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Die Erfindung bildet ein Messstand zum Bestimmen aller Hauptmasse von Radsätzen für Dampfund elektrische Lokomotiven und andere Eisenbahnfahrzeuge. Es können mit diesem Messstand sowohl die Abmessungen der Kurbel-und Kuppelzapfen und ihre Versetzune ; swinkel, Achsschenkellängen, als auch die Entfernung der Radbandagen und die Laufkreisdurchmesser gemessen und die Achsmitte festgelegt werden.
Das bisher übliche Messverfahren zur Prüfung der Achsen auf der Riehtplatte mit Parallelreisser, Winkel, Lineal und Wasserwage ist abhängig von der Geschicklichkeit des Messenden und überträgt alle Fehler der Platte und der Werkzeuge auf das Arbeitsstück. Vergleicht man durch genaues Nachmessen einer Anzahl gleicher Treib-und Kuppelachsen, so wird man häufig Abweichungen in den Kurbellängen und den Versetzungswinkeln der Kurbelzapfen feststellen.
Diese Fehler der Achsmasse üben auf den ruhigen Lauf der Lokomotive einen grossen Einfluss aus, denn werden Achsen mit verschiedenen Kurbellängen oder verschiedenen Kurbelwinkeln unter die Lokomotive gebaut, so treten dadurch starke Zusatz- beanspruehungen im Triebwerk auf, u. zw. werden die Stangen abwechselnd gestreckt und gestaucht.
. Je nach Grösse des Fehlers ist daher mit einem raschen Ausschlagen der Stangenlager oder gar mit einer Zerstörung der Stangen zu rechnen. Baut man Achsen mit verschiedenen Laufkreisdurchmessern unter die Lokomotive, so wird das Rad mit dem grösseren Durchmesser immer voreilen und so die Achsen zum einseitigen Anlaufen bringen. Zwängungen im Lager und frühzeitiges Spitzlaufen des Spurkranzes sind die Folgen. Aus diesem Grunde müssen die Laufkreise gekuppelter Achsen alle genau denselben Durch- messer haben. Unrunde Lagerzapfen verursachen starke Lagerabnutzung, grossen Schmierölverbrauch und einen unruhigen Gang der Lokomotive. Es muss aber sowohl beim Neubau, wie auch bei der Unterhaltung der LDkomotivenachsen in den Ausbesserungswerken mit der grössten Sorgfalt gearbeitet werden.
Auch muss eine genaue Überprüfung der neuen bzw. nachgearbeiteten Achsen stattfinden.
Um diesen Forderungen zu genügen, wird nach der Erfindung ein Messstand vorgeschlagen, auf dem alle Hauptmasse zwangläufig überprüft werden können.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand der ein Ausführungsbeispiel veranschaulichenden Zeich- nungen näher erläutert. Den Ausgangspunkt für das Vermessen der Achsen bildet die Aehsmittellinie, die durch die beiderseitigen Körnerlochmitten geht und um die sich sämtliche umlaufenden Massen der Achsen drehen.
Der neue Messstand ist in den Fig. 1, 2 und 3 in Vorderansicht, in einem Querschnitt nach der Linie. A-B der Fig. 1 und in Seitenansicht da ! gestellt.
Auf der Grundplatte a sind zwei Lageiböcke b, b mit in der Höhenlage durch Schrauben o einstellbaren Prismen, sowie zwei Messtische e mit Winkellagern t, welche die Messdorne i ! tragen, angeordnet.
Die Lagerböcke b sind durch ein Rohr bl miteinander verbunden, auf welchem sich eine Drehvorrichtung cl zum Feineinstellen der Achsen beim Messen des Kurbelwinkels befindet. Diese Vorrichtung ist, wie Fig. 2 erkennen lässt, aufklappbar, so dass das Auswechseln der Achsen schnell vor sich gehen kann.
Auf den Messdornen l befinden sich drehbar und wagrecht verschiebbar die Messvorrichtungen g.
