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Verfahren und Vorrichtung zur Bestrahlung rou Flüssigkeiten wie Milch n. dgl. mit kurzwelligen Strahlen.
Die Behandlung von Flüssigkeiten mit Strahlen von kurzer Wellenlänge ist mehrfach vorgeschlagen worden. Um eine gleichmässige Einwirkung der Strahlen auf die Flüssigkeit zu erreichen, ist es erforderlich. diese letztere in dünne Schichten zu zerlegen. Dies wurde z. B. dadurch erreicht, dass die Flüssigkeit zwischen zwei für die Strahlung mehr oder weniger durchlässigen Glaswänden, wie Platten oder Zylindern, i durchfliessen gelassen und durch das Glas hiedurch bestrahlt wurde. Hiebei geht aber derjenige Strahlung- anteil verloren, der durch das Glas absorbiert wird.
Das im folgenden beschriebene Verfahren und der dazugehörige Apparat gestatten, Flüssigkeiten mit Strahlen von kurzer Wellenlänge zu behandeln, ohne dass ein Teil der Strahlung durch Absorption verloren geht.
Gemäss dem vorliegenden Verfahren wird die Flüssigkeit zunächst zu einer dünnen Schicht geformt und hierauf über eine vielfach durchbrochene Fläche, wie z. B. ein Gitter geleitet. Hiebei fliesst sie nicht nur über die Gitterstäbe ab, sondern infolge der Oberflächenspannung auch über die Durchbrechungen der Fläche, so dass sie eine kontinuierliche Schicht (dünnes Milehhäutehen) bildet, die nicht von Wandungen eingeschlossen ist, sondern frei abfliesst. Auf derart geformte Flüssigkeitsschichten kann nunmehr die Bestrahlung zur Anwendung gebracht werden, ohne dass eine Schwächung durch Absorption eintritt.
Behufs besserer Ausnutzung der Strahlung ist es zweckmässig, dem Gitter die Form eines z. B. zylindrischen Hohlkörpers zu geben und die Strahlenquelle in die Mittelachse des Zylinders zu verlegen.
Der Durchmesser des Hohlkörpers und damit der Abstand der Strahlenquelle von seiner inneren Ober- fläche wird so gewählt, dass eine möglichst kräftige Einwirkung auf die Flüssigkeit gewährleistet ist.
Das Material aus dem die durchbrochene Oberfläche besteht, richtet sich zunächst nach den Eigen- schaften der zu bestrahlenden Flüssigkeit, bei Milch, um deren Bearbeitung es sieh hier in erster Linie handelt, kann Metallblech verwendet werden. Als Strahlenquelle wird beim vorliegenden Verfahren eine elektrische Lichtquelle verwendet, die. reich an ultravioletten Strahlen ist, z. B. eine Lampe analog der Farlan-Mooresehen, nämlich eine Art Geissler-Röhre aus reinem geschmolzenem Bergkristall, die am besten mit Edelgasfüllung und Kondensatorelektroden versehen ist. Der Betrieb der Röhre kann mit hoch-
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Statt dieser Strahlenquelle könnte aber auch z. B. die bekannte Uviollampe dienen.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des zur Durchführung des Verfahrens dienenden
Apparates im Längsschnitt schematisch dargestellt.
Das Gestell 1 trägt mittels der Arme 2 und J einerseits einen birnenförmigen Hohlkörper 4, ander- seits eine, um das Drahtgitter 14 angeordnete Hülse J. Auf der Birne J ist ein trichterförmiger Zufuhr- trog 6 für die Milch angeordnet, die durch Leitung 7 und Hahn 8 in den Apparat eintritt. Der Trog 6 ist durch die Arme 9 und 9'mit einem ringförmigen Teil 10 starr verbunden und ist oben und unten offen ; der Durchmesser der oberen Öffnung ist beträchtlich grösser als der der unteren. Der Ringteil. M umgreift den Hals der Birne 4 und ist dort auf-und abschiebbar. Nahe an seinem oberen Rande ist er aussen mit einem Sehraubengewinde versehen, das mit einem entsprechenden Schraubengewinde an der Innen- fläche einer Mutter 11 in Eingriff steht.
Diese Mutter 11 ist ebenfalls auf den Hals der Birne 4 aufgeschoben und ruht dort auf dem Vorsprung 12 auf, auf dem sie frei drehbar ist. Beim Verdrehen der Mutter 11 wird demnach der Ringteil 10 gehoben bzw. gesenkt und mit ihm der Trog 6 weil er mit dem Ringteil JO durch die Arme 9, 9'fest verbunden ist. Da die untere Öffnung des Troges 6 knapp an die äussere Ober-
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fläche der Birne 4 heranreicht, wird durch das Heben des Troges 6 der Schlitz 13 zwischen dem unteren Rande des Troges und der Wand der Birne vergrössert und durch das Senken verkleinert.
Die Milch gelangt zunächst in den Trog 6, von hier durch den Schlitz 1 : 3 auf die Oberfläche der Birne 4, verteilt sich auf dieser in dünner Schicht und fliesst dann über das Gitter M, die einzelnen Maschen des Gitters mit einer dünnen Flüssigkeitshaut überbrückend. Innerhalb des Gitters 14 ist die Strahlenquelle 15 angeordnet, zu der der elektrische Betriebsstrom durch den hohlen Hals der Birne 4 mittels der Drahtleitungen 18, 18'zutritt. Die behandelte Milch fliesst in den Behälter 16, von dem sie schliesslich durch 17 austritt. Der ungehinderte Luftzutritt zur Flüssigkeit während der Bestrahlung ist in manchen Fällen, wie z. B. bei Milch, infolge von Ozonbildung unerwünscht.
Um den freien Zutritt von Luft zu verhindern, ist in einigem Abstand von der äusseren Mantelfläche des Gitters eine oben und unten offene Hülse 5 angebracht. Durch Eintauchenlassen der Hülse unter die Oberfläche der Milch kann der Luftzutritt von unten abgesperrt werden. Es kann aber auch durch Einleiten eines inerten Gases in den Innenraum der Hülse die Möglichkeit der Bildung von Ozon ausgeschlossen werden. Um die durch das Gitter 14 durchgetretenen Strahlen wirksam auszunutzen, ist es vorteilhaft, die Hülse 5 aus einem Strahlen reflektierenden Material herzustellen oder ihre innere Mantelfläche in an sich bekannter Weise reflektierend zu machen.
Die Wirkung der dargelegten Behandlung ist mannigfaltig, bei Milch wird nebst einer Sterilisierung eine Erhöhung des Vitamingehaltes erreicht.
Wie ersichtlich, gestattet die Erfindung, die Flüssigkeit in beliebig dünner Schicht unter grösstmöglicher Ausnutzung der Strahlungsenergie mittels einer einfachen Vorrichtung zu behandeln.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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dadurch gekennzeichnet, dass die zu einer Schicht geformte Flüssigkeit durch Leiten über eine vielfach durchbrochene Fläche, wie ein Gitter, ein Draht-oder sonstiges Gewebe, zu einzelnen, frei abfliessenden Teilschichten geformt, der Bestrahlung ausgesetzt wird.