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Verfahren zur Herstellung von Farbrastern.
Man hat schon vorgeschlagen, Mehrfarbenraster durch Reservageaufdruck auf den Tläger her- zustellen, um Entfärbungen und aufeinanderfolgende Färbungen besagter Träger zu ermöglichen.
Zu diesem Zwecke bedruckte man mit Reservagedruck den in einer Komplementärfarbe gefärbten
Träger und entfärbte nun die freien Stellen, welche man dann mit einer zweiten Komplementärfarbe färbte. Man brachte alsdann einen neuen Reservagedruck auf und die freien Stellen wurden von neuem entfärbt und alsdann mit der dritten Komplementärfarbe gefärbt. Der Raster bestand also aus drei nebeneinanderliegenden Komplementärfarben.
Es sind auch Verfahren bekannt, welche ermöglichen, Raster mit vier Komplementärfarben, ausgehend von den Primärfarben, herzustellen. Zu diesem Zwecke wurden nach dem Reservageaufdruck und Färbung des Trägers die gefärbten Stellen mit Firnis bedeckt und man entfernte alsdann den Resei'vc'geaufdruck, was die Färbung der vorhin bedeckten Stellen ermöglichte. Man erhielt so einen
Zweifarbenraster. Indem man dieselben Operationen auf demselben Träger wiederholte, brachte man auf die beiden Primärfarben einerseits eine dritte Primärfarbe und anderseits eine Komplementärfarbe.
Dieses Verfahren hat folgenden Nachteil : Um die fettigen Stellen (Reservageaufdruck) zu entfernen, muss man diese letzteren, nachdem sie vorher aufgelöst sind, abreiben. Nun kann diese Operation einen
Teil der vorher aufgebrachten Lackschicht entfernen oder es können auf dem Träger fettige Teilchen verbleiben. In beiden Fällen ist der Raster bestreut mit schwarzen oder grauen Punkten, welche die photographischen Abzüge, welche man herstellt, pigmentieren.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Vielfarbenrastern mit vier Komplementärfarben, wobei diese erwähnten Nachteile beseitigt sind. Zu diesem Zwecke wird der Zweifarbenraster, erhalten aus einem mit einer Plimärfarbe vorher gefärbten Träger, vollständig mit einer dritten Primärfarbe überfärbt. Dann wendet man Reservageaufdruck an, was ermöglicht, die dritte Farbe an den freien Stellen zu entfernen und auf die zwei ersten Primälfarben, welche wieder erscheinen, eine Komplementärfarbe der dritten Primärfarbe zu legen.
Man erhält so einen Raster in vier Farben, indem man von den Primärfarben ausgeht, ohne entweder die ausgenommenen Stellen zum Teil zu entfernen oder mehrere aufeinanderfolgende isolierende Reservageaufdrücl übereinander- zulegen.
Die Fig. 1 bis 7 der beigefügten Zeichnung zeigen in beispielsweiser Ausführungsform die ver- schiedenen Phasen der Herstellung des Vielfarbenrasters gemäss der vorliegenden Erfindung. Der untere Teil der Zeichnung zeigt die Schraffierungen, welche zur Darstellung der verschiedenen Farben ver- wandt sind.
In der folgenden Beschreibung ist angenommen, dass die Farben des farbigen Systems in folgender
Reihe verwandt worden sind : Blau, rot, gelb und violett, aber es ist klar, dass die Reihenfolge auch eine andere sein kann, wie z. B. rot-gelb-blau und orange oder gelb-blau-rot und grün.
Die zur Aufnahme des Rasters gewählte Seite des Zelluloidträgers wird beispielsweise gleich- mässig blau gefärbt (Fig. 1), alsdann wird sie nach dieser Einfärbung mit Linien in fettiger Tinte (Fig. 2) bedruckt. Diese Linierung bildet besondere Ausnahmestellen, so dass, wenn man alsdann das Zelluloid der Einwirkung eines rot gefärbten alkoholischen Bades von solcher chemischen Beschaffenheit aussetzt, dass der blaue Farbstoff vernichtet wird, und statt dessen in den nicht durch die fettige Tinte bedeckten
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Teilen rote Farbe erscheint, nach Entfernung der fettigen Tinte durch ein geeignetes Lösungsmittel ein Raster mit zwei Farben entsteht, welche genau in Gestalt von blauen und roten Linien nebeneinander liegen (Fig. 3).
Die Ersetzung des blauen Farbmittels durch ein rotes vollzieht sich fast augenblicklich durch die Hinzufügung einer schwachen Mischung von Ätzalkali oder kaustischer Pottasche in das rote Farbmittel.
Man überfärbt alsdann die ganze Oberfläche dieses ersten zweifarbigen Rasters mit einer alkoholischen gelben Farbe, welche das Blau in Grün und das Rot in Orange verwandelt (Fig. 4).
Alsdann druck man typographisch auf diesen Raster eine neue fettige Linierung auf, die sich mit den grünen rnd gelben Linien in einem geeigneten Winkel kreuzt (Fig. 5).
M. n 1 nterwirft alsdann die so behandelte Fläche der Wirkung eines blau-violett färbenden Bades von chemischer Natur, welches die gelbe Farbe vernichtet und an den nicht durch fettige Tinte geschützten Stellen, welche allein durchlässig sind, blau-violett färbt (Fig. 6).
In diesen nicht geschützten Teilen werden die roten und blauen darunter liegenden Abteilungen oder Stellen nach Entfernung des gelben Farbstoffes bleiben, aber sie werden die ausscheidende Kraft des Blau-Violett verstärken, ohne ihre eigene ausscheidende Kraft, noch auch ihre Absorptionskraft zu ändern.
Es bleibt nur mehr übrig, alsdann die fettige Linierung zu entfernen und der so fertiggestellte Raster ist vereinigt mit dem Zelluloidträger und wasserundurchlässig gemacht, ohne irgendeinen schwarzen oder ungefärbten Zwischenraum. Er hat Ausscheideelemente von grüner, organe, blau-violetter und grünvioletter Farbe (Fig. 7).
Man verwendet Farben, die in Alkohol und in Azeton löslich sind, wie Rhodamin B oder N6I, Malachitgrün oder Auramin, Methylenblau, kristallisiertes Viktoria oder Violett. Zum Entfärben verwendet man eine Mischung aus Alkohol, Azeton, Pottasche oder Ätznatron.
Den Raster kann man also z. B. wie folgt herstellen : Färben des Trägers mit Methylenblau, Entfärben und Färben mit Alkohol, Pottasche, Azeton und Rhodamin B.
Allgemeine vollständige Färbung mit Auramin.
Entfärbung und Färbung mit Alkohol, Azeton, Pottasche und kristallisiertem Violett.
Es ist klar, dass der Reservageaufdruck alle möglichen Figuren, geometrische oder nicht geometrische, regelmä. ssige oder unregelmässige, zeigen kann.