-
Einrichtung zur Behandlung von Flüssigkeiten durch Ultraviolettstrahlen
oder andere Strahlungsenergie
Es ist bekannt, Milch und andere flüssige Lebensmittel
durch Ultraviolettbestrahlung zu entkeimen oder in ihrem Vitamin-D-Gehalt anzureichern.
-
Auch die Ultraviolettbestrahlung anderer Flüssigkeiten ist bekannt.
Da Uitraviolettstrahlen bei Milch und anderen Flüssigkeiten nur eine sehr geringe
Eindringtiefe haben, bereitet es große Schwierigkeiten. die Bestrahlung so durchzuführen,
daß wirklich jedes Flüssigkeitsteilchen mindestens kurzzeitig der Einwirkung der
Ultraviolettbestrahlung ausgesetzt wird. Alle bekannten, zur UV-Bestrahlung von
Flüssigkeiten bestimmten Einrichtungen erreichen dieses Ziel nur in einem mehr oder
minder beschränkten Maße, und es sind schon viele Vorschläge gemacht worden, um
dem Ziele einer vollständigen Bestrahlung möglichst nahe zu kommen. Beispielsweise
sind viele Bestrahlungseinrichtungen durch die Literatur bekannt und teilweise auch
ausgeführt worden, hei denen die zu bestrahlende Flüssigkeit in dünner Schicht über
eine geneigte Fläche rieselt and hierbei bestrahlt wird.
-
Die bekannten Vorschläge erstreben hilerbeiteils duroh besondere Ausbildung
und Anordnung der Rieselfläche, teils durch besondere Ausbildung und Anordnung der
Vorrichtung, die der Rieselfläche die Flüssigkeit zuführt - eine so dünne und gleichmäßige
Verteilung der Flüssigkeit, daß die Ultraviolettstrahlen den Flüssigkeitsfllm auf
der Rieselfläche ganz durchdringen können. Es läßt sich aber bei den bekannten Einrichtungen
nur sehr schwer und nur bei genauester Justierung der Einrichtung vermeiden. daß
die Flüssigkeit auf der ganzen
Rieselfläche oder streifenweise mit
größerer Schichtdicke herabrieselt, so daß an diesen Stellen die unteren Flüssigkeitsteilchen
von der Strahlung nicht erreicht werden.
-
So ist auch eine Anordnung beschrieben worden, bei der die M, Milch
im freien Fall bestrahlt wird.
-
Aber auch bei dieser Anordnung bleiben die Tropfen bzw. der Film in
der nach Verlassen der film- bzw. tropfenbildenden Vorrichtung einmal gegebenen
Anordnung. Eine Durchwirbelung der Milch bzw. des Filmes und der Tropfen wird auch
bei dieser Anordnung nicht erreicht, so daß selbst bei laufender Überwachung durch
das Bedienungspersonal immer wieder Teile der Flüssigkeit nicht voll bestrahlt werden.
Es ist ferner versucht worden, eine kombinierte Bestrahlung in Film- und Tropfenform
zu ermöglichen. Hierzu wurden in einem zylindrischen Behälter annähernd zentrisch
die Ultraviolettstrahler angeordnet und koaxial eine Sprühvorrichtung vorgesehen,
die aufwärts an den Strahlern vorbei die Flüssigkeit an die Wand spritzt. Abgesehen
davon, daß der Aufwand für eine derartige Vorrichtung, insbesondere für die Sprühvorrichtung,
verhältnismäßig hoch ist, kann diese Einrichtung keine Lösung des gestellten Problems
darstellen, da einmal die im Raum befindlichen versprühten Flüssigkeitsteile bereits
einen großen Teil der Strahlung absorbieren, so daß der an der Fläche wieder herunterrieselnde
Flüssigkeitsfilm nur unregelmäßig und teilweise bestrahlt wird, andererseits wird
aber auch keine mehrfache Umbildung der Filmformation erreicht, weil unter Umständen
aus der Sprühvorrichtung die Flüssigkeit direkt in einzelnen Strahlen an die Wand
gespritzt wird und in dieser Formation dann herabrieselt.
