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Verfahren zum Feinentliiften elektrischer Glühlampen und ähnlicher Vakuumapparate.
Die Beseitigung der nach dem Auspumpen auf der Luftpumpe in der Glocke von elektrischen
Glühlampen und ähnlichen Vakuumapparaten noch verbleibenden Gas-und Dampfreste erfolgt z. B. bei elektrischen Glühlampen normaler Spannung dadurch, dass vor dem Abschmelzen geeignete Stoffe, wie roter Phosphor 11. dgl., in die Lampenglocke eingebracht werden, die nach dem Entlüften und Zuschmelzen der letzteren auf der Luftpumpe durch Unterstromsetzen der Lampe verdampft bzw. mit den noch vorhandenen Dampf-und Gasresten zu einer farblosen Verbindung vereinigt werden.
Diese Verfahren eignen sich zwar für Glühlampen normaler Spannung, sind aber unwirksam bei Lampen mit wesentlich geringer Spannung. Der Grund hiefür ist darin zu suchen, dass die Spannung des beim Klarbrennen verwendeten Stromes, die gleich oder ein klein wenig höher ist als die für die Lampen bestimmte Spannung, eine Ionisation der noch vorhandenen Gase und eine elektrische Entladung in denselben bewirken muss. Wenn die Spannung aber zu gering ist, so können Ionisation und Entladung nicht eintreten. Durch Versuche ist festgestellt, dass Ströme von Spannungen unter 50 Volt unwirksam sind. Es ist daher nicht möglich, Lampen von nur 30 Volt oder weniger mittels dieses bekannten Verfahrens vollkommen zu entlüften bzw. nicht mit dem gleichen Erfolg und der Geschwindigkeit,. wie Lampen mit normaler Spannung.
Zur Beseitigung der letzten Gas-oder Dampfreste aus den Glocken von Glühlampen und ähnlichen Vakuumapparaten sind schon verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden. Eines dieser Verfahren besteht darin, den Leuchtkörper der Glühlampe mit einer höheren Spannung als der normalen zu betreiben, um ihn elektrisch stark zu überhitzen. Da man in der Spannung nicht allein hoch über die normale gehen kann, ist für niedervoltige Lampen dieses Verfahren völlig unbrauchbar. Auch ist schon in Vorschlag gebracht worden, den restlichen Gasinhalt von zu entlüftenden Glühlampen bei Anwesenheit von rotem Phosphor od. dgl. zu ionisieren, u. zw. mittels besonders hochgespannter Ströme, indem die Lampe zwischen zwei Hochspannungselektroden eingesetzt wird.
Schliesslich hat man schon vorgeschlagen, die Ionisation des restlichen Gasinhaltes-der Glühlampen mit Hilfe eines besonderen Entladungsgefässes durchzuführen, dass mittels eines Stromunterbrechers betrieben wurde und mit der zu entlüftenden Lampenglocke in Verbindung stand. Dieses Verfahren bedingte daher eine umständliche Apparatur.
Die Erfindung bezweckt die Entfernung von Gas-und Dampfresten aus Niedervoltlampen unter Benutzung des bekannten Klarbrennverfahrens, um einen Gasdruck in den Lampenglocken zu erhalten, der nicht grösser ist, als der von Lampen hoher Spannungen, die nach dem gleichen Verfahren entlüftet worden sind, also nicht grösser als 0-001 mm Quecksilbersäule.
Gemäss der Erfindung wird in der zu entlüftenden Lampenglocke (Niedervoltlampe) mit Hilfe einer in diese eingeführte Elektrode eine Funkenstrecke zwischen dieser und dem Leuchtkörper gebildet, die mit einem Strom verhältnismässig sehr hoher Spannung (etwa 100 Volt) derart betrieben wird, dass die Elektrode gegenüber dem Leuchtkörper ein positives Potential erhält. Diese dritte Elektrode wird während des Klarbrennens der Lampe, das die Verdampfung des eingebrachten Gettermateriales (roter Phosphor) bewirkt, eingeschaltet.
Zur Durchführung des neuen Verfahrens ist somit kein besonderes Entladungsgefäss erforderlich, sondern die Ionisation des restlichen Lampenglockeninhaltes wird in der Lampenglocke selbst durchgeführt.
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In der Zeichnung ist eine elektrische Glühlampe mit einer Einrichtung zur Beseitigung der Gasmd Dampfreste in der Lampengloeke in zwei Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
Fig. l und 2 zeigen je im Längsschnitt eine Ausführungsform einer mit der neuen Einrichtung ausgestatteten elektrischen Glühlampe. Fig. 3 veranschaulicht das Schaltungsschema dieser Lampe.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist in der Lampenglocke a ausser dem Leuchtkörper b eine dritte Elektrode c eingeschmolzen, die von dem Leuchtkörper unabhängig ist.
In Fig. 2 ist der in die Lampenglocke ragende Teil der Elektrode c schraubenlinienförmig um den rrägerstab'des'Traggestelles-gewickelt. Der Leuehtkorper b erhält, wie Fig : 3 zeigt, durch irgend eine Stromquelle s-seinen Strom, während die Entladungs-oder Entlüftungselektrode c an eine Hochvolt- : inrichtung v angeschlossen ist, die zu einem der Stromzuführungsdrähte der Lampe führt. Auf diese Weise erhält die'Elektrode c ein positives Potential.
Die Lampe wird in üblicher Weise vor dem Zuschmelzen mit dem Zusatzstoff (Phosphor) versehen.
Bei der Entfernung der letzten Gas-oder Dampfreste brennt der Leuchtkörppr b mit normaler oder annähernd normaler Spannung, wobei entweder Gleichstrom oder Wechselstrom benutzt werden kann ; Gleichzeitig erhält die Elektrode c durch die angelegte Entlüftungsstromquelle eine gegenüber irgend einem Teil des Lcuchtkörpus positiv wirkende Spannung, die genügend hoch sein muss, damit eine Entladung von der Elektrode zum Leuchtkörper eintritt. Sie muss wenigstens 50 Volt betragen, doch-ist es zweckmässig, sie auf 100 Volt oder mehr zu steigern. Anstatt Gleichstromspannung zwischen der Elektrode ç und dem Leuchtkörper b anzulegen, kann auch Wechselstromspannung verwendet werden, deren Scheitelbetrag so hoch sein muss, dass die Entladung zum Leuchtkörper vor sich geht.
Sind diese Bedingungen erfüllt, so findet die beschriebene Entladung zwischen Leuchtdraht und Hilfselektrode in der gleichen Weise statt, wie bei einer Lampe normaler Spannung, wo die Entladung zwischen dem positiven und negativen-Pol des Leuchtkörpers vor sich geht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Feinentlüften elektrischer Glühlampen und ähnlicher Vakuumapparate mit Hilfe von in die Lampenglocke eingebrachten, beim ersten Unterstromsetzen (Klarbrennen) der Lampe die restlichen Gase und Dämpfe bindenden Stoffe (roter Phosphor od. dgl. ) und Ionisation dieses Rest- inhaltes der Lampe, dadurch gekennzeichnet, dass die Ionisation dieses Restinhaltes durch eine, unmittelbar im Innern der Lampe zwischen dem. mit normalem Strom gespeisten Leuchtkörper und einer besonderen Elektrode bewirkten Entladung herbeigeführt wird.