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Österreichische PATENTSCHRIFT Nun 10979. FREDERICK SEDGWICK iN CHICAGO (V. ST. A.).
Chiffrier-Schreibmaschine.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Gelleimschrift-Schreibmaschine, mittelst welcher irgend ein Schriftstück selbsttätig in ChiSreschrift gesetzt wird, die nur mittelst einer gleichen Maschine und durch die Person, weiche den Schlüssel besitzt, in gewöhnliche Schrift übersetzt werden kann.
Bei den bekannten Maschinen dieser Art wird das Typenrad aus seiner normalen Stellung in der Schreibmaschine so verstellt, dass beim Anschlag der Tasten nicht die gleichnamigen, sondern davon verschiedene Typen in stets gleicher Reihenfolge zum Druck gebracht werden, es wiederholt sich daher ein Wort in dem gleichen Schriftstück in denselben Chiffren und dadurch ist ein Mittel gegeben, uni die Auffindung des Schlüssels verhältnismässig leicht zu machen.
Diesen Übelstand vermeidet die Maschine gemäss vorliegender Erfindung mittelst einer Vorrichtung, die eine nahezu unbeschränkte Anzahl von Permutationen gestattet, indem durch das Niederdrücken der Tasten eine selbsttätige Verstellung des Typenrades bei jeder der angeschlagenen Tasten oder nach einer gewissen Anzahl derselben bewirkt wird. Eine Wiederholung derselben ('lhiffren für dasselbe Wort ist daher praktisch ausgeschlossen und dadurch die Auffindung des Schlüssels bedeutend erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht.
Hei den bekannten Maschinen gibt es ferner kein anderes : Mittel, die Cbiffreschrift fortlaufend, d. h. ohne Zwischenräume oder Spation zwischen den die Worte bezeichnenden
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zeichneten Taste, für die beim Übersetzen die Spatientaste gebraucht wird, andernfalls würde die Übersetzung ebenfalls ohne Spatien zwischen den Werten erscheinen, was natürlich das Lesen derselben ungempin erschweren müsste. In beiden Fällen, ob die Chiffreschrift mit oder ohne Zwischenräume geschrieben wird, ist es verhältnismässig leicht, Worte, die sich in den Chiffren wiederholen und mit deren Hilfe den Schlüssel der Chiffre aufzufinden.
Die selbsttätige Verstellung des Typenrades, welche beim Anschlag der Tasten der vorliegenden Maschine bewirkt wird, ermöglicht das Schreiben der Chiffreschrift ohne Wortspatien und die Übersetzung mit solchen Spatien, ohne dass dabei ein Mittel zur Auffindung des Schlüssels gegeben wird, da sich der in der Chiffreschrift die Spatien bezeichnende Buchstabe stets ändert bezw. die Spatie in der Chiffreschrift- keine Trennung der Worte bezeichnet.
Eine weitere Vermehrung der Permutationen in der gegenseitigen Einstellung der Typen und der Tasten wird in einer abgeänderten Form dieser Maschine ferner dadurch erreicht, dass das Schaltrad, durch welches die selbsttätige Verstellung bewirkt wird, mittelst einer Umschaltvorrichtung beliebig nach einer oder der anderen Richtung fortgeschaltet werden kann, wobei ausserdem der Vorteil erreicht wird, dass man zum Übersetzen der Chiffreschrift kein besonderes Typenrad einzusetzen braucht.
In den beliegenden Zeichnungen ist Fig. 1 ein Grundriss der Maschine ; Fig. 2 ein Grundriss der das Typenrad mit dem Mechanismus zur Verstellung der Typen in Beziehung zu den Tasten zeigt ; Fig. 3 ein Vertikalschnitt nach Linie 3-- der Fig. 2 in der Pfeilrichtung gesehen und in grösserem Massstabe; Fig. 4 ein Vertikalschnitt der Maschine nach Linif-- der Fig. I : Fig. f) der Grundriss eines Teiles der Schaltvorrichtung : Fig. (i
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Rädern, Scheiben oder Segmenten angebracht sind, und in den Zeichnungen ist deren An- wendùng beispielsweise auf die"Hammond-Maschine"gezeigt.