-
Die Erfindung betrifft ebenfalls eine derartige Einrichtung zum Behandeln
von Flüssigkeiten durch die Einwirkung von Ultraviolettstrahlen oder anderer Strahlungsenergie,
beispielsweise zur Bestrahlung von Milch mit Ultraviolettstrahlen zum Zweclçe der
Vitaminisierung und/oder Entkeimung unter Verwendung einer Rieselfläche, auf der
die Flüssigkeit bestrahlt wird, die in mindestens zwei mit Abstand übereinander
angeordnete Teilflächen unterteilt ist, bei der die oben beschriebenen Nachteile
sicher vermieden werden Erfindungsgemäß sind daher die Teilflächen und gegebenenfalls
die der ersten Teilfläche vorgeschaltete Flüssigkeitszuführungsvorrichtung, beispielsweise
eine Flüssigkeitsaufgaberinne, so ausgebildet und bemessen, daß die Flüssigkeit
von Teilfläche zu Teilfläche und gegebenenfalls von der Flüssigkeitszuführunsgsvorrichtung
auf die ersteTeilfläche tropfenförmig fällt.
-
Es wird somit bei der Einrichtung nach der Erfindung ohne wesentliche
Erhöhung der Anlagekosten gleichzeitig eine Bestrahlung der Milch im dünnen Film,
eine Bestrahlung der M.ilch im freien Fall und eine selbsttätige Durchwirbelung
der Milch ohne Anordnung zusätzlicher Wirbelvorrichtungen lediglich durch die Aufteilung
der Fläche in mehrere Teilflächen und ihre Anordnung in entsprechen dem Abstand
zueinander erreicht. Ferner wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung und Bemessung
die Auflösung des Flüssigkeitsfilmes in Tropfen beim Übergang von einer Rieselfläche
zur anderen erzwungen.
-
Die Wirkungsweise und die Vorteile der Einrichtung nach der Erfindung
werden im einzelnen an einigen Ausführungsbeispielen, die in den Fig. I bis 6 der
Zeichnung schematisch dargestellt sind, näher erläutert.
-
Die Fig. I und 2 zeigen ein einfaches Ausführungsbeispiel im senkrechten
Schnitt und in einer Seitenansicht. Die e zu bestrahlende Flüssigkeit gelangt aus
einer Aufgaberinne I, die an ihrer Unterseite mit einem schmalen Längsschlitz versehen
ist, tropfenförmig in der angegebenen Pfeilrichtung in freiem Fall auf die Rieselfläche
2 und von dieser wiederum in freiem Fall auf die Rieselfläehe 3, von der sie schließlich
in die Auffangrinne4 fällt. Über den Rieselflächen sind mehrere e stabförmige Ultraviolettstrahler
5 angebracht, deren Strahlung auf die Rieselflächen und somit auf die auf den Rieselflächen
rieselnde Flüssigkeit auftrifft. Die Rieselfläche ist also in zwei Teilflächen unterteilt,
und die Milch wird sowohl auf der Teilfläche 2 als auch anschließend ; auf der Teilfläche
3 bestrahlt.
-
Bei einigermaßen sorgfältiger Ausbildung und Aufstellung der Einrichtung
wird schon auf der Teilfläche 2 ein Teil der Flüssigkeit hinreichend bestrahlt;
insbesondere werden diejenigen Flüssigkeitsteilchen des herabrieselnden Flüssigkeitsfilmes
hinreichend bestrahlt, die sich an der Oberfläche des Filmes befinden. Diejenigen
Flüssigkeitsteilchen jedoch, die in dem Flüssigkeitsfilm tiefer liegen, werden von
der Ultraviolettstrahlung wenig oder gar nicht erreicht, bleiben also zunächst noch
unbestrahlt. Wenn eine Flüssigkeit über eine geneigte Fläche rieselt, so findet
hierbei kaum eine Durchmischung der einzelnen Flüssigkeitsteilchen statt, so daß
die in der Flüssigkeitsschicht tiefer liegenden Teilchen bis zum unteren Ende e
der Rieselfläche kaum an die Oberfläche der Flüssigkeitsschicht gelangen. Gerade
dies ist der Grund dafür, daß man bisher danach trachten mußte, die Flüssigkeitsschicht
so dünn wie irgend möglich zu machen und jegliche Streifenbildung zu vermeiden.
