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Die Sättel der bisher bekannten Auflegetische zum Aufnehmen der Bogen an Fadenheftmaschinen besitzen einen grossen Winkel von annähernd 700, dessen Schenkel aus zwei Platten gebildet sind, die durch einen Längsspalt, welcher als Durchgang für die Stichschlingen notwendig ist, voneinander getrennt sind und somit keinen geschlossenen Winkel bilden. Dies hat aber den Nachteil, dass der Falz des Bogens auf beiden Kanten der Palatten aufliegt, und dadurch sich leicht nach hinten oder nach vorn verschiebt, so dass ein regelmässiges und genaues Aufliegen der Bogen und nachherige Durchstechen der Nadeln in ihrer Falzmitte ausgeschlossen ist.
Ein anderer Nachteil des stumpfen Sattels besteht darin, dass dessen beide Platten in ihrer Längsrichtung leicht durehfcdbm und besonders beim Heften von dickeren Bogen die Stichschlingen zwischen den Platten eingeklemmt werden und zerrissen. Ein weiterer erheblicher Nachteil des stumpfen Sattels ist der, dass die Bogen vor dem Auflegen immer kräftig auseinander gezogen werden müssen, damit diese gut auf dem Sattel aufliegen und dadurch eine grosse Reibung des Bogenrückens unter der Stichschiene und ein damit verbundenes Umlegen der Bogen verhütet wird, wenn diese zum Heften unter die Nadeln gebracht werden. Dieses Auseinanderziehen der Bogen nebst dem Auflegen derselben bedingt aber wieder eine sehr grosse Übung der Arbeiterin, wenn sie die volle Umlaufzahl ausnützen soll.
Auch ist es infolge des stumpfen Sattels von Nachteil, dass die Vorstechnadeln, wie die Näh-und Hakennadeln in schiefer Stellung von annähernd 350 durch rie Bogen gehen müssen, da einerseits beim Vorstehen der Löcher durch die Vorsteehnadeln die Bogen sich leicht nach hinten verschieben und dadurch die Löcher nicht genau in die Falzmitte des Bogens kommen, und anderseits weichen die Näh-und Hakennadeln durch die schiefe Stellung beim Durchgehen durch die Bogen leicht ab, wobei sie dann leicht brechen.
AndereAuflegetischesind als Armeausgebildetund bestehen aus zwei parallel zusammengeschraubten Platten, die im oberen Teil durch eine Längsöffnung für die Nähnadeln und Fadenschlingen voneinander getrennt sind, wodurch die Auflage für den Falz der Bogen ebenfalls in zwei voneinander getrennten Längskanten besteht, wobei die Bogen auch bei diesen Auflegetischarmen keine gute Auflage haben und also die gleichen Fehler auftreten, wie bei den zuerst beschriebenen, bekannten Auflegetischen.
Auch haben diese Auflegetischarme infolge ihrer flachen Form den erheblichen Nachteil, dass bei diesen die allgemein bekannten, an allen andern Heftmaschinentypen verwendeten und bewährten Fadenleger zum Aufnehmen des Fadens von der Nähnadel und Hinübertragen zur Hakennadel nicht angebracht werden können und deshalb halbkreisförmige Nähnadeln angewendet werden müssen. Diese Nadeln haben aber den grossen Nachteil, dass sie sehr leicht brechen, um so mehr noch, da auch-die Vorstecher sehr leicht gebaut sind und nur von einer Seite aus in Bewegung gesetzt werden, wobei besonders dickere Bogen ungenügend vorgestochen werden und dadurch noch mehr Nadelbrüche vorkommen.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Auflegetisch mit einer als Sattel dienenden Platte, deren oberer Teil in seiner Längsrichtung zu einem von beiden Seiten gleichmässig, zu einer scharfen Längskante zugespitzten, geschlossenen Winkel von zirka 350 als Auflage für den Falz der Bogen ausgebildet ist, und die eine schiefe Fläche aufweist, auf welcher die Stichschlingen auswärts geleitet werden. Bei diesem Tischsattel ist somit ein Einklemmen der Stiehsehlingen ausgeschlossen. Bei Anwendung einer solchen Sattelplatte liegt der Falz des Bogens auf einer einzigen scharfen Längskante auf, wodurch ein Verschieben des Bogenfalzes vollständig ausgeschlossen ist.
Zudem wird der Bogen unter seinem Rücken
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durch die Winkelform des oberen Teiles der Platte ein wenig auseinandergehalten, damit die Nadeln beim Durchstechen den Hinter-wie den Vorderteil des Bogens nicht beschädigen. Infolge der Winkelform des oberen Teiles der Sattelplatte müssen einerseits die Bogen vor dem Auflegen nicht mehr von Hand auseinandergezogen werden, wodurch die Arbeitsleistung bedeutend erhöht wird.
Zweckmässig sind die Vorstechnadeln, sowie die Näh-und Hakennavleln lotreeht angeordnet, wodurch beim Vorstehen der Bogen ein Verschieben vollständig ausgeschlossen ist und zu dem kurze und gerade Noah-fund Hakennadeln
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gehefteten Bogens noch auf dem Sattel liegt und dieser nachher in seiner äussersten Stellung die genannte Bogenhälfte freigibt und diese sich dann abwärts neigt, wobei diese Bogenhälfte dann von dem beim darauffolgenden Einwärtsschwingen mit einem neuen Bogen versehenen Sattel gegen den Stapel angedrückt wird und den Bogen samt dem Stapel um Bogendicke nach hinten schiebt. Hiedurch wird ein besonderer Bogenanrücker erübrigt, die Maschine vereinfacht und verbilligt.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Fig. 1 und 2 zeigen den Auflegetisch in Vorder-und Seitenansicht an einer Heftmaschine ; Fig. 3 und 4 zeigen den Auflegetisch als Andrücker ; Fig. 5, 6 und 8 zeigen den Tisch in Vorderansicht und Seitenansicht ; Fig. 7 und 9 sind eine Vorderansicht und eine Seitenansicht der Sattelplatte und Fig. 10 zeigt den Tisch in einer Stellung zwischen jenen nach Fig. 3 und 4.
Der Auflegetisch ist in der Zeichnung an einer Heftmaschine angebracht dargestellt, die mit einem aus einer Nähnadel 11 und einer Hakennadel 12 bestehenden, lotrecht auf-und abbeweglichen Nadelpaar arbeitet. Durch das Nadelpaar werden die Bogen nur an einer Stelle geheftet ; doch können je nach der Länge der zu heftenden Bogen zwei oder mehr Nadelpaare zur Anwendung kommen. Die Maschine besitzt zwei Seitenständer 1 und 2, in welchen die wagrechte Welle 3 gelagert ist. Auf der Welle 3 sitzen die
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kurve 7 eingreifen. Oben in den Ständern sind in Führungen Gleitblöcke 16 und 17 vertikal verschiebbar angeordnet, in denen eine Welle 15 gelagert ist, die mit den Rollen 18 und 19 auf beiden Seiten auf Umfangshubkurven 20 und 21 der Kurvenscheibe 4 und 5 aufliegt.
Die Welle 15 trägt die unten den Tisch 26
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eine Schiene 27 auf-und abbeweglich geführt. Diese Schiene trägt auf jeder Seite eine Rolle 28 bzw. 29, welche in die Hubkurve 8 der anliegenden Scheibe 4 bzw. 5 eingreift, sowie Vorstechnadeln 30. In vom Tisch getragenen Supports ist eine mit einer Rolle 33 versehene Stange mit dem Fadenleger 32 gelagert, welche durch dne Zugfeder 34 gegen die Kurvenscheibe 5 gezogen und durch eine auf letzterer aufgeschraube Hubkurve 35 hin und her bewegt wird.
Der Tisch trägt oben eine zu einem geschlossenen Winkel von 350 gestaltete als Sattel dienende Platte 36 zum Aufnehmen der Bogen (Fig. 6-9) und ist noch mit einer die Nadeln und Vorstecher überdeckenden und dadurch den Bogen schützenden Deckplatte 37 versehen. Diese Deckplatte bildet mit der lotrechten einen Winkel von 220. Die Platte 36 besitzt Nuten 361, in denen die Vorstechnadeln 30 in
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wärtsverschiebbar geführt, welche mit den Rollen 39 und 40 links und rechts in die zugehörigen Hubkurven 9 der Scheiben 4 und 5 eingreift und den Fadenklemmstift 41 nebst einer Stange 42 trägt.
Letztere besitzt links und rechts an ihren Enden je eine Rolle 43 bzw. 44 und wird von dem an der Kurvenscheibe 5 aufgesehraubten Nocken 45 nach links und von dem an der Kurvenscheibe 4 ebenfalls aufgeschraubten Nocken 26 nach rechts verschoben, wodurch der Fadenklemmstift iplo1ge einer auf der Stange 42 befindlichen Bahn 47 betätigt wird.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Auflegetisehes ist folgende :
Der mit Faden zu heftende Bogen 48 (Fig. l und 2) wird auf die Platte 36 des nach links (Fig. 3) verschwenkten Tisches gelegt und wird dann der Tisch samt Platte 36 und Bogen durch die beiden Hubkurven 8 beim Drehen der Kurvenscheiben 4 und 5 in der Richtung des Pfeiles P (Fig. 2) unter die Stich-
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und 5 aufwärts gegen die Stichsehiene 49 gehoben und dadurch der Bogen auf die Sattelplatte gedrückt.
(Fig. 2. ) In dieser Stellung durchstechen dann die Vorstechnadeln 30 lotrecht von unten den Bogen, indem die Schiene 27 mit den Rollen 28 und 29 von den Hubkurven 8 aufwärts bewegt wird. (Fig. 8 und 9. Nachher dringen dann die bekannten Näh-und Hakennadeln H und 12 ebenfalls lotrecht von oben in die von den Vorstechnadeln gestochenen Löcher ein, indem die Schiene 10 mit den Rollen 13 und 14 links und rechts durch die Hubkurven 7 abwärts bewegt wird. Dann bewegt sich der Fadenleger 32 nach links, indem die Stange 31 mit der Rolle 33 durch die Hubkurve 35 nach links hinüber gestossen wird, wobei
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zur Hakennadel hinübergetragen und von dieser ebenfalls in bekannter Weise aufgefangen und dann beim Hochgang der Schiene.
M durch den Bogen hinaufgezogen wird. Während dieses Vorganges wird der Faden durch die Fadenanzugschiene 38 in bekannter Weise nach-und festgezogen, wobei er durch den Fadenklemmstift 41 im richtigen Augenblick freigelassen und wieder festgeklemmt wird.
Darauf geht der Auflegetisch wieder lotrecht nach unten und führt dann gleich darauf wieder die Schwingbewegung nach auswärts aus, um einen frischen Bogen aufzunehmen, wobei der Tisch beim Aus-
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des vorher gehefteten Bogens noch auf der Sattelplatte liegt, diese Schiene nachher in ihrer äussersten Stellung die genannte Bogenhälfte freigibt und diese Bogenhälfte sich dann abwärts neigt.
(Fig. 3. ) Letztere wird dann von dem beim darauffolgenden Einwärtsschwingen mit einem neuen Bogen versehenen Tisch gegen den Bogenstapel angedrückt und der Bogen samt dem Stapel um Bogencieke nach hinten geschoben, indem die vom vorher gehefteten Bogen vorstehende, vordere Bogenhälfte zuerst durch die hintere Wand der Vorstechschiene 27 (Fig. 10) und dann unmittelbar auch durch diejenige der Sattelplatte 36 zum Anliegen kommt und dann gleich darauf nach hinten angedrückt wird.
Es ist einleuchtend, dass bei einem solchen Auflegetisch ein Verschieben der Bogen aus der Falzmitte ausgeschlossen ist, ebenso das Einklemmen der Stichschlingen in demselben. Auch müssen die Bogen vor dem Auflegen nicht mehr von Hand auseinander gezogen werden und liegen trotzdem gut auf der Sattelplatte, so dass dadurch die Arbeiterin bedeutend schneller auflegen kann und mehr leistet.
Durch die lotrecht arbeitenden Vorstechnadeln ist auch ein Verschieben der Bogen während des Durchstechen der Löcher ausgeschlossen, ebenso auch das Abweichen der Näh-und Hakennadeln, so dass daraus entstehende Brüche derselben so gut wie ausgeschlossen sind. Auch die Schwingung des Auflegetisches um eine über ihm liegende Drehachse ist von grossem Vorteil, da dadurch der Tisch gleichzeitig als Bogenandrücker dienen kann und so ein besonderer Bogenandrücker nicht mehr notwendig ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Auflegetisch für Fadenheftmaschinen, gekennzeichnet durch eine als Sattel dienende Platte, deren oberer Teil in seiner Längsrichtung zu einem von beiden Seiten gleichmässig zu einer scharfen Längskante zugespitzten, geschlossenen Winkel von zirka 350 als Auflage für den Falz der Bogen ausgebildet ist, und welche Platte eine schiefe Fläche aufweist,. auf welcher die Stichschlingen auswärts geleitet werden, das Ganze derart, dass ein Einklemmen der Stiehschlingen ausgeschlossen ist.