durch die Verwendung einer mechanisch angetriebenen Presse.