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Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von zähflüssigem Glas aus einem offenen
Schmelzhafen auf einen Tisch oder eine andere Unterlage.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufbringung von zähflüssigem Glas aus einem offenen Schmelzhafen auf einen Tisch oder eine andere Unterlage zwecks Herstellung von Flachglas, insbesondere Glasplatten, Spiegelglas u. dgl. Gemäss der Erfindung wird der Hafen um eine Achse gekippt, die einerseits ausserhalb seiner Symmetrieachse, zweckmässig in seiner Überlaufkante, anderseits nahe der Kante des Tisches od. dgl. und wenig höher als dessen Oberfläche, liegt. Das Kippen des Hafens erfolgt gemäss der Erfindung mittels einer Gabel, Zange od. dgl., deren Griff derart gekröpft ist, dass seine Achse annähernd mit der Überlaufkante des von der Gabel od. dgl. getragenen Hafens zusammenfällt.
Die Zeichnung veranschaulicht in Fig. 1-3 die bisherige Art des Ausgiessens des Glases, während Fig. 4-8 die Erfindung illustrieren.
In Fig. 1 ist ein mit Glas gefüllter Hafen a in dem Augenblick dargestellt, wo er mittels der (nicht dargestellten) Gabel oder Zange über den Tisch gehoben wird. Die Gabel packt den Hafen etwas oberhalb des Bodens an den Einbuchtungen ; e ; wird nun der H. 1fen um db Achse des Gabelgriffes gedreht, die in der Verlängerung des Punktes cl liegt, so fliesst das Glas über die Kante des Hafens, die geneigt wird (Fig. 2), und beim vollständigen Umkippen in Fig. 3 läuft der ganze Hafeninhalt auf den Tisch aus.
Damit aber der Hafen in die Endstellung nach Fig. 3 iibergefiihrt werden kann, muss er von der Gabel in einer
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licher Höhe auf den Tisch, wobei es in die Länge gezogen und sich mehrere Schichten übereinanderlagern wird. die sich dann noch gegeneinander verschieben, so dass Wirbel im Glas entstehen, die sieh in dem auf dem Tisch liegenden Klumpen als Schlieren bemerkbar machen und auch beim Auswalzen nicht vollständig verschwinden. Dabei ist die oberste Schicht des auf dem Tisch liegenden Glases oft durch Ofenstaub und Teile des Hafens verunreinigt, die von diesem abfallen. Ein vollständiges Reinigen des Hafens vor dem Ausgiessen ist schwer zu bewerkstelligen. weil hiefür bei der Schnelligkeit, mit der gearbeitet werden muss, um das Glas nicht erkalten zu lassen, nur wenig Zeit übrigbleibt.
Um alle diese Nachteile zu vermeiden, wird der Hafen nahe an die Kante des Tisches gehoben und dann um eine Achse gekippt, die ausserhalb der Symmetrieachse des Hafens, nahe der Hatenwand, über die das Glas ausfliessen solL und zweckmässig in der Überlaufkante liegt.
Dieses Verfahren ist in Fig. 4-6 dargestellt. Fig. 4 zeigt den Hafen a in seiner Lage nahe der Kante des Tisches g. Die Überlaufkante v liegt etwas höher als die obere Kante y des Tisches. Wird nun der Hafen um die Achse cl'gekippt, so fliesst das Glas in einem ununterbrochenen Strom auf den Tisch und der hier gebildete Glasklumpen bildet eine zusammenhängende, nicht durch gegeneinander verschobene
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Zur Ausführung dieses Verfahrens ist eine Einrichtung in Fig. 7-8 beispielswsise dargestellt.
Hier ist 1 ein Laufkran üblicher Art. in dessen HängegerÜst 2 dir den Hafen 4 tragende Gabel 3 drehbar angeordnet ist. Solche Laufkran werden in grösseren Glashütten vielfach zum Transpolt der Glashafen verwendet. Gemäss der Erfindung ist nun aber der Griff 5 der Gabel oder Zange-zweimal rechtwinklig gebogen, so dass die beiden Greifba ken iefer liegen als der Griff 5. mit dem sie durch ein Stück 6
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verbunden sind, dessen Länge zweckmässig so bemessen ist, dass die Längsachse des Griffes o in einer
Ebene mit der Ausgusskante r liegt, wenn der Hafen, wie üblich, nahe seinem Boden gepackt wird.
Das
Stück 6 ist zu diesem Zweck an den Greifbacken 3, 3'nicht nahe dem Gelenk 7, sondern an einem in einer
Linie mit der festen Backe liegenden Punkt angeordnet ; die Backe. 3 hat einen wagrechten Ansatz 8, an den die bewegliche Backe 3 angelenkt ist. Wird nun die Gabel gedreht, so wird der Hafen um die Überlaufkante gekippt.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass das Kippen genau um die Überlaufkante erfolgt ; es kann genügen, wenn die Kippachse nahe der Überlaufkante liegt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Aufbringen von zähflüssigem Glas aus einem offenen Schmelzhafen auf einen Tisch oder eine andere Unterlage, dadurch gekennzeichnet, dass der Hafen um eine Achse gekippt wird, die einerseits ausserhalb seiner Symmetrieachse, zweckmässig in seiner Überlaufkante, anderseits nahe der
Kante des Tisches oder dgl. und wenig höher als dessen Oberfläche liegt.