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Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuge.
Es sind bereits Bremseinrichtungen für Schienenfahrzeuge bekannt, bei denen zur Erhöhung der Radadhäsion ein oder mehrere mit Abstand von den Schienen angeordnete Elektromagnete mit Kraftschluss über die Schienen oder dazu parallele besondere Geleise vorgesehen sind. Erfindungsgemäss werden derartige Bremseinrichtungen in der Weise ausgebildet, dass der Druck der durch irgendeinen
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Kraft bei Erhöhung der Radadhäsion, gegebenenfalls von einem bestimmten Adhäsionswerte ab, selbsttätig verstärkt wird. Da bei dieser Anordnung bei zunehmender Radadhäsion auch die Bremskraft wächst, wird eine wesentlich bessere Ausnutzung der Adhäsionssteigerung für die Bremswirkung und
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Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung beispielsweise mehrere Ausführungsformen der neuen Bremseinrichtung in den Fig. 1-5, während die Fig. 6 eine für die neue Bremseinrichtung vorteilhafte Form der Schiene wiedergibt.
Gemäss Fig. 1 tragen die Achsen der Räder 1 des Fahrzeuges einen Längsbalken 2, auf dem mittels einer Feder 6 ein Elektromagnet abgestützt ist, dessen Polschuhe 3 in einem geeigneten Abstand, z. B. von 1 cm von der Schiene 28 gehalten sind. In Reihe mit dem Elektromagneten 4 liegt ein Solenoid 7, dessen verschiebbarer Kern 8 einerseits mit dem Bremskolben 10 und anderseits mittels der Stange 9 mit dem Gestänge des Bremsklotzes 5 verbunden ist.
Bei Strombeschickung wird der Elektromagnet 4 nach der Schiene 28 hingezogen, wodurch auf die Räderachsen ein nach abwärts gerichteter Zug ausgeübt wird, der eine Vergrösserung der Adhäsion zwischen den Rädern 1 und der Schiene 28 hervorruft. Gleichzeitig wird das Solenoid 7 erregt, das die Kraftwirkung des z. B. durch Druckluft bewegten Bremskolbens 10 und damit den Druck des Brems- klotzes' ? auf das Rad 1 entsprechend der Zunahme der Adhäsion verstärkt.
Die Feder 6 kann so bemessen sein, dass sie, ohne zusammengepresst zu werden, eine Druckwirkung aushalten kann, welche der zur Erhöhung der Adhäsion gewöhnlich aufgewendeten magnetischen Anziehung entspricht. Für das ganze Fahrzeug kann diese Adhäsionssteigerung einer Vermehrung des Wagengewichtes um mehrere Tonnen gleich sein. Sobald die vom Elektromagneten 4 hervorgerufene Zugwirkung den der Spannung der Feder 6 entsprechenden Wert übersteigt, werden die Polsrhuhe unter Zusammendrücken der Feder an die Schiene 28 angelegt werden, so dass sie im Gefahrfalle auch als Reibungsbremse benutzt werden können.
Bei der Anordnung nach Fig. 2 ist der Elektromagnet 4 an einem Kolben 11 befestigt, der sich in einem Zylinder 12 verschiebt, der über eine Leitung 13 mit dem Zylinder 14 des an das Bremsgestänge angeschlossenen Kolbens 10 in Verbindung steht. Der Zylinder 14 ist ausserdem über eine Leitung 16, in der ein von Hand bedienbares Regelventil 17 eingebaut ist, an einen Speicherbehälter 15 angeschlossen, in dem Druckluft auf eine Flüssigkeit wirkt. Flüssigkeit befindet sich auch in den Leitungen 16 und 13 und in den Zylindern 14 und 12.
