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Verfahren zur Herstellung von Linoleumdeckmasse.
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3. Die Oxydation geht auch um so rascher vor sich, je höher die Temperatur ist, bei welcher man sie durchführt. Die unter 1 und 2 genannten Massnahmen erlauben die Reaktion bei relativ höherer Temperatur durchzuführen, da man ja eine Überschreitung der gewählten Temperatur durch Zusatz der noch fehlenden Mischungsbestandteile hintanhalten bzw. die einmal gewählte Temperatur durch Zusatz neuer Mengen zu oxydierender Mischung festhalten kann.
Diese genannten Massnahmen erlauben es, die Oxydation des Leinöls bzw. Firnisses, welches sonst viele Stunden und Tage erfordert, in Minuten durchzuführen. Die Rasehheit der Oxydation gibt die Möglichkeit, auch ohne Sikkativ, also mit gewöhnlichem Leinöl oder mit einem andern mehr oder minder trocknenden Öl zu arbeiten. Auch vorbehandeltes Öl, z. B. neutralisiertes oder voroxydiertes, auch polymerisiertes Öl kann verwendet werden.
Das bereits erwähnte D. R. P. 109.583 hat eine rein äusserliche Ähnlichkeit mit dem Verfahren darin, dass auch dort das zu oxydierende Öl partienweise zugegeben wird. Aber bei der Bemessung der Grösse dieser Partien wird keine Rücksicht auf die physikalische Beschaffenheit der Mischung genommen, es ist sogar aus der Beschreibung zu ersehen, dass die jeweils zugesetzten Ölmengen so gross sind, dass sie die Herstellung von Linoleum unmöglich machen, vor allem aber eine rasche oder eine kontinuierliche Herstellung.
Ferner werden die späteren Zusätze in einem Zeitpunkt gemacht, in welchem keine freie Reaktionswärme vorhanden ist, weshalb sie keine auf einen Zweck gerichtete, abkühlende Wirkung haben. Die bei dem vorliegenden Verfahren durch die Zusätze beabsichtigten Zwecke werden weder angestrebt noch erifillt.
1. Beispiel : 32 kg Firnis werden mit 30 leg Kork, 10 leg Erdfarbe und 8 leg pulverisiertem Harz gemischt, in einem heizbaren Mischwerk beliebiger Konstruktion auf eine Temperatur von 1500 C gebracht und der Oxydation durch die Luft ausgesetzt. Sobald die Reaktion im Gange ist, fügt man 10 kg Kork und 10 kg Lithopone zu. Diese wirken gleichzeitig abkühlend. Der Apparat kann entleert werden.
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Erwärmen aufgelöst. Von der so entstandenen 40 kg Firnismischung werden 30 kg mit 40 kg Holzmehl und 20 kg Erdfarben gemischt. Diese Mischung wird bei 120 Cim Misehapparat zur Oxydation gebracht.
Sobald die Oxydation im Gange ist, wird die Heizung abgestellt, dann werden 5 leg der Firnis-HarzMischung zugesetzt und sobald nach einigen Minuten die zunächst etwas nachlassende Oxydation wieder volle Höhe erreicht hat, die restlichen 5 kg. Nun wird die durch das letzte Oxydationsstadium freiwerdende Reaktionswärme durch Zugabe von 10 leg einer kompletten Firnis-Harz-Holzmehl-Erdfarben-Mischung aufgefangen. Die Reaktionswärme genügt, um die in den letzten 10 leg enthaltenen 3. 2 leg Firnis zu oxydieren. Die neue entstehende Reaktionswärme ist aber nicht grossgenug, um die ganze im Apparat befindliche Masse wesentlich zu erwärmen.
3. Beispiel : In einem Mischapparat, in welchem maximal 5007cg Masse gleichzeitig oxydiert werden können, werden 200 kg Firnis, in welchen 50 kg Harz aufgelöst sind, mit 187-5 kg Kork und 62-5 kg Erdfarbe gemischt und bei 140 C der Oxydation durch Luft ausgesetzt. Sobald die Oxydation den gewünschten Grad erreicht hat, was daran zu erkennen ist, dass eine entnommene Probe auf Druck kein Öl mehr abgibt, werden dem Apparate 50 kg Masse entnommen und durch Ausbreiten auf dem Boden rasch abgekühlt. Gleichzeitig werden 50 kg unoxydierte Mischung der eben genannten Zusammensetzung in den Apparat gegeben, so dass wieder seine maximale Fassung erreicht ist.
Diese zugefügten 50 kg werden durch die in den restlichen 450 leg enthaltene Reaktionswärme auf die Reaktionstemperatur gebracht und bei dieser Temperatur oxydiert, worauf der Vorgang beliebige Male wiederholt werden kann. Der dem Apparat entnommenen Masse werden schliesslich noch soviel Kork und Lithopone zugemischt,
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1.
Verfahren zur Herstellung von Linoleumdeckmasse, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssigen und die festen Rohstoffe in einem Verhältnis gemischt werden, in welchem sie eben noch pulverförmig sind und nicht zusammenbacken und das nicht der endgültigen Mischung entspricht, dass dann die Mischung der Oxydation durch Sauerstoff oder durch sauerstoffhaltige Gase in bekannter Weise ausgesezt wird und dass die zur endgültigen Mischung noch erforderlichen Bestandteile während oder nach der Oxydation beigemischt werden.