Der Rahmen 1 der Maschine, wie gebräuchlich auf einer Fussplatte 2 angebracht, trägt eine Anzahl von mit Tasten 4 versehenen Hebeln 5, die radial angeordnet sind und in Verbindung mit der gebräuchlichen Sperrädervorrichtung zur Bewegung der Papierrolle 48
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Über den Tastenhebeln 4 (Fig. 4) sind in passender Entfernung voneinander und in fester Verbindung mit der Fussplatte 2 die ringförmigen Scheiben 27 und 271 angeordnet. Öffnungen in den Kreuzungen der radialen Speichen dieser Scheiben dienen als Führungen für die vertikale Welle 6. Die Kränze der Scheiben sind mit Löchern versehen, in denen die auf den Tastenhebeln 3 aufsitzenden Stifte 28 geführt sind. und um letztere sind zwischen den beiden Scheiben Spiralfedern 29 gelegt, welche die Stifte und die Tastenhebel nach unten halten.
Oben an jedem dieser Stifte sind, radial gegen die Welle 6 gerichtete Arme 30 angebracht (der Deutlichkeit halber sind nur in Fig. l alle diese Arme gezeigt, während in Fig. 2 nur drei und in Fig. 3 und 4 nur einer dieser Arme dargestellt ist), die in Führungsschlitzen des an dem Ring 27 angebrachten Segmentes 31 spielen.
Zwischen die Arme 30 greift ein Anhaltstift 34 des auf der Welle 6 lose angebrachten Schaltrades'S'9 (Fig. 5) oder 33 (Fig. 9) ein, über dem ein Zahnrad 10 sitzt, dessen Nabe 20 durch Feder und Nute mit der Welle 6 verbunden ist und auf letzterer durch eine Schraubenmutter 19 festgehalten wird ; an der Nabe 20 ist ein Arm 21 angebracht. dessen äusseres Ende in nachstehend beschriebener Weise mit dem Sperrhaken 23 (Fig. 6) des an dem Ring. 37 mit Schrauben 25 (Fig. 2) befestigten federnden Bügels in Eingriff steht ;
letzterer ist durch eine Stange 26 mit dem Hebel 57 verbunden, welcher von sämtlichen Tastenhebeln betätigt wird und mit dem Hammerhebel 5 in zwangsläufiger
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gegeneinander kann nach Lösung der die Nabe 14 auf der Achse 13 festhaltenden Mutter- beliebig verändert werden. Die Kenntnis dieser Einstellung bildet den Schlüssel für die selbsttätige Übertragung der Chiffreschrift in gewöhnliche Schrift.
Die Welle 6 ist auf einer unter der Fussplatte 2 befestigten Stange gelagert und zwischen dieser und der Fuss'platte mit einem Zahnkolhen 7 versehen, der in die Getriebe 8 eines durch eine Feder 9 getriebenen Uhrwerkes eingreift. Beim Anschlagen einer Letterntaste wird'der Bügel 24 durch den Hebel 57 und die Stange 26 aufwärts gedrückt (punktierte Linien Fig. 6), dadurch der Ansatz 53 des Ankers 51 bezw.
der Ansatz 22 des Armes 21 ans dem Sperrhaken 23 ausgelöst und der Arm 21 freigegeben, welcher sich nun mit dem Schaltrad unter der Wirkung des Uhrwerkes auf die Welle 6 dreht, bis das Schaltrad (59 oder 33) durch den Angriff des Stiftes 34 an dem der angeschlagenen Taste entsprechenden Arm 30 aufgehalten wird, wobei die an dem Schaltrad angebrachte Feder 35 ein Zurückprallen des Armes verhindert (Fig. 3 und 4). Beim weiteren Niederdrücken der Taste erfolgt nun der Druck der Type auf dem ebenfalls in Ruhestellung gekommenen Typenrad. Sobald die Taste nachgelassen wird, federt der Bügel 24 in seine Anfangsstellung zurück und das Schaltrad vollendet mit dem Typenrad eine volle Umdrehung, bis ersteres wieder durch den Sperrhaken 23 angehalten wird.