Beim Bremsen wird das Ventil 17 geöffnet und der Elektromagnet 4 mit Strom beschickt, wodurch der Bremsklotz' ? durch die Druckwirkung des Speicherbehälters 15 an das Rad 1 angepresst und der Magnet 4 nach der Schiene 28 hingezogen wird. Sobald die vom Magneten 4 ausgeübte Zugwirkung einen bestimmten Wert übersteigt, der durch die Gegenwirkung der Feder 6 bestimmt ist, verschiebt
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keit im Zylinder 12 über die Leitung 13 nach dem Zylinder 14, wodurch eine zusätzliche Kraftwirkung auf den Kolben 10 ausgeübt und damit eine Verstärkung der Bremswirkung der Klötze hervorgerufen wird. Die Leitung 13 kann auch zwischen dem Ventil 17 und dem Behälter 15 von der Leitung 16 abzweigen.
Gemäss Fig. 3 endet die vom Zylinder 12 abzweigende Leitung 13 nicht wie bei Fig. 2 in dem Zylinder 14 des Bremskolbens 10, sondern in einem besonderen Zylinder 18, in welchem sich ein mit dem Bremsklotzhebel 21 durch ein Gelenk 20 verbundener Kolben 19 bewegt. Wenn der Elektromagnet 4 bei Erregung nach der Schiene 28 zugezogen wird, verschiebt von einem bestimmten Werte der Adhäsionssteigerung ab die aus dem Zylinder 12 durch die Leitung 14 nach dem Zylinder 18 verdrängte Flüssigkeit den Gelenkpunkt 20 des um den Zapfen 20 drehbaren Hebels 21 und ruft dadurch eine Vergrösserung der Druckwirkung des Bremsklotzes 5 auf das Rad 1 hervor.
Bei der Anordnung nach Fig. 4 kann die in dem Zylinder 12 enthaltene Flüssigkeit, welche von dem Elektromagneten 4 durch den Kolben 11 ähnlich wie bei Fig. 2 und 3 zur Einwirkung auf den Bremskolben gebracht werden kann, über eine Leitung 22 und ein Ventil 23 nach einem nach der Aussenluft offenen Behälter 29 gefördert werden, wenn man die Polschuhe 3 vollständig auf die Schiene zwecks zusätzlicher Reibungsbremsung herabsenken will. Für gewöhnlich wird das Ventil 23 durch eine Feder geeigneter Spannung geschlossen gehalten und seine Öffnung erfolgt mittels eines Solenoids 24, das bei Erregung durch seinen Kern 25 das Ventil von seinem Sitz abhebt und dadurch die Leitung 22 mit dem Behälter 29 verbindet.
Zur Rückführung des Elektromagneten 4 in die Ausgangsstellung dient die Rückholfeder 26, welche durch gleichzeitiges Wiederanheben des Kolbens 11 auch die Rücksaugung der Flüssigkeit in den Zylinder 12 veranlasst.
Die Anordnung nach Fig. 5 unterscheidet sich von der Fig. 4 dadurch, dass der Behälter 29 eine unter Druck stehende Flüssigkeit enthält. Bei der Öffnung des Ventils 23 können hier die Polschuhe 3 des Elektromagneten 4 gegen die Schiene gezogen und gleichzeitig eine von dem Druck im Behälter 29 abhängige Erhöhung der Adhäsionswirkung aufrechterhalten werden.
Um mit einer beschränkten Zahl von Elektromagneten auszukommen und z. B. mit einem einzigen Elektromagneten einen grossen magnetischen Kraftfluss erzielen zu können, kann der Querschnitt der Schiene 28 in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise durch zusätzliche Teile 27 aus magnetisierbarem
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verbreitern,
PATENT-ANSPRÜCHE :
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Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuge, bei denen zur Erhöhung der Radadhäsion ein oder mehrere mit Abstand von den Schienen angeordnete Elektromagnete mit Kraftschluss über die Schienen oder dazu parallele besondere Geleise vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck der durch irgendeinen Antrieb bewegten Bremsklötze (5) auf die Räder (1) durch eine von der Wirkung der Elektromagnete (3, 4) abhängige Kraft bei Erhöhung der Radadhäsion, gegebenenfalls von einem bestimmten Adhäsionswerte ab, selbsttätig verstärkt wird (Fig. 1, 2 und 3).