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Verstärkersehaltung für Sprechstromverstärker durch Reihenschaltung von Röhrenverstärkern.
Es ist bekannt, dass in Schaltungen für Verstärkerröhren, bei denen die erregende Schwingung auf ein sogenanntes Hilfsnetz oder Gitter übertragen nnd die verstärkte Schwingung im Anodenkreis nutzbar gemacht wird, eine Erhöhung der Verstärkung durch sogenannte Rückkoppelung zwischen Gitter und Anodenkreis erzielt werden kann.
Solche Rückkoppelungsschaltungen sind jedoch bisher nur zwischen Gitter und Anodenkreis einer einzelnen Röhre zur Anwendung gekommen. Dabei hat sich herausgestellt, dass in dem Fall, wo die Zuleitungen zum Gitter und zu der Anode nicht stabile Schwungradkreise enthalten, sondern nur die Eigenschwingungen der benutzten Spulen in Frage kommen, durch die Rückkoppelung nicht nur eine Erhöhung der Verstärkung für eine bestimmte Frequenz, sondern gleichzeitig eine Verschiebung derjenigen Frequenz, für welche die Verstärkung die beste ist, eintritt. Dies kann in manchen Fällen erwünscht sein, insbesondere wo es sich um Sprachverstärkung und die Regulierung'ihrer Klangfarbe handelt ; unter Umständen, z.
B. bei der Verstärkung bestimmter Signaltöne, kann es jedoch vorteilhafter sein, wenn die Intensität der Verstärkung für einen bestimmten bevorzugten Ton durch Rückkoppelung variiert werden kann, ohne dass sich die Lage des Verstärkungsmaximums zu anderen Frequenzen verschiebt.
Die Erfindung gibt nun ein Mittel an, um diese letztere Wirkung zu erreichen. Versuche haben ergeben, dass in Mehrfachschaltungen eine Beeinflussung der Verstärkung ohne gleichzeitige Änderung der Vorzugsfrequenz auch in Fällen, wo keine besonderen Schwungradkreise verwendet werden, dadurch erzielt werden kann, dass man nicht zwischen dem Gitter und der Anode derselben Röhre rückkoppelt, sondern zwischen dem Gitter einer Röhre und der Anode der nächstfolgenden oder einer der weiterhin folgenden Röhren eine Rückkoppelung hervorruft Diese Schaltung hat neben den bereits gekennzeichneten noch den anderen Vorteil, dass viel kleinere Koppelungen kapazitiver oder induktiver Art genügen, um den Effekt hervorzurufen ;
man braucht in der Regel nur kleine gegenseitige Lagen- änderungen an elektrostatisch oder elektromagnetisch wirksamen Teilen der miteinander zu koppelnden Kreise anzubringen, um den Effekt zu erzielen. So hat es sich z. B. gezeigt, dass für kapazitive Rückkoppelung zwischen zwei Röhren bereits Kapazitäten von weniger als i cm elektrostatische Einheiten zu einer wirksamen Rückkoppelung hinreichen.
Als Anwendungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung eine Reihenschaltung von drei Verstärkerröhren dargestellt.
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Legt man z. B. zwischen der Anode A3 der letzten Röhre Ra und dem Gitter Ha der mittleren Röhre R eine Kapazität C an, so tritt eine wesentliche Erhöhung der Verstärkung ein, welche jedoch nicht wie bei der Rückkoppelung zwischen Anode und Gitter ein und derselben Röhre mit einer Verlegung des Verstärkungsmaximums Hand in Hand
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geht, sondern es bleibt hierbei ungefähr dieselbe Frequenz bevorzugt, wie ohne die Rückkoppelung. Wird die Koppelung entsprechend verstärkt, so tritt die bekannte Selbsterregung (Pfeifen) der Schaltung auf. Es genügen im vorliegenden Falle viel kleinere Kapazitäten ( < 10-6 M F) als bei ein und derselben Röhre, um eine wesentliche Erhöhung der Verstärkung hervorzurufen.
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nicht in die Koppelnng einzubeziehen.
Hat man nämlich nahezu bis zur Grenze der Selbsterregung gekoppelt, was den wirksamsten Effekt ermöglicht, so kann durch kleine Änderungen in der Dämpfung der Kreise die Selbsterregung (Pfeifen) herbeigeführt werden.
Solche Beeinflussungen finden besonders leicht von der Erregerseite her statt, wenn sich dort der äussere Widerstand ändert. Es hat sich nun ergeben, dass Koppelungen, die die erste Röhre nicht mit enthalten, weitgehend unempfindlich sind gegen derartige Ver- änderungen.
Daraus, dass bei Koppelungen über eine oder mehrere Röhren hinweg eine Verlegung des Verstärkungsmaximums nicht merklich auftritt, folgt übrigens, dass in Gitterkreisen, die nur für Koppelung mit dem Anodenkreis einer der nächstfolgenden Röhren, nicht der eigenen Röhre, verwendet werden, die Eigenschwingung der Vorspule auch bis auf den Wert der zu bevorzugenden Frequenz selbst herabgedrückt werden kann.
Durch gleichzeitige Anwendung von Rückkoppelungen an derselben Röhre und über eine oder mehrere Röhren hinweg kann in Mehrfachschaltungen die Verstärkung und ihre Klangfarbe leicht auf den günstigsten Wert gebracht werden, indem die eine Art der Rückkoppelung die Verstärkung unter Beeinflussung der bevorzugten Frequenz und die andere Art der Koppelung die Verstärkung im ganzen verändert. Bedingung für die Regelbarkeit der Verstärkung nach den geschilderten Gesichtspunkten ist selbstverständlich, dass nicht von vorneherein Koppelungen im System vorhanden sind, die sich von selbst verändern können oder über die man nicht verfügen kann. Weitgehender induktiver und elektrostatischer Schutz ist daher anzuwenden,
An Stelle der gezeichneten kapazitativen Rückkoppelung kann man auch induktive Koppelung anwenden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verstärkerschaltung für Sprechstromverstärker durch Reihenschaltung von Röhrenverstärkern, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Gitterkreis einer Röhre und dem Anodenkreis einer der folgenden Röhren eine an sich bekannte willkürliche kapazitive oder induktive Rückkoppelung vorgesehen ist, wobei diese Rückkoppelung bei verschiedenen Röhrenpaaren gleichzeitig zur Anwendung kommen kann.