Nach Fig. 5 ist das Schaltrad 59 unter dem Arm 21 angebracht, und im Eingriff mit den Zähnen 50 dieses Schaltrades stehen die Zähne 55 und 56, eines an dem Arm 21 drehbar befestigten Ankers 51, der nahe bei seinem Drehpunkt mit einem Ansatze 53 versehen ist, welcher im Eingriff mit dem Haken 23 des Bügels 24 steht, der Zahn 56 des einen Ankerarmes wird durch eine an dem Arm 21 angebrachte Feder 54 in Eingriff mit den Zähnen 50 des Schaltrades gebracht, sobald der andere Ankerzahn 55 bezw. der Anhalt 53 beim Anheben des Bügel--24, also bei jedem Tastenschlag, ausgelöst wird und dabei wird das Schaltrad um einen Zahn und gleichzeitig das Typenrad um eine Type vorgeschoben.
Die in Fig. 2, 4 und 9 gezeigte abgeänderte Bauart besteht in einem unter dem
Arm 21 auf der Welle 6 sitzenden Schaltrad 33, dessen Zähne 38 so geformt sind. dass
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sie auf den Umfang der auf einem rechtwinkligen Abzug do-s Armes 21 auf einem Zapfen 36' drehbar angeordneten Scheibe 37 genau passen, so dass die Scheibe das Rad 33 mitnimmt, wenn sich der Arm 21 dreht.
Am äusseren Ende des Armes i1 ist. der Anhalt 22 angebracht, der an den Sperrhaken 23 des Bügels 24 ansteht, und nach dessen Auslösung beim Heben des Bügels durch den Anschlag einer Taste dreht sich das Schaltrad 33, bis es, ebenso wie oben für das Sperrad 59 beschrieben, durch den der angeschlagenen Taste entsprechenden Arm 30 mittels des Anhaltsstiftes-M aufgehalten wird. Eine an dem Hemmrad angebrachte leichte Feder 85 geht dabei über den Arm 30 weg und fällt hinter demselben ein, so dass ein Zurückprallen des Hemmrades verhindert wird.
Der Weg des Anhaltsstiftos 34 zwischen den beiden äusseren Armen 30 beträgt 120U und ist gleich dem Umfang des Typenrades ; die Übersetzung der Getriebe 10, 11 ist so gewählt, dass die volle Drehung des Schaltrades eine volle Drehung des Typenrades bewirkt
Die Scheibe 37 (Fig. 9) ist an einer Stelle ihres Umfanges ausgeschnitten und mit einem Zahn 39 versehen, der zum Eingriff in die Einschnitte 40 der Zähne 88 dient.
Das mit der Scheibe 37 fest verbundene Sternrad 41 hat in gleicher Entfernung von einander drei Arme 48, 49,. " ; 0, von denen einer nach Belieben in Eingriff mit einem der Anhalts- stifte 47 oder 46 der Arme 45 bezw. 44 des Ankers 43 gebracht werden kann : letzterer ist durch eine Schraube 42 drehbar an den Ring 27 (Fig. 2) befestigt.
Bei der von rechts nach links erfolgenden Drehung des Sperrades 33 wird der mit den Anhaltsstiften 46 oder 47 des Ankers in Eingriff stehende Arm des Sternrades zurück- gedrückt, wenn das Schaltrad seine Drehung mit dem Arm 21 vollendet hat, so kommt der nächste Arm des Sternrades in Eingriff mit dem betreffenden Stift und dreht dadurch die Scheibe 37 um 1200 ;
steht also der Arm 48 hei einem Tastenanschlag in der in
Fig. 9 gezeigten Stellung, so kommt nach einer Umdrehung des Armes 21 der Arm 5 {) des Sternrades" in Angriff mit dem Stift 46 und die Scheibe 37 dreht sich so. dass der
Zahn 39 nach oben steht : beim nächsten Tastenanschlag erfolgt wieder eine Drehung des letzteren um 1200 und erst beim dritten Anschlag greift der Zahn 39 in einen Zahn- einschnitt 40 ein und schaltet das Schaltrad um einen Zahn und damit das Typenrad um eine Type vorwärts ;
ist dagegen einer der Arme ducs'Sternrades in Eingriff mit dem Stift 47 des Ankers 43 gestellt, so erfolgt ebenso bei jedem dritten Tastenanschlag eine Verstellung des Schalt-und des Typenrades um einen Zahn bezw. um eine Type rückwärts. Bei Anordnung einer Dreizahn-, anstatt der Einzahnscheibe, würde eine Verstellung bei jedem Tastenanschlag erfolgen : die beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Anordnung ist jedoch vorzuziehen.
Es wird durch diese Anordnung nicht allein eine bedeutende Vermehrung der möglichen Permutationen in der selbsttätigen Versteifung des Typenrades gegenüber den Tasten erreicht, sondern auch der Vorteil, dass zum tbersetzen der Chiffreschrift nur eine einfache Umstellung des Ankers 43 erforderlich ist ; dasselbe Typenrad dient hierbei sowohl zum Schreiben, als zum Übersetzen der Chiffreschrift und dasselbe braucht nur dem Schlüssel entsprechend eingestellt zu werden, während bei der in Fig. gezeigten Schaltvorrichtung, ehenso wie bei bekannten früheren Maschinen, zum Übersetzen ein Typenrad eingesetzt werden muss, auf dem die Typen in umgekehrter Reihenfolge von der auf dem zum Schreiben der Chiffreschrift bentitzten Typenrad angebracht sind.
Bei letzterer Einrichtung besteht der Schlüssel in der Mittbeilung, um wie viele Typen das Typenrad von seiner Normalstellung d. h. der Stellung, die es beim Schreiben gewöhnlicher Schrift einnimmt, nach rechts oder links zu verstellen ist und der Übersetzer muss sodann ein Typenrad mit umgekehrter Reihenfolge der Typen, um ebensoviel Typen in der entgengesetzten Richtung verstellt, einsetzen.
Die in Fig. 9 dargestellte Einrichtung des Schaltrades erspart, wie gesagt, eine Auswechslung des Typenrades, dagegen muss der Schlüssel ausser der Angabe der Anfangsstellung des Typenrades auch Aufschluss geben über die Anfangsstellung der Arme des Sternrades, die zu dem Zwecke durch verschiedene Farben bezeichnet sind, ebenso muss angegeben werden, welcher Arm des Ankers 43 mit dem betreffenden Arm des Sternrades einzustellen ist.
Die in Fig. 10 gezeigte Anordnung der Typen auf dem Typenrad mit einem Spatium. das der Spatiumtastc der Tastatur in Fig. 11 entspricht, bezweckt eine weitere Vermehrung der möglichen Verstellungen des Typenrades gegenüber der Tastatur und ermöglicht zugleich das Schreiben der Chiffren oder Spatien zwischen den Worten oder mit anderen Worten, ohne dass die Spatien die Trennung der Worte in der Chiffreschrift aneigen, während in der Übersetzung eine Trennung der Worte durch Spatien erzielt wird. Wollte demnach jemand versuchen, Worte aus den in der Chiffreschrift getrennten Buch- staben abzuleiten, um daraus den Schlüssel zu finden, so müsste ein solcher Versuch
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