-
Bei der Einrichtung g nach der Erfindung ist daher die Rieselfläche
unterteilt, und zwar derart ausgebildet und bemessen, daß die Flüssigkeit von Teilfläche
zu Teilfläche tropfenförmfg in freiem Fall gelangt. Hierdurch wird erreicht, daß
die einzelnen- Flüssigkeitsteilchen am Ende ihres freien Falles durch das Aufprallen
auf die nächste Teilfläche aus ihrer natürlichen Fließordnung gewaltsam herausgebracht
und kräftig durchmischt werden. Die Flüssigkeitsteilchen laufen also auf der nächsten
Teilfläche in einer völlig neuen Ordnung zueinander, und viele Teilchen, die auf
der ersten Teilfläche in der Flüssigkeitschicht unten liefen, laufen nunmehr an
der Oberfläche der Schicht oder doch in deren Nähe. Durch die Unterteilung der Rieselfläche
und den Abstand der einzelnen Rieselflächen voneinander sowie den hierdurch bedingten
zwischengeschalteten tropfenför-
migen freien Fall werden also viel
mehr Flüssigkeitsteilchen der Ultraviolettstrahlung ausgesetzt als bei den bisher
bekannten Einrichtungen. Noch besser wird der Wirkungsgrad, wenn die Rieselfläche
nicht in zwei, sondern in drei oder mehr Teilflächen erfindungsgemäß unterteilt
wird.
-
Eine vorteilllafte Weiterbildung der Erfindung ist in Fig. 3 der
Zeichnung an einem weiteren Ausführungslbeispiel gezeigt. Die Fig. 3 stellt, entsprechend
der Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch die Einrichtung dar. Die Teile 1, 4 und
5 sind die gleichen wie in Fig. I und 2. Statt ebener Teil-Rieselflächen sind jedoch
im vorliegenden Fall gewölbte Rieselflächen vorgesehen. die die Oberfläche e der
Rieselkörper 6. 7, 8 und 9 bilden. Die Rieselkörper haben in zur Zeichnungsebene
senkrechter Richtung eine langgestreckte Form von gleichbleibendem Querschnitt.
Die aus der Aufgaberinne 1 kommende Flüssigkeit trifft auf die Scheitellinie des
Rieselkörpers 6 auf. verteilt sich nach den beiden Seiten des Rieselkörpers und
rieselt auf diesen beiderseitig herab, um sich am unteren Ende des Rieselkörpers
wieder zu vereinigen und dann auf den nächsten Rieselkörper 7 zu fallen. In gleicher
Weise gelangt die Flüssigkeit, wie es die Richtungspfei le anzeigen, über die Rieselkörper
S und 9, bis sie schließlich von der Auffangrinne 4 aufgenommen wird. Die beiderseits
der Rieselkörper angeordneten Ultraviolettstrahler sind wiederum stabförmig ausgebildet,
so daß die Bestrahlung der Rieselflächen ähnlich geschieht wie in Fig. I und 2.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind also erfindungsgemäß die Teil-Rieselflächen
so angeordnet, daß sich die Flüssigkeit von Teilfläche zu Teilfläche in freiem Fall
fortbewegt. Da jedoch die Flüssigkeit bei dem vorliegenden Ausfüh.rungsbeispiel
beim Aufprallen auf die einzelnen Rieselkörper senkrecht zu deren Oberfläche auftrifft,
ist die Prallwirkung noch größer als bei dem Beispiel der Fig. I und 2 und somit
die Durchmischung noch günstiger.
-
Werden, wie es in Fig. 3 gezeigt ist, mehrere Rieseleinrichtungen
nebeneinander aufgestellt und gleichzeitig betrieben, so bestrahlen die zwischen
den einzelnen Rieseleinrichtungen angeordneten Strahler jeweils zwei Rieselflächen
gleichzeitig. Die gesamte Einrichtung kann zweckmäßig noch mit einem strahlungsreflektierenden
Schutzgehäuse 10 umgeben werden.
-
Wie aus der Fig. 3 ersichtlioh, haben die Rieselkörper 6 bis 9 einen
tropfenförmigen Ouerschnitt.
