<Desc/Clms Page number 1>
Verstärkerschaltung mit komplexen Eingangswiderständen.
Die Erfindung betrifft die willkürlich Beeinflussung des Verlaufs der Verstärkung einer Ver- stärkerschaltung in Abhängigkeit von der Frequenz durch Hinzuschaltung von Impedanzen.
Die Verstärkungskurve in dieser Art zu beeinflussen, ist bereits bekanntgeworden, z. B. bei der Herstellung nicht verzerrender oder entzerrender Verstärker. Um einen Verstärker zur Entzerrung im Fernsprechbetrieb zu benutzen, geht man z. B. so vor, dass man zunächst mit Hilfe eines Resonanzvorübertragers die Verstärkung mit der Frequenz ansteigen lässt. Durch Einschaltung frequenzabhängiger Dämpfungsmittel wird der Frequenzgang so verbessert, dass die Kurve ausserdem noch die gewünschte Form erhält. Durch die Dämpfungsmittel wird die Verstärkung überall erniedrigt. Es können daher nur die Frequenzen zur verzerrungsfreien Übertragung benutzt werden, für die die gewünschte Verstärkungskurve unterhalb der ursprünglichen, nicht verbesserten Verstärkungskurve liegt.
Gemäss der Erfindung wird die imaginäre Komponente des komplexen Eingangswiderstandes der Velstärkerschaltung durch in Reihe mit der Eingangsseite geschaltete Impedanzen für vorgegebene Frequenzen kompensiert, um für diese Frequenz die Verstärkung über diejenige hinaus zu erhöhen, die ohne Anwendung der zugeschalteten Impedanz erreicht wird. Hiedurch unterscheidet sich die Erfindung von der Art, wie die Impedanzen bei den bekannten Entzerrungsmitteln bisher benutzt worden sind, da bei diesen stets nur eine Herabsetzung der Verstärkung eintritt.
Die Erfindung kann z. B. von Vorteil sein, wenn es sieh darum handelt, verschiedene getrennte
EMI1.1
den Bereich der verzerrungsfrei zu übertragenden Frequenzen zu erweitern.
In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele, welche entzerrende Verstärker betreffen, näher erläutert.
In der Fig. 1 ist eine Verstärkerschaltung dargestellt, die aus dem Verstärker v mit dem Resonanz- vorubertrager M besteht. Die imaginäre Komponente des Eingangsscheinwiderstandes der Verstärkerschaltung gemessen an den Klemmen 1, 2 ist in Fig. 2 als Kurve 1 in Abhängigkeit von der Frequenz dargestellt.
Die Reaktanzkomponente des Scheinwiderstandes hat für wachsende Frequenz zunächst induktiven
EMI1.2
Eingang 1, 2 des Verstärkers Impedanzen gelegt, die in Fig. 1 symbolisch bei angedeutet sind.
Betrachtet man zunächst den Fall, dass w eine Kapazität ist, deren Scheinwiderstand nach der Kurve 2 in Fig. 2 verläuft. Bei der Frequenz fi ist die positive Reaktanz des Eingangsscheinwiderstandes dem Betrage nach gleich der negativen Reaktanz des Kondensators M. Der Strom durch die Primärwicklung des Vorübertragers wird daher gegenüber dem Wert, den er ohne die Kapazität erreicht, gewachsen sein, so dass die Verstärkung für diese Frequenz erhöht ist. In geringerem Masse steigt die Ver-
EMI1.3
<Desc/Clms Page number 2>
beispielsweise UJ aus einer Kapazität und einer Spule in Reihe besteht. Der Verlauf des Scheinwiderstandes einer solchen Reihenschaltung ist in der Kurve 4 gezeigt.
Die Vorteile der erfindungsgemässen Verstärkerschaltung gehen aus der Fig. 3 hervor. Hierin zeigt die Kurve 1, wie die Verstärkung s in Abhängigkeit von der Frequenz f ohne Anwendung der Reihenimpedanz verläuft. Kurve 2 stellt den Verlauf der Verstärkung dar, den man zu erhalten wünscht. Mit den bekannten Entzerrungsmitteln wäre es möglich, zwischen den Frequenzen 3 und 4, die den Schnittpunkten der Kurve 1 und 2 entsprechen, eine zusätzliche Dämpfung einzuführen, die derart von der Frequenz abhängig ist, dass die Verstärkung von der Kurve 1 auf die Werte der Kurve 2 herabgedrückt wird. Man wird also etwa einen Verstärkungsverlauf erhalten gemäss der Kurve 3.
Durch die erfindungsgemässe Einschaltung von Impedanzen, z. B. von Kapazität und Induktivität, in Reihe mit dem Eingang des Verstärkers ist es möglich, die Verstärkung in der Umgebung der Fre- quenzen i und/z zu erhöhen, so dass die Verstärkungskurve 4 sich ergibt. Diese Kurve schneidet die Kurve 2 in zwei Punkten, zu denen die Frequenzen t5 und t6 gehören, die ausserhalb des durch f3 und f, begrenzten Frequenzbereiches liegen. Die Entzerrung durch Dämpfungsmittel kann daher jetzt den grösseren Frequenzbereich s-/6 erfassen. Da die Kurve 4 im wesentlichen schon die Form der Kurve 2 hat, kann man unter Umständen sogar eine besondere frequenzabhängige Dämpfung zur genauere Entzerrung ersparen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verstärkerschaltung mit komplexem Eingangswiderstand, dadurch gekennzeichnet, dass die imaginäre Komponente des Eingangswiderstandes durch in Reihe mit der Eingangsseite geschalteten Impedanzen für vorgegebene Frequenzen kompensiert wird, zum Zweck, die Verstärkung für diese Frequenzen zu erhöhen.