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die alle den Zweck haben, den Pilzen oder anderen zerstörenden Parasiten das Leben im damit behan- dellen Holz unmöglich zu machen.
Insbesondere aus Sparsamkeitsgründen hat man versucht, das Steinkohlenteeröl, dem anerkanntermassen die grösste pilztötende Kraft eigen ist, ganz oder teilweise durch andere Teerö ! e wie Holz-
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jedoch mit dem nachteiligen Ergebnis, dass die pilztötende Kraft des Produkts bedeutend vermindert wurde und dass die entstandenen Mischungen sich als wenig stabil erwiesen, da ihre Komponenten sich mehr oder weniger rasch wieder voneinander irennten. Man hat ferner versucht mit Seife, Holzteer nsw. diese Mischung zu emulsionieren, aber solche Stoffe, als Emulsionsmittel verwendet, stellen unwirksame Zusätze dar, weil sie keine nennenswerten holzkonservierenden Eigenschaften haben, wobei ferner die erhaltene Mischung einen unstabilden Charakter hat,
weil während der Imprägnierung stets eine Trennung der Komponenten eintritt, oder aber die Schwierigkeiten der Herstellung sind, z. B. bei Seife, so gross, dass jeder wirtschaftliche Vorteil gegenüber der Verwendung von Steinkohlenteeröl allein ausbleibt.
Die vorliegende Erfindung besteht in der Lösung von Torfteer (nicht Torfteeröl) in Steinkohlenteeröl. Falls man nicht über genügende Mengen von Torf teer verfÜgt oder der Preis für Braunkohlenteer bedeutend geringer ist, kann dieser als Ersatz für Torfteer verwendet werden, jedoch nur bis zu einem Drittel des Volumens des letzteren, damit das Produkt nicht zu leicht entzündlich wird und seine pilztötende Kraft nicht zu erheblich hinter der des mineralischen Teeröls allein zurückbleibt.
Die Erfindung beruht auf der bis jetzt unbekannten Eigenschaft, dass das Öl, welches aus der Vereinigung Steinkohlenteeröls mit Torfteer entsteht-und in dem der Torfteer nicht mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens ausmachen darf, eine pilztötende Wirkung besitzt, welche überraschenderweise derjenigen des als Beziehungseinheit gewählten Kreosots niemals nachsteht, während diese Wirkung für Torfteer allein geringer ist, wenn schon bedeutend grösser als die des Braunkohlenteers.
Ausserdem dringt das auf diese Weise erhaltene Öl leichter in das Holz ein, als Steinkohlenteeröl allein, und die Bestandteile des Torfteers schliessen die Poren des Holzes mit Substanzen, die bei normaler Temperatur fest sind und den zerstörenden Mikroorganismen den Zutritt versperren, sowie den Auswaschungen des Regens wirksam vorbeugen.
Je nach der Qualität, Dichte usw. des verwendeten Steinkohlenteeröls wechselt der Prozentsatz des zu verwendenden Torfteers, jedoch haben sich die besten Versuchsresultate in über einjährigen Versuchen bei Verwendung von Torfteer zu etwa ein Drittel des Gesamtvolumens und bei einer Temperatur von 50-60 C ergeben. Der Ersatz des Torfteers durch Braunkohlenteer bis zu einem Drittel von seinem Volumen ist unschädlich, vermindert jedoch die Leichtigkeit des Eindringens in das Holz, während wenn man ausschliesslich Braunkohlenteer mit Steinkohlenteeröl verwendet, man ein Produkt von weit geringerer pilztötender Kraft erhält.
Wenn man schliesslich von Öl mit metallischen Lösungen verwenden will, so kann man dem aus aus der Vereinigung von Steinkohlenteeröl mit Torfteer erzielten Öl wässerige Chlorzinklösung zusetzen, bis zum vierfachen Volumen des Öls, und man erhält auf diese Weise eine Emulsion von grösserer Stabilität als durch Verwendung von Steinkohlenteeröl allein mit Chlorzinklösung, auch dann, wenn man dieser letzteren Mischung, wie von andern bereits vorgeschlagen, kleine Prozentsätze Pflanzend eer zur Erhöhung ihrer Stabilität zusetzt.