-
An sich kann auch mit einem runden oder anderen Querschnitt der Rieselkörper
der Vorteil erreicht werden, daß die auf den Rieselkörper aufprallende Flüssigkeit
senkrecht zur Oberfläche des Rieselkörpers auftrifft. Bei einem runden Querschnitt
kann es jedoch unter Umständen, namentlich bei größerem Flüssigkeitsdurchsatz in
der Zeiteinheit, vorkommen, daß die zu heiden Seiten des Rieselkörpers herahrieselnde
Flüssigkeit nicht bis zum Tiefstpankt des Rieselkörperquerschnittes herabrieselt,
sondern sich schon vorher von dem Rieselkörper ablöst und dann nicht mehr auf die
Scheitellinie des nächsten Rieselkörpers auffällt. Hierdurch würde die Abfp rallwi
rkung geschwächt werden.
-
Außerdem würde e die Zeitdauer verkürzt werden, während der die Flüssigkeit
auf der Rieselfläche in dünn verteilter Form bestrahlt wird. Durch den tropfenförmigen
Querschnitt des Rieselkörpers wird jedoch erreicht, daß die an dem Körper herabrieselnde
Flüssigkeit an ihm haften bleibt und sich in der erwünschten Weise erst am Tiefstpunkt
des Körpers ablöst. Der Querschnitt braucht hierzu jedoch nicht unbedingt die natürliche
Tropfenform zu haben, sondern es kann die gleiche Wirkung auch mit ähnlich sich
nach unten verjüngenden Querschnittsformen erreicht werden, beispielsweise etwa
mit einem mandelförmigen Querschnitt. Auch kann das untere Ende des Querschnitts
etwas abgerundet sein.
-
Die Einrichtung nach der Erfindung ist nicht auf die in den Fig.
I bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann in mannigfacher
Weise sinngemäß abgewandelt werden. Beispielsweise können bei der Einrichtung nach
Fig. I und 2 die Teil-Rieselflächen eine solche geknickte Form haben, wie es in
Fig. 4 gezeigt ist. Hier hat die Teil-Rieselfläche 11 an der Stelle I2, also an
derjenigen Stelle, auf die die frei fallende Flüssigkeit auftrifft, einen stumpferen
Neigungswinkel zur Lotrichtung als der übrige Teil der Rieselfläche; hierdurch wird
der Aufprall der Flüssigkeit und hiermit ihre Durchmischung ähnlich verstärkt wie
bei der Anordnung nach Fig. 3.
-
Die Durchmischung der Flüssigkeit auf ihrem Wege von Teilfläche zu
Teilfläche kann ferner dadurch erhöht werden, daß zwischen den Teilflächen hierfür
geeignete Du rchinischungsmittel vorgesehen werden. Ein Beispiel hierfür ist in
Fig. 5 gezeigt.
-
Die Teile I, 4. 6 und 7 sind die gleichen wie in Fig. 3. Zwischen
den Rieselkörpern 6 und 7 ist jedoch noch eine Zwischenrinne 13 eingeschaltet, die
die gleiche Ausbildung haben kann wie die Aufgaberinne I. die also in der gleichen
Weise wie jene an ihrem Boden mit einem Schlitz oder mit Löchern zum Durchlaß der
Flüssigkeit versehen ist. Die Durchbrechungen dieser Zwischen rinne sind jedoch
in ihrem Gesamtquerschnitt zweckmäßig größer als die Durchbrechungen der Aufgaberinne
1 - sei es durch größere Weite der einzel neu Durchbrechungeii oder sei es durch
eine größere Anzahl von Löchern -, damit ein Überlaufen der Zwischenrinne vermieden
wird. DieFlüssigkeit fällt von dem Rieselkörper6 in dieZwischenrinne I3, durchmischt
sich beim Aufprall auf die Zwischenrinne, durchmischt sich dann weiter beim Durchlaufen
der Durchbrechung, en der Rinne und durchmischt sich zum dritten Mal beim Aufprallen
auf den Rieselkörper 7.
-
Bei Verwendung von Rieselkörpern nach Art der in Fig. 3 gezeigten
kann mit der Bestrahlung der Flüssigkeit gleichzeitig eine Erhitzung oder Kühlung
der Flüssigkeit erfolgen, je nachdem, wie es für den jeweils vorliegenden Bebandlungszweck
der Flüssigkeit dienlich ist. Die Rieselkörper brauchen hierzu lediglich hohl ausgehildet
und mit
Anschlüssen zur Zuführung eines flüssigen, dampf-oder gasförmigen
Heiz- bzw. Kühlmittels versehen zu werden.
