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Stampiglie samt Verfahren und Einrichtung zur Herstellung derselben.
Vorliegende Erfindung betrifft eine besondere Ausgestaltung von Stampiglien, Druckplatten u. dgl., die nach dem im Patent Nr. 104229 geschützten Verfahren hergestellt sind. Mit vorliegender Erfindung wird bezweckt, Fälschungen von Stampiglien, Druckplatten u. dgl. und von deren Abdrücken zu erschweren, bzw. sehr leicht erkenntlich zu machen. Der Erfindung gemäss wird dies dadurch erreicht, dass bei der Stampiglie, Druckplatte u. dgl. der Unterton bzw. das Raster auch in den Buchstaben-bzw.
Zeichenelementen der Stampiglie, Druckplatte u. dgl. sichtbar gemacht sind. Es werden hiedurch Halbtöne geschaffen, die, wie bekannt, auf litographischem Wege oder nach andern Vervielfältigungsverfahren nicht wiedergegeben werden können. Nach der Erfindung werden die beim Eindrücken der Rastermatrize und der Buchstaben- bzw. Zeichenmatrize verdrängten überschüssigen Teile der Formmasse auf mechanischem Wege zweckmässig durch eine Hobelvorriehtung entfernt.
In der Zeichnung ist die Herstellung eines Negativs für eine Stampiglie gemäss vorliegender Erfindung sowie eine hiezu besonders geeignete Einrichtung veranschaulicht. Die Fig. 1-5 veranschaulichen die einzelnen Phasen der Negativherstellung ; die Fig. 6 und 7 zeigen in einem Grundriss und einem Schnitt nach Linie VII-VII der Fig. 6 eine zur mechanischen Entfernung des überschüssigen Teiles der formbaren Masse geeigneten Einrichtung ; die Fig. 8 und 9 zeigen die Einrichtung in Draufsicht und Vorderansicht ; Fig. 10 ist ein Schnitt nach Linie X-X der Fig. 7 ; die Fig. 11 und 12 zeigen eine Einzelheit dieser Einrichtung in Draufsicht und in einem Schnitt nach Linie XI-XI der Fig. 11.
Die Herstellung der Stampiglie erfolgt in der Weise, dass zunächst in einer zweckmässig auf einer Platte aufgebrachten Schichte z aus formbarer Masse durch Eindrücken des Rasters bzw. der Rasterlettern ein Negativ des Rasters bzw. des Untertons hergestellt wird. Wie Fig. 1 zeigt, erfolgt die Einarbeitung des Rasternegativs nicht bis zur vollen Tiefe a, d. i. jener Tiefe, die der Höhe der Buchstaben bzw. Zeichen der Stampiglie entspricht, sondern nur bis zur Tiefe a'. Das so erhaltene Rasternegativ weist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel Eindrücke 1. auf. die ungefähr eine Tiefe von drei Viertel der Tiefe a besitzen. Ist dies geschehen, so wird der Buchstaben-bzw. Zeiehensatz in das Rasternegativ eingedrückt, u. zw. wie Fig. 2 zeigt, bis zur vollen Tiefe a.
In Fig. 2 sind die Eindrücke des Buchstabenbzw. Zeiehensatzes in der formbaren Masse z mit 15'bezeichnet. Die Einstellung der gewünschten Druck-
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entsprechender Höhe bewirkt werden.
Beim Eindrücken des Buchstaben- bzw. Zeirhensatzes in die formbare Masse z wird ein Teil der formbaren Masse verdrängt. Diese seitlich, von den Vertiefungen 15'herausquellenden, überschüssigen
Teile 16 der formbaren Masse, werden, wie Fig. 3 zeigt, bei der nachstehenden Arbeitsphase entfernt, so dass nach dieser Verfahrensmassnahme die formbare Schichte z wieder eine ebene Oberfläche besitzt. Die
Entfernung der überschüssigen Teile 16 der Formmasse erfolgt, wie später erläutert, zweckmässig auf mechanischem Wege.
In der in Fig. 3 dargestellten Phase besitzen die Eindrücke 12'des Rasters noch immer die Tiefe ' während die Eindrücke 15'des Buchstaben-bzw. Zeiehensatzes bereits die volle Tiefe a aufweisen
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Nunmehr wird in die formbare Masse z abermals das Raster bzw. der Unterton eingearbeitet, u. zw. bis zur vollen Tiefe a. (Fig. 4.) Hiebei wird abermals ein Teil der formbaren Masse z verdrängt, u. zw., wie Fig. 5 zeigt, gegen die Eindrücke 15'des Buchstaben-bzw. Zeichensatznegativs, so dass am Grunde der Ein- drücke 15'bereits das Raster in Form von Ausprägungen 12" zum Y orschein kommt.
Nunmehr wird das Negativ der Stampiglie dadurch vervollständigt, dass nochmals der Buchstabenbzw. Zeichensatz in die formbare Masse z eingedrÜckt wird. Die am Grunde der Eindrücke 15'des Buchstabennegativs befindlichen Ausprägungen 12"des Rasternegativs bleiben, wie Versuche bestätigt haben, trotz des neuerlichen Eindrückens des Buchstaben-bzw. Zeichensatzes erhalten. Das zweitmalige Einarbeiten des Buchstabensatzes in die formbare Masse s bewirkt lediglich eine scharf re Ausprägung der Eindrücke 15'.
Nach dem so fertiggestellten Negativ kann in üblicher Weise das Positiv der Stampiglie bzw. des Klischees hergestellt werden.
Wie bereits ausgeführt, erfolgt in der in Fig. 3 veranschaulichten Phase des Herstellungsverfahrens die Entfernung des Überschüssigen Materials auf mechanischem Wege. Die Fig. 6-12 zeigen eine hiezu besonders geeignete Einrichtung. 30 ist die Druckplatte, die als Träger für die formbare Schichte z dient. Auf der Druckplatte 30 sind mittels vier Eckwinkel 40 zwei Führungsschienen 41 auswechselbar aufgesetzt. Die Führungsschienen 41 verlaufen parallel zu den Längsseiten der Druckplatte 30'und führen einen Rahmen 42. In der Rahmenöffnung 43 ist eine Querführung 44 vorgesehen ; dieselbe besteht bei dem gezeichneten-Ausführungsbeispiel aus zwei Schienen, die in geeigneter Weise auf den Längsteilen des Rahmens 42 befestigt sind. Auf den Querführungen 44 sitzt ein Werkzeugträger t für ein Schneidwerkzeug w.
Der Werkzeugträger t besteht aus einem, auf den Querführungen 44 laufenden Schlitten 50 und einer, in bezug auf den Schlitten 50 heb-und senkbar sowie drehbar angeordneten Befestigungsplatte 51 für das Schneidwerkzeug w. Die Befestigungsplatte 51 sitzt drehbar und heb-und senkbar auf einem Bolzen 53, der beispielsweise mittels Gewinde 54 am Schlitten 50 befestigt ist. Am oberen Ende trägt der Bolzen 53 einen Kopf 55, gegen den die Befestigungsplatte 51 durch die Feder 57 gedrückt wird. In der Befestigungsplatte 51 ist eine schräg verlaufende Öffnung 59 zum Einstecken des Werk-
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Werkzeuges w in der durch die Feder 57 angehobenen Lage (Ruhestellung) über den Schienen 44 sieh befindet, also ohne Behinderung durch die Schiene 44 gedreht werden kann.
Zur Begrenzung der Schneidtiefe weist der Schlitten 50 Anschläge 63, 64 auf. Der Anschlag 63 wirkt mit der unteren Fläche der Befestigungsplatte 51 zusammen, während der bei vorliegendem Ausführungsbeispiel kegelstutzartige Anschlag 64 mit der unteren Seite des Werkzeuges w zusammenwirkt.
Beim Gebrauch der vorstehend beschriebenen Einrichtung wird durch Niederdrücken der Befestigungsplatte 51 mit der Hand, das Werkzeug w gesenkt und durch Verschiebung des Rahmens 42, entlang der Schienen 41, sowie durch Verschiebung des Werkzeugträgers t entlang den Schienen 44 der überschüssige Teil 16 der formbaren Masse z (Fig. 2) vom Werkzeug 10 gleichsam abgehobelt. Die Entfernung der überschüssigen Teile 16 erfolgt streifenweise, u. zw. entweder geradlinig oder falls Arbeits- und Schalt- bewegung gleichzeitig ausgeführt werden, auch krummlinig. Letzteres kann insbesondere bei der Herstellung von Rundstampiglien von Bedeutung sein.
Nach dem vorliegenden Verfahren und mit der vorliegenden Einrichtung lassen sich Stampiglien aller Art, auch Klischees, insbesondere Kautschukklischees beispielsweise zur Herstellung von Wertpapieren mittels Buchdruck herstellen. Dadurch, dass der Unterton bzw. das Raster in den Buchstaben bzw. Zeichenelementen der Stampiglie bzw. des Klischees eingearbeitet ist, erscheint die Rasterzeiehnung als Halbton in den einzelnen Buchstaben bzw. Zeichenelementen, wodurch Fälschungen von Stampiglien, Klischees u. dgl., sowie Fälschungen von Abdrücken derselben sofort erkenntlich sind, anderseits Nachahmungen solcher Stampiglien oder AbdrÜcke ganz wesentlich erschwert werden.
Es hat sich auch gezeigt, dass die Halbtöne der mit Stampiglien und Klischees der vorliegenden Art hergestellten Drucke auf photochemigraphischem Wege nicht reproduziert werden können.
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1. Stampiglie nach Patent Nr. 104229, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterton bzw. Raster in den Buchstaben bzw. Zeichenelementen eingearbeitet ist.