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Wenn man den Torfteer bis zu einem Drittel des Volumens durch Braunkohlenteer ersetzt, so erhält man bei Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens ebenfalls eine Mischung von befriedigender Stabilität, die im grossen und ganzen die Eigenschaften der obigen Mischung behält, während die antiseptische Wirkung nur wenig vermindert ist.
Es wurden vergleichende Versuche hinsichtlich der pilztötenden Kraft von Steinkohlenteeröl, von Torfteer und von einer gemäss der Erfindung aus zwei Teilen Steinkohlenteeröl und einem Teil Torfteer hergestellten Mischung angestellt. Bei Proben im Glas mit Versuchskultur Coniphora cerobella waren zur Vermeidung der Entwicklung also zur Abtötung eines Fragments eines Pilzherdes, das auf dem mit dem betreffenden Öl getränkten Nährboden aufgebracht worden war, durchschnittlich die folgenden Mengen erforderlich :
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<tb> SteiiikoHenteei-61............................................ <SEP> 0'095%
<tb> Torfteer <SEP> 0'20 <SEP> %
<tb> Mischung <SEP> 0'09 <SEP> %
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Bei Versuchen am Holz, das mit bestimmten Mengen des Antiseptikums injiziert und dann in Kollensche Phiolen mit Nährboden und üppiger Kultur des Coniphore cerebella eingebracht wurde, wurden zur Immunisierung des Holzes gegen jeden Angriff die folgenden Durchschnittsmengen verwendet :
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<tb> Steinkohlenteeröl <SEP> ............................................1'15 <SEP> %
<tb> Torfteer <SEP> 2'50 <SEP> %
<tb> Mischung <SEP> 1'15 <SEP> %
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Die Mischung steht also dem Steinkohlenteeröl fast gleich, ist ihm aber augenscheinlich aus wirtschaftlichen Gründen vorzuziehen in Anbetracht des geringeren Preises des Torfteers.
Es wird betont, dass erfindungsgemäss wesentlich und stets notwendig die Verwendung des Torfteers ist, während andere Verfahren nur die Verwendung von hinlänglich reinem Braunkohlenteer unter gewissen Umständen vorsehen, u. zw. zum Zwecke der Erhöhung des Gehalts der Imprägnierungsflüssigkeit an verharzenden Substanzen. Erfindungsgemäss ist die Verwendung des Braunkohlenteers zwar zulässig, aber in einem Mass, welches nie die Hälfte des verwendeten Torfteers übersteigt.
Die Erfindung bezweckt die weitgehende Verwendung des Torfteers zur Bildung eines Öls von hohem antiseptischen Wert ; an der einschlägigen Literatur erwähnt nur Heinzerling den Torfteer auf Seite 178 mit folgenden Worten :"Für die Holzkonservienll1g wird unseres Wissens Torf teer sehr wenig oder gar nicht verwendet."
Bub-Bodmar (S. 899, Nr. 4) schreibt : "Auch eine Mischung von Steinkohlenteeröl mit Holzteer hat die nachteilige Eigenschaft sich nur schwer mit Teeröl zu mischen, so dass diese Verwendung neuerdings aufgegeben wurde."Ganz anders ist demnach das Verhalten des Holzteers als das des Torfteers.
Troschel schreibt in seinem Handbuch dem Braunkohlenteer eine geringe antiseptische Mischung zu, während der Erfinder im Torfteer, von dem jener Autor gar nicht spricht, für sich allein betrachtet in zahlreichen Versuchen eine hohe pilztotende Kraft festgestellt hat. Eine noch höhere, niemals der dem Steinkohlenteeröl für sich allein eigenen unterlegene Kraft wurde jedoch in dem Öl festgestellt, das man durch Lösung von Torfteer in Steinkohlenteeröl erhält, sofern diese Lösung in dem angegebenen Verhältnis hergestellt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Antiseptisches Holzkonservierungsmittel unter Anwendung von Teerblen, dadurch gekenn- zeichnet, dass ein Gemisch von Steinkohlenteeröl und Torfteer verwendet wird.