-
Die Einrichtung nach der Erfindung kann noch in einer anderen Richtung
vorteilhaft weitergebildet werden. Bekanntlich müssen in Molkereien und ähnlichen
Betrieben der Lebensmittelindustrie alle mit der Milch bzw. mit der bestrahlten
Flüssigkeit in Berührung kommenden Einrichtungen täglich gründlich gereinigt werden.
Dies ist bei der Einrichtung nach der Erfindung besonders einfach möglich, wenn
die Ultraviolettstrahler an einem Traggestell od. dgl. angebracht werden, das parallel
zu den Rieselflächen waagerecht verschiebbar ist. Die Strahler können dann nach
beendeter Bestrahlung der Flüssigkeit so weit seitlich herausgezogen werden, daß
die Reinigung der Rieselflächen und der sonstigen mit der Flüssigkeit in Berührung
kommenden Teile durchgeführt werden kann, und zwar ohne Behinderung durch die Strahler,
ohneBeschädigungsgefahr für dieStrahler und ohne Gefährdung des Personals durch
spannungsführende Teile. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Strahler hierbei
durch eine Wand hindurch bzw. durch in dieser vorgesehene Offnungen in einen benachbarten
Raum hineingeschoben werden können, der zweckmäßig nicht ohne weiteres für jedermann
zugänglich ist.
-
Ein Ausführungsheispiel einer solchen Ausbildung der Einrichtung
nach der Erfindung ist in Fig. 6 in einer Grundrißskizze andeutungsweise gezeigt.
Die Riese 1- und Bestrahlungsmaittel haben hier die gleiche Ausbildung wie in Fig.
3. Sie sind neben einer Gebäudewand 14 aufgebaut, in der sich für jede senkrechte
Lampenreihe ein Schlitz I5 befindet. Die Lampenfassungen an den beiden Enden der
Strahler sind an je einer der beiden Befestigungsplatten I6 und I7 angebracht, die
mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten Gestelles so miteinander verbunden
und angeordnet sind, daß sie, beispielsweise auf Rollen, in waagerechter Richtung
durch die Wandschlitze 15 hindurch in den benachbarten Gebäude raum hinausgeschoben
werden können. Diese hinausgeschobene Stellung der Lampen ist in der Zeichnung für
einen der senkrechten Lampensätze gezeigt. Die Befestigungsplatten 16 und I7 sind
so ausgebildet, daß sie jeweils genau in die Wandschlitze hineinpassen und diese
ausfüllen. Je nach den örtlichen Verhältnissen kann statt einer Gebäudewand auch
eine andere, beispielsweise frei im Raum aufgestellte, z. B. eiserne Trennwand in
der beschriebenen Weise vorgesehen und ausgebildet werden.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 kann auch so abgewandelt werden,
daß die e Rieselkörper nicht nur in dem gezeichneten Querschnitt, der parallel zur
Zeichnungsebene liegt, einen tropfenförmigen oder ähnlichen Querschnitt haben, sondern
auch in der dazu senkrechten Ebene; die Rieselkörper bilden dann einen Rotationskörper
mit senkrechter Rotationsaohse und tropfenförmigem Querschnitt. Zur Halterung dieser
Rieselkörper können an diesen beispielsweise seitlich schmale senkrechte Tragstege
angebracht sein. Zweckmäßig wird bei solchen Rieselkörpern auch die Aufgaberinne
I der neuen Rieselkörperform angepaßt. Die Strahlungslampen können bei dieser Ausbildung
der Rieselkörper die in Fig. 3 gezeigte längliche Form beibehalten, und sie können
ferner auch in diesem Fall so angebracht werden, daß sie gemäß Fig. 6 oder in einer
anderen Weise zum Zwecke der Reinigung der Anlage oder auch zum Zwecke der Lampenüberholung
aus der Rieseleinrichtung seitlich oder bedarfsweise auch nach oben oder unten herausgerückt
werden können.
-
Als Strahlungsquellen für die Ultraviolettstrahlen sind die bekannten
Quecksilberdampf-Niedlerdtrucklampen besonders geeignet. Bei der Bestrahlung von
Milch und anderen Flüssigkeiten werden diese Lampen vorteilhaft so ausgebildet,
daß ihre strahlungsdurchlässige Hülle aus einem Stoff, beispielsweise einem Sonderglas,
besteht, der zwar die besonders erwünschte Wellenlänge von 2537 Ä durchläßt, aber
Wellenlängen unter 2000 zummindesten die ozonbildende Wellenlänge 1849 Ä, weitgehend
zurückhält. Restliche Spuren von Ozon können dadurch unschädlich gemacht werden,
daß die mit der Flüssigkeit in Berührung kommende Luft einen hohen Feuchtigkeitsgehalt
bei einer Mindesttemperatur. von etwa 30 bis 400 C aufweist.
-
Dies ist durch Zuführen geringer Dampfmengen zur Bestrahlungseinrichtung
leicht zu erreichen.
-
Eine erhöhte Lufttemperatur ist auch unabhängig von dem erhöhten Feuchtigkeitsgehalt
dann vom Vorteil, wenn die Flüssigkeit durch Beheizung der Rieselkörper bei der
Bestrahlung zusätzlich erhitzt wird, beispielsweise zum Zwecke der Entkeimung.
-
Hierdurch kann nicht nur eine Wärmeabgabe von der Flüssii,okeit an
die Umgebung vermieden, sondern sogar eine Erwärmung der Flüssigkeit durch die Luft
erreicht werden.
-
Die Einrichtung nach der Erfindung ist nicht nur für die Ultraviolettbestrahlung
von Milch und anderen Flüssigkeiten von Vorteil, sondern auch für die Bestrahlung
von Flüssigkeiten durch beliebige andere Strahlen. Es ist lediglich erforderlich,
die entsprechlenden Strahluiigsquellen zu verwenden. Beispielsweise kann die Einrichtung
mit Vorteil zum Bestrahlen von Flüssigkeiten mit Infrarotstrahlen, kurzwelligen,
insbesondere gerichteten Hochfrequenzstrahlen oder auch Röntgen-und Gammastrahlen
verwendet werden. Auch besteht ohne weiteres die Möglichkeit, die Einrichtung nach
der Erfindung mit Strahlungsquellen zweier oder mehrerer Strahlenarten gleichzeitig
auszustatten, so daß die Flüssigkeit mit ein und derselben Einrichtung mehreren
Strahlenarten gleichzeitig oder nacheinander ausgesetzt werden kann. Die Strahler
der verschiedenen Strahlenarten können beispielsweise so angebracht werden, daß
jede Teilfläche von zwei oder mehreren Strahlenarten gleichzeitig bestrahlt wird.
Werden beim Betrieb der Einrichtung alle Strahler gleichzeitig eingeschaltet, so
wird entsprechend auch die Flüssigkeit den verschiedenen Strahlenarten gleichzeitig
ausgesetzt. Es ist aber auch möglich, die Flüssigkeit mehrmals über dieRieseltläche
laufen zu lassen
und bei jedem Durchlauf eine andere Strahlenart
einzuschalten. Als Beispiel sei die gleichzeitige Anwendung von Ultraviolettstrahlen
und. Infrarotstrahlen zur Behandlung von Milch und anderen flüssigen Lebensmitteln
genannt, um diese sowohl zu vitaminisieren als auch zu entkeimen.
-
Statt flüssiger Lebensmittel können mit der Einrichtung nach der
Erfindung auch beliebige andere Flüssigkeiten bestrahlt werden, beispielsweise lichtempfindliche
Emulsionen oder sonstige chemische Flüssigkeiten zum Zwecke ihrer Aktivierung.
-
PATENTANSPROCHE : I. Einrichtung zum Behandeln von Flüssigkeiten
durch Ultraviolettstrahlen oder andere Strahlungsenergie, beispielsweise zur Bestrablung
von Milch mit Ultraviolettstrahlen zuan Zwecke der Vitalminisierung und/oder Entkei
mung unteirVerwendung einer Rieselfläche, auf der die Flüssigkeit bestrahlt wird,
die in mindestens zwei mit Abstand übereinander angeordnete Teilflächen unterteilt
ist, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung und Bemessung der Teilflächen und
gegebenenfalls der der ersten Teilfläche vorgeschalteten Flüssigkeitszuführungsvorrichtung,
beispielsweise einer Flüssigkeitsaufgaberinne, daß die Flüssigkeit von Teilfläche
zu Teilfläche und gegebenenfalls von der Flüssigkeitszuführungsvorrichtung auf die
erste Teilfläche tropfenförmig fällt.