Jede Messvorrichtung g besteht aus einer um den Messdorn l drehbaren Schublehre gl (Fig. 4), welche in wagrechter und in Richtung des Schublehrenlineales verschiebbar ist. Mit Hilfe dieser Schublehren können sämtliche am Kurbel-oder Kuppelzapfen vorhandenen Durchmesser genauestgemessen'und nachgeprüft werden, da die Schublehre stets genau rechtwinkelig zur Achsmittellinie angesetzt wird und zur Vornahme sehr feiner Messungen mit Noniuseinteilung versehen ist. An der Schublehie gl sitzt ferner ein Segment m mit genauer Gradeinteilung, welches sich gegenüber je einem auf dem Messdorne l befestigten Segmente n verdrehen lässt.
Mit Hilfe dieser Einrichtung lässt sich der Versetzungswinkel der Kurbelund Kuppelzapfen zueinander genau feststellen. Wird nämlich durch die Drehvorrichtung die Achse so lange gedreht, bis der Nullstrich der Teilung m an der Schublehre auf der einen Seite des Messstandes mit dem Nullstrich der festen Teilung it übereinstimmt, so muss der Nullstrieh der festen Teilung K auf der anderen Seite des Messstandes auf 90 der Teilung der Schublehre stehen. Dabei können Unterschiede von Winkelminuten im Versetzungswinkel abgelesen werden. Auf dieselbe Weise kann man die Ver-
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wie vorstehend angegeben, verfährt.
An der Schublehre gl ist in dem Scheitel des rechten Winkels zwischen dem Schublehrenlineal o und der mit ihm verbundenen Lippe p eine Körnerspitze q angeordnet. Diese Einrichtung wird benutzt, um die Entfernung der Mittelachse des Kurbelzapfens ?'von der Körnermitte der Achse bzw. des Messdornes I festzustellen. Um diese Messung vornehmen zu können, werden die Schublehren von den Kurbel-
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zapfen abgenommen und zusammengeschoben, hierauf wird die Körnerspitze q an der Schublehre in den Körner r des Kurbelzapfens gebracht, worauf man die Länge der Kurbel an der Teilung ablesen kann.
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Liegt die Achsmitte nunmehr fest, so können mit Hilfe der ebenfalls auf der MEssstange h angeordneten Schieber/ die Achsschenkelmitten ermittelt werden. Die Schieber/ bestehen aus einem unteren Teile u (Fig. 7), auf welchem die beiden gleichzeitig verstellbaren kleinen Schieber u1 beweglich und feststellbar angeordnet sind. Zum Messen der Achsschenkel werden die Schieber u1 so eingestellt, dass sie auf der ganzen Länge und an den Stirnseiten der Achsschenkel h4 aufliegen. Man kann jetzt sofort die Entfernung der Achsschenkelmitten von der Achsmitte ablesen und durch Addition der Schiebermasse die Länge der Achsschenkel selbst bestimmen.
Statt der Messvorrichtung zur Festlegung der Achs- und Achsschenkelmitten und der Masse der Achsschenkel kann man auch eine Messstange t (Fig. 6) auf die Ausleger k auflegen, um die Entfernung der Radbandagen festzustellen und den Laufkreisdurchmesser der Räder zu messen. Die Messvorrichtung i wird durch Mikrometerschrauben und Messklötze in genau parallele Lage zur Achsmittellinie gebracht.
Zum Ausrichten legt man zweckmässig den Lehrdorn in die Prismenstücke des Messstandes, um so etwaige Ungenauigkeiten in den Achsschenkeldurchmessern beim Ausrichten zu vermeiden. Mit Hilfe der Schieber il lässt sich nun die Entfernung der Radbandagen messen. Desgleichen kann man mit Hilfe der Stifte w den Laufkreisdurehmesser der Räder genau nachprüfen.
Alle diese Messungen geschehen vollkommen zwangläufig und unabhängig von der Geschicklichkeit des Messenden ; sie bieten also die grösste Gewähr für unbedingte Genauigkeit.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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gekennzeichnet, dass auf dessen zur Spitzenlagerung der Radsätze dienenden beiderseitigen Messdornen je eine Messvorrichtung für die Trieb- und Kuppelzapfendurchmesser, den Kurbelhalbmesser und den Versetzungswinkel der Kurbel- und Kuppelzapfen wagrecht verschiebbar und drehbar angeordnet ist, während eine zweite Messvorrichtung für die Bestimmung der Achsmitte, der Achsschenkellängen, der Entfernung der Radbandagen und der Laufkreisdurchmesser aut den die Achsen der Radsätze unterstützenden Lagerböcken angebracht ist.