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Die Erfindung betrifft einen Formstein mit wenigstens einem horizontalen und einem vertikalen Schenkel, insbesondere für eine Amphibienleiteinrichtung.
Amphibienleiteinrichtungen werden langs von Strassenrandern erstellt, um Amphibien und dergleichen Kleingetier zu einer quer zur Strassenlängsrichtung verlaufenden
Tunnelröhre zu leiten und ihnen somit eine sichere"Unterquerung"der Strasse zu ermöglichen. Diese Leit-bzw. Schutzeinrichtungen dienen aber auch zur Sicherung des
Strassenverkehrs, da tote Tiere, insbesondere zu Hunderten überfahrene Kroten fur Autofahrer ein erhebliches Gefahrenpotential darstellen.
Aus der DE-GM 86 03 094 sind bereits Formsteine der eingangs genannten Art bekannt, mit denen im Bereich der bekannten Amphibien-Wanderwege, und zwar langs der Strassenrander, Amphibien-Leiteinrichtungen erstellt werden, bei denen die vertikal verlaufenden Schenkel aufgrund ihres Uberstandes am freien Ende eine Gewahr dafür bieten, dass die Kroten oddeFgltMbdie Leiteinrichtung nicht uberwinden vermogen.
Die bekannten Formsteine werden am Strassenrand Stimflache an Stirnflache in Reihe gesetzt, wobei darauf zu achten ist, dass die Steine moglichst lückenlos aneinander grenzen, um einen sicheren Leit-und Schutzweg zu gewahrleisten. Aber selbst bei sorgfaltigster Verlegung der Steine besteht das Problem, dass sich in den Fugen Pflanzen
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ansiedeln und einen so stabilen Bewuchs bilden, dass dieser für Kröten und andere
Kleintieren als Kletterhilfe beim Überklettern der Leiteinrichtung dienen kann.
Der
Bewuchs kann ausserdem dazu führen, dass die Steine auseinandergedrückt werden bzw. dass das Steinmaterial an den betreffenden Stirnflächen poros wird und zerfallt und in beiden Fällen grosserer Lücken entstehen, durch die (kleine) Kröten auch ohne zu klettern direkt auf die Strasse gelangen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Formstein für eine Amphibien-
Leiteinrichtung zu schaffen, mit dem die genannten Nachteile vermieden werden können.
Eine Losung dieser Aufgabe besteht in der Bereitstellung eines Formsteins der eingangs genannten Art, bei dem an den beiden Stirnflächen des Formsteins jeweils eine Nut ausgebildet ist, die in etwa dem Verlauf der Schenkel folgt und die nach dem Verlegen des Formsteins verfüllt werden kann Der erfindungsgemässe Formstein hat den Vorteil, dass zwei benachbarte Formsteine derart aneinandergelegt werden können, dass die Nuten der aneinandergrenzenden Stimflachen deckungsgleich aufeinander zu liegen kommen und auf diese Weise eine durchgehenden Röhre bilden. Diese Rohre kann anschliessend mit Mörtel, Silikon oder ahnlichem ausgepresst werden, so dass eine durchgehende Haftnaht entsteht, die zum einen die beiden benachbarten Steine aneinander festlegt und zum anderen jegliches Hindurchwachsen von Pflanzen unterbindet.
Eine Amphibien-Leiteinrichtung, die mit den erfindungsgemassen Formsteinen errichtet ist, benotigt nur wenig Pflege und keine besonderen Instandhaltungsmassnahmen und stellt dennoch eine dauerhaft sichere Schutzbarriere und Leitbahn dar
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In einer bevorzugten Variante des erfindungsgemässen Formsteins ist der vertikale
Schenkel relativ zu dem horizontalen Schenkel so abgebogen ist, dass die beiden
Schenkel einen etwa U-bzw. V-formigen Querschnitt aufweisen.
Das hat zur Folge, dass der zwischen den Schenkeln eingeschlossene Kanal nach oben hin soweit abgedeckt wird, dass Schmutz, Steine uh-dergletchen-Materialien nicht so ohne weiteres hineinfallen konnen und unter Umstanden den Eingang zur Unterquerung verstopfen oder den Kroten als Steighilfe zum Uberklettern der Leiteinrichtung dienen.
Die freie, vordere Kante des abgebogenen vertikalen Schenkels sollte relativ zur freien, vorderen Kante des horizontalen Schenkels etwas zurückstehen, um zu vermeiden, dass, beispielsweise im Fall von Regen oder Tauschnee ; das von der Vorderkante des vertikalen Schenkels abtropfende Wasser das an die Vorderkante des horizontalen
Schenkels anschliessende Erdreich ausspult.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Innenfläche des horizontalen Schenkels nach aussen hin abwarts geneigt ist. Dadurch ist es moglich, dass sich etwa absetzende Grobteile mit dem nachten Regenfall wieder abgespult werden können In einer bevorzugten Variante ist vorgesehen, dass ein zweiter horizontaler Schenkel ausgebildet ist, so dass der Formstein einen etwa T-förmigen Querschnitt aufweist Durch die T-Form erhalt der Stein eine erhohte Lagestabilitat.
Der zweite horizontale Schenkel, der sich in Richtung der Strasse erstreckt, hat daruberhinaus eine Rinnsteinfunktion und leitet das Regen- oder Tauwasser der Strasse ab Um eine besonders gute Wasserableitung zu gewahrleisten, sollte die Oberflache des zweiten horizontalen Schenkels nach aussen hin aufwarts geneigt sein Damit wird die Gefahr einer Überschwemmung der Strasse bei besonders starken Regenfallen oder
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Schneeschmelzen verhindert und damit ebenso eine Überschwemmung des Amphibien-
Leitweges.
Um die Überschwemmungsgefahr noch weiter zu verringern, können in dem zweiten horizontalen Schenkel eine oder mehrere vertikale Durchgangsbohrungen ausgebildet sein, die das Wasser direkt in das Erdreich leiten.
Die Lochbohrungen sind vorzugsweise nahe der Ansatzstelle des vertikalen Schenkels ausgebildet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausfuhrungsbeispielen naher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 : die perspektivische Darstellung eines erfindungsgemassen Formsteins im
Querschnitt,
Fig. 2 : die perspektivische Darstellung einer Variante des erfindungsgemassen Formsteins im Querschnitt, Fig. 3 :
die perspektivische Darstellung einer zweiten Variante des erfindungsgemässen
Formsteins im Querschnitt, und Fig. 4 die perspektivische Darstellung eines Ausschnitts einer erfindungsgemass erstellten Amphibien-Leiteinrichtung Der in Fig. 1 dargestellte, üblicherweise als 5-Meter-Betonfertigteil gefertigte Formstein l hat im Querschnitt die Form eines "L" und wird mit seinem einen horizontalen Schenkel 2 parallel zur Strassenoberflache langs der Strassenrander verlegt Dadurch kommt der zweite vertikale Schenkel 3 senkrecht zur Strassenoberflache zu liegen. An den beiden Stirnseiten 4, 5 des Formsteins 1 ist jeweils eine rinnenförmige Nut 6 ausgebildet, die etwa entlang der Mittellinie der beiden Schenkelanschnitte
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verlauft.
Beim Aneinanderreihen der Formsteine 1 zu einer Amphibien-Leiteinrichtung kommen-wie in Fig 4 dargestellt - die beiden Nuten 6, 6'der aneinandergrenzenden
Stirnflache 4, 5' zweier benachbarter Formsteine 1, l'so aufeinander zu liegen, dass eine nahezu geschlossene Röhre 7 entsteht, die sich von der freien Vorderkante 8, 8'der vertikalen Schenkel 3, 3'bis zur freien Vorderkante 9, 9' der horizontalen Schenkel 2,2' durchgangig erstreckt.
Diese Rohre 7 kann mit Mortel, Kunststoff o. a. verfullt werden, wodurch eine geschlossene Verbindungsnaht zwischen den betreffenden beiden Steinen entsteht. Diese Naht halt die Steine aneinander fest und verhindert, dass Pflanzen, Pilze oder Tier in den Zwischenraum ein-bzw. hindurchdringen.
Fig. 2 zeigt eine Variante des erfindungsgemssen Formsteis 1, bei der der vertikale Schenkel 3 relativ zum horizontalen Schenkel 2 so abgebogen ist, dass im Prinzip der Querschnitt eines"U"bzw."V oder einer Kehlrinne entsteht. Ein besonderes Konstruktionsmerkmal dieser Variante des Formsteins 1 besteht ausserdem darin, dass der vertikale Schenkel 3,von der Stosskante 10 der Schenkel 2,3 ausgehend. nicht unmittelbar
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Rundung 11 übergeht. Damit wird vermieden, dass sich im Zwickel zwischen dem horizontalen Schenkel 2 und dem vertikalen Schenkel 3 Steine ulw. dergleieh leicht verfangen können.
Die Vorderkante 8 des den horizontalen Schenkel 2 uberkragenden Schenkels 3 steht relativ zur freien Vorderkante 9 des horizontalen Schenkels 2 zuruck Die Innenflache 12 des horizontalen Schenkels 2 ist nach aussen hin geneigt.
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Fig. 3 zeigt eine Weiterbildung des Formsteins 1 gemäss Fig. 2, die einen zweiten horizontalen Schenkel 13 aufweist. Dieser horizontale Schenkel 13 sitzt an der Stosskante 10 der Schenkel 2, 3 an und erstreckt sich im wesentlichen in der gleichen Ebene wie der horizontale Schenkel 2. Seine Oberflache 14 steigt mit zunehmender Entfernung von dem vertikalen Schenkel 3 an. In dem horizontalen Schenkel 13 ist eine vertikale Lochbohrung ausgebildet, die einen direkten Durchgang von der Oberfläche 14 des Schenkels 13 zum Untergrund 16 herstellt.