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Verfahren zum Backen von mit Glimmerisolierung versehenen Leiterstangen.
Die mit Glimmerisolierung versehenen Kupferbtangen werden derart erzeugt, dass die mittels eines Klebestoffs, insbesondere Sehellack, in mehreren Lagen übereinandergeklebten Glimmerblätter um die Kupferstangen herumgewickelt und in mehrteiligen Formen gelegt werden. Die durch Schrauben zusammengepressten Formen unterwirft man in einem Ofen einer Temperatur von etwa 1000 C. Nach Schmelzen des Schellack werden die Formen solange nachgezogen, bis der Überschuss des geschmolzenen Schellaeks. gänzlich hinausgedrÅangt worden ist. Die Ausführung dieses Verfahrens ist insbesondere bei verhältnismässig langen Leiterstangen äusserst schwierig.
Der Schellack erreicht nämlich nur in der Nähe der Temperatur von 100 diejenige Dünnflüssigkeit, bei der die einzelnen Glimmerblätter mit Leichtigkeit aufeinandergleiten und bei welcher der Schellack in der Längsrichtung der Pressformen bis zum freien Ende derselben fliessen kann, um hier austreten zu können. Sobald aber der Schellack die Temperatur von etwa 105'erreicht hat, beginnt die Verkohlung und der Schellack verliert seine Dünnflüssigkeit endgültig. Beim Erhitzen im Ofen lässt es sich nun sehr schwer erreichen, dass im Falle von langen Formen die Isolierung an sämtlichen Stellen die gleiche Temperatur besitzt und überall gerade die günstige Temperatur erreicht.
Die Pressformen müssen beim Nachziehen aus dem Ofen herausgehoben werden, während des Nachziehen der Schrauben, welches insbesondere bei langen Formen eine verhältnismässig lange Zeit beansprucht, kühlen sich die Formen ab, so dass sie wiederholt erhitzt werden müssen, wodurch sich die Behandlung in die Länge zieht und umständlich wird.
Dadurch, dass an einzelnen Stellen die Temperatur während der Erhitzung und des Nachziehen nicht innerhalb des für die Dünnflüssigkeit des Schellack ? erforderlichen engen Bereiches liegt, können aber leicht minderwertige Stellen in der Isolation entstehen.
Gemäss der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch beseitigt, dass die an der freien Luft liegenden, also ständig zugänglichen Pressformen dadurch erhitzt werden, dass man die Formen, oder die in diese eingesetzten zu isolierenden Leiterstäbe in einen elektrischen Stromkreis schaltet.
Dies gewährleistet eine gleichmässige und leicht regelbare Temperatur an allen Stellen der zu isolierenden Leiteistangen bzw. der diese einschliessenden Formen und dementsprechend an jeder Stelle des Isoliermaterials, so dass die Temperatur auch während des Naehziehens der Formen ständig auf der Höhe von 1000 gehalten werden kann, aber an keiner Stelle die Temperatur von 1050 überschreitet. In der Weise kann man den Schellack an der ganzen Länge der zu isolierenden Stangen auch während des Nachziehen in dem Zustande der höchsten Leichtflüssigkeit halten.
Während des Nachziehen können demnach die Glimmerblätter leicht übereinandergleiten und der Schellacküberschuss wird gänzlich hinausgedrängt, wodurch sich eine äusserst feste, haltbare und vollkommene Isolierhülle ergibt.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Verfahrens veranschaulicht. Fig. 1 zeigt einen Querschnitt der zu isolierenden Leiterstangen und der zum Ausbacken der Isolierhülle dienenden nachziehbaren Pressformen ; Fig. 2 ist eine schaubildliche Darstellung zweier derartiger Pressformen samt der zur elektrischen Erhitzung der Stangen dienenden Schaltung ; Fig. 3 ist ein
Grundriss einer Anordnung, bei der die Pressformen die Sekundärwicklung eines Transformator bilden ; Fig. 4 ist ein Querschnitt gemäss der Linie 4-4 der Fig. 3.
1 ist eine einheitliche oder unterteilte Leiterstange, die mit einer isolierenden Hülle 2 aus vielfach übereinandergeschiehteten Lagen von Glimmerblätteru und Elebestoff, z. B. Schellack, besteht. Die
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derart umhüllte Leiterstange wird in eine muldenartige Form von U-föl1nigen Querschnitt eingelegt, die aus zwei Teilen 4-4 besteht, welche durch Schrauben 3 zusammengepresst werden können. Der die Form oben abschliessende Deckel 6 kann mittels Schrauben 5-5 niedergepresst werden. An ihren beiden Enden ist die Form offen.
Gemäss Fig. 2 werden zwei derartige Formen a gleichzeitig dem Backen unterworfen, so zwar, dass die Enden der Stangen 1 mittels des Verbindungsstückes ? miteinander leitend verbunden und die Enden 1" der Stangen 1 an die Sekundärklemmen des Transformators t angeschlossen sind. Die Primärwicklung des Transformators wird an eine Wechselstromquelle geschaltet. Dadurch, dass die Formen a aus Eisen bestehen, erzeugt der durch die Stangen 1 fliessende Wechselstrom in den Eisenformen Wirbelströme, welche die Formen erhitzen. Die Erwärmung der Formen ist in ihrer ganzen Länge eine vollständig gleichmässige. Der Erhitzungsgrad kann in beliebiger bekannterweise, z. B. durch Ändern der primären Windungszahl des Transformators, genau geregelt werden.
Da die Formen a auch während der Erhitzung in ihrer ganzen Länge freizugänglich sind, können dieselben während der Erhitzung bei unveränderlicher Temperatur durch Nachziehen der Schrauben 5 zusammengepresst werden.
Der während des Pressens an den Enden der Formen ausfliessende Klebestoffüberschuss tritt in die Gefässe 8.
Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Anordnung liegen die beiden Formen a im magnetisehen Felde des Transformators t. Die Formen a sind an ihren beiden Enden durch Verbindungsstücke 9-9 leitend verbunden, so dass der aus den beiden Formen a und Verbindungsstücken 9 gebildete Rahmen die kurzgeschlossene Sekundärwicllung des Transformators darstellt. Speist man die Primärwicklung t1 des Transformators mit Wechselstrom geeigneter Spannung, so entstehen in den Formen a Nieder- spannungswechselstrome, die die Formen auf die gewünschte Temperatur erwärmen. Auch bei dieser Einrichtung sind die Formen während der Erhitzung vollständig freizugänglich, so dass sie bei gleichbleibender Temperatur nachgezogen werden können.
Selbstverständlich können ausser den Formen a auch die in dieselben eingelegten Leiterstangen durch die n it gebrochenen Linien angedeuteten Ver- bindungsstücke 10-10 miteinander leitend verbunden sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Backen von mit Glimmerisolierung versehenen Leiterstangen, dadurch gekennzeichnet, dass das Erhitzen der unter Zwischenlage eines Klebemittels, insbesondere Schellack, mit geschichteten Glimmerblättern umhüllten und in nachziehbar, freiliegende Metallpressformen eingelegten Leiterstangen (bzw. deren Pressformen) durch Einschalten in einen elektrischen Stromkreis erfolgt und dass das Austreiben des Klebstoffüberschusses bezweckende Nachziehen der Pressformen während ihrer Erhitzung